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Veröffentlicht am 18.07.2023

Summerbirds

Sommervögel
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Roadtrip und Jugendbuch sind zwei Stichworte, die mich immer wieder neugierig werden lassen. Die österreichische Autorin Barbara Schinko ist mir ebenfalls noch unbekannt und wie schon vor kurzem angesprochen, ...

Roadtrip und Jugendbuch sind zwei Stichworte, die mich immer wieder neugierig werden lassen. Die österreichische Autorin Barbara Schinko ist mir ebenfalls noch unbekannt und wie schon vor kurzem angesprochen, möchte ich dieses Jahr noch viel mehr Autor:innen aus meinem Heimatland kennenlernen.

Wir starten mit der Zugreise von Fern und Mela, die sich mega auf ihren ersten Festival-Besuch freuen. Auf Juist spielt Melas Lieblingsband Valby und für beide Mädels ist es die erste Reise ans Meer. Doch das extreme Schlechtwetter durchkreuzt die Pläne der beiden Freundinnen. Zuerst streikt die Bahn und dann fährt wegen dem anhaltenden Sturm keine Fähre nach Juist. Gestrandet an einem Bahnhof im Nirgendwo treffen sie auf Jona und Sanne, die unterwegs zum Ferienhaus von Jonas Tante sind. Obwohl sie die beiden Burschen nicht kennen, steigen Fern und Mela ins Auto und fahren mit ihnen mit. Dabei lernen wir die vier besser kennen und erleben einige aufregende Tage...

Die Geschichte wird aus der Sicht von Fern erzählt. Dadurch bekommen wir einen direkten Blick in ihre Gedankenwelt. Im Fokus steht die ganz besondere Freundschaft zwischen den beiden Mädchen und das erste Kennenlernen mit den Jungs, Herzklopfen und Abenteuer. Perfekt für eine Lektüre über das Erwachsenwerden.

Die Charakte der vier sind sehr unterschiedlich. Während Fern eher spontan agiert und noch keine richtigen Pläne für ihre Zukunft hat, ist Mela strukturiert und ziestrebig. So ergänzen sich die beiden perfek. Sie vetrauen einander und sind immer füreinander da.
Auch die Freundschsftt zwischen Jona und Sanne ist etwas besonders. Dabei fiel es mir anfangs etwas schwer Sanne zu mögen. Er ist sprunghaft und erzählt, was ihm gerade einfällt. Meistens ist es weit entfernt von der Wahrheit. Manchmal kam es mir vor, als würde er in einem "Wolkenkuckucksschloss" wohnen. Mit seinen spontanen Wetten bereichert er allerdings den Aufenthalt von Mela und Fern und macht Jonas Leben bunter.
Ich konnte manche seiner Aktionen nicht wirklich gutheißen. Dafür bin ich wohl schon zu alt. Trotzdem bringt er frischen Wind in die Gruppe und auch in den Roman. Ich bin mir sicher hinter dieser chaotischen und fröhlichen Maske steckt ein sensibler Junge. Jona ist ganz anders als Sanne. Er ist der ruhigere der Beiden und versucht Sanne immer wieder auf den Boden zurückzuholen.

Die Charaktere hat Barbara Schinko wirklich sehr lebendig dargestellt. Sie sind zum Anfassen und handeln dem Alter entsprechend. Trotzdem fand ich nicht wirklich Zugang zu ihnen. Ich denke ich bin der Zielgruppe für diesen Roman schon entwachsen....
Die aufkeimende Zuneigung zwischen Sanne und Fern wird sehr liebevoll beschrieben.

Die Kapitel sind relativ lang, der Schreibstil einfach und sehr dialoglastig. Er passt zur jugendlichen Zielgruppe. Die Beschreibungen von Ostfriesland sind bildhaft und lebendig.
Das Ende ist bittersüß und lässt noch einige kleine Fragen offen.

Fazit:
Eine nette Geschichte rund ums Erwachsenwerden. Ich mag Romane zu diesem Thema, jedoch war mir "Sommervögel" zu "kindlich". Ich bin der Zielgruppe doch schon entwachsen, auch wenn ich andere Romane zu diesem Thema oftmals anders empfinde. Hier hat es für mich nicht ganz gepasst.

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Diesmal keine 5 Sterne

Das Haus der Sommerfreundinnen
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Jedes Jahr im Sommer und Winter erscheint ein neuer Roman von Sarah Morgan, der immer auf meiner Wunschliste steht. So ist natürlich auch diesmal ihre neuerste Geschichte bei mir eingezogen. Leider hat ...

Jedes Jahr im Sommer und Winter erscheint ein neuer Roman von Sarah Morgan, der immer auf meiner Wunschliste steht. So ist natürlich auch diesmal ihre neuerste Geschichte bei mir eingezogen. Leider hat mich die Autorin aber mit "Das Haus der Sommerfreundinnen" etwas enttäuscht zurückgelassen.

Zwanzig Jahre war Joanna mit dem berühmten Starkoch Cliff Whitman verheiratet. Die Ehe war alles andere als gut. Cliff, der sich gerne im Mittelpunkt sonnte, hatte laufend Affären. Seit einem Jahr sind Joanna und er geschieden, als er bei einem tödlichen Autounfall ums Leben kommt. Neben ihm im Auto saß eine junge Frau, die überlebt hat. Die Presse belagert seitdem Joannas Haus. Um den Reportern und Fotografen zu entkommen, flüchtet sie mit Ashley, die bei Cliff im Wagen saß, in ihre alte Heimat Silver Point. Selbst nach zwanzig Jahren, in denen sie sich nie bei ihren Freunden gemeldet hat, wird Joanna liebevoll aufgenommen. Unvergessliche und schmerzhafte Erinnerungen haben sie all die Jahre über davon abgehalten den Kontakt aufrecht zu halten. Die Rückkehr fällt Joanna schwer, doch sie muss sich schlussendlich der Vergangenheit stellen...

Der Beginn der Story hat mir gut gefallen. Joanna hasst jeden Medienrummel und kann sich nach dem tödlichen Autoufalles ihres Ex-Mannes diesen nur durch Flucht entziehen. Doch warum hat sie Ashley aus dem Krankenhaus geholt und mit nach Silver Point genommen? Und warum verließ sie vor zwanzig Jahren ihren Heimatort von einem Tag auf den anderen?
Diesen Geheimnissen gehen wir nach und nach auf dem Grund. Joanna hat in ihrer Jugend viele Verletzungen erfahren und hat durch die Heirat mit ihrem narzistischen Mann den letzten Rest an Selbstvertrauen verloren. Sie möchte Ashley vor der Pressemeute beschützen, denn sie weiß, warum die junge Frau in Cliffs Wagen saß. In ihrem Haus in Silver Point lernen sich die beiden näher kennen und bald entsteht eine tiefe Freundschaft.

Es geht um Neuanfänge, Selbstvertrauen, Freundschaft und zweite Chance. Trotzdem fragte ich mich sehr oft, wer von den beiden Frauen hier die Vierzigjährige und wer der Teenager ist, denn Joanna verhält sich oftmals so untypisch für eine erwachsene Frau, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Ashley dagegen ist für ihr Alter fast zu erwachsen und vernünftig und erklärt in langen Dialogen und Gesprächen Joanna die Welt. Ab diesen Zeitpunkt hat mich die Geschichte verloren. Es wird geredet und geredet. Joanna ist zwar verusichert und von der Situation überfordert, aber sie wirkt oftmals nicht ihrem Alter entsprechend - genauso wie Ashley.

Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Joannas frühere Freundinnen Meg, Marie-Lu und Rosa wirken wie ein Fels in der Brandung, die Joanna auch nach zwanzig Jahren beistehen. Greg und Nate sind fast zu gut, um wahr zu sein und Eden wandelt sich ebenfalls plötzlich vom widerspenstigen Teenager zur einsichtigen jungen Frau. Das war mir etwas too much.

Das Setting und die bildhaften Beschreibungen der Kleinstadt Silver Point und ihren Einwohnern ist hingegen gelungen. Man fühlt sich selbst als Leser in der Umgebung wohl und ich hätte am liebsten gleich die Koffer gepackt, um dort Urlaub zu machen.

Die Angst, die beide Frauen von der Presse hatten, und die zu Beginn ein sehr wichtiger Teil der Handlung war, wird in den letzten Kapiteln nur mehr kurz angeschnitten und schnellstmöglichst abgehackt. Ein weiterer Kritikpunkt....


Fazit:
Mich hat dieser neue Sommerroman von Sarah Morgan leider nicht ganz so überzeugt, wie ihre vorherigen Bücher. Mir war ein Teil davon zu dialoglastig und teilweise auch zu unglaubwürdig. Das Setting ist bildhaft und weckt Sommerträume.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Solide Fortsetzung

Finsterhaus
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"Finsterhaus" ist der zweite Teil der Reihe um Ermittlerin Hanna Duncker, die von Stockholm zurück in ihre alte Heimat Öland zieht. Als Tochter eines ehemaligen Mörders weht ihr allerdings von den Einheimischen ...

"Finsterhaus" ist der zweite Teil der Reihe um Ermittlerin Hanna Duncker, die von Stockholm zurück in ihre alte Heimat Öland zieht. Als Tochter eines ehemaligen Mörders weht ihr allerdings von den Einheimischen noch immer ein starker Gegenwind entgegen. Damals wurde ein Mord begangen, für den Hannas Vater verurteilt wurde. Hanna hat jedoch noch immer Zweifel an dessen Schuld.
Dieser Handlungsstrang ist auch nach dem zweiten Band nicht abgeschlossen, deshalb empfiehlt sich die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Die aktuellen Mordfälle in denen Hanna ermittelt, sind jedoch in jedem Band abgeschlossen. In "Finsterhaus" verschwinden der Immobilienmakler Thomas Ahlström und sein kleiner Sohn Hugo plötzlich spurlos. Ganz Öland sucht nach den Beiden, doch sie bleiben vorerst unauffindbar. Hanna und ihr Kollege Erik suchen nach einem Motiv, als Ahlström tot aufgefunden wird - ohne seinem kleinen Sohn....

Das zweite Buch um Hanna Duncker hat leider einige Längen. Zu Beginn gibt es einen Einblick einer unbekannten Person, die mit "Der letzte Tag" betitelt ist. Dazu erfährt man als Leser immer wieder ein kleines Puzzlestück. Dabei werden die Verdächtigen immer mehr, denn Thomas Ahlström dürfte einige dunkle Geheimnisse gehabt haben, die zu einem verlassenen Haus führen. Die Ermittlungsarbeit steht auch hier wieder im Vordergrund. Die Autorin hat viele Spuren und auch einige Wendungen eingebaut, die zum Miträtseln einladen. Die Stimmung ist wiederum düster und soll das karge Leben auf Öland übermitteln.

Während mir Hanna in diesem zweiten Krimi etwas greifbarer und sympathischer wird, bleibt der Vermisstenfall rund um den Immobilenmakler und seinen Sohn etwas zäh. Die Auflösung ist jedoch schlüssig und war eine Überraschung.

"Finsterhaus" endet mit einem Cliffhanger, was ich persönlich nicht wirklich mag. Dieser bezieht sich aber auf den alten Mordfall rund um Hannas Vater. Der aktuelle Fall ist jedoch abgeschlossen. Da ich wissen will, was sich hinter dem Fall von Hannas Vater verbirgt, werde ich natürlich weiterlesen.
Johanna Mo präsentiert mit dieser Fortsetzung einen soliden Krimi, den ich gerne gelesen habe und Neugier auf den nächsten Band weckt.


Fazit:
Eine solide Fortsetzung, die mich trotz einiger Längen an der Reihe dranbleiben lässt, weil der Cold Case um Hannas Vater einige neue Fragen aufwirft.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Hatte mehr erwartet

Die Nachricht
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Dieses Jahr möchte ich mehr österreichische Autor:innen kennen lernen. Diesen Roman von Doris Knecht habe ich allerdings schon vor längerer Zeit gelesen, aber noch immer nicht rezensiert.

Ruth ist nach ...

Dieses Jahr möchte ich mehr österreichische Autor:innen kennen lernen. Diesen Roman von Doris Knecht habe ich allerdings schon vor längerer Zeit gelesen, aber noch immer nicht rezensiert.

Ruth ist nach dem Tod ihres Mannes Ludwig endlich wieder in ihrem Leben angekommen. Die Kinder sind ausgezogen und sie liebt die Abgeschiedenheit in ihrem Häuschen auf dem Lande. Doch eines Tages erreichen sie anonyme Messanger-Nachrichten. Der Absender weiß mehr Dinge über Ruth, als sie selbst. In einer dieser Nachrichten wird ihr vor Augen gehalten, dass ihr Mann eine Affäre hatte. Sie wusste davon und auch, dass er kurz vor seinem Tod mit der Scheidung spekuliert hat. Als Familie und Freunde ebenfalls diese sehr persönlichen Botschaften über Ruth erhalten, versucht sie nachzuforschen. Sie verdächtigt die Affäre ihres Mannes, doch als die Botschaften nicht aufhören, werden diese bald zur psychischen Belastungsprobe. Ruth fühlt sich immer mehr bedroht und holt sich Hilfe bei einer Freundin, die Psychotherapeutin ist und auch bei ihrer Liebschaft Stefan, mit dem sie eine On-Off Beziehung hat. Er ist ebenfalls Therapeut und kann gut zuhören.

«Die erste Nachricht kam an einem Sonntag im September. Ich saß auf der Bank im Schatten hinter dem Haus und rauchte eine Zigarette, Laptop auf den Knien, und ich ahnte nicht, dass das der Moment war, in dem sich meine Verhältnisse verschoben, erneut, ganz leicht nur.»

Digitales Mobbing und Misogynie auf Social Media ist in Doris Knecht Roman der rote Faden, der sich durch die ganze Geschichte zieht. Ruth ist eigentlich eine starke Frau, die als Drehbuchautorin und Journalistin erfolgreich ist. Durch ihren Job ist sie untergriffige Nachrichten gewöhnt, doch diese sehr persönlichen und widerwertigen Messages beginnen sie immer mehr zu beunruhigen. Vorallem, weil diese auch immer mehr eine Distanz zu ihren Freundinnen und Familienmitgliedern aufbaut.

Als Krimi- und Thrillerleserin hatte ich sehr schnell einen Verdacht, wer hinter den manipulierenden Nachrichten steckt. Dieser hat sich am Ende auch bestätigt. Dies hat mir ein bisschen die Spannung genommen, auch wenn es sich hier um einen Roman und nicht um einen Krimi handelt.
Es lässt viel mehr ahnen, wie man in eine Situation kommt, die einem zu entgleiten droht....ein Leben, dass plötzlich nicht mehr so ist, wie es war und die Auswirkungen - nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf die Umgebung, Familie und Freunde.

Doris Knecht schreibt aus der Sicht von Ruth. Der Schreibstil ist distanziert, klar und schnörkellos. Trotzdem sind die Gefühle und die Stimmungen ihrer Protagonistin greifbar. Ungeachtet dessen war mir Ruth aber nicht wirklich sympathisch und ich konnte nicht alle ihre Handlungen nachvollziehen.

Das Ende war mir dann etwas zu kurz abgehandelt und über das Motiv des anonymen Stalkers erfährt man leider nichts. Das ließ mich etwas unzufrieden zurück.

Fazit:
Wichtige Themen verpackt in einem Roman, von dem ich mir etwas mehr erwartet hätte. Kann man lesen, muss man aber nicht.

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Sehr viel Drama

Träume aus Eis
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Franziska Winkler alias Nicole Steyer, Anke Petersen oder Linda Winterberg hat sich den Anfängen des "Eis am Stil" angenommen. In ihrem fiktiven Roman "Träume aus Eis" erzählt sie die Geschichte um das ...

Franziska Winkler alias Nicole Steyer, Anke Petersen oder Linda Winterberg hat sich den Anfängen des "Eis am Stil" angenommen. In ihrem fiktiven Roman "Träume aus Eis" erzählt sie die Geschichte um das erste "Steckerleis" und seinem Erfinder Josef Pankofer.

Gemeinsam mit seiner Frau Erna eröffnet er 1929 in München einen kleinen Eissalon. Um aus der Masse der größeren Kaffeehäuser, die ebenfalls Eis verkaufen, hervorstechen, möchte er etwas Neues und Einzigartiges anbieten. In einer Zeitschrift liest er über das erste Eis am Stil in den USA und bei einer Reise nach Berlin lernt er tatsächlich einer Kollegen kennen, der bereits daran arbeitet. Sein Traum ist es, sein eigenes "Eis am Stil" in München zu verkaufen.

Doch nicht nur der große Konkurrent, das Café Großglockner mit original italienischenem Eis, sondern auch die Weltwirtschaftskrise, dämpfen Josefs Träume. Dann verliebt sich seine Tochter Frieda auch noch in den Sohn des größten Konkurrenten und deren jüngere Schwester Lotte hat mit dem Eissalon so gar nichts am Hut....

Inspiriert ist die Geschichte von Josef Pankofer, der das Eis am Stiel in Deutschland bekannt machte. Die historischen Fakten um sein "Jopa-Eis" sind allerdings dünn gesät. Die Autorin konzentriert sich eher auf die fiktive Familiengeschichte. Dadurch reiht sich dieser Roman in das "Allerlei" anderer leichten, sogenannten "historischen" Familiensagen ein, die sich gerade gut verkaufen. Ich lese diese sehr gerne, aber es gibt hier wirklich sehr große Unterschiede was Authentizität und Historie betrifft.

Gefallen hat mir das Münchner Lokalkolorit. Beim Lesen fühlt man sich direkt vor Ort. Auch der manchmal eingefügte bayrische Dialekt trägt zur Authentizität bei. Interessant waren die Hintergrundinformationen rund um die Eisherstellung, die zu dieser Zeit wirklich ein sehr umständlicher Prozess war!

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich gut lesen. Die Geschichte ist sehr kurzweilig geschrieben. Die Figuren sind authentisch. Von manchen hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht, andere sind wiederum sehr ursprünglich und sympathisch, wie Fanny, die Küchenhilfe. Sie ist mir besonders ans Herz gewachsen. Manche Teile der Geschichte leben erst richtig durch ihre Person.
Mit Josef Pankofer hatte ich manchmal Schwierigkeiten. Er ist ein Tüftler und Träumer. Oftmals versinkt er in seiner eigenen Welt und vergisst dabei alles um ihn herum. Seine Sturheit in Bezug auf Frieda und Erich hat mir allerdings nicht gefallen und wirkte mit der Zeit unglaubwürdig.

Was mir weniger gefallen hat, war die Masse an Dramen. Kaum schien es bei den Pankofers bergauf zu gehen, schlägt das Schicksal erneut zu. Vieles wurde mir auch viel zu schnell gelöst.
Ebenso haben sich einige Fehler eingeschlichen. Figuren haben plötzlich andere Namen oder verschiedene Hintergründe. Das darf - meiner Meinung nach - im Lektorat nicht übersehen werden!
Das Cover hat mich hingegen richtig angesprochen und neugierig auf den Roman gemacht.

Fazit:
Ein leicht zu lesender Roman, der sich eher in die Riege "leichte Familiensaga" einreihen lässt und nicht wirklich in die Tiefe geht. Mir waren es vorallem in der zweiten Hälfte zu viele Dramen und Schicksalschläge. Interessant ist die damals noch sehr umständliche Eisherstellung, die den Rahmen der Geschichte bildet.

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