platter YA-Roman
Mila & Blake: Summer Love „Es fühlte sich real an, als würden hier echte Menschen leben.“
(Mila in Mila & Blake: Summer love)
Worum geht’s?
Mila Harding hat alles, was man sich nur wünschen kann: einen berühmten Dad, ein ...
„Es fühlte sich real an, als würden hier echte Menschen leben.“
(Mila in Mila & Blake: Summer love)
Worum geht’s?
Mila Harding hat alles, was man sich nur wünschen kann: einen berühmten Dad, ein Luxusleben in L.A., glamouröse Partys – und jede Menge Ärger: Als sie bei einem offiziellen Empfang aus der Rolle fällt, gefährdet sie den Ruf ihres Vaters, dessen nächste große Filmpremiere ansteht. Kurzerhand verbannen ihre Eltern sie auf die abgelegene Farm der Hardings, irgendwo in Tennessee. Hier soll Mila ihren Sommer verbringen, bei ihrer Tante Sheri, umgeben von Pferden, Feldern und den Erinnerungen ihrer frühen Kindheit. Mila erwartet völlig ereignislose Wochen – bis sie auf Blake trifft, den Sohn des Bürgermeisters. Dass Mila in Schwierigkeiten steckt, ist ihr schon nach einem Blick in seine dunklen Augen klar …
Mila & Blake – Summer Love ist Band 1 der Mila-Reihe. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird in Band 2 fortgesetzt.
Schreibstil und inhaltliche Hinweise
Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Mila geschrieben. Das Buch beinhaltet keinen sexuellen Content.
Meine Meinung
Auf die Reihe um Mila und Blake habe ich mich bereits seit einigen Monaten gefreut, nicht zuletzt, weil eine Freundin von mir sehr davon geschwärmt hat. Von der Autorin selbst habe ich noch nichts gelesen und der Klappentext war genau mein Ding. Als das Buch dann kam, war ich zunächst von der Dicke – bzw. Dünne – überrascht und dann vom Inhalt.
Mir war nicht klar, dass Mila erst 16 Jahre alt ist. Der Klappentext klingt in meinen Augen nicht so, auch ist nirgends der Hinweis darauf, dass Mila über die Schulferien dort ist. Der Verlag Heyne steht für mich nicht für Jugendbücher, Luxusleben und glamouröse Partys klingen mehr nach junge Frau als nach Teenager und ehrlich gesagt empfinde ich „frühe Kindheit“ auch fragwürdig. Entsprechend groß war die Ernüchterung und ich hätte vermutlich auch nicht zu dem Buch gegriffen, wenn ich es gewusst hätte. Zwar gibt sich die Autorin Mühe, die Grundidee zu nutzen, dass Mila sich bei einer Party ihres Vaters schlecht benimmt, indem sie auf den roten Teppich kotzt, aber irgendwie war mir alles zu konstruiert, zu wenig durchdacht. So war Mila offenbar noch in der Grundschule in Fairview, das große Familiengeheimnis liegt gleichzeitig vor Milas Geburt und sorgt jetzt erst für Spannungen in der Familie. Auch möchte die Familie, dass Mila auf gar keinen Fall Kontakt zu Blake und seiner Familie hat, dennoch schicken sie Mila gerade in den Ort, der das ganze Konstrukt der Familie aus dem Gleichgewicht bringen kann. Als Mila Anschluss findet, möchte man sie zurückholen, denn der Plan war, sie quasi auf der Farm gefangen zu halten. Das hat mich alles wahnsinnig angenervt, weil es so wirkte, als wären der Autorin unterwegs immer neue Ideen gekommen, egal ob es passt.
Leider konnte mich auch so die Handlung wenig überzeugen. Das Buch hat einen sehr niedrigen Spannungsbogen, plätschert so vor sich hin und ist eher eine süße Teenie-Sommerromanze abseits des Rampenlichts als irgendwas anderes. Mila fand ich furchtbar anstrengend, sie ist eine ungute Mischung aus naiv, zickig und verwöhnt, wenngleich sie sich in Fairview ganz gut entwickelt und beginnt, für sich selbst einzustehen. Die Entwicklungsprozesse bleiben dem Leser aber leider zu sehr verborgen, aber was will man bei 300 Seiten auch erwarten? Das Buch besteht zum Großteil aus netten Erlebnissen (Parkplatzparty, Lagerfeuer, Poolnachmittag etc.), ein bisschen Farmleben und der Geschichte mit Blake, die sich mir nicht erschlossen hat. Er ist anfangs fies zu ihr, dreht sich dann aber um 180 Grad. Erklärungen fehlen, viele Entscheidungen sind wenig nachvollziehbar und mehr als das vermeintliche „beide verstehen, wie es im Rampenlicht ist“ sehe ich bei beiden auch nicht als Grundlage. Die Störfaktoren von außen, insbesondere Blakes Mutter und Milas Vater sowie sein Manager Ruben, beeinflussen aufkeimende Gefühle auch direkt. An vielen Stellen mangelte es der Geschichte einfach an Substanz, an Hintergrundüberlegungen und Greifbarkeit.
Die Charaktere sind allesamt sehr blass und eindimensional, man merkt, dass diese hauptsächlich bestimmte Aufgaben übernehmen sollen. Dennoch hat sich zumindest Milas Opa Popeye und ihre Tante Sheri einen Platz in meinem Herzen gesichert, denn beide fand ich angenehm und herrlich normal. Die restlichen Charaktere waren typische Klischees, wie man sie aus Jugendbüchern und Jugendfilmen kennt. Vielleicht habe ich von der Geschichte einfach zu viel erwartet – abgesehen davon, dass ich an eine erwachsene Socialista dachte, die hier aus ihrem Leben gerissen wird. Die Entwicklungen waren zum Teil vorhersehbar oder zumindest erwartbar. Vor allem das Ende hat mich entsprechend gar nicht überrascht. Das Bedürfnis, weiterzulesen, habe ich bedauerlicherweise nicht. Dafür fehlte mir einfach zu viel.
Mein Fazit
Mila & Blake – Summer Love war für mich ein Schaf im Wolfspelz. Überrascht von einer seichten Young Adult Story, die einfach die Beschreibung eines entspannten Sommers auf dem Land ist, konnte mich das Buch leider nicht so abholen. Liest sich schnell und hat wenig Tiefe, aber leider bleibt auch wenig hängen. Mila und Blake haben für mich nicht harmoniert und ich werde die Reihe nicht weiterlesen.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]