Lasst die Kinder doch einfach mal machen!
In "Frida macht ihr Ding!" von Birgit Altstötter, Christine Altstötter-Gleich und Bernhard Förth geht es darum, Kinder ihre eigene Erfahrungen machen zu lassen. Man kann ihnen mit Ratschlägen zur Seite ...
In "Frida macht ihr Ding!" von Birgit Altstötter, Christine Altstötter-Gleich und Bernhard Förth geht es darum, Kinder ihre eigene Erfahrungen machen zu lassen. Man kann ihnen mit Ratschlägen zur Seite stehen, aber was sie daraus machen, sollte ihnen selbst überlassen sein. Kinder haben einen ganz anderen Blick auf die Welt, als manch ein Erwachsener und so können beide Seiten voneinander lernen und profitieren.
Die Autorinnen und der Illustrator:
Birgit Altstötter ist Autorin und arbeitet in einer Agentur viel mit Texten und Konzepten.
Christine Altstötter-Gleich lehrt als Dozentin an der Universität Koblenz-Landau. Sie ist Perfektionismus-Expertin.
Bernhard Förth arbeitet und lebt als freier Illustrator in München.
Inhalt:
„Fridas Mama ist eine großartige Gärtnerin! Ob Fridas wohl auch einen grünen Daumen hat? Sie bekommt ein eigenes Beet und pflanzt Möhren an. Doch bald tauchen Hindernisse auf und Frida soll sich entscheiden: Möhren oder Unkraut? Frida wird stinksauer. Doch dann hat sie eine außergewöhnliche Idee.
Frida zeigt uns, wie man mit hohen Erwartungen umgehen kann. Nicht alles muss perfekt sein. Wichtiger ist es, einen eigenen Weg zu finden und sich darüber freuen zu können.“ (Klappentext)
Kritik und Fazit:
Auf dem Cover sehen wir das aufgeweckte und tatkräftige Mädchen Frida. Hinter ihr und unter dem Titel liegt eine riesige Möhre, die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen wird. Die Namen der Autorinnen und des Illustrators stehen am Himmel in den Wolken geschrieben. Das ist eine sehr süße Idee.
Die Illustrationen im Buch sind farbenfroh und vielfältig. Hier und da wirkten die Proportionen nicht ganz passend, aber das tat der Geschichte keinen Abbruch. Der Text ist eher umfangreich für ein Bilderbuch, dabei aber klar verständlich und gut vorzulesen.
Der Geschichte an sich fehlte für meinen Geschmack ein wenig an Emotionen. Frida durchlebt schließlich einige Gefühle, doch die kamen für mich weder im Text, noch auf den Bildern so richtig zur Geltung. Natürlich sieht man, dass sie und ihre Mutter in einen Disput geraten, aber erreicht hat mich das nicht wirklich. Meinen Kindern ging es da ähnlich.
Frida eifert ihrer Mutter nach und hat dabei im Grunde viel Spaß. Auch mit der Warterei kommt sie eigentlich ganz gut zurecht. Mit den Ansichten der Mutter dann aber eher nicht. Sie will das Unkraut nicht einfach herausreißen und auch ihr Opa steht hinter Frida. Denn wer entscheidet schon, was Unkraut ist und was nicht? Am Ende findet Frida einen Weg irgendwo dazwischen. Sie gibt ihren Möhren den Platz und die Energie, die sie brauchen und rettet gleichzeitig das Unkraut. So kann auch die Mutter noch was von ihr lernen. Am Ende sitzen Mutter und Tochter bei Sonnenuntergang im Garten und genießen den Anblick und ganz zum Schluss versammelt sich die gesamte Familie für einen Möhreneintopf am Küchentisch.
Im Anhang findet sich ein 2-seitiger Text für die Vorleser:innen, in welchem es um Erwartungen, Perfektionismus und dem Umgang damit geht. Wie geht man mit negativen Gefühlen und Unzufriedenheit um? Eine zusätzliche Buchempfehlungen als weiterführende Lektüre ist auch zu finden.
"Frida macht ihr Ding!" ist ein Bilderbuch, welches sich mit den eigenen Erwartungen, aber auch denen anderer auseinandersetzt. Dabei kann jeder seinen eigenen und ganz individuellen Weg gehen: Sich Hilfe suchen, oder alleine herum probieren. Leider konnte mich die Umsetzung nicht wirklich überzeugen. Ich hätte mir mehr Gefühl und ein wenig mehr Tiefe für die Geschichte gewünscht.