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Veröffentlicht am 04.08.2023

Second Chanceq

Still missing you
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„Sie gehörte nicht hierher, das hatte sie noch nie. Hazel hatte Flügel und musste fliegen.“

„Still missing you“ ist ein New-Adult-Roman von Valentina Fast. Er erschien im Mai 2022 im dtv Verlag und ist ...

„Sie gehörte nicht hierher, das hatte sie noch nie. Hazel hatte Flügel und musste fliegen.“

„Still missing you“ ist ein New-Adult-Roman von Valentina Fast. Er erschien im Mai 2022 im dtv Verlag und ist der erste Band der „Still You-Reihe“.
Hazels Großmutter ist verstorben und so muss sie zur Beerdigung in ihren Heimatort zurückkehren. Vor einigen Jahren war sie aus verschiedenen Gründen und mit gebrochenem Herzen von dort abgehauen, weshalb die Rückkehr für Hazel nicht einfach ist. Überraschenderweise erbt sie, gemeinsam mit ihren Pflegegeschwistern dann auch noch eine alte Villa, welche sie gemeinsam zu einem Hotel aufbauen sollen…

Valentina Fasts Roman ist ein klassischer New-Adult-Roman mit Second-Chance-Trope. Als Hazel zurück in Eastwood ist, merkt sie nämlich, dass ihre Gefühle für Derek wohl doch nicht ganz begraben wurden und auch bei ihm tauchen alte Emotionen wieder auf. Der gemeinsame Aufbau des alten Hotels bringt die vier Geschwister insgesamt wieder näher zusammen, birgt zeitgleich aber auch viel Konfliktpotential.
Mit hat der Schreibstil mit der wechselnden Erzählperspektive zwischen Derek und Hazel gut gefallen. Er ist locker und leicht, die Geschichte lässt sich leicht und unkompliziert lesen.
Etwas kindisch und albern fand ich die plötzlich auftauchende „Hotlist“, welche von Hazel und ihrer besten Freundin zu Schulzeiten geschrieben wurde. Diese löst einen Konflikt aus, der sich durch den gesamten Roman zieht. Im ersten Augenblick fand ich es witzig, später dann wirklich nur noch überzogen. Aufgrund einer jahrealten Listewerden Hazel und Olivia nämlich plötzlich von Männern angesprochen, weil sie damals gut bewertet wurden… Dafür sind mir die Figuren aber wirklich einfach schon zu alt! Darüber hinaus sind auch die anderen Konflikte etwas dramatisch und aus Kleinigkeiten wird ein Elefant gemacht. Letztlich würde Reden an manchen stellen viel helfen, aber ohne das Aufblasen der Kleinigkeiten, hätte sich eben auch keine wirkliche Story ergeben…
Letztlich muss ich aber sagen, dass mir der Roman insgesamt trotzdem gut gefallen hat, da er sich einfach flüssig lesen lässt und eben unkompliziert ist. Die Auseinandersetzungen und Beziehungen in Hazels Pflegefamilie sowie der langsame Wiederaufbau der Gefühle zu Derek sind authentisch und emotional (wenn zum Teil eben auch etwas dramatisch) beschrieben. Hazels Entwicklung sowie die Annäherung an ihre Geschwister und ihren Heimatort sind ebenfalls gut gelungen. Auch Hazels Darstellung als Außenseiterin und Sturkopf mochte ich sehr.
Und auch das Buchsetting ist mit einer typischen amerikanischen Kleinstadt, dem dort herrschendem Dorfklatsch und leicht schrulligen Nebenfiguren einfach charmant und schön!

Insgesamt gibt es daher von mir 4,5 von 5 Sternen für einen gut lesbaren und unkomplizierten New-Adult-Roman mit Second-Chance-Trope.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2023

Don't shoot the Dog

Positiv bestärken - sanft erziehen
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„Ein bestraftes oder über Korrektur trainiertes Tier lernt gerade nur so viel zu tun, daß es keine Probleme bekommt.“

„Positiv bestärken, sanft erziehen“ von Karen Pryor erschien erstmals 1985 und wurde ...

„Ein bestraftes oder über Korrektur trainiertes Tier lernt gerade nur so viel zu tun, daß es keine Probleme bekommt.“

„Positiv bestärken, sanft erziehen“ von Karen Pryor erschien erstmals 1985 und wurde 15 Jahre danach durch ein weiteres Kapitel zum Clickertraining ergänzt.
Das Buch wird als „Der Klassiker zum Clickertraining“ beworben und ich muss zugeben, dass ich dadurch etwas anderes erwartet habe. Ich dachte, es würde hauptsächlich um positive Verstärkung und die Arbeit mit dem Clicker am Hund gehen, letztlich umfasst das Buch von Karen Pryor aber noch viel mehr.
Auf insgesamt knapp 200 Seiten (ohne Bilder und Grafiken) beschreibt die Autorin, Zoologin, Tiertrainerin und Verhaltensbiologin, wie Lernen funktioniert. Es geht um Bestärkung, Formen, Reizkontrolle und Lernmethoden.
Jedes Thema wird anhand von Beispielen veranschaulicht und dargestellt. Tatsächlich war ich allerdings an manchen Stellen irritiert, da in Teilen eher fragwürdige Lösungen als gute Methode dargestellt werden und die sicher bessere Lösung eher wenig hervorgehoben wird. Zum Beispiel: „Hält man sich dieses primäre Signal in Reserve, so lassen sich rasch gute Reaktionen auf einen sanften Ruck hin entwickeln. Auf Dauer ist dies, […] viel freundlicher, als ständig mit einer wirkungslosen Kraftanstrengung immer wieder am Hals […] zu ziehen.“ Wahrscheinlich ist es aber einfach so, dass man hierbei auch die Zeit beachten muss, in der das Buch geschrieben wurde. Mittlerweile ist man im Training mit der positiven Verstärkung deutlich weiter, Rucken am Hund in jedweder Weise unangebracht und Karen Pryor eben eine wichtige Expertin, die hierfür einen Grundstein gelegt hat.
In ihrem Buch werden die Prinzipien der Verstärkung sehr deutlich und präzise erklärt. Das Ganze ist allerdings tatsächlich sehr sachlich und die Informationen finden sich schneller Abfolge ohne Auflockerungen wie Bilder, Schaukästen oder ähnliches. Auch sucht man das Hundetraining im Buch eher vergeblich, obwohl es gerade für dieses beworben wird und auch die Aufmachung etwas anderes erwarten lässt. Natürlich wird es angerissen, aber der Schwerpunkt liegt beim Training im Allgemeinen und für die Beispiele werden meist andere Tiere oder sogar Menschen herangezogen.
Es ist also definitiv keine Lektüre für nebenbei und auch keine Anleitung dafür, wie man mit dem Clicker am Hund oder an anderen Tieren arbeitet – wenn man hierfür konkrete Tipps oder Anleitungen haben möchte, sollte man auf andere Bücher zurückgreifen. Über das Gelesene muss man eindeutig nachdenken und einige der Lösungen absolut hinterfragen. Ich habe beim Lesen einiges lernen können, muss aber auch sagen, dass ich das Buch bei Gelegenheit wohl nochmal zur Hand nehmen muss. Es sind einfach wirklich viele Informationen auf einen Blick enthalten, die man erstmal entwirren und verstehen muss.
Es ist insgesamt tatsächlich ein Klassiker im Rahmen der positiven Verstärkung und wenn man mehr in den verhaltensbiologischen Kontext einsteigen möchte, dann ist das Buch auf jeden Fall geeignet. Weniger geeignet ist es, wenn man praktisch etwas über das Clickertraining lernen möchte!

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Schicksal

Am Horizont wartet die Sonne
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„Fallen ist nicht scheitern, sondern lernen.“

„Am Horizont wartet die Sonne“ ist ein Liebesroman von Meike Werkmeister. Er erschien im Mai 2023 im Goldmann Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Katrin ...

„Fallen ist nicht scheitern, sondern lernen.“

„Am Horizont wartet die Sonne“ ist ein Liebesroman von Meike Werkmeister. Er erschien im Mai 2023 im Goldmann Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Katrin schreibt Bücher, die andere inspirieren und durchs Leben leiten sollen. Obwohl sie sich also mit einer gesunden Lebenseinstellung auskennen sollte, gerät ihr eigenes Leben seit der Trennung von ihrem Mann immer mehr aus den Fugen. Als Katrin bemerkt, dass es so eigentlich nicht weitergehen kann, findet sie am Flughafen einen Brief, einen Liebesbrief. Und da es keine Zufälle, sondern nur Zeichen gibt, fliegt sie kurzentschlossen mit ihrer Cousine Julia nach Portugal. Filipe, der Briefadressat, soll seinen Brief schließlich erhalten…

Eine meine Lieblingsfiguren im Roman ist natürlich Katrins Hund Murmel. Alleine der Name bringt mich schon zum Schmunzeln und die Hundedame selbst ist auch einfach herzallerliebst. Mit Murmel schafft die Autorin einen absoluten Wohlfühlaspekt im Buch und bringt mit dem „geteilten Sorgerecht“ etwas in den Roman ein, was für Nicht-Hundebesitzer komisch erscheinen mag, für mich persönlich aber tatsächlich Alltag ist!
Sowohl Katrin als auch Murmel, Ina und Tim kennen manche vielleicht schon aus „Das Glück riecht nach Sommer“, doch auch wenn nicht, kann Katrins Geschichte unabhängig davon gelesen werden! Für mich war es allerdings leider so, dass der Eindruck von Katrin, der aus dem letzten Roman hängengeblieben ist, bestätigt wurde. Mit der eher spießigen und perfektionistisch veranlagten Katrin bin ich nämlich nicht so gut klargekommen. Zwar ist ihre Entscheidung, spontan nach Portugal zu fliegen und dort einen Unbekannten zu suchen irgendwie mutig und natürlich ungewöhnlich, ihr Umgang mit der folgenden Situation aber irgendwie anstrengend. Für meinen Geschmack mischt sie sich hierbei mehrfach in Dinge ein, die sie tatsächlich absolut nichts angehen und ist beim Versuch, die auftauchenden Wogen zu glätten, für mein Empfinden sehr übergriffig.
Außerdem konnte ich ihre Emotionen und Gefühle nur schwer greifen und das, obwohl in der Ich-Perspektive geschrieben wird. Gefallen hat mir aber Katrins Entwicklung. Sie merkt, dass sie nicht immer perfekt sein muss und dass man sich manchmal einfach fallenlassen kann. Zudem finden sie und auch Julia in Portugal etwas, mit dem sie nie gerechnet hatten und das ihr Leben für immer verändern wird…
Obwohl ich mit der Protagonistin also so meine Schwierigkeiten hatte, ist der Roman aber insgesamt trotzdem ein Wohlfühlroman. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, die Geschichte bodenständig und mit Wohlfühlsetting. Es gibt einige Szenen zum Schmunzeln, denn Katrin nimmt tatsächlich so manches Fettnäpfchen mit. Auf der Stecke bleiben aber auch die ernsteren Szenen nicht und so ergibt sich insgesamt ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Leichtigkeit und Schwere. Das sommerliche Flair und das atemberaubende Setting lassen einen vom Sommer träumen und bringen einem das südliche Flair direkt an den eigenen Leseort…
Die Geschichte ist zudem nicht unbedingt vorhersehbar und überrascht an der einen oder anderen Stelle definitiv. Wunderschön gelungen sind zudem die wunderschön illustrierten Kapitelanfänge, das traumhafte Cover mit Wiedererkennungswert zu anderen Romanen der Autorin und die Rezepte am Buchende.

Mein Fazit: „Am Horizont wartet die Sonne“ ist ein leichter und humorvoller Sommerroman, der gleichzeitig eine ernste Botschaft vermittelt. Er lässt sich leicht lesen, hat ein wundervolles Setting sowie tolle Nebenfiguren. Insgesamt hat er mir daher gut gefallen, obwohl ich mit der Protagonistin nicht gut zurechtgekommen bin. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.06.2023

Machtgier

Désirée – Im Herzen der Revolution, im Herzen Napoleons
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„Napoleone? Diesen Namen hatte ich noch nie gehört. Aber vielleicht passte der ungewöhnliche Name zu einem Mann, der sich ungewöhnlich benahm.“

„Désirée – Im Herzen der Revolution, im Herzen Napoleons“ ...

„Napoleone? Diesen Namen hatte ich noch nie gehört. Aber vielleicht passte der ungewöhnliche Name zu einem Mann, der sich ungewöhnlich benahm.“

„Désirée – Im Herzen der Revolution, im Herzen Napoleons“ ist eine historische Romanbiografie von Allison Pataki über Désirée Clary.
Sie erschien im Februar 2023 im Aufbau Verlag.

In Allison Patakis Roman geht es eigentlich um Désirée. Sie lernt Napoleon, der damals noch Napoleone hieß, mit 16 Jahren kennen und verliert schnell ihr Herz an ihn. Er ist ein eher unkonventioneller und armer Korse, sie ein Pariser Mädchen aus gutem Haus. Er umgarnt sie mit seiner einnehmenden Art, wobei schnell deutlich wird, dass diese sehr besitzergreifend und dominierend ist. Trotzdem ist Désirée verliebt und Heiratspläne werden geschmiedet. Napoleone jedoch ist ein Mann, der stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Er liebt die Macht, er möchte glänzen und Frankreich beherrschen. Die zurückliegende Französische Revolution ist seine Chance und schnell steigt er in der Macht auf. Désirée lässt er dabei nicht los, doch seine Frau wird sie trotzdem nicht... Miteinander verbunden bleiben sie vor allem durch die Hochzeit von Désirées Schwester Julie und Napoleons Bruder, Joseph und obwohl Désirée eigentlich ihren eigenen Weg geht, mischt Napoleon sich ständig in ihr Privatleben ein.

Der Roman wird rückblickend von Désirée selbst erzählt und beschreibt die Ereignisse zwischen 1811 – 18xx. Désirée macht dabei für mich einen sehr zurückhaltenden und scheuen Eindruck. Sie wirkt wie ein Spielball Napoleons, auf den er nicht verzichten kann, den er aber eben auch nicht haben kann oder auch will. Ständig beeinflusst er ihr Leben und durch seine immer stärkere Machtposition kann sie sich ihm nur schlecht entziehen.
Der Roman zeichnet ein Bild von dem „kleinen Korsen“, das ich absolut abstoßend fand. Napoleon ist stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht, ist machtgierig und handelt absolut willkürlich. Er ist ein unglaublich guter Beobachter, aber auch jemand, der die Menschen ausspielt. Er stellt Fragen, auf die er die Antwort bereits weiß und stellt so jedem in seiner Umgebung Fallen. Auch Familie und Freunde sind davor nicht gefeit und stets hatte ich eine Gänsehaut und ein ungutes Gefühl, wenn er in den jeweiligen Szenen auftauchte.
Der Schreib- und der Erzählstil des Romans haben mir gut gefallen. Die rückblickende Ich-Perspektive wirkt authentisch und zeigt, wie sehr Désirée die Erlebnisse einer aufregenden und unsteten Zeit geprägt und beschäftigt haben. Leider konnte mich die Geschichte, die ja auf wahren Figuren basiert, dennoch nicht vollkommen überzeugen. Die Handlung ist sehr ruhig und unaufgeregt, wirkliche Spannung kommt leider nicht auf und Désirée ist zwar eine interessante Figur, die unglaublich viele bedeutsame Ereignisse miterlebt hat, für mich aber dennoch sehr blass ist. Ich hätte mir von ihr ein stärkeres Auftreten und eine eigene Meinung gewünscht. Sie lässt sich hin- und her schubsen und andere über ihr Leben bestimmen. Etwas dagegen sagt sie kaum. Sicherlich entspricht dies dem damaligen Zeitgeist und wohl auch Désirée als Mensch, soweit man es rekonstruieren kann, richtig sympathisch wurde sie mir so allerdings leider nicht.
Schließlich stand also eben doch Napoleone Buonaparte, der unbedeutende Korse, der später Napoleon Bonaparte und der wichtigste Mann Frankreichs wurde, im absoluten Mittelpunkt. Ich habe einiges über die Zeit nach der Französischen Revolution gelernt und fand diese historischen Aspekte sehr interessant!

Mein Fazit: Allison Patakis Roman über Désirée Clary ist gut recherchiert und insgesamt auch solide umgesetzt. Die Handlung ist sehr ruhig, Emotionen konnten mich leider kaum erreichen. Im Mittelpunkt steht stets Napoleon, der Désirées Leben beeinflusst, solange er lebt. Mir hat ein wenig die starke junge Frau gefehlt, wobei Désirée es auf ihre Art möglicherweise war, ich es aber aus der heutigen Perspektive nicht entdecke. Ich habe einiges über die Zeit von Napoleons Herrschaft gelernt und der Roman ließ sich durch den flüssigen Schreibstil und den eher ungewöhnlichen Erzählstil gut lesen. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen. Eine Leseempfehlung gebe ich an diejenigen unter euch, die sich mit der französischen Geschichte (oder mit historischen Ereignissen im Allgemeinen) beschäftigen möchten und dies lieber in Romanform, als ich Sachbuchform tun möchten!

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Unsicherheit

Inselperlen und Meer
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„Ganz zarte Falten um ihre Augen zeigten ihr, wie vergänglich alles war. Auch die Liebe?“

„Inselperlen und Meer“ ist der vierte Band der „Mallorca-Sehnsucht“-Reihe von Anja Saskia Beyer. Die Bücher sind ...

„Ganz zarte Falten um ihre Augen zeigten ihr, wie vergänglich alles war. Auch die Liebe?“

„Inselperlen und Meer“ ist der vierte Band der „Mallorca-Sehnsucht“-Reihe von Anja Saskia Beyer. Die Bücher sind unabhängig voneinander lesbar, der vierte Band erschien im Mai 2023 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing.
Matilda ist schon viele Jahre mit ihrem Freund Alvaro zusammen. Es ist klar, dass sie eines Tages heiraten werden. Als Alvaro ihr dann jedoch tatsächlich einen Heiratsantrag macht, bekommt Matilda Zweifel. Ist dies wirklich das, was sie will? Immerhin hat Alvaro noch recht klassische Ansichten von der Ehe und zu seiner Mutter will Matilda auch nicht ziehen. Ihr Gefühlschaos wird perfekt, als Tom mit seiner Verlobten aus Deutschland bei Matilda im Laden auftaucht und ein gewisses Kribbeln bei ihr auslöst…

Auch der vierte Band der Buchreihe lässt sich flüssig und unkompliziert lesen. Die Handlung ist insgesamt eher vorhersehbar und große Überraschungen gibt es ebenfalls nicht, aber dies erwarte ich bei einem Liebesroman dieser Art auch nicht. Das Lesen macht ja trotzdem einfach Spaß, eben weil man von Anfang an weiß, worauf man sich einlässt: Auf eine nette Liebesgeschichte vor der traumhaften Kulisse Mallorcas. Die wunderschönen Läden am Meer und die Protagonistinnen der anderen Bände tauchen natürlich auch wieder auf und geben der Buchreihe ihren Wiedererkennungswert und eine absolute Wohlfühlatmosphäre. Es ist ein bisschen wie Zurückkehren an einen Lieblingsort!
Die kulturellen Unterschiede zwischen den Mallorquinern und den Deutschen werden im Roman gut herausgestellt. Mir war zum Beispiel nicht bewusst, dass auf der wunderschönen Insel zum Teil noch sehr traditionelle Ansichten bezüglich Hochzeit und Familienleben gelten.
Die Figuren sind dabei erneut gut charakterisiert. Matilda selbst habe ich zunächst als eher unscheinbar empfunden. Sie stellt ihre Wünsche meist hinter die von Alvaro, kann nur schlecht etwas ablehnen und fügt sich in ihr „Schicksal“. Alvaro war mir von Anfang an komplett unsympathisch. Er ist herrisch und egoistisch. Matildas Wünsche und Gefühle interessieren ihn nicht wirklich, was zählt ist sein Geschäft und sein Leben…
Absolut gelungen ist dabei auch Matildas persönliche Entwicklung. Mit dem Zuspruch ihrer Freundinnen, aber auch durch die Erlebnisse, die sie im Laufe des Romans mit Alvaro und dessen Mutter hat, erkennt sie schließlich, dass sie eigene Wünsche hat und diese auch äußern darf. Sie möchte gewisse Dinge nicht für ihr Leben und ihr Herz spricht eben auch eine eigene Sprache. Sie möchte respektvoll behandelt werden und nicht immer nur hinterherlaufen…
Auch Tom, der nach einer unglücklichen Beziehung nun sein Glück mit Ines sucht, ist eigentlich nicht wirklich zufrieden. Jetzt, im Urlaub, merkt er nämlich, dass seine und Ines‘ Ansichten zum Teil doch recht weit auseinander liegen und sie ihm zudem etwas verschweigt…
Der Epilog macht dann schließlich große Lust auf den letzten Band der Buchreihe und auch die nächsten Protagonisten werden schon vorgestellt. Diese Einbindung hat mit sehr gut gefallen und ich freue mich definitiv aufs Weiterlesen!

Mein Fazit: Wieder ein schöner Liebesroman vor herrlicher Urlaubskulisse von Anja Saskia Beyer. „Inselperlen und Meer“ ist unkompliziert lesbar und eignet sich perfekt für schöne Sommertage an denen man ein gewisses Urlaubsgefühl herbeilesen möchte. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

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