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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2023

Spannung pur – ein Lesevergnügen!

Die Zentrale
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Band 1 habe ich nicht gelesen, lerne die taffe, intelligente Hauptfigur Laura Jacobs, Wertpapierberaterin in der BWG Bank Berlin, Bank für Wirtschaft und Gesellschaft, erst jetzt mit ihrer analytischen ...

Band 1 habe ich nicht gelesen, lerne die taffe, intelligente Hauptfigur Laura Jacobs, Wertpapierberaterin in der BWG Bank Berlin, Bank für Wirtschaft und Gesellschaft, erst jetzt mit ihrer analytischen Schärfe kennen. Timo Jacobs, Handwerksmeister, Ehemann von Laura, kommt im Gegensatz zu ihr zwar überzeugend ehrlich, aber weniger clever daher. Besonders hinsichtlich des Grundstückkaufs kommen Rückblicke auf berufliche und private Abgründe und massive Bedrohungen vor, was aber dem straff gezogenen Spannungsbogen in Band 2 nicht schadet. Themen wie z. B. Schwarzgeldtransaktionen über Kryptowährungen, Geldwäsche und Immobilienkauf, Leerverkäufe, internationale Bilanzmanipulation der Finanzwelt werden für Laien erklärt zwischen meist unblutigen Tötungsdelikten skrupelloser, einflussreicher, bisher immer noch unbekannter Täter. Historische Bezüge zum damaligen Postchef Klaus Zumwinkel sind gekonnt eingebaut. Der sehr unterhaltsame Plot ist für mich schlüssig mit mehreren offenen Enden. Inwieweit solche kriminellen, milliardenschweren Machenschaften in der Finanzwirtschaft tatsächlich realistisch machbar sind, kann ich nicht beurteilen.

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Ein Lesevergnügen für mich!

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Viele historische Fakten rund um den Bau des 17 Kilometer langen Gotthardtunnels über acht Jahre von 1872 bis 1880sind hier detail-getreu in Romanform angenehm lesbar verpackt, inkludiert sogar eine Liebesgeschichte ...

Viele historische Fakten rund um den Bau des 17 Kilometer langen Gotthardtunnels über acht Jahre von 1872 bis 1880sind hier detail-getreu in Romanform angenehm lesbar verpackt, inkludiert sogar eine Liebesgeschichte zwischen einer Schweizerin aus Göschenen und einem stark angefeindeten Italiener. Die technische Entwicklung in Bezug auf druckluftbetriebene Bohrmaschinen als auch diverse Sprengstoffmaterialien – ob nun Schwarzpulver oder das sehr explosive Dynamit - damit wird der Arbeitsalltag der im Tunnel arbeitenden Trupps auch in seiner Gefährlichkeit sehr anschaulich. Diese Arbeitsbedingungen unter Zeitdruck, Hitze, Staub, Lärm, Enge, Gestank, schlechter Hygiene und mangelhafter Unterbringung und Ernährung sprechen für sich. Entsprechend hoch war die Todesrate. Insgesamt war es natürlich eine große Meisterleistung der damaligen Ingenieur- und Vermessungstechnik – das perlt klar aus dem Inhalt überzeugend lebhaft heraus. Die Existenz von Genießverhören in der damaligen Schweiz ist neu für mich. Über das Auftreten des »Tunnelwurms« - Ancylostoma duodenale – und seine medizinische Bekämpfung konnte ich leider keine weiteren Informationen finden. Ein sehr interessanter historischer Lesestoff.

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Veröffentlicht am 28.05.2023

Ermittler Artur Mayer mit klarem, moralischem Kompass – das gefällt!

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Einzelgänger, Eigenbrödler, kein Teamplayer, doch mit großem, versteckten Herz für die Schwächeren, geprägt durch eine harte Kindheit voller Angst und Bedrängnis – so stellt sich der kantige, teils schroffe, ...

Einzelgänger, Eigenbrödler, kein Teamplayer, doch mit großem, versteckten Herz für die Schwächeren, geprägt durch eine harte Kindheit voller Angst und Bedrängnis – so stellt sich der kantige, teils schroffe, aber auch sehr einfühlsame Polizist Art dar. Seine clevere Partnerin Nele kommt mit seinen Eigenheiten klar, filtert in klaren, direkten Dialogen seine Schwächen und Stärken heraus, ist sehr loyal ihm gegenüber. Dieses überzeugende Team kämpft an gegen ein kompliziert verruchtes Establishment mit Rückblicken in die von Angst geprägte Kindheit von Art und seinen Freunden, was der Spannung keinen Abbruch tut. Der Spannungsbogen wird durchgängig durch neue, kreative, teils schockierende Twists stramm gezogen in einem klaren Schreibstil mit passender Wortwahl auch den IT-Bereich betreffend. Cliffhanger an manchen Kapitelenden waren brilliant plaziert. Einige Nebenschauplätze hätten vielleicht noch detaillierter behandelt werden können. Dass es nicht nur Schwarz- und Weiß-Töne in der Realpolitik, im echten Leben gibt, wird klar, aber der Drang nach mehr Anstand, weg von der ganzen Lügerei ist menschlich sehr verständlich. Insgesamt ein echtes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Eine Hommage an das Lesen.

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Diese Geschichte einer Schiffreise ist eine Sinn suchende Reise, die viele Lebenserfahrungen und Lebensentwicklungen beschreibt. Das sehr poetisch geschriebene Buch vermittelt wunderbar die Liebe zur Literatur. ...

Diese Geschichte einer Schiffreise ist eine Sinn suchende Reise, die viele Lebenserfahrungen und Lebensentwicklungen beschreibt. Das sehr poetisch geschriebene Buch vermittelt wunderbar die Liebe zur Literatur. Die Bezüge zur "Enzyklopädie der kleinen Gefühle" mögen manchmal zu viel konstruiert und philosophisch wirken mit Beitragen, in denen diverse Lebenslagen und -probleme thematisiert werden, sowie passende literarische Empfehlungen stehen. Neben dortigen fantasievollen Wortkreationen wie Kalenderblues, Übergangstaumel oder auch Lese-Lampenfieber, Zehenschüchternheit, Fremdvertrauen, Enkeltrost oder Möglichkeitssinn ist der einfühlsame Schreibstil der kleinen, stillen Momente überzeugend und regt zum Genießen, zum Nachdenken, zum Fühlen und zum Reflektieren des eigenen Standes im Leben an. Die verschiedensten Figuren von Erwachsenen, Teenager, Kind und selbst Tieren erhalten eine detaillierte, liebevoll dargebotene, bildhafte Beschreibung. Mit der in einer Zeitkapsel aufbewahrten letzten Bitte des Schriftstellers José Saramago an Monsieur Perdu erhält der Roman einen mehr im Hintergrund verlaufenden Spannungsbogen – geschickt gesponnen. Viele große Themen werden angesprochen, das Leben an sich, Tod, Freundschaften und natürlich die Liebe mit Sätzen, die einen zum Innehalten zwingen, zum Nachdenken über sich selbst und Welt. Das Leben ist ein Abenteuer mit vielen unplanbaren, nicht immer angenehmen Kleinigkeiten. Ein Lesegenuss!

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Rumänien rund um Schloss Bran und Dracula – ein atmosphärischer Krimi

Tod in Siebenbürgen
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Da ich bisher keinerlei Beziehung zu diesem Land hatte, hat sich dies nach dieser Lektüre voller gastronomischen Leckereien, Gastfreundlichkeit und geheimnisvoller Sagenwelt sehr gewandelt. Politische ...

Da ich bisher keinerlei Beziehung zu diesem Land hatte, hat sich dies nach dieser Lektüre voller gastronomischen Leckereien, Gastfreundlichkeit und geheimnisvoller Sagenwelt sehr gewandelt. Politische Rückblicke in die Zeit Ceaușescus neben okkulten Bräuchen verleihen dem Krimi mit den Siebenbürger Sachsen neben reichlich bunter Spannung auch eine dramatisch magische Note durch Aberglauben, alte Traditionen, historische Einblicke besonders rund um Hermannstadt, dem heutigen Sibiu. Die einzelnen Charaktere sind vielfältig in ihrer Eigenart beschrieben, wobei die Hauptfigur, der Journalist Paul Schwartzmüller, sehr unbeholfen, sogar dümmlich daher kommt. Das Cover zeigt Schloss Bran und die Karpaten in landschaftlich schöner Idylle – sehr einladend gestaltet.

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