Profilbild von Talisha

Talisha

Lesejury Star
offline

Talisha ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Talisha über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2023

Interessant, aber zu langatmig

Florentia - Im Glanz der Medici
0

Die drei Spielgefährten aus Kindertagen, Lorenzo und Giuliano de Medici und Fioretta Gorini, die Tochter des Arztes von Piero de Medici, werden langsam erwachsen und spüren, dass die Leichtigkeit langsam ...

Die drei Spielgefährten aus Kindertagen, Lorenzo und Giuliano de Medici und Fioretta Gorini, die Tochter des Arztes von Piero de Medici, werden langsam erwachsen und spüren, dass die Leichtigkeit langsam abfällt und das Leben beschwerlicher wird. Lorenzo wird der Nachfolger seines Vaters, Giuliano wird immer in Lorenzos Schatten stehen, nicht frei zu tun was er will und Fioretta, die grosses Talent hat, darf bei Meister Verrocchio nur geduldete Schülerin sein. Immerhin erkennen Sandro Botticelli und Leonardo da Vinci, beides Gehilfen von Verrochio, ihr grosses Talent und unterstützen Fioretta.

Weiterhin werden die drei, wie auch Sandro und Leonardo, immer wieder vom Leben enttäuscht. Vieles geschieht nicht so, wie sie sich ihr Leben erträumen. Schuld daran ist oft die Politik, insbesondere die rivalisierende Familie Pazzi, die mit ihrer Machtgier und durch viele Intrigen das Leben aller durcheinanderbringt.

Generell lese ich historische Romane, die in Florenz angesiedelt sind, gerne. Ein Grund, wieso ich zu "Florentia - Im Glanz der Medici" gegriffen habe. Auch über die Medicis hab ich schon einiges gelesen, weshalb ich sehr gespannt war, wie Noah Martin die Familie hier darstellt.

Ein ins Buch integrierter Stadtplan von Florenz lässt die Wege der Charaktere nachvollziehen und ein Personenverzeichnis hilft beim Auseinanderhalten der vielen Figuren, die die Autorin Noah Martin in ihre Geschichte einbringt.

Die vielen Figuren sind leider auch die Schwachstelle des Romans. Obwohl Noah Martins Schreibstil flüssig, die Geschichte eigentlich interessant und am Ende auch schlüssig ist, waren es für mich zu viele Personen, deren Lebensgeschichte erzählt wird. Während dem Lesen wusste ich oft nicht, wohin die Story mit all den Protagonisten hingeht. Da war ein bisschen Fioretta, ein bisschen Giuliano, ein bisschen Leonardo - aber auch ein wenig von allen anderen, das zwar am Ende ein Ganzes ergab, mir aber auf diesen 544 Seiten oft zu langatmig war.

Fazit: Durch zu viele Personen wird die Story langatmig, obwohl sie interessant wäre und die Mittelalter-Atmosphäre sonst sehr gut rüberbringt.
3.5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2023

Kreativ und spannend

Dunkle Verbindungen
0

Nach dem fünften und schwächsten Band war ich gespannt, wie es in Fuseta weiter geht. Während in Band 5 der Anfang sehr langsam und harzig beginnt, überstürzen sich hier in Band 6 gleich zu Anfang die ...

Nach dem fünften und schwächsten Band war ich gespannt, wie es in Fuseta weiter geht. Während in Band 5 der Anfang sehr langsam und harzig beginnt, überstürzen sich hier in Band 6 gleich zu Anfang die Ereignisse.

Erst wird auf einer Golfanlage eine tote Frau gefunden, dann ein Geldtransporter überfallen. Der mutet ähnlich an, wie viele Jahre zuvor bereits ein ähnlicher Überfall, bei dem Graciana ihren Bruder verlor und seitdem ihr Vater im Rollstuhl sitzt. Graciana denkt, sie sei die Einzige, die richtig kombiniert hat - alle andern aber kommen auf dasselbe Ergebnis und lassen sie ermitteln, im Wissen, wie wichtig die Erfassung dieser Täter für die Familie Rosado ist.

Leander Lost wird immer besser im Chiffrieren der Verhaltens- und Sprechweise seiner Kollegen. Soraya kann mit ihrem Fachwissen in der Therapie für Miguel helfen, auch Leander spielt eine ungewöhnliche Rolle in der Heilung von Miguel. Und Carlos? Ist einfach Carlos und unterstützt Graciana auch im Stillen.

"Dunkle Verbindungen" ist um einiges besser als "Einsame Entscheidung" und ich hätte fast 5 Punkte vergeben, doch ich habe doch einige Kritikpunkte, die ich erwähnen muss: als klar war, weshalb die Frau sterben musste, wird dies gleich abgehakt. Ich hätte mir auch einige weitere Sätze gewünscht, bei anderen Tatsachen, die als Kollateralschaden abgelegt werden.

Dafür fand ich es toll, Duarte mal ganz klein und ruhig, fast schon sensibel, zu erleben. Diese Szenen wurden super gut beschrieben - eine ganz tolle Idee, dass der eitle Pfau sein Gedächtnis verliert. Die schönste Szene ist die, in der Leander, Miguel und Duarte gemeinsam an einem speziellen Ort entspannen. Da spürte man einen Hauch von Freundschaft.

Kreativ gehen auch die Raubüberfälle vonstatten. Gil Ribeiro hat sich da einiges einfallen lassen und zudem gut recherchiert. Die Psychologie und Wesen der Gangsterbande hat der Autor gut beschrieben, natürlich wie immer auch die Konflikte zwischen Portugiesen und Spanier. Wie gewohnt ist auch viel Lokalkolorit mit dabei, gerne würde man sich bei Rosados mit an den Tisch setzen und dem neuesten Klatsch und Tratsch lauschen.

Fazit: Dieser Band punktet mit kreativen Ideen und ist erneut sehr spannend.
4 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2023

Sieben Jahre im Koma

Sommerträume am Meer
0

Bell ist Nanny bei Familie Mogert in Stockholm. Sie mag ihre Arbeit, und auch ihre WG, in der sie mit ihren Freunden lebt. Alles total easy. Doch als sie eines Morgens einen Anruf bei den Mogerts entgegen ...

Bell ist Nanny bei Familie Mogert in Stockholm. Sie mag ihre Arbeit, und auch ihre WG, in der sie mit ihren Freunden lebt. Alles total easy. Doch als sie eines Morgens einen Anruf bei den Mogerts entgegen nimmt, verändert sich alles. Denn Hanna und Max haben Bell verschwiegen, dass Hannas Ehemann seit 7 Jahren im Koma liegt. Nun ist er erwacht - und das Leben wird kompliziert für alle.

Vor allem, als er kurz darauf seinen Sohn Linus sehen möchte. Nach langen Gesprächen einigen sie sich darauf, dass Hannah und Max im Sommer, den sie mit der Familie traditionell auf einer Schäreninsel verbringen, den Kontakt zu Linus Vater langsam ermöglichen wollen, müssen.

Es ist keine leichte Kost, die Karen Swan uns mit "Sommerträume am Meer", im Original "The Hidden Beach", vorgelegt hat. Dieser Strand spielt eine wichtige Rolle im Buch - der nichtssagende deutsche Titel beschönigt den Inhalt und wird der Geschichte nicht gerecht.

Die Emotionen aller Beteiligten sind stark, die Situation überfordert und die Geheimnisse und Gefühle müssen endlich ans Licht kommen und ausgesprochen werden. Linus wird zum Spielball beider Seiten. Bell als relativ neutrale Person versucht das in Grenzen zu halten. Doch auch sie hat in diesem Kontext zu kämpfen - nun erfährt man ihre Vergangenheit, die auch nicht ohne ist.

Die Gefühle von Emil, der sieben Jahre verpasst hat, während das Leben um ihn weiter ging, und alles Weitere, was so ein langes Koma mit sich bringt, hat die Autorin eindrücklich geschildert. Als Leserin fragt man sich unweigerlich, wie man selbst in der entsprechenden Situation - nicht nur als Emil, auch als Hanna, Max oder Bell - handeln würde. Manchmal versteht man die eine oder andere Entscheidung der Figuren nicht und steht mehr auf der Seite des Gegenübers, einige Seiten später versteht man den anderen Charakter besser.

Diese Geschichte lässt sicher niemanden kalt, aber man muss sich darauf - und all die Emotionen, die sie mit sich bringt - einlassen. Ausgleichend wirken die Beschreibungen der schönen schwedischen Schären-Landschaft: das perfekte Ambiente für diesen Roman.

Fazit: Packendes Drama um einen Mann, der jahrelang im Koma lag.
4 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2022

Gerechtfertigtes Misstrauen?

Je süßer das Gift
0

In diesem achten Band begleiten wir Mags Blake zu den schönsten Gärten in Südengland. Als Gartenexpertin soll sie die Reiseleitung unterstützen. Kaum sieht Mags die ersten Reiseteilnehmer beim Einchecken ...

In diesem achten Band begleiten wir Mags Blake zu den schönsten Gärten in Südengland. Als Gartenexpertin soll sie die Reiseleitung unterstützen. Kaum sieht Mags die ersten Reiseteilnehmer beim Einchecken ins Hotel, merkt sie, dass einige Teilnehmer ein wenig schräg drauf sind. Das kann ja heiter werden - oder eben auch nicht, denn schon der erste Abend scheint ein Streit den Beginn des Endes einzuläuten.

Anstatt die Gärten und die tollen Hotels zu geniessen, geht es Schlag auf Schlag weiter, bis dann das Ende recht unerwartet schnell daher kommt. Mags war zwar am Anfang und zwischendurch misstrauisch und glaubte nicht, dass gewisse Dinge bloss Zufall sind. Doch als gute Ermittlerin hätten bei ihr bei einigen Szenen Blinklichter angehen und weiter verfolgen müssen, doch die hakte sie ab, als ob sie gar nichts bemerkt hätte.

Es scheint lange auch so, als ob Sam zuhause der Einzige ist, der in diesem Band richtig ermittelt - Esswaren kommen weg und eine Wirtin bittet Sam um Unterstützung. Dieser Strang war nett, bis Mags nach Hause zurück kommt.

"Je süsser das Gift" hat mich zwar gut unterhalten, aber mir wird die Reihe langsam zu banal. Gut, um einfach mal so nebenbei zu lesen, weil man die Figuren schon kennt, aber mehr ist aktuell nicht mehr drin.

Die Auflösung kam auch hier urplötzlich auf den letzten Seiten, wie aus dem Hut gezaubert. Als Leserin möchte ich gerne die Ermittlungen verfolgen und nicht am Ende einfach so auf dem Silbertablett die Auflösung präsentiert bekommen.

Fazit: Zwar unterhaltend, aber ohne Spannung.
3.5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2022

Zu viele Wiederholungen

Gezeitenflüstern
0

Der fünfte Band der Cedar Cove-Reihe ist zwar unterhaltend zu lesen, aber schlussendlich dreht sich alles im Kreis und bringt kaum Neues. Er erinnert mich stark an ein früheres Radio-Hörspiel auf SWR irgendwas, ...

Der fünfte Band der Cedar Cove-Reihe ist zwar unterhaltend zu lesen, aber schlussendlich dreht sich alles im Kreis und bringt kaum Neues. Er erinnert mich stark an ein früheres Radio-Hörspiel auf SWR irgendwas, da wurde bei jedem neuen Teil gefühlt fünf Minuten lang wiederholt, was bisher geschehen war und dann in 30 Sekunden der neue Teil erzählt.

So auch hier. Wie in den Bänden zuvor, wird auch hier nichts zu Ende erzählt und das Ende überrascht mal wieder - nicht - mit einem Cliffhanger. Das Thema dieses fünften Bandes ist "Liebe unter erschwerten Bedingungen". Immer wieder geht es auch um die (erwachsenen) Kinder der diversen Figuren. Im Mittelpunkt steht aber Roy und Corrie McAfee, die sich immer noch beobachtet fühlen und immer noch Postkarten von einem unbekannten Absender bekommen. Hier wird sich in diesem Band einiges tun, auch wenn treue Leserinnen schnell merken, aus welcher Richtung der Wind weht.

Debbie Macomber hat sich mit ihren neueren Serien und Einzelbänden definitiv weiter entwickelt. Dennoch treibt mich manchmal die Neugier, was aus den Charakteren aus dieser Cedar Cove-Reihe geworden ist und ich lese dann doch weiter, obwohl ich dann meistens enttäuscht bin.

Leider passen auch bei dieser Reihe weder Titel noch Cover (obwohl schön) zu den erzählten Geschichten. Im Original wird jeder Titel nach der Adresse der Hauptfiguren des jeweiligen Bandes benannt, was natürlich optimal passt und mit einem Bild einer Strasse und Hauses abgerundet wird. Schade, dass dies vom deutschen Verlag nicht übernommen wurde.

Fazit: Unterhaltend zwar, aber dieser Band beinhaltet viel zu viel Wiederholung aus den Vorgängerbänden und ist stellenweise recht vorhersehbar.
3.5 Punkte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere