Cover-Bild Aufzeichnungen eines Serienmörders
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 152
  • Ersterscheinung: 14.03.2022
  • ISBN: 9783442492091
Kim Young-ha

Aufzeichnungen eines Serienmörders

Roman
Inwon Park (Übersetzer)

»Der beste Krimi der Saison!« (Buchkultur)

Der pensionierte Tierarzt Byongsu Kim lebt am Rand einer südkoreanischen Großstadt und verbringt seine Zeit damit, Klassiker zu lesen, Gedichte zu schreiben und durch seinen Bambushain zu spazieren. Was niemand ahnt: Kim ist ein Serienmörder und hat Dutzende Menschen auf dem Gewissen. Kurz nachdem er in seinem Viertel einem Mann begegnet, den er als seinesgleichen erkennt, wird bei Kim Alzheimer diagnostiziert. Um seine Adoptivtochter Unhi vor dem Killer zu schützen, plant der alte Mann einen letzten Mord, bevor seine Erinnerung verlischt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2023

Kein Krimi!

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Ein sehr einfühlsames Buch über das Thema Demenz. Interessant wie packend, witzig, abe auch schaudernd der Autor seine Worte einem an Demenz erkrankten Menschen in den Mund legt. Wie das Erinnern immer ...

Ein sehr einfühlsames Buch über das Thema Demenz. Interessant wie packend, witzig, abe auch schaudernd der Autor seine Worte einem an Demenz erkrankten Menschen in den Mund legt. Wie das Erinnern immer schwächer wird, wie er alle Personen verwechselt, wie er eine eigene Welt aufbaut. Aber Kim gibt nicht auf, er kämpft gegen das Vergessen mit Aufschreiben, auf den Viceocorder sprechen - aber auch diese Dokumente kann er nicht mehr richtig zuordnen und zieht falsche Schlüsse daraus. Kann er wirklich noch sein brutales Projekt durchziehen?

Dass er zum Schluss doch überführt wird, hat für mich nicht ganz zum übrigen Text gepasst. Was war er wirklich in seinem früheren Leben, war er überhaupt ein Serienmörder, er kann sich doch daran auch nicht wirklich richtig erinnern?

Wie das Denken immer weniger wird, wurde auch der Schriftzug der Seitenzahl immer blässer - ein aufmerksamer Trick! So passt das Cover auch sehr gut - ein nachdenkender Mensch (er hat ja früher immer wieder Nietsche zitiert, oder eigene Lyrik verfasst), der mit dem Titel überschrieben wird.

Ein guter Hinweis im Texte eingesteut - das Kochen schwindet als erstes, weil diese Tätigkeit zu komplex ist und viele andere Stadien der Erkrankung werden in diesen Aufzeichnungen meist ganz emutionslos beschrieben.

Ein wirklich interessantes Buch über Demenz, mit den vielen Facetten, dem Fortschreiten, aber in jedem Stadium bleiben die Gefühle, denn das Herz wird nicht dement!

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Was geschah wirklich?

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Bei dem pensionierten Tierarzt Byongsu Kim, 70 Jahre alt, wird beginnende Demenz diagnostiziert, also beginnt er, seinen Tag schriftlich und mündlich auf einem Aufnahmerecorder festzuhalten, um sich orientieren ...

Bei dem pensionierten Tierarzt Byongsu Kim, 70 Jahre alt, wird beginnende Demenz diagnostiziert, also beginnt er, seinen Tag schriftlich und mündlich auf einem Aufnahmerecorder festzuhalten, um sich orientieren zu können. Gleichzeitig schwelgt er hierbei in Erinnerungen an seine Taten. Als plötzlich ein weiterer Serienkiller sein Unwesen treibt, ist Byongsu Kim überzeugt davon, den Mann zu kennen. Bevor ihn sein Gehirn vollends im Stich lässt, nimmt er sich vor, diesem das Handwerk zu legen, um seine Tochter vor ihm zu schützen. Gar nicht so einfach, wenn die Demenz immer schlimmer wütet in seinem Kopf.

Das Buch ist eher eine Kurzgeschichte als ein Roman, aber mehr Seiten braucht es nicht, um einen Eindruck bei mir zu hinterlassen. Byongsu Kim ist kein zuverlässiger Erzähler, was seiner Krankheit geschuldet ist. Alte Erinnerungen vermischen sich mit neuen, Erlebtes mischt sich mit Fiktion und dazwischen gibt es sehr klare Momente. Ich habe eine Vermutung gehabt, lag aber tatsächlich etwas daneben, was den Ausgang der Geschichte angeht. Da wurde ich sehr schön aufs Glatteis geführt. Klasse! Wer auf außergewöhnliche Storys steht, sollte hier zugreifen. Von mir jedenfalls gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Was für eine Lektüre!

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Byongsu Kim ist ein Serienmörder, doch seine letzte Tat liegt bereits 25 Jahre zurück. Seit er seine Adoptivtochter Unhi bei sich aufgenommen hat, hat sich vieles verändert. Als jedoch eine neue Serie ...

Byongsu Kim ist ein Serienmörder, doch seine letzte Tat liegt bereits 25 Jahre zurück. Seit er seine Adoptivtochter Unhi bei sich aufgenommen hat, hat sich vieles verändert. Als jedoch eine neue Serie von Morden die Nachbarschaft erschüttert, erkennt Byongsu durch Zufall bei einem Auffahrunfall in seinem Gegenüber einen Gleichgesinnten und damit den Täter. Um Unhi zu schützen, beschließt er, den letzten Mord seines Lebens zu begehen – denn seine Demenz hat ihn fest im Griff und droht, ihm die Kontrolle zu entreißen.

Kim Young-Has besonderer Roman erschien bereits im Jahr 2020 als gebundene Ausgabe und wurde nun als Taschenbuch neu aufgelegt. Inhaltlich ist der Titel absolut Programm: Wir lesen die Aufzeichnungen des Protagonisten, die er anfertigen muss, um irgendwie gegen den Verlust seines Gedächtnisses ankämpfen zu können. Somit teilen wir auch seine Verwirrung über bestimmte Begegnungen und Gespräche und entdecken schon bald Widersprüche in seinen Worten. Manche Einträge umfassen nur wenige Zeilen, manche immerhin ein paar Seiten; das Buch eignet sich somit sowohl zum dosierten, als auch zum Lesen in einer einzigen Sitzung.

Im Verlauf der Handlung verschwimmen die Grenzen zwischen der Realität und Byongsu Kims Wahrnehmung davon immer mehr. Verzweifelt versucht er, sich an seinem Alltag festzuhalten - aus Angst, die Ermordung seiner Tochter nicht verhindern zu können. All das findet schließlich seinen Höhepunkt, als Unhi ihren neuen Partner mit nachhause bringt: eben jenen Serienmörder, den ihr Vater unbedingt zur Strecke bringen will.

„Aufzeichnungen eines Serienmörders“ ist nicht nur ein klug erzählter Krimi mit einem überraschenden Ende, sondern auch eine Dokumentation dessen, was Demenz im Verstand eines Menschen und vor allem im Leben seiner Angehörigen anrichten kann. Byongsu Kim ist dabei ein unheimlich spannender Charakter, dem zwar das Schuldbewusstsein für seine grausamen Taten fehlt, der einem in den knapp 150 Seiten des Romans mit seiner Liebe zur Lyrik und seinem Pragmatismus aber auch irgendwie ans Herz wächst. Was für eine Lektüre!

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Mörderdemenz

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Er ist jetzt über 70, der pensionierte Tierarzt Kim, und er merkt, dass sein Gedächtnis nachlässt und er immer mehr vergisst. Demenz sagt sein Arzt. Ausgerechnet jetzt, da sich in der Gegend ein Serienkiller ...

Er ist jetzt über 70, der pensionierte Tierarzt Kim, und er merkt, dass sein Gedächtnis nachlässt und er immer mehr vergisst. Demenz sagt sein Arzt. Ausgerechnet jetzt, da sich in der Gegend ein Serienkiller herumtreibt, der junge Frauen tötet. Kim hat Angst um seine Adoptivtochter und er will den Killer stellen, bevor es auch sie erwischt. Dazu ist er tatsächlich sehr gut geeignet, denn er ist nicht nur pensionierter Tierarzt, sondern auch pensionierter Serienkiller. Doch immer mehr entgleiten ihm seine Vorhaben, seine Gedanken und das Wissen um das, was getan werden muss. Die Einträge in seinem Tagebuch werden immer verwirrender ...

... und das nicht nur für Kim selbst. Am Ende stehen die Lesenden da und fragen sich, was eigentlich tatsächlich alles wahr und was der Verwirrung der Demenz entspringt. Wie er sich gegen das Vergessen stemmt, ist schon beeindruckend aufgezeichnet worden. Die teilweise zusammenhanglosen Absätze und Notizen führen jedoch am Ende tatsächlich zu einer wenn nicht runden, so doch auf jeden Fall bemerkenswerten Geschichte, zu der man gedanklich noch öfter zurückkehren wird.