Cover-Bild Josses Tal
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendragon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 08.03.2023
  • ISBN: 9783865328496
Angelika Rehse

Josses Tal

Roman
Ein aufwühlendes Debütvon einer starken Stimme
1930: Der unehelich geborene Josef ist eine Schande für seinen Großvater und bekommt dies täglich zu spüren. Seine Kindheit ist geprägt von Angst und fehlender Nähe. Erst nach einem Umzug erfährt er in einer neuen Nachbarsfamilie Anerkennung und Zuneigung. Da ist vor allem Wilhelm, der ihn fördert und schützt, und Josefs Leben scheint sich endlich zum Guten zu wenden. Aber der arglose Junge ahnt nicht, dass hinter Wilhelms Freundlichkeit mehr steckt. Der aufstrebende SA-Mann formt Josef zu seinem ergebenen Helfer und benutzt ihn dazu, die Bewohner des Ortes auszuspionieren. Josef geht voller Stolz in dieser Mission auf. Doch dann erfährt er etwas, das sein bisheriges Leben aus den Fugen geraten lässt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

bewegend und spannend

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Wir befinden uns in den 1930ern in einem kleinen Dorf. Dort lebt Josef, genannt Josse, bei seinem Großvater auf dessen Hof. Doch die Beziehung der beiden steht unter keinem guten Stern. Der Großvater verachtet ...

Wir befinden uns in den 1930ern in einem kleinen Dorf. Dort lebt Josef, genannt Josse, bei seinem Großvater auf dessen Hof. Doch die Beziehung der beiden steht unter keinem guten Stern. Der Großvater verachtet Josse, lässt kein gutes Haar an ihm. Als eine Nachbarsfamilie sich Josse annimmt, bekommt dieser einen neuen Ziebruder, und der wird ihm zum großen Vorbild. Leider hat der Ziehbruder nicht nur gute Absichten, und kassiert Josse ein für jene Partei, die in den folgenden Jahren Europa in Atem hält. Doch irgendwann erwacht Josse, und muss erfahren, dass er sich nicht so einfach aus den Fängen befreien kann, wie er möchte. Als Erwachsener zieht er sich zurück und öffnet erst sehr spät sein erlebtes Geheimnis.

Puh, dieses Buch hat einen fast sprachlos hinterlassen. Die Geschichte ist fast beklemmend, schrecklich, und doch fühlt man sich mitten drin in dieser Geschichte. Man fühlt so sehr mit mit Josse, der nach Anerkennung sucht. Die Grausamkeiten seines Ziehbruders sind unglaublich, und man möchte schreien vor Wut. Es ist eine Familiengeschichte, die mit den Wirren des Krieges eng verwoben ist.

Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich dieses Buch nicht aus der Hand legen konnte. Beklemmend und doch fast schaurig faszinierend will man wissen, was mit Josse genau passiert ist. Es ist keine einfache Geschichte, und doch lässt sie einen nicht mehr los. Lesenswert allemal.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Die Saat ging auf.

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Diese Geschichte über einen Jungen, der in einer der schlimmsten Zeiten der deutschen Geschichte aufwächst, hat mich sehr berührt.

Josefs Erinnerungen beginnen im Alter von fünf Jahren. Ein uneheliches ...



Diese Geschichte über einen Jungen, der in einer der schlimmsten Zeiten der deutschen Geschichte aufwächst, hat mich sehr berührt.

Josefs Erinnerungen beginnen im Alter von fünf Jahren. Ein uneheliches Kind, ungeliebt und in falsche Bahnen gelenkt.
Der herrische Großvater, der keine Liebe für seinen Enkel kennt und dadurch auch seine Tochter beeinflusst, treibt ihn unwissentlich in die Arme des vermeintlich netten, fürsorglichen Nachbarn. Dieser bringt Verständnis für den Kleinen auf, steht ihm zur Seite und spielt doch sein eigenes Spiel.

Als überzeugter Nazi manipuliert er Josef geschickt, indem er ihm das gibt, wonach der sich sehnt: Liebe, Fürsorge, Freundschaft und Anerkennung. So merkt er nicht, in welche Richtung ihn Wilhelm zieht und damit sein ganzes restliches Leben beeinflusst.

Die Autorin hat das wunderbar beschrieben und gibt einem das Gefühl hautnah dabei zu sein. Man spürt den Zeitgeist dieser Jahre, den Schrecken und das Grauen, und möchte Josef ein ums andere Mal aus den Fängen befreien, in die er geraten ist.

Ein sehr emotionales, beeindruckendes Buch das nichts rechtfertigt, aber aufzeigt, warum Josef zu diesem Menschen geworden ist. Wie gefährlich falsche Ideologien sind, wenn sie auf unschuldige Kinderseelen treffen.
Eine Zeitreise, atmosphärisch, lebendig, authentisch und sehr persönlich!

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Ein Teil der deutschen Geschichte

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Ostroppa, ein Ort in Schlesien im Jahre 1930. Josef Tomulka ist erst fünf, trotzdem muss er die täglichen Schikanen und sogar Schläge von seinen Großeltern ertragen. Denn er ist für sie ein lebendiger ...

Ostroppa, ein Ort in Schlesien im Jahre 1930. Josef Tomulka ist erst fünf, trotzdem muss er die täglichen Schikanen und sogar Schläge von seinen Großeltern ertragen. Denn er ist für sie ein lebendiger Nachweis der Schande, die seine Mutter Helene über die Familie gebracht hatte. Schwanger und ohne einen Mann an ihrer Seite ist sie aus Breslau nach Hause zurückgekommen. Seitdem muss Helene die ständigen Demütigungen ihrer Eltern ertragen und das Leid ihres Sohnes erdulden. Um dem Spott der Nachbarn zu entgehen zieht die ganze Familie nach Reichenbach um, doch der Umzug ändert nichts an der bisherigen Lage der beiden.
Bis eines Tages ein junger Nachbar Wilhelm eingreift und dem Großvater weitere Misshandlung des Kindes verbittet. Wilhelm beschützt den kleinen Josef, schenkt ihm Zuneigung und ermöglicht ihm die schulische Ausbildung. Der freundliche und verständnisvolle Wilhelm ist aber auch ein überzeugter Nazi und Verehrer des Führers. Geschickt manipuliert er Josef und macht ihn zu seinem Helfer, der die bestimmten nützlichen Informationen an seinen Gönner liefert. Bis eines Tages die sterbenskranke Helena ihrem Sohn das streng gehütete Geheimnis verrät.

So fängt Josses Geschichte an; eine Geschichte, die berührt und bewegt. Das Leid des kleinen Jungen, der seinen Vater nicht kennt und von der Mutter und den Großeltern keine Zuneigung erhält, ist schwer zu ertragen. Umso mehr hat mir am Anfang Wilhelms Fürsorge für Josef gefallen; endlich konnte das Kind Herzenswärme und Anerkennung erfahren.
Aber dieser glückliche Lebensabschnitt endet abrupt. Denn Josefs Lebensgeschichte verläuft so wie das Zeitgeschehen damals: rasend und dramatisch, schmerzhaft und verhängnisvoll.
Realistisch und gefühlvoll erzählt die Autorin über diese turbulente Zeit. Angelika Rehse, die in einem Umfeld von Heimatvertriebenen aufwuchs, hat ausgiebig für ihren Roman recherchiert. Sowohl die Details aus den Gesprächen mit den Zeitzeugen, wie auch die historisch belegten Fakten flossen in die erzählte Geschichte ein. So ist es ein wichtiger Roman entstanden, der einen Teil der deutschen Geschichte authentisch darstellt. Eine starke Stimme, die auf die Gefahren der Manipulation und Propaganda hinweist. Eine wichtige Stimme, besonders in der heutigen Zeit.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Bewegend und emotional

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Das Cover zog mein Interesse auf sich und nachdem ich den Kurzinhalt gelesen hatte, wollte ich den Roman unbedingt lesen. Die Autorin Angelika Rehse schreibt sehr bewegend und emotional eine intensive ...

Das Cover zog mein Interesse auf sich und nachdem ich den Kurzinhalt gelesen hatte, wollte ich den Roman unbedingt lesen. Die Autorin Angelika Rehse schreibt sehr bewegend und emotional eine intensive Zeitreise. Es geht um den kleinen Josef, genannt Tosse, über die Zeit vor und während des 2.Weltkrieges in Deutschland. Ich habe mich so sehr in den kleinen Josef hinversetzt, das ich den Kleinen beschützen wollte, mit dem Jungen gefürchtet, gelitten und gehasst und hätte den Alten sehr gerne in den Arm genommen. Seine Geschichte beweist wieder einmal, dass fehlende Liebe und Wertschätzung der Nährboden ist für falschen Stolz und Gewalt und dass Gut und Böse oft nah beieinanderliegen. Josef hat im Laufe der Jahre Entwicklungen erlebt, die mir sehr nahe ging. Beim Lesen wurde ich sehr gut unterhalten und musste den Roman nur ungewollt zur Seite legen. Ich gebe eine 5 Sterne Empfehlung

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Beeindruckendes Debüt

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Beim Aufräumen findet Helen eine Ansichtskarte aus Norwegen. Geschrieben an ihre Großmutter und unterschrieben von einem Mann namens Josef. Voll Entdeckerfreude macht sie sich auf die Suche nach diesem ...

Beim Aufräumen findet Helen eine Ansichtskarte aus Norwegen. Geschrieben an ihre Großmutter und unterschrieben von einem Mann namens Josef. Voll Entdeckerfreude macht sie sich auf die Suche nach diesem Josef und reist dafür sogar bis nach Norwegen. Dort, im „Jessetal“ trifft sie ihn und erfährt, welche Schuld er auf sich lud und warum es so geschah.

Josef ist ein uneheliches Kind und erfährt weder von Mutter noch Großeltern Liebe. Im Gegenteil. Der Großvater schlägt und drangsaliert ihn. Als sie in eine andere Stadt ziehen und ein junger Mann hört, wie der Großvater mal wieder auf den Kleinen losgehen will, hören alle Beteiligten folgende Worte: „Es hat einen Namen, das Kind. Es hat unser aller Aufmerksamkeit verdient und keine Schläge.“ Das erste Mal in seinem kurzen Leben interessiert sich jemand für Josef und hat damit sein Herz erobert.

Es gibt ja viele Romane, die im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg stehen. „Josses Tal“ ist aber so ganz anders. Erstens ein Debüt und zweitens wird ein Thema angesprochen, das für mich neu ist. Wie werden Kinder zu dem, was sie später auszeichnet? Also, bevor geurteilt wird, warum Menschen handeln, wie sie es momentan tun, immer auch die Beweggründe dafür suchen. Der kleine Josef hat endlich einen Menschen gefunden, der sich für ihn interessiert. Dass es ein Anhänger des „Führers“ ist, versteht der Junge erst viel später.

Für mich die beeindruckende Erstveröffentlichung einer talentierten Autorin. Ich denke, dass wir von ihr noch viel lesen werden. Lebendige Sprache und viele bildhaften Beschreibungen machen diese Lektüre so unterhaltsam.

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