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Veröffentlicht am 06.06.2023

Der zweite Bad-Gastein-Krimi

Sturzwasser
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‚Sturzwasser‘ der zweite Teil der Regionalkrimi-Reihe rund um die Leiterin der Bad Gasteiner Stadtbibliothek Carolin Halbach verspricht nicht nur Spannung, sondern auch viel Lokalkolorit. Aber keine Sorge, ...


‚Sturzwasser‘ der zweite Teil der Regionalkrimi-Reihe rund um die Leiterin der Bad Gasteiner Stadtbibliothek Carolin Halbach verspricht nicht nur Spannung, sondern auch viel Lokalkolorit. Aber keine Sorge, der Band lässt ich unabhängig vom ersten Band gut lesen und verstehen.

Auf einer Wanderung macht Carolin auf einer Alm eine grausige Entdeckung: Ein toter Russe dümpelt in einem Bottich in dem normalerweise nur Erfrischungsgetränke zur Kühlung schwimmen. Es handelt sich um einen Investor für ein neues Berghotel. Und schon steckt Carolin erneut mitten im Geschehen und kann es nicht lassen, eigene Ermittlungen anzustellen.

Es gibt viele actionreiche Wendungen, Carolins Fahrrad wird gestohlen, in der Bücherei stößt Carolin auf Krümel oder einen leergetrunkenen Saftkarton, die sie irritieren. Dann gibt es einen Einbruch in den Fahrradshop, in dem Carolin erst kürzlich ihr Fahrrad erstanden hat. Außerdem scheint im Bauamt nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen. Man darf also gespannt sein, wohin uns die Ermittlungen führen.

Ich habe den Roman genossen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Protagonisten sind sympathisch und kommen authentisch rüber.

Fazit: Krimivergnügen mit viel Lokalkolorit, perfekt für entspannende Urlaubstage

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Die Härte des Lebens

So weit der Fluss uns trägt
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Auf dieses Buch hatte ich mich gefreut. Warum? Ich hatte mir genauso viel Lesevergnügen versprochen wie bei Delia Owens ‚Der Gesang der Flusskrebse‘. Denn Cover und Klappentext klingen verheißungsvoll. ...

Auf dieses Buch hatte ich mich gefreut. Warum? Ich hatte mir genauso viel Lesevergnügen versprochen wie bei Delia Owens ‚Der Gesang der Flusskrebse‘. Denn Cover und Klappentext klingen verheißungsvoll. Ob Shelley Reads Debütroman ’So weit der Fluss uns trägt‘ meinen Erwartungen entsprechen konnte, erfahrt ihr hier.

Die 17-jährige Victoria Nash lebt auf einer Pfirsich Farm nahe dem kleinen Städtchen Iola am Fuße der mächtigen Berge Colorados im Tal des Gunnison Rivers. Sie ist schon sehr früh gezwungen Verantwortung für ihre Familie zu übernehmen, denn die Mutter verstarb als sie noch ein kleines Mädchen war. Neben dem Vater und dem Bruder hat sie auch noch für einen Onkel, der versehrt aus dem Krieg zurückkehrte und auf den Rollstuhl angewiesen ist, zu sorgen. Zeitlich befinden wir uns im Jahre 1948.

Eines Tages begegnet ihr auf der Straße ein fremder junger Mann, der ihr Herz stolpern lässt. Es ist der Indianerjunge Wilson Moon. Er ist so anders. ‚Er erlebte die Zeit nicht so wie die anderen Menschen. Er hatte es nie eilig, er empfand die Schweigepause nicht als peinlich. Er blickte nur selten in die Zukunft, und in die Vergangenheit noch weniger.‘ Die Einheimischen verachten den Fremden wegen seiner indigenen Herkunft. Sie jagen ihn aus dem Ort. Wil versteckt sich im Wald. Viktoria trifft sich heimlich mit ihm in seiner Hütte in den Bergen. Dann wird Wil brutal ermordet. Viktorias Bruder ist tief in die Geschichte verstrickt. Und Viktoria stellt bald fest, dass sie schwanger ist. Nachdem ihre Schwangerschaft nicht länger zu verbergen ist, flieht auch sie in die Berge und bringt ihr Kind ganz alleine in der Hütte, in der sie sich mit Will getroffen hatte, zur Welt.

Der Schreibstil der Autorin sehr bildhaft und poetisch. Der Leser erlebt die Geschehnisse hautnah. Die Atmosphäre in Viktorias Familie ist seltsam düster. Es ist eine sonderbare Schwere spürbar. Die Natur erlebt der Leser zum Teil als atemberaubend, zum Teil aber auch als bedrohlich. Die Protagonistin ist authentisch beschrieben. Viktorias Kraft und Überlebenswillen kommen glaubhaft rüber. Auch die Boshaftigkeit, besonders die ihres Bruders, ist von der Autorin gut skizziert. Stellenweise rutschte der Text in die Langatmigkeit ab, da musste man dann Geduld aufbringen.

Ein bemerkenswerter Satz: Das Außergewöhnliche lauert immer unter dem Gewöhnlichen.

Fazit: Ein wunderbares Debüt, jedoch nicht ganz so gut wie mein Favorit ‚Der Gesang der Flusskrebse‘.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Der Geschmack Asiens

Asiatisch vegan
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Ich muss vorausschicken, ich ernähre mich nicht vegan, möchte aber mehr und mehr vegane Gerichte in meine Ernährung einbauen. Den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren habe ich schon länger auf ein Minimum ...



Ich muss vorausschicken, ich ernähre mich nicht vegan, möchte aber mehr und mehr vegane Gerichte in meine Ernährung einbauen. Den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren habe ich schon länger auf ein Minimum heruntergefahren. Deshalb stehe ich veganen Rezepten mehr als aufgeschlossen gegenüber. Und warum nicht asiatisch vegan? Die asiatische Küche ist mir bisher eher fremd. Asiatisch essen gehen ja, aber asiatisch selber kochen, war bisher nicht mein Ding, und dann auch noch vegan.

Die Studentin und Food-Bloggerin Sasha Gill präsentiert uns in ihrem wunderschön aufgemachten Kochbuch, mit vielen ansprechenden Fotos, eine Vielfalt an neuen Kochideen. Die kulinarische Reise führt uns quer durch die asiatischen Küchen, von Indien bis China, von Thailand bis Japan.
Das Kochbuch kann mich tatsächlich begeistern. Es ist ansprechend und liebevoll gestaltet, mit professionellen Fotos. Die Gerichte sind appetitlich angerichtet, die Rezepte gut beschrieben. Die Rezeptauswahl bietet für jeden Geschmack leckere Ideen.

Doch jetzt kommt das ABER. Asiatisch vegan zu kochen ist mit einigem Aufwand verbunden. Nicht alle Gewürze und Zutaten sind in meinem üblicherweise frequentierten Geschäften erhältlich, was bedeutet, ich muss in die Kreisstadt fahren, um mir diese zu besorgen oder das Internet bemühen. Das verleidet mir ein bisschen den Spaß. Ich bevorzuge eine unkomplizierte Küche mit Zutaten, die größtenteils ohnehin vorhanden sind.

Zwar habe ich einige wirklich leckere Rezepte gefunden, die mich ansprechen und die auch für mich gut zu bewerkstelligen sind, aber der Großteil der Rezepte überfordert mich schlichtweg. Der Zeitaufwand ist oft enorm und stellt für Berufstätige eine Herausforderung dar. Ein Kochbuch für Köch:innen, die den Aufwand nicht scheuen, für Gelegenheitsköchinnen und eher nicht zu empfehlen. Das ist keine Wertung der Rezepte, denn die sind durchweg raffiniert und lecker anzusehen.

Fazit: Raffinierte asiatische vegane Rezepte, leider nicht ohne Aufwand zu bewerkstelligen.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Lebensnotwenig: Fitte Muskeln

Muskeln – die Gesundmacher
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Muskel ist nicht gleich Muskel. Prof. Dr. Ingo Froböse, Deutschlands Sportwissenschaftler Nr. 1, erklärt in seinem Ratgeber die drei grundverschiedenen Muskeltypen, den Aufbau der Muskulatur, welche ...



Muskel ist nicht gleich Muskel. Prof. Dr. Ingo Froböse, Deutschlands Sportwissenschaftler Nr. 1, erklärt in seinem Ratgeber die drei grundverschiedenen Muskeltypen, den Aufbau der Muskulatur, welche Rolle das Bindegewebe und die Faszien spielen und das Muskelkraft nicht gleich Muskelmasse ist.

Wenn wir regelmäßig Sport treiben, beeinflussen wir aktiv die Zusammensetzung unserer Muskeln und damit unsere körperliche Leistungsfähigkeit, das sollte jedem von uns klar sein. Denn leider beginnt der Muskelabbau bereits im Alter von 30 Jahren. Regelmäßiges Training hilft bis ins hohe Alter die Muskelkraft zu erhalten und schützt vor Muskelverlust.

Doch der Muskel benötigt Nährstoffe, die wichtigsten Baustoffe sind die Proteine, sie müssen regelmäßig nachgetankt werden. Überrascht hat mich die hohe Proteinwertigkeit des Hühnereis. In ihm sind alle essentiellen Aminosäuren enthalten, die vom Muskel zu hundert Prozent verwendet werden.

Doch was haben Stress und Angst mit unseren Muskeln zutun oder das berühmte Zähneknirschen im Schlaf? Und stimmt es wirklich: Fitte Muskeln, fittes Gehirn?

Prof. Dr. Ingo Froböse legt uns hier einen sehr komplexen Ratgeber vor, der für den Laien sehr schwer zu lesen ist. Bodybuilder, Sportler und Mediziner, die sich mit dieser Thematik schon eingehender befasst haben, finden hier sicherlich tiefergehende Erkenntnisse für sich. Für mich persönlich zu wissenschaftlich, ich fühlte mich überfordert.

Fazit: Ein anspruchsvolles Sachbuch, jedoch für Laien nicht geeignet

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Weiße Augen

Nephilim
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Das Debüt der jungen Autorin Izzy Kramer. »Nephilim – Der Schwur« ist der vielversprechende Auftakt zu einer phantastischen Trilogie. Außerdem wurde das Buch beim SERAPH 2023 für das Beste Debüt nominiert. ...



Das Debüt der jungen Autorin Izzy Kramer. »Nephilim – Der Schwur« ist der vielversprechende Auftakt zu einer phantastischen Trilogie. Außerdem wurde das Buch beim SERAPH 2023 für das Beste Debüt nominiert.

Doch was sind überhaupt ein Nephilim? In der Mythologie begegnen sie uns als riesenhafte Mischwesen, gezeugt von Engeln und Menschenfrauen. Nephilim sind größer und stärker als Menschen. Das Besondere an ihnen: Sie haben weißes Haar und weiße Augen.

Inhalt:

1903 wird ein Baby auf den Stufen der Westminster Cathedral ausgesetzt. Sophia, eine junge Nonne nimmt den kleinen Jungen auf und bringt ihn in das nahegelegene Waisenhaus. Sie steht auch weiterhin als seine Ziehmutter für ihn ein. Niemand kennt seinen Namen, deshalb wird er später wegen seiner Größe »Goliath« und »Leviathan« genannt. Sein Aussehen und seine Größe machen ihn zum Außenseiter. Als Sophia von einem Unbekannten ermordet wird, bricht die Einsamkeit über den Jungen herein. Er schlägt sich alleine durch und schwört sich den Tod von Sophia zu rächen.

2020 »Goliath/Leviathan« schlägt sich mit zwielichtigen Jobs durchs Leben. Nirgendwo bleibt er lang. Seine Augenfarbe verbirgt er hinter farbigen Kontaktlinsen. Doch eines nachts sieht er diese ganz besondere Frau unter einer Laterne im Mondlicht tanzen. Sie erinnert in an Sophia. Und schon bald tut sich nicht nur für unseren Helden, auch für den Leser eine interessante Welt unter der Erde auf.

Meine Meinung:

Der Schreibstil ist flüssig. Die Story macht unglaublich neugierig und hat Sogwirkung. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Erzählperspektiven wechseln, auch das macht es spannend. Die Protagonisten erscheinen fremd und doch faszinierend. »Goliath/Leviathan« und im weiteren Verlauf »Rooke« tat mir als kleiner Junge leid, später fand ich ihn zunehmend unsympathisch. Leider hielt mich die Begeisterung nicht durchgängig gefangen. In der Mitte empfand ich fast ein bisschen Ermüdung. Erst später nahm die Handlung wieder Fahrt auf.

Fazit: Ein phantasievolles Debüt, dass den Leser in eine faszinierende Welt unter der Erde führt.

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