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Veröffentlicht am 26.06.2023

Okay, aber nicht für mein Alter geeignet

Mädchen auf WhatsApp 2 - Immer online
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Es handelt sich bei diesem Buch um einen zweiten Band, der auf dem ersten aufbaut, daher sollte der erste unbedingt gelesen werden.
Bei diesem Buch, werden tiefgründigere Themen aufgegriffen, Trennung ...

Es handelt sich bei diesem Buch um einen zweiten Band, der auf dem ersten aufbaut, daher sollte der erste unbedingt gelesen werden.
Bei diesem Buch, werden tiefgründigere Themen aufgegriffen, Trennung vom Freund, der Wegzug der Mutter, Betreuung von einem älteren Herrn und die Eröffnung einer völlig neuen Welt bei der Flüchtlingshilfe.
Demnach werden z.B. auch die Eltern aus der Perspektive der Freundinnen dargestellt. Was nicht immer zwingend positiv ist, denn dadurch ist manches ein wenig verzerrt und im Nachhinein doch völlig anders als gedacht.
Dinge die angesprochen werden und wo man oftmals einfach die beste Freundin braucht.
Gefühle und Emotionen, die einem auf dem Herzen liegen, die man sich aber nicht traut mit einem Erwachsenen zu besprechen, sondern am liebsten mit der Person, die einen versteht.
Und genau diesen Chat Verlauf finden wir in dem Buch.
Das Buch startet wieder mit einer kurzen Vorstellung der beiden Protagonistinnen, jeweils in ICH Form. Dort wird auch noch einmal Bezug genommen auf das erste Buch und was seitdem passiert ist.
Das besondere an diesem Buch ist einfach die Optik. Denn es ist in Form von WhatsApp Nachrichten aufgebaut, Internetausschnitten, Textpassagen etc. Das Buch lässt sich dadurch super schnell und flott lesen.
Der Schreibstil ist zwar jugendlich gewählt, verzichtet aber auf Abkürzungen und Slang. Dadurch ergibt sich in der Summe doch recht viel Text. Allerdings natürlich nicht an einem Stück. Aufgrund dessen ist zum Ende hin, nicht alles vollständig, es bleiben ein paar Lücken in der Story, die dann mit den eigenen Gedanken gefüllt werden können.
Ebenfalls positiv zu erwähnen, ist dass man ein wenig mehr über die Gedankengänge der beiden Mädchen erfährt und wie sie ticken.
Dieses Buch hat mir auf jeden Fall besser gefallen als Band 1, da es doch tiefgründigere Themen beinhaltet, die aber nicht nur online passieren, sondern selbstverständlich auch im realen Leben.
Trotzdem ist es immer noch ein Buch, auf was man sich bewusst einlassen muss. Denn es ist kein Fließtext, sondern ganz klar WhatsApp Nachrichten. Für Lesemuffel vielleicht ein super Einstieg, da doch recht schnell Leseerfolge zu verzeichnen sind. Für alle anderen, vielleicht ein Buch mit Unterhaltsfaktor und für das eine oder andere Mädchen auch ein Buch mit Wiedererkennungswert.


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, was junge Mädchen mögen werden. Denn es beantwortet die eine oder andere Frage, sie werden sich verstanden fühlen, da der Sprachgebrauch identisch ist, zu ihrem und nicht völlig aus dem nichts herausgegriffen. Auch die Themen sind so gewählt, dass sie jugendlichen Problematiken doch recht nahekommen. Dieses Buch wird nicht alle begeistern, aber bestimmt den einen oder anderen. Aber definitiv ein Buch, für junge Mädchen und nicht so alte Schachteln, wie ich es bin! 😊

Veröffentlicht am 26.06.2023

Noch Luft nach Oben

Guilty - Du wirst nicht entkommen
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Ich muss es vorne weg nehmen, in meinen Augen ist es kein Thriller, eher ein guter Roman mit dystopischen Ansätzen. Also, alle die, aufgrund des Genres nicht zu diesem Buch greifen würden, können es bedenkenlos ...

Ich muss es vorne weg nehmen, in meinen Augen ist es kein Thriller, eher ein guter Roman mit dystopischen Ansätzen. Also, alle die, aufgrund des Genres nicht zu diesem Buch greifen würden, können es bedenkenlos tun.
Dieses Buch hat einen wirklich tollen Schreibstil. Er ist gradlinig, unverschachtelt, sehr simpel und einfach gehalten und überzeugt genau deswegen. Denn diese klare Nüchternheit ist genau das, was das Buch benötigt.
Das Thema des Buches, ist brisant und diskutierbar, vor allem weil es zeigt, was die Macht der Medien auslösen kann. Gerade deswegen, ist der Stil genau richtig gewählt und zeigt dem Leser ziemlich nüchtern auf, was passieren kann, wenn man den Medien die Macht überlässt.
Auf er einen Seite fand ich es faszinierend und auf der anderen absolut erschreckend. Wenn man sich in die Lage von Diego hineinversetzt, dann ist es so, als wäre man wie auf der Jagd. Als wäre man bloß ein Tier was es gilt zu erlegen. Auch wenn die Akte seines Falles einsehbar war, gibt es natürlich immer zwei Geschichten. Diese bekommen wir als Leser auch mitgeteilt. Einmal in Form von Rückblicken aus der Verhandlung und von seiner Tat, sowie die komplette Gegenwarte in der er auf der Flucht ist.
Seine Tat ist unbeschreibbar fürchterlich, aber ist sie so schlimm, dass er dafür selbst sterben muss? Das ist die Frage und welchen Ausweg hat er?
Hier verrate ich nicht mehr, denn ansonsten würde ich spoilern und das möchte ich nicht.
Leider muss ich dennoch sagen, war das Ende irgendwann recht vorhersehbar und hat keine große Überraschung geboten. Daher ist der Knall mit dem Feuerwerk ausgeblieben und ich war ein wenig enttäuscht. Hätte mir persönlich ein anderes Ende erhofft. Allerdings ist dieses Ende nicht in sich abgeschlossen. Daher lässt sich hoffen, dass es mit Diego ein Widersehen in Band 2 geben wird.
Diego als Protagonist selbst war sehr gut. Allerdings ist der Autor nicht komplett in die Tiefe gegangen, hat aber viele Gefühle heraufbeschworen, die ein wenig mehr von Diego zeigen. Doch in als Personen greifen zu können, ist dennoch nicht möglich. Man erfährt im verlauf des Buches einiges aus seiner Vergangenheit, merkt aber schnell, dass er bereut und das die drei Jahre Gefängnis ihn haben wachsen lassen. Gerne hätte ich mehr über Diego erfahren, mehr Tiefe und nicht nur oberflächliches Kratzen an seiner Persönlichkeit.
In dem Buch selbst befinden sich schon Hinweise auf Band 2. Dies ist mir zu Anfang nicht aufgefallen, aber hier wird man Zeuge einer medialen Hetzjagd auf einen Gefangenen. Daran sieht man, wie stark der Einfluss der Medien ist und was die Leute alles Glauben, ohne wirklich den Sachverhalt komplett zu kennen. Auch das es immer wieder Einblendungen einer Radiosendung gibt, die darüber informiert, was mit den Freigelassenen passiert und was sie getan haben um zu entkommen. Aber auch, wenn einer dem Tod erlegen ist. Denn der Mörder hat keine Strafe zu erwarten…
Sehr stark diskutierbar und sehr stark polarisierend, aber…es regt zum nachdenken an. Man überlegt unweigerlich, was würde man tun? Ebenfalls auf die Jagd gehen oder dagegen protestieren und dem freigelassenen helfen, wobei man sich selbst in Gefahr begibt! Was würdest du tun?

Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, mit einem tiefgründigen Thema, eines was sich diskutieren lässt, was aber auch zeigt, wieviel Einfluss die Medien heutzutage auf uns haben. Das die Hemmschwelle zwischen Recht und Gerechtigkeit kaum noch vorhanden ist und dass man lieber selbst zum Täter wird, als dem Opfer zu helfen. Krasses Thema, welches gut ausgearbeitet wurde. Dennoch ein Buch mit kleinen Schwächen, die das Leser nicht wirklich beeinträchtigen.

Veröffentlicht am 24.06.2023

Spannend mit zwei kleinen Schwächen

Tristan Mortalis
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Ich bin ein großer Fan von Jugendthrillern. Zum einen, weil sie genug Raum lassen zum selber interpretieren und weil sie manches nicht in die epische breite ziehen, sondern ziemlich flott zum Punkt kommen. ...

Ich bin ein großer Fan von Jugendthrillern. Zum einen, weil sie genug Raum lassen zum selber interpretieren und weil sie manches nicht in die epische breite ziehen, sondern ziemlich flott zum Punkt kommen. Natürlich muss man an der einen oder anderen Stelle ein Auge zudrücken, aber generell ist das Spannungsniveau schon recht hoch. Eine Erwartungshaltung an einen Jugendthriller ist daher immer ein wenig niedriger einzustufen, als für Erwachsene.
Deswegen mache ich bereits den ersten kleinen Gedanklichen Abzug beim Anfang.
Der Einstieg in dieses Buch ist nicht ganz glatt, denn es beginnt eigentlich direkt mit dem Fund der Leiche im Moor. Die dort gut ein halbes Jahr gelegen hat. Hier haben sich mir ein paar Fragen aufgetan, die nicht ganz so gut beantwortet wurden. Zum einen kann ein Kostüm so lange im Moor überleben und ist es dann noch so gut erhalten, dass jemand dieses nur aufgrund eines kleinen Zipfels erkennen kann? MMH…nicht ganz glücklich herausgearbeitet und dadurch auf jeden Fall kein guter Einstieg in dieses Buch. Hätte es gerne etwas kompakter gehabt und weniger in die Länge gezogen. Zumindest schließt sich hier schon einmal der Kreis in Bezug auf den Buchtitel.
Der zweite kleine Abzug kam dann doch recht schnell, als klar wurde, um wenn es sich bei dem toten handelt. Die Freunde sind dann alle sehr abrupt aus den vier Himmelsrichtungen angereist und haben sich in ihrem alten Stammimbiss getroffen. In einem kleinen Ort, wo eigentlich jeder wissen sollte, was passiert ist. Vor allem weil eine Moorleiche nicht jeden Tag auftaucht. Wie kann der Imbissbesitzer dies nicht wissen? MMH…schwierig…auch wenn es nur eine Kleinigkeit ist, ist es nicht wirklich gut durchdacht und ich hätte mir gewünscht, dass hier mehr Raffinesse an den Tag gelegt wird.
Das sind übrigens, auch die einzig beiden Punkte, bei denen ich nicht wirklich bin. Denn ansonsten wurde dieses Buch und auch die Idee gut umgesetzt.
Ich mochte die Art, wie das Buch aufgebaut ist. Es spielt in der Gegenwart und nimmt sich die Zeit, jeden der Freunde ein wenig mehr unter sie Lupe zu nehmen. Denn die Figuren sind absolut unterschiedlichen und haben wirklich nichts gemeinsam. Das Einzige, was sie verbindet war ganz klar, die Liebe zum Theater. Dies wird aber erst im Verlauf des Buches klar.
Gerade in Bezug darauf, wie sie sich alle in den letzten Monaten verändert haben. Was ihr neuen Prioritäten sind und wie sich ihr Leben gewandelt hat. Auch wenn sie sich voneinander entfernt haben, bleibt eines ganz klar im Fokus, nämlich dass der Tod von Tristan alle berührt und sie gerade deswegen den Weg zurück in die Heimat finden.
Es gibt dann immer wieder Rückblicke, die zur fraglichen Partynacht zurückkehren und alles schildern, was dort passiert ist. Bzw. an was sich die vier dort wirklich erinnern können.
Schnell wird klar, jeder von Ihnen hat eine andere Sicht auf diese Nacht und erinnert sich an andere Dinge. Dem Leser wird schnell auffallen, dass etwas ganz und gar nicht dabei stimmen kann. Denn wie es scheint, muss der Täter sich innerhalb der Freundes Gruppe befinden.
Und ab hier…fand ich es spannend und die beiden Kritikpunkte sind ein wenig in den Hintergrund gerückt. Bis zum Schluss bleibt es spannend. Es kommt zu unterschiedlichen Wendungen, Enthüllungen die einen ein wenig verwirrt zurücklassen, denn man hat sich Gedanken gemacht, die dann plötzlich über den Haufen geschmissen werden. Denn am Schluss ist es alles ein wenig anders als wirklich gedacht.
Ich mochte den Schreibstil, da er wirklich klar und deutlich ist. Auf verschachtelte Sätze komplett verzichtet und den Leser einfach mitnimmt auf eine Reise ins Moor und ein stückweit in die Vergangenheit. Ein Buch, ohne Blut, ohne Mordes Lust, dafür aber mit ganz viel Spannung.

Meine Bewertung: 4 Sterne
Wie eingangs bereits erwähnt, muss man bei einem Jugendthriller ein paar Abstriche in Kauf nehmen. So auch hier. Meine Kritikpunkte habe ich geäußert und hätte mir bei beiden eine bessere Ausarbeitung gewünscht. Trotzdem ist es ein Buch, welches fesselt, welches mit der Psyche des Menschen spielt und welches am Ende den Leser mit dem Ergebnis zufrieden zurücklässt. Mir hat die Story gefallen und die Idee wurde ebenfalls gut umgesetzt, was wahrscheinlich viele andere Leser auch so unterschreiben werden. Spannung garantiert und Rätseln mit inbegriffen. Kommst du auf die Lösung?

Veröffentlicht am 05.06.2023

Gutes Buch mit interessantem Schreibstil

Dinge, die wir brennen sahen
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Selten fand ich ein Cover passender als dieses. Denn es zeigt die öde, karge Landschaft in Australien. Man hat das Gefühl beim Anblick des Covers die Hitze auf der Haut zu spüren und bekommt daher noch ...

Selten fand ich ein Cover passender als dieses. Denn es zeigt die öde, karge Landschaft in Australien. Man hat das Gefühl beim Anblick des Covers die Hitze auf der Haut zu spüren und bekommt daher noch einmal beim lesen ein ganz anderes Feeling. Man liest nicht nur von der sengenden Hitze, man spürt diese förmlich. Auch die karge Landschaft spiegelt sich mehr als gut in dem Buch wider.

Das Buch lebt in meinen Augen sehr vom Schreibstil der Autorin. Denn er ist sehr bildhaft, sehr klar und deutlich. Sie findet genau die richtigen Worte und dies so gut punktiert, dass man beim lesen merkt, dieses Buch hat genau so viele Worte wie nötig, aber definitiv keines zu viel. Hier hat die Autorin exzellent gearbeitet um dem Leser das an die Hand zu geben, was er benötigt um der Story folgen zu können, ihren Beschreibungen und dem roten Faden. Ich konnte mich mehr als gut mit dem Stil identifizieren und bin absolut begeistert. Er ist still, sehr ruhig und sehr angenehm. Er nimmt nicht viel Raum ein, was noch einmal die Atmosphäre des Buches untermalt.

Was ein wenig mehr Aufmerksamkeit fordert sind die Kapitel, die aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt werden. Somit erlebt der Leser die Story aus der Sicht von vielen verschiedenen Personen. Dies hat mich stellenweise ein wenig mehr Zeit gekostet, da man doch ganz genau lesen musste, ganz genau Abwegen musste, wer nun gerade Akteur in diesem Kapitel ist und was vorher war.
Es gibt auch Kapitel die betitelt sind mit „Wir“. Hier braucht man ein bisschen mehr Zeit um zu verstehen, wer damit gemeint ist. Ich persönliche tippe auf die Kinder die in Durton leben. Zu zeigen, wie sie leben, was sie ausmacht um dann verstehen zu können, wie das Leben in der Einöde ist.
Dieser Wechsel der Perspektiven braucht viel Aufmerksamkeit, denn in jedem Kapitel erfahren wir etwas Neues. Etwas, was derjenige zu Tage fördert, oder aber ein Geheimnis wird gelüftet was Jahrelang verborgen war.

Diese verschiedenen Perspektiven machen es einem nicht immer leicht, denn diese Wechsel bringen auch verschiedene Tiefen mit sich und auch Formulierungen. Denn wenn das Ganze aus der Sicht der Kinder erzählt, ist der Stil einfacher, kindgerechter und weniger ausformuliert, da merkt man, dass es die Gedanken und Erzählweisen der kindlichen Perspektive sind.

Ich persönlich fand es schwierig, Sympathien für die Protagonisten zu entwickeln. Daher habe ich es irgendwann nicht mal mehr versucht. Im Nachhinein betrachtet, war es auch nicht schlimm. Denn am Ende zählt bei diesem Buch die Story und die Auflösung.
Gut hat mir dennoch gefallen, dass man trotz alledem einiges über jeden einzelnen erfahren hat. Dinge, die im Geheimen liegen und plötzlich bei diesem Todesfall ans Tageslicht gelangen. Hier merkt man, wie sehr manche mit dem Dorf verflochten sind und wie tief verwurzelt manch einer ist.

Auch wenn mich diese Art der Erzählperspektiven mehr eingenommen haben beim Lesen, haben sie am Ende der Story ganz und gar nicht geschadet. Denn dadurch kommt die Dynamik besonders gut zum Vorschein und das Verschwinden von Ester wird greifbarer.

Die Story hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn man bereits zu Beginn des Buches wusste, dass Esther Tod ist, war der Weg zum Täter und dem Wieso umso dramatischer. Denn mehr als die Hälfte des Buches, brauch es, um wirklich die Leiche zu finden. Man merkt die stetige Ungewissheit, die Angst, die Hoffnung und das Suchen der Detektive, zuletzt aber noch der Glaube daran das Esther gefunden wird. Dies alles treibt die Story voran und auch das Buch. Denn als Leser wird man Zeuge, wie sich eine Eigendynamik entwickelt, innerhalb er Bewohner von Durton, die selbst nun wissen wollen, was mit Esther passiert ist. Die nicht auf die Ergebnisse der Ermittler warten, sondern selbst ermitteln wollen.

Die Spannung ist recht seicht angestiegen und immer wieder bei einem Perspektivenwechsel abgefallen, da es dann meist um eine Andere Sache ging. Dadurch hatte man keine dauerhafte Spannung, sondern musste mit Wellen innerhalb dieser auskommen.

Als am Ende die Auflösung folgte, war ich arg überrascht, denn ich habe nicht mit dieser gerechnet. Klar war, dass es Hinweise innerhalb des Buches geben muss, die ich leider nicht mitbekommen habe, daher fand ich es eigentlich gut. Denn man muss am Ende nicht immer die Lösung parat haben, sondern kann sich von dieser überraschen lassen.
Etwas was mir gut gefallen hat. Auch das es zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft gegeben hat, um ein wenig zu zeigen, wie die Eltern und auch Freunde mit diesem Verlust umgegangen sind und was die Zeit ihnen gebracht hat.



Meine Bewertung: 4 Sterne
Dieses Buch muss man sich bewusst aussuchen. Es ist kein typischer Krimi aber auch kein wirklicher Roman. Es wird jungen Erwachsenen gefallen, wie auch Erwachsenen selber. Es ist recht vielschichtig und eröffnet Möglichkeiten. Man sollte es lesen, sich auf die unterschiedlichen Perspektiven einlassen und beim lesen einfach in das Buch hineinfühlen. Nur dann kann man am Ende sagen, es hat mir gefallen oder nicht. Dieses Buch ist im Großen und Ganzen gut, wobei ich die Perspektivenwechsel als Schwäche ansehe, weil sich dadurch keine kontinuierliche Spannung aufbaut.

Veröffentlicht am 12.05.2023

Einfach wunderschön

Starburst Effect
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Ich habe dieses Buch angefangen zu lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Es hat mich komplett gefesselt. Da ich einfach schneller wissen wollte, wie es weitergeht…habe ich parallel das Ganze ...

Ich habe dieses Buch angefangen zu lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Es hat mich komplett gefesselt. Da ich einfach schneller wissen wollte, wie es weitergeht…habe ich parallel das Ganze noch als Hörbuch gehört.
Ohhh mein Gott, was soll ich sagen… ich bin einfach überwältigt.
Es geht um Lily. Sie hat keinen leichten Stand an ihrer Schule. Sie wird gemobbt, muss sich aufgrund der Scheidung um ihren kleinen Bruder kümmern, leidet an Depressionen, weint viel und hat nur noch eine Freundin die zu ihr hält. Lily mochte das Schreiben für die Schülerzeitung, sie hatte immer das Gefühl, das es das ist, was sie erfüllt…was sie glücklich macht und was ihre Zukunft zu sein scheint. Doch alles ändert sich an genau einem Tag. An dem sie Aufgabe erhält Noah im Krankenhaus zu besuchen und ein Interview mit ihm zu schreiben.
Noah, der beliebteste Junge der Schule und Quarterback der Football Mannschaft hat einen Sportunfall. Es ist nicht klar, ob er diesen überlebt oder nicht. Als Noah aus dem Koma erwacht, leidet er an Aphasie. Einer Erkrankung die dafür sorgt, dass er für alles länger benötigt, sein Gehirn Reize nicht so schnell aufnehmen kann, oftmals die passenden Worte fehlen und er niemals wird alleine leben können. Er wird immer auf Hilfe angewiesen sein. Doch eines ist klar, Noah hat sich geändert. Er ist nicht mehr der fiese gemeine Typ, er ist geläutert und sieht ein, dass er Fehler gemacht hat.
Als die beiden aufeinandertreffen, ist es wie…als würde Feuer auf Eis treffen. Lily hat Angst vor dem was Noah ihr früher angetan hat und Noah kann sich erst einmal gar nicht daran erinnern. Die Gefühle in Lily brodeln, denn sie steckt nun mitten drin in einem Zwiespalt aus, verzeihen oder nicht.
Die beiden sind ganz klar die Hauptfiguren und machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Lily mit ihrer einzigartigen Art, Noah aus der Reserve zu locken, wie sie mit ihm umgeht, wie sie sich auf ihn und die Krankheit einlässt.
Dann Noah, der mit allem kämpft, was der Alltag ihm zu bieten hat. Manchmal war ich den Tränen nahe, wenn er an Dingen verzweifelt ist und dann wiederrum liefen mir Lachtränen runter, wenn er Dinge gesagt hat, wie z.B. „Mama ich bin ich meinem Schlaf!“ Einfach Wörter anders zu nutzen, nur Teile davon oder aber durch andere ersetzt. Das was so lustig klingt, ist eigentlich traurig und geht ganz tief ans Herz.
Ich mochte es daher, wie die Seiten dieser Krankheit beschrieben werden. Nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für sein Umfeld. Das jeder damit anders umgeht, sich Menschen abwenden, weil sie Angst haben und nicht wissen, wie sie mit der Neuen Situation umgehen sollen.
Lily gibt alles was mit Noah zu tun. Sie bleibt sich treu, sie steht für sich ein, aber auch für Noah. Sie wird stärker und lässt Dinge hinter sich. Dinge die sie das ganze letzte Schuljahr belastet hat, werden unwichtig, nur das Hier und Jetzt zählt. Sie gibt nichts auf die Meinung der Anderen.
Lily ist stark…
Mich hat diese Story komplett gepackt, komplett vereinnahmt und mir wunderbare Zeit geschenkt.
Man konnte sich bei dem einfühlsamen Schreibstil in dem Buch verlieren. Denn er war eingängig, simpel, gradlinig und toll zu lesen.
Doch bei all dem positiven, den tollen Emotionen gibt es einen Kritikpunkt. Mir persönlich war das Verzeihen von Lily zu einfach. Sie wurde gemobbt, niedergemacht und litt unter Depressionen. Hier hat mir einfach der Punkt gefehlt, das Lily zweifelt und nicht nur Noah jetzt zieht, sondern auch was er ihr angetan hat. Es fehlt an diesem Punkt die Tiefe. Aber das ist meine Meinung. Andere wird dies nicht stören…


Meine Bewertung: 4 Sterne
Ein Buch, welches mich einfach komplett vereinnahmt hat. Was mir das Weinen und Lachen geschenkt hat. Ein Buch, was nicht zu Ende gehen sollte, sondern was gerne eine Fortsetzung bekommen darf. Ich möchte mehr lesen über Lily und Noah…über ihren holprigen Weg und eine gemeinsame Zukunft. Dieses Thema ist einfach wunderbar umgesetzt und macht dieses Buch zu einem kleinen Schmuckstück.