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Veröffentlicht am 11.07.2023

Der erste Fall für Kriminalkommissarin Lind

Apfelmädchen
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Meine Meinung und Inhalt

"Es ist kurz nach Mitternacht, als Kommissarin Idun Lind den Kopf leicht seitlich neigt und die Tote unter der Decke betrachtet.
Es ist ein befremdlicher Anblick. Die ...

Meine Meinung und Inhalt

"Es ist kurz nach Mitternacht, als Kommissarin Idun Lind den Kopf leicht seitlich neigt und die Tote unter der Decke betrachtet.
Es ist ein befremdlicher Anblick. Die Frau ist apart in Rock und Bluse gekleidet. Das Tuch, das lose um ihren Hals geknotet ist, sieht teuer aus.... Oberhalb des Tuchs setzt die Schlinge an, ein grobes Seil, das der Frau verheerend eng um den Hals liegt. Obwohl sie zierlich ist, schneidet das Seil so tief in die Haut,dass sich darüber eine Hautwulst gebildet hat. Die Haut selbst ist lilafleckig mit schwarzblauen Stellen. Es sieht wahnsinnig schmerzhaft aus. Die Bluse ist bis auf einen Blutspritzer auf der rechten Schulter makellos weiß." (ZITAT)


Ein unglaubliches Verbrechen erschüttert die nordschwedische Stadt Boden: Eine Lehrerin, die keine Feinde zu haben scheint, wird ermordet aufgefunden. Noch dazu hat der Täter ihren Leichnam brutal inszeniert:

Zwei dicke Nägel wurden durch die Hände der Toten getrieben; sie selbst hängt an einem Deckenhaken, als ihr Ehemann sie entdeckt. Kriminalkommissarin Idun Lind muss herausfinden, warum es zu der schrecklichen Tat kam. Zusammen mit ihrem eigenbrötlerischem Partner Calle Brandt taucht Idun tief in eine schockierende Familiengeschichte ein – und bringt sich damit selbst in höchste Lebensgefahr.


Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Der erste Fall für Kriminalkommissarin Idun Lind (und Calle Brandt) konnte mit wirklich fesseln und begeistern. Der Schreibstil von Autorin Tina N. Martin ist flüssig und unterhaltsam, die verschiedenen Zeitebenen bieten Abwechslung und zusätzlich Spannung. Ein Thriller ganz nach meinem Geschmack.

Ein Thriller ganz nach meinem Geschmack


Tina N. Martin wurde 1980 geboren und lebt in der Stadt Boden an der schwedischen Grenze zu Finnland. Dort spielt auch ihre Thriller-Reihe über die Kriminalkommissarin Idun Lind, die in »Apfelmädchen« erstmals ermittelt. Tina N. Martins Debütroman schlug in ihrem Heimatland ein wie eine Bombe: Leserinnen wie Kritikerinnen begeisterten sich so sehr für »Apfelmädchen«, dass der Thriller Platz 1 der schwedischen Bestsellerliste erreichte. Wenn Tina N. Martin nicht schreibt, arbeitet die studierte Literaturwissenschaftlerin als Lehrerin an einer Schule in Boden.


Reihe

Apfelmädchen
Gewittermann (erscheint voraussichtlich im Januar 2024)


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Veröffentlicht am 04.07.2023

Einsamkeit

Die einsame Stadt
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Meine Meinung und Inhalt

"Sie sind deutlich zu sehen und bleiben dennoch unerreichbar, und so verursacht dieses ganz alltägliche urbane Phänomen, das sich jeden Abend in jeder Stadt der Welt erleben ...

Meine Meinung und Inhalt

"Sie sind deutlich zu sehen und bleiben dennoch unerreichbar, und so verursacht dieses ganz alltägliche urbane Phänomen, das sich jeden Abend in jeder Stadt der Welt erleben lässt, selbst den geselligsten unter den Menschen einen Schauder der Einsamkeit, jener unguten Mischung aus Vereinzelung und Ausgesetztheit. Einsam sein kann man überall, doch die Art von Einsamkeit, die dem Leben in der Stadt entspringt, inmitten von Millionen, ist eine Sache für sich. Man sollte meinen, dieser Zustand stehe in eklatantem Widerspruch zum urbanen Leben, zur massenhaften Präsenz anderer Menschen, und dennoch reicht bloße körperliche Nähe nicht aus, um diese Empfindung innerer Isoliertheit zu vertreiben. Es ist durchaus — und problemlos — möglich, sich elend und verlassen zu fühlen, während man mit anderen auf engstem Raum zusammenlebt." (ZITAT)


Mit Mitte dreißig zieht Olivia Laing nach New York City, weil dort der Mann lebt, den sie liebt. Kaum ist sie angekommen, geht die Beziehung in die Brüche, und sie sitzt allein in ihrem kleinen Apartment – so einsam wie noch nie in ihrem Leben. Um sie herum feiern die Leute ausgelassen, hören Jazz und amüsieren sich. Doch bald entdeckt sie, dass sie mit ihrer Einsamkeit nicht allein ist. Vielen Kunstschaffenden vor ihr ist es in New York genauso ergangen. Hätte Edward Hopper sonst sein bekanntestes Bild malen können, die »Nachtschwärmer«? Jene drei Menschen, die allein am Tresen einer Bar hocken? Mitreißend erzählt Olivia Laing die Lebensgeschichten großer Künstler*innen in New York und zugleich von sich und einem Gefühl, das wir alle kennen.

"Was bedeutet es, einsam zu sein? Wie leben wir ohne die intime Beziehung zu einem anderen Menschen? Wie nehmen wir mit anderen Kontakt auf, insbesondere wenn uns das Sprechen schwerfällt? Ist Sex ein Mittel gegen Einsamkeit, und wenn ja, was passiert, wenn unser Körper oder unsere Sexualität als abweichend oder beschädigt wahrgenommen wird, wenn wir krank oder nicht mit Schönheit gesegnet sind?" (ZITAT)


Laing konnte mich mit ihrer Geschichte, ihren Fragen, ihren Emotionen und Gefühlen absolut in den Bann ziehen. Ich habe das Buch mit dem wunderschönen verträumten Cover, sehr gerne gelesen. Es hat mich zum Nachdenken anregen können. Das Gefühl der Einsamkeit erlebt sicher jeder einmal (oder öfters) - vermutlich in unterschiedlicher Intension und unterschiedlicher Dauer, dennoch ist es etwas, was jeder nachempfinden kann - vor allem auch, wenn man einen Neuanfang wagt. Die Autorin legt viel Feingefühl in ihre Geschichte, was mir ausgesprochen gut gefällt. Ein wichtiger Punkt fällt auch in den Fokus, welchen sich jeder bewusst machen sollte - >

Einsamkeit muss nicht Alleinsein bedeuten. Es ist viel mehr, so schreibt Laing auch, der Mangel an Nähe und Intimität.


Olivia Laing, geboren 1977, ist »eine meisterhafte Biografin, Memoirschreiberin und Essayistin« (Helen MacDonald). Sie studierte Englische Literatur an der Universität von Sussex, brach ihr Studium ab, um auf einem Baum in der Wildnis zu leben und ein Diplom in Pflanzenheilkunde zu erwerben, bevor sie sich dem Journalismus zuwandte. Ihre Bücher sind in fünfzehn Sprachen übersetzt. 2018 erhielt sie den renommierten Windham Campbell-Preis.


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Veröffentlicht am 29.06.2023

Atmosphärischer Zeitschleifen-Thriller

Going Back – Wo fing das Böse an?
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Meine Meinung und Inhalt

"Wie unheimlich es ist, sein Leben rückwärts zu leben! Dinge zu bemerken, die man beim ersten Mal übersehen hat. Die schreckliche Bedeutung von Ereignissen zu erkennen, von ...

Meine Meinung und Inhalt

"Wie unheimlich es ist, sein Leben rückwärts zu leben! Dinge zu bemerken, die man beim ersten Mal übersehen hat. Die schreckliche Bedeutung von Ereignissen zu erkennen, von denen man keine Ahnung hatte." (ZITAT)


In "Going Back" geht es um die Protagonistin Jen. Es beginnt damit, dass sie - wie viele besorgte Mütter - auf ihren Sohn wartet, bis er nach Hause kommt. In dieser Nacht geschieht jedoch etwas schreckliches. Etwas unbegreiflich schlimmes. Etwas, womit sie nie gerechnet hätte.

Etwas nicht nachvollziehbares. Aber Jen bekommt anscheinend die Chance, das ganz nachvollziehen zu können, die Hintergründe zu entdecken. Wer ist ihr Sohn, ihr Mann wirklich. Wie kam sie zu diesem Leben.

Jen, unsere Protagonistin wandert Tage zurück. Erst kleine Abstände, dann größere. Sie schläft ein und wacht an Tag Minus xy in der Vergangenheit auf. An Tagen, wo etwas in der Vergangenheit passiert ist. Bis zu dem Tag zurück, als sie Kelly ihren Mann, in der Firma ihres Vaters, kennengelernt hat.

Sie versucht auch das Zeitschleifen-Reisen zu verstehen und bekommt - um nicht komplett durchzudrehen - gute Ratschläge von jemanden, den sie kennenlernt. Leider muss sie sich immer wieder, da er sie in der Vergangenheit nicht kennt, von neuem erklären.

"Dieser Mann, dieser nette kluge Mann am anderen Ende der Leitung, wird Jens Guru. Ein weiser alter Professor Gandalf, ein Dumbledore. "Aber was ist wenn ich einfach vierzig Jahre zurückgehe, ins Nichts? War's das dann?", fragte sie. Vielleicht ist das ihre größte Angst. Sie schluckte bei dieser schrecklichen, verheerenden Vorstellung." (ZITAT)


Ich war gefesselt von diesem Buch, welches wirklich raffiniert und sehr gewagt geschrieben wurde; gespannt war ich vor allem auch auf das Ende unglaublich gespannt. Die Protagonisten wurden wirklich authentisch geschrieben und vor allem Jens Ängste und Bedenken realistisch umgesetzt. Auch die Vorwürfe, die sie sich Macht um das, was passiert ist, verhindern zu können, hat die Autorin gut dargestellt.

"Jen hat ihr Leben lang Dinge für andere Menschen gemacht; anspruchsvolle Klienten getroffen, wenn sie eigentlich bei Todds Schwimmunterricht zusehen wollte, lieber mit einem Buch auf dem Sofa gelegen hätte. Eine lebenslange Gewohnheit, begleitet von einem dauerhaft schlechten Gewissen, egal, wie sie sich entschied." (ZITAT)

Ein wirklicher Pageturner von Anfang bis Ende. Absolute Leseempfehlung meinerseits!

Außerdem möchte ich noch das schöne Cover ansprechen, welches ich gut gewählt finde und mir gut gefällt.



Gillian McAllister schreibt schon, solange sie denken kann. Sie studierte Anglistik, bevor sie als Anwältin arbeitete und in jeder freien Minute, oft auch auf dem Arbeitsweg, an ihren Romanen schrieb. Heute arbeitet sie hauptberuflich als Autorin und lebt in Worcestershire in der Nähe von Birmingham. All ihre Thriller wurden in Großbritannien zu Sunday Times-Bestsellern, ihre Bücher wurden bereits in über zehn Sprachen übersetzt. Gillian McAllister ist die Gründerin und Co-Moderatorin des beliebten britischen Podcasts »Honest Authors«. »Going Back« ist das erste Buch der Autorin, das auf Deutsch erscheint.



www.instagram.com/flowers.books


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Veröffentlicht am 26.06.2023

Der dritte Fall für »Seelenleser« Tom Bachmann

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Meine Meinung und Inhalt

Ein unglaublich fesselnder temporeicher und blutiger Thriller; der dritte Fall für Tom Bachmann und wieder ein sehr gelungenes Werk. Neben Tom Bachmann und seinem Team kommen ...

Meine Meinung und Inhalt

Ein unglaublich fesselnder temporeicher und blutiger Thriller; der dritte Fall für Tom Bachmann und wieder ein sehr gelungenes Werk. Neben Tom Bachmann und seinem Team kommen auch die Charaktere nicht zu kurz, welche hier im Fokus stehen. Besonders der Bereich um die Opfer wird sehr empathisch und faszinierend dargestellt. Zudem erhascht man gut Einblicke auf deren Persönlichkeit. Der Schreibstil von Chris Meyer ist packend und flüssig. Er beschreibt die Emotionen der Protagonisten nachvollziehbar und lässt das Blut in den Adern gefrieren.


Es beginnt sofort spannend:

"Sie versuchte die Panik, die sich wie ein Tsunami in ihr ausbreitete, irgendwie unter Kontrolle zu bekommen.
Erfolglos. Sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und ihre Gedanken, die nur aus Angst bestanden, rasten unaufhaltsam durch ihren Kopf. " (ZITAT)


Eine Frau in Todesangst. Sie kann nicht schreien, ein Knebel verstopft ihren Mund. Sie ist auf einer Pritsche fixiert und kann sich keinen Zentimeter bewegen. Ihr Peiniger kennt keine Gnade. Er holt die Säge – und nimmt sich, was er am meisten begehrt: ihre Beine ...

Der »Seelenleser« Tom Bachmann bekommt einen Anruf von einer alten Bekannten, deren Freundin verschwunden ist. Niemand nimmt ihren Verdacht ernst, da die Vermisste noch Fotos von sich auf Instagram hochlädt. Als Tom erkennt, dass die Frau auf den Bildern tot ist, wird ihm klar: Wer seine Opfer auf diese Art und Weise ausstellt, mordet nicht zum ersten Mal.

"Wieder dachte sie an ihren True-Crime-Podcast, und wie im Schnelldurchlauf gingen ihr die unterschiedlichsten Berichte über Opfer durch den Kopf, die von ihren Peinigern über Tage festgehalten und gequält worden waren. Wer über längere Zeit gefangen gehalten wurde, hatte durchaus erlebt, dass sich der Täter Zeit gelassen hatte. Auch in den Social Media gab es immer wieder Überlebende, die von solchen raumatischen Erlebnissen berichteten. Sollte sie das später auch tun? Oder würde das ihre Kooperationspartner womöglich verschrecken?" (ZITAT)


Chris Meyer hat sich von Berufswegen schon oft mit der Frage beschäftigt, warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Bis heute gab es keine zufriedenstellende Antwort. Also nähert sich Chris dem Bösen weiterhin in literarischer Form und erfindet fiktive Killer, die dichter an der Realität sind, als man glaubt. Mit Familie und Hund lebt Chris in der schönsten Stadt der Welt – Köln.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Erdmann und Eloğlu - das neue Ermittlerteam aus Hamburg

Das Profil
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Meine Meinung und Inhalt

Für Fans von Andreas Winkelmann, Sebastian Fitzek und Michael Tsokos.


Für mich ist Borck mit "Das Profil" ein spannungsgeladener Thriller-Auftakt gelungen, der mir das Blut ...

Meine Meinung und Inhalt

Für Fans von Andreas Winkelmann, Sebastian Fitzek und Michael Tsokos.


Für mich ist Borck mit "Das Profil" ein spannungsgeladener Thriller-Auftakt gelungen, der mir das Blut in den Adern gefrieren hat lassen.

Als Schauplatz wurde das schöne Hamburg gewählt. Die Umschreibung der Szenerie ist dem Autoren sehr gelungen. Die Ermittlungsarbeit von dem Duo Erdmann und Eloglu war wirklich faszinierend mitzuhören. Die Sprecherstimme wurde für das Hörbuch perfekt gewählt.

Ich freue mich auf die weiteren Bände!


Inhalt:
Der Tote im Sandkasten ist bis zum Kehlkopf eingegraben. Ihm fehlt ein Auge. Der makabre Fund auf einem Hamburger Spielplatz setzt die erfahrene Kriminalkommissarin Franka Erdmann und ihren neuen Assistenten Alpay Eloğlu unter Hochdruck. Kurz darauf wird eine junge Influencerin brutal in ihrer Wohnung getötet. Auch wenn sich die Handschriften beider Verbrechen unterscheiden, deutet immer mehr darauf hin, dass es sich um denselben Mörder handelt. Und während die Polizei fieberhaft ein Profil von ihm erstellt, überwacht er bereits den Instagram-Account seines nächsten Opfers, dessen scheinbar perfektes Leben ein grausames Ende finden soll.


Hubertus Borck, geboren 1967 in Lübeck, war der kreative Kopf des Hamburger Musik-Kabarett-Duos Bo Doerek. Er arbeitet heute als Theater- und Drehbuchautor und schrieb u. a. für «Gute Zeiten, schlechte Zeiten», «Wege zum Glück» und die NDR-Produktion «Rote Rosen». Hubertus Borck lebt in Hamburg.

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