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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2023

Ergreifender Liebesroman

Vom Ende der Nacht
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"Vom Ende der Nacht" ist kein Wohlfühlbuch im klassischen Sinne, wie der angenehme Schreibstil und das träumerische Cover es vermuten lässt. Es ist die Lebensgeschichte von Will und Rosie, die sich bereits ...


"Vom Ende der Nacht" ist kein Wohlfühlbuch im klassischen Sinne, wie der angenehme Schreibstil und das träumerische Cover es vermuten lässt. Es ist die Lebensgeschichte von Will und Rosie, die sich bereits in jungen Jahren angezogen fühlen, immer wieder begegnen und immer wieder verlieren. Geprägt von vielen Schicksalsschlägen und großer Themenvielfalt, wie Tod, Depressionen, Suizid, Alkoholsucht, entwickelt diese Liebesgeschichte einen dramatischen Sog, voller Melancholie und Traurigkeit. Es ist eine kitschfreie Geschichte über die Liebe und die Unberechenbarkeit des Lebens. Lebendig und einfach geschrieben, dialogreich und -trotz allem - romantisch hoffnungsvoll.

Ich mochte Will und Rosie, weil sie mit guten Absichten ihren Konventionen entkommen wollen, aber am gesellschaftlichen Druck scheitern. Will folgt seinem Traum, tut, was er kann und liebt. Man schließt die beiden Protagonisten ins Herz und verfolgt ihre bewegende Geschichte, vor allem, weil sie so gefühlvoll geschrieben ist. Will und Rosie bleiben einem auch nach dem Lesen im Gedächtnis. Insgesamt hätte ich mir zwar mehr Komplexität und Leichtigkeit gewünscht, zumal der Roman einen langen Lebensabschnitt umfasst, aber das trübt nicht meinen Gesamteindruck, eines angenehmen Leseerlebnisses. Wer sich nach einer ergreifenden Liebesgeschichte sehnt, dem sei dieses Buch empfohlen.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Wimmelbuch für die Kleinsten

Mein großes Sachen suchen: Alle Tiere der Welt
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Dieses handliche Bilderbuch ist mit den tierischen Wimmelbildern vor allem auf Suchspaß für Kinder ab 2 Jahren ausgelegt. Dabei lernen die Kindern verschiedene Kontinente, Landschaften und Tierarten kennen. ...

Dieses handliche Bilderbuch ist mit den tierischen Wimmelbildern vor allem auf Suchspaß für Kinder ab 2 Jahren ausgelegt. Dabei lernen die Kindern verschiedene Kontinente, Landschaften und Tierarten kennen. Diese können erkannt und benannt werden, wobei sich immer mehrere Tiere einer Art auf den Bildern finden. Ob der Eisbär am kühlen Nordpol, das Känguru in Australien, der Löwe in der Savanne, Füchse im Wald oder Bären im hohen Norden. Insgesamt werden, auf stabilen Doppelseiten, elf verschiedene Orte auf der Welt gezeigt und die Tiere, die dort leben. Besonders gut hat uns gefallen, dass die Seiten nicht überfrachtet waren. Statt zu überfordern, laden die beruhigenden Landschaften zum entspannten Entdecken ein. Dadurch macht es Spaß den Text vorzulesen und gemeinsam die Orte zu erkunden. Allerdings fand ich auch, dass die Bilder sehr unnatürlich wirkten. Was wahrscheinlich daran liegt, dass man so viele Tiere aufeinander in der Natur gar nicht sehen würde. Daher finde ich persönlich Wimmelbücher mit Menschen natürlicher und interessanter, da es mehr zu entdecken gibt, was aber erst für Ältere interessant wird. Deshalb würde ich dieses Bilderbuch für den Einstieg empfehlen. Kinder lieben Tiere und deswegen kommt dieses Wimmelbuch auch gut bei ihnen an.

Veröffentlicht am 21.06.2023

Gehen wir raus - es gibt viel zu sehen!

Mein großer Naturführer Tiere & Pflanzen
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Zu Entdecken gibt es in diesem Naturführer die Welt der Pflanzen, Tiere und Pilze in ihren Lebensräumen: im Wald, auf der Wiese und Feldern, an Gewässern, Auen oder Feuchtgebieten, sowie in Städten und ...

Zu Entdecken gibt es in diesem Naturführer die Welt der Pflanzen, Tiere und Pilze in ihren Lebensräumen: im Wald, auf der Wiese und Feldern, an Gewässern, Auen oder Feuchtgebieten, sowie in Städten und Dörfern. Ausführliche Erklärungen zu den Lebensräumen und Steckbriefe von charakteristischen Tieren- und Pflanzenarten machen das Buch zu einem tollen Nachschlagewerk. Wer tiefer eintauchen will, erfährt zudem Wissenswertes aus der Wissenschaft, zum Beispiel, wie Pilze sich fortpflanzen oder wie Fotosynthese funktioniert.

Super, für alle Naturforscher, die gern draußen sind und auf Entdeckungstour gehen. Die vielen Fotos und Illustrationen helfen, heimische Pflanzen und Tiere zu bestimmen und besser kennenzulernen. Alles ist interessant aufbereitet und bietet viele Infos und Tipps. Das Buch hat eine praktische Größe, ist allerdings etwas kompakter. Für mich hätte es gereicht, sich auf die Charakterisierung der Tier- und Pflanzenarten zu beschränken, da ich es für eine genaue Zuordnung gekauft habe. Das hätte das Buch etwas dünner und leichter gemacht.

So machen Ausflüge in die Natur jedenfalls noch mehr Spaß, weil man automatischer genauer hinsieht und sich über jede Entdeckung freut. Auf diese Art kann man Kinder neugierig machen und für die Natur und ihre Lebewesen begeistern.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Trifft den richtigen Ton

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Die 17-jährige Coley ist in eine Kleinstadt zu ihrem Vater gezogen, den sie kaum kennt. Sie verarbeitet noch immer den tragischen Verlust ihrer Mutter, obwohl sie frische Schmetterlinge im Bauch hat, wenn ...

Die 17-jährige Coley ist in eine Kleinstadt zu ihrem Vater gezogen, den sie kaum kennt. Sie verarbeitet noch immer den tragischen Verlust ihrer Mutter, obwohl sie frische Schmetterlinge im Bauch hat, wenn sie mit Sonja zusammen ist. Sie möchte jede Minute mit ihr verbringen. Auch Sonja erwidert ihre Gefühle, doch dann regiert sie plötzlich ablehnend. Coley fühlt sich dadurch zurückgewiesen, was frische Wunden aufreisst.

Der Schreibstil punktet mit ungezwungenen Dialogen, die der Zielgruppe entsprechend locker und spontan wirken. Zudem sorgen Chatauszüge und ein Online-Tagebuch von Sonja, auf dem sie öffentliche und private Texte postet, für Abwechslung. Auch Sonja hat Probleme, die sie belasten, insgesamt geht es aber vor allem um Coley, und die schwierige Eingewöhnung bei ihrem Vater, durch den Tod ihrer Mutter, und natürlich ihre erste Liebe. Coley weiß, dass sie lesbisch ist und hadert nie mit ihrer Zuneigung zu Sonja. Sie ist stärker, als sie ahnt. Die Autorin Hayley Kiyoko beschreibt sehr anschaulich die Anziehungskraft und das Gefühlschaos der beiden „Girls“, wobei sie genau den passenden Ton trifft. Vor allem der sorglose Umgang mit Alkohol und Drogen, in den sich die Jugendlichen flüchten, macht deutlich, dass viel Raum zur eigenen Interpretation gelassen wird, statt zu bewerten. Die Charakter haben ihre Stärken und Schwächen und bilden damit authentische Teenager ab.
“Girls like girls" ist ein Coming-of-Age-Roman zu dem gleichnamigen Song der Pop-Ikone und Autorin dieses Buches, der perfekt dazu passt. Diese lesbische Repräsentation erzählt nicht nur von der ersten queeren Liebe, sondern auch von einer entstehenden Vater-Tochter-Beziehung und den Verlust der Mutter. Für alle, die Gefühlsverstrickungen, zarte Annäherungen und Sommerromane mögen.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Überlebensstrategie Obsession

Idol in Flammen
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Masaki ist Bandenmitglied einer Pop-Gruppe, Schauspieler und Idol vieles Fans, besonders für die junge Akari. Sie führt einen Fan-Blog, analysiert und liest alles über Masaki, was es gibt. Angetrieben ...

Masaki ist Bandenmitglied einer Pop-Gruppe, Schauspieler und Idol vieles Fans, besonders für die junge Akari. Sie führt einen Fan-Blog, analysiert und liest alles über Masaki, was es gibt. Angetrieben von dem Wunsch, hinter seine Fassade schauen, um ihn besser zu verstehen, besucht sie Konzerte, kauft Merch und gibt ihr gesamtes Geld dafür aus. Akari wirkt dabei wie eine „unbeteiligte Beobachterin“ ihres eigenen Lebens, während sie lediglich für ihr Idol zu einer Form von Leidenschaft und Fleiß fähig scheint. Gefühle versucht sie im Keim zu ersticken, um keine Schwäche zu zeigen. Für sie hat die „Distanz, die durch einen Handy- oder Fernsehbildschirm oder den Abstand zwischen Bühne und Publikum entsteht, etwas Rücksichtsvolles und Tolerantes“. Es ist eine „Beziehung“, die nicht kaputt gehen kann, weil niemand etwas falsch macht. Das gibt Akari Sicherheit, sich wenigstens einer Sache völlig hinzugeben, in ihrem sonst so beschwerlichem Leben, indem ihr jeglicher Antrieb fehlt. Das sind interessante Einsichten, die diesen Roman für mich lesenswert gemacht haben. Der Schreibstil ist einseitig, aber auch eindringlich, was nicht zuletzt an der Ich-Perspektive liegt. Rin Usami’s Schreibkunst lässt einen, trotz der nüchternen Beschreibungen, ganz in die Geschichte eintauchen. Das liegt sicher auch an der gelungenen Übersetzung von Luise Steggewentz. Dabei gibt es immer wieder erschreckend Details, die durchaus als Kritik verstanden werden dürfen. Usami zeigt, wie fragil Fankultur sein kann. Akari auf diesem fanatischen Weg über Jahre zu begleiten, hat etwas deprimierend verstörendes und es fällt schwer, wirklich Verständnis für sie aufzubringen. „Mein Idol wird für immer und ewig nur er bleiben. Nur er bewegt mich, spricht zu mir und akzeptiert mich.“ Es wird jedoch deutlich, dass diese Obsession ihre Überlebensstrategie ist und zum Ende wirkt Akari überraschend reflektiert und gefasst. Eine hoffnungsvolle Botschaft, einen wirklich stabilen Halt im Leben zu finden, statt sich von der Angst abzulenken, womit auch immer.

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