Zwei Frauen kämpfen gegen ihr Trauma
Die KriegerinEs geht um Lisbeth und ihre Freundin „die Kriegerin“. Sie kennen sich seit dem Grundwehrdienst, verlieren sich dann aus den Augen und lassen zu Romanbeginn ihre Freundschaft wiederaufleben.
In dieser ...
Es geht um Lisbeth und ihre Freundin „die Kriegerin“. Sie kennen sich seit dem Grundwehrdienst, verlieren sich dann aus den Augen und lassen zu Romanbeginn ihre Freundschaft wiederaufleben.
In dieser Geschichte geht es um schwerverdauliche Themen, wie sexualisierte Gewalt und posttraumatische Belastungsstörungen und die jeweilig daraus resultierenden Folgen. Somit keine Wohlfühllektüre, aber wichtig, dass darübergeschrieben wird.
Der Schreibstil der Autorin ist nüchtern, ohne Schnörkel und klar, was für mich erst einmal zum Inhalt passt. Allerdings sind auch beide Frauenfiguren für mich sehr distanziert und ich bekam keinen rechten Zugang zu ihnen. Dadurch blieben viele Handlungen für mich schwer nachvollziehbar und ich konnte keine wirkliche Verbindung aufbauen. Am meisten Tiefe bekam der Inhalt für mich durch die Briefe der Kriegerin an Lisbeth, in denen zumindest diese ihre Verletzlichkeit und Emotionen zeigt.
Möglicherweise ist es aber auch genau so von Helene Bukowski beabsichtigt?! Diese Distanz und Isolation der beiden Frauen zum Rest der Gesellschaft für uns Lesende spürbar zu machen. Weil es für die beiden Frauen, nach den traumatischen Erlebnissen, eben nicht (mehr) möglich ist Nähe zuzulassen. Auch wenn sie innerlich von ihren Gefühlen überrollt werden.
Es ist eine intensive Geschichte, die mich allerdings nicht völlig überzeugen konnte.