Ludovika Lichtenberg sucht den Superpraktikanten!
Juna Behnke erhält die Möglichkeit, ein Praktikum in dem zur Lichtenberg-Kette gehörenden Luxushotel Ludovika am Brombachsee zu absolvieren. Für die einundzwanzigjährige Studentin ist es die Gelegenheit, ihrem Traum, Hotelmanagerin zu werden, ein kleines Stück näherzukommen. Juna hat jedoch nicht damit gerechnet, dass plötzlich ein zweiter Praktikant auf der Bildfläche erscheint, der als Sohn der Hotelbesitzer dem vorgegebenen Lebensplan seiner Eltern folgen soll. Ihre einflussreiche Vorgesetzte Ludovika Lichtenberg initiiert noch dazu einen Wettbewerb zwischen den beiden und Leopold wird auf diese Weise zu Junas größtem Konkurrenten. Der überhebliche und einschüchternd wirkende Erbe widmet Juna lediglich herablassende Blicke und spöttische Kommentare, er und behandelt sie unhöflich und arrogant. Er wirkt zudem sichtlich gelangweilt und bringt ganz klar und deutlich seine Aversion gegen eine Zukunft in der Hotelbranche zum Ausdruck. Für Juna und Leo beginnt eine aufreibende Zeit, in der sie sich Einblick in die Abläufe des Hotels verschaffen, zugleich aber auch darum kämpfen müssen, letztendlich als Gewinner dieses Wettkampfes hervorzugehen. Zwar haben die beiden sehr konträre Vorstellungen von ihrer Zukunft, im Falle eines Sieges wird ihnen jedoch die Möglichkeit geboten, ihren jeweiligen Träumen ein ganzes Stück näherzukommen. Was aber, wenn Gott ganz andere Pläne für Juna und Leo bereithält? Je besser die beiden sich im Zuge ihrer Zusammenarbeit kennenlernen, umso unmöglicher erscheint es ihnen, ihre gegenseitige Aversion noch länger aufrecht zu erhalten. Denn nach und nach werden unerwartete Gefühle mit ins Spiel gebracht…
Melissa C. Feurer liefert mit ihrer aktuellen Neuerscheinung „Love always hopes“ einen interessanten Auftakt ihrer neuen Lichtenberg-Reihe. Die Autorin konzentriert sich vorrangig auf ihre beiden Protagonisten Juna und Leopold, den Nebenfiguren wird abgesehen von Junas Familie weniger Aufmerksamkeit zuteil, sie blieben für meinen Geschmack ein klein wenig zu blass. Ich hätte generell gerne mehr über die Kollegenschaft im Hotel und speziell über das Denken und die Motivationen bestimmter Figuren erfahren. Der alte Haustechniker und „gute Geist des Hotels“ namens Gabriel war mir auf Anhieb sympathisch. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat war die Charakterzeichnung der einzelnen Mitglieder der Familie Behnke und die Beschreibung ihres Alltagslebens. Die Pfarrerin Susanne Behnke überraschte mich mit ihrer ungewöhnlichen Einstellung, ihren Vorlieben und ihrem fröhlich-bunten Äußeren. Ihre einfühlsame und liebevolle Art und die Passagen, in denen durch Susanne und Thomas Behnke christliche Werte und der Glaube in die Geschichte eingebracht wurde, haben mir ausgezeichnet gefallen. Junas jüngere Brüder Pepe und Rico fand ich absolut unterhaltsam und süß, und auch ihre Studienkollegin, Mitbewohnerin und beste Freundin Enni empfand ich als Sympathieträgerin. Leopold ist als eine der beiden Hauptfiguren dieses Buches gefordert. Einerseits muss er sich völlig unerwartet einem Konkurrenzkampf mit der zielstrebigen, energiegeladenen und optimistischen Juna stellen, andererseits trägt er schwer an seiner Last als Hotelerbe. Sein Herz und seine ganze Leidenschaft gehören der Musik, er fühlt sich durch das kontrollierende und bestimmende Verhalten seiner Eltern in die Enge getrieben und zutiefst unglücklich. Die Autorin versteht es gekonnt, dem Leser Leos inneren Kämpfe zu vermitteln, gibt aber auch großzügige Einblicke in Junas Gedanken- und Gefühlswelt sowie ihre Konflikte, die sie ausschließlich mit sich selbst auszutragen versucht.
Melissa C. Feurer besitzt einen einnehmenden und flüssigen Schreibstil, die saloppe Sprache scheint einer jugendlichen Zielgruppe angepasst. Der Glaube hat in der Familie Behnke einen sehr hohen Stellenwert inne – dieser Fokus auf christliche Werte hat mir wie bereits erwähnt ganz besonders gefallen. An einigen Passagen wird durch witzige Alltagsszenen bei den Behnkes Humor ins Buch eingebracht, lediglich die sporadische Verwendung von Kraftausdrücken im Buch vermochte mein Lesevergnügen ein klein wenig zu trüben. Die Neugier auf den Ausgang dieses Wettbewerbes und auf die Entwicklung der persönlichen Beziehung zwischen Juna und Leo animiert dazu, sich immer mehr in die Geschichte zu vertiefen. Für meinen Geschmack kam das Ende dann viel zu rasch und ich sehe dem zweiten Band dieser Buchreihe bereits jetzt mit großer Vorfreude entgegen.
FAZIT: Die aktuelle Neuerscheinung aus der Feder von Melissa C. Feurer hat meiner hohen Erwartungshaltung in jeder Hinsicht entsprochen! Ich empfand den Auftakt dieser neuen Buchreihe als sehr unterhaltsam, abwechslungsreich und interessant, die Autorin punktet mit hervorragend charakterisierten Hauptfiguren und liebenswerten Nebenfiguren. Der Glaube als wichtiger Bestandteil des Buches und die überzeugende Darstellung der Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten sorgten dafür, dass ich diese Lektüre nicht mehr aus der Hand legen mochte. Mit „Love always hopes“ hat die christliche Romanautorin Melissa C. Feurer sich erneut in mein Herz geschrieben und mir wie schon so oft großes Lesevergnügen bereitet. Begeisterte fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung!