eine mitreißender Reihenauftakt vor der Kulisse Schottlands & mit den Schatten des 1. Weltkrieges
Hinter dem Pseudonym Lia Scott steckt die deutsche Autorin Lilian Kaliner, die bereits die "Firefly Creek"- Serie veröffentlicht hat. Band 1 "Sehnsucht in deinem Herzen" und Band 2 "Das Glück findet dich" ...
Hinter dem Pseudonym Lia Scott steckt die deutsche Autorin Lilian Kaliner, die bereits die "Firefly Creek"- Serie veröffentlicht hat. Band 1 "Sehnsucht in deinem Herzen" und Band 2 "Das Glück findet dich" waren 2021 einer meiner Jahreshighlights. Nun begibt sich die Autorin mit ihrer neuen Reihe "Sturmjahre" in die Vergangenheit und erzählt die Geschichte von sechs Geschwistern einer schottischen Familie.
Im 1. Band "Ein Gefühl von Unendlichkeit" lernt der Leser Bonnie kennen, die als Hebamme und Gemeindekrankenschwester in ihrem Heimtörtchen Foxgirth arbeitet. Als der 1. Weltkrieg ausbricht und sich 3 ihrer Brüder beim Militär melden, begibt auch Bonnie sich freiwillig in den Kriegsdienst. Fortan arbeitet sie in London als Krankenschwester und versorgt verwundete Soldaten, die aus dem Krieg zurückkehren. Kurz vor Ende des ersten Weltkrieges wird auch ihr Bruder Archie mit seinen Kameraden auf ihre Station des Londoner Hospitals eingeliefert. Wie zahlreiche andere Soldaten der englischen Armee sind auch ihr Bruder und seine Begleiter nicht unbeschadet aus den Schützengräben zurückgekehrt. Dennoch überwiegt die Freude Archie endlich wieder in die Arme schließen zu können. Als klar wird, dass für ihren großen Bruder und seine Männer der Krieg zu Ende ist, begleitet Bonnie ihn nach Hause, um ihn die ersten Wochen daheim zu versorgen. Auch Connor, der sein Leben Archie zu verdanken hat und sich nun nach Jahren einer Leere gegenübersieht, reist erst einmal mit nach Foxgirth um zu genesen und seine "Schuld" bei Archie zu begleichen.
Schnell leben sich die Geschwister wieder in dem kleinen Ort an der schottischen Küste ein und auch Connor fühlt sich heimisch und ist fasziniert von der Großfamilie. Und während die Tage nur so vergehen, kommen sich Bonnie und Connor immer näher, bis Connors Vergangenheit alles zu zerstören droht...
Wie auch bei ihrer Vorgängerreihe war ich durch Lia Scotts Schreibstil schnell in der Geschichte und der Handlung angekommen. Die Autorin hat eine mitreißende und lebendige Ausdrucksform, die mich wieder sofort in den Bann gezogen hat. Mit Bonnie hat sie eine außergewöhnliche und taffe junge Frau gezeichnet, die schon in jungen Jahren in ihrer Gemeinde große Verantwortung übernommen und das heilende Handwerk von ihrer Mutter gelernt hat.
Im ersten Band der Reihe werden auch die Charaktere der restlichen Familienmitglieder angerissen, wobei besonders Archies Zwillingsschwester Blaire mit ihrer burschikosen und emanzipierten Art hervorsticht.
Ich habe Bonnies und Connors Geschichte sehr genossen. Die Autorin hat es geschafft neben der eigentlichen Story auch historische Fakten in den Roman einzubauen und die Geschichte der Familie so drumherum zu weben, dass man zu keiner Zeit das Gefühl hatte, dass der Plot des Buches unauthentisch oder unlogisch wäre. Im Gegenteil war ich sehr traurig, als die Seiten ausgelesen waren.
Ich hätte gerne noch länger die Familie Dennon/ Macay begleitet.
Als Trost bleibt mir, dass es noch vier weitere Bände geben wird, welche dann jeweils ein anderes Familienmitglied auf ihrem Weg begleiten werden.
Fazit
Eine äußerst lebendige und mitreißende Familiengeschichte vor der Kulisse Schottlands, den Schatten des ersten Weltkrieges und der Hoffnung auf ein besseres, friedvolles Leben.