Sehr lesenswerter Roman über vier Frauen Generationen hinweg in dunklen Zeiten
Die Reisenden der NachtEs ist ein Roman, in dem der Autor seine Familiengeschichte in Kuba mit eingearbeitet hat.
Um 1930 herum in Nazideutschland beginnt der Roman mit Zwischenspiel der Revolution in Kuba und Schließen des ...
Es ist ein Roman, in dem der Autor seine Familiengeschichte in Kuba mit eingearbeitet hat.
Um 1930 herum in Nazideutschland beginnt der Roman mit Zwischenspiel der Revolution in Kuba und Schließen des Kreises wiederum im späteren Nachkriegs-Deutschland.
Die Zeitspanne geht über vier Frauen-Generationen hinweg, beginnend bei Ally um 1930. Ally bringt ein farbiges Baby- Lilith- zur Welt, das in jener Zeit verächtlich nur als "Rheinlandbastard" bezeichnet wurde.
Aufgrund der Rassegesetze ist Lilith nur in der Nacht einigermaßen sicher und sie wird zur Nachteule. Diese Eigenschaft vererbt sie später auch an ihre Nachkommen.
Um sie vor den Nazis zu retten schickt Ally Lilith weg nach Kuba. Später wiederholt sich dieses Geschehen mit Lilith und ihrer Tochter Nadine, als es in Kuba wegen der Revolution zu gefährlich für sie wird.
"Man rettet das was man liebt!"
Erst später als Nadine und vor allem ihre Tochter Luna beginnen, Recherchen zu betreiben, klären sich viele Geschehnisse von damals auf und lose Fäden werden in Rückblenden zusammengefügt.
Leider hat der Autor diesen Teil kurz gehalten und ziemlich vollgepackt mit Ereignissen und Erklärungen, was sich nachteilig auf den Roman auswirkt, da die Charaktere schwach und die Geschehnisse ohne Tiefe bleiben. Das hätte ich mir alles ausführlicher gewünscht.
Insgesamt wurden im Roman große Geschehnisse verarbeitet. Insbesondere die dunklen Zeiten in Nazideutschland und Kuba hat der Autor sehr eindrücklich erzählt, so dass man sich in diese dunklen Zeiten zurückversetzt fühlte. So ließ sich einiges zwar
nicht entschuldigen aber doch nachvollziehen.
Sehr gut fand ich die Anmerkungen hinten im Buch. Sie ordnen einige historischen Geschehnisse ein und erläutern sie für den Leser.
Man merkt die vierjährige aufwändige Recherchearbeit des Autors und staunt über die lange Liste der Werke, die der Recherche zugrunde gelegen haben.
Insgesamt ist es dem Autor gut gelungen, dunkle Geschichte- sei es in Nazideutschland oder Kuba - eindrücklich zu erzählen.