schwierige Eltern-Kind-Beziehungen
Mika im echten LebenDer Roman startet gemütlich mit Schilderungen aus Mikas chaotischem Leben, das von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Mikas zur Adoption freigegebene Tochter Penny ist 16 Jahre alt und ...
Der Roman startet gemütlich mit Schilderungen aus Mikas chaotischem Leben, das von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wird. Mikas zur Adoption freigegebene Tochter Penny ist 16 Jahre alt und sucht nach dem Tod ihrer Adoptivmutter den Kontakt zu Mika und möchte mehr über ihr Leben erfahren und sich schon sehr bald mit ihr treffen. Plötzlich kommt sich Mika unzureichend und nicht vorzeigbar vor, ihr Selbstbewusstsein ist im Keller und sie versucht sich ein Vorzeigeleben aufzubauen, für die Zeit, in der ihre leibliche Tochter zu Besuch kommt. Es scheint schon fast vorprogrammiert, dass dies nur schiefgehen kann. Pennys Adoptivvater Thomas ist plötzlich auch mit dabei und dies macht die Sache nicht gerade einfacher. Mikas Verhältnis zu ihren eigenen Eltern ist und war schon immer schwierig, aber für Penny springen alle über ihre Schatten und versuchen an einer besseren Beziehung zu arbeiten, was mal besser und mal schlechter gelingt. Auch Penny ist kein einfacher Teenager, ihre Gefühlswelt spielt verrückt, sie verliebt sich, sie beginnt sich von ihrem Vater abzukapseln und möchte Mika und ihre Vorfahren näher kennenlernen, nicht das Lügenkonstrukt, das Mika aufgebaut hat, sondern die echte Mika. Eigentlich hat Mika es gar nicht nötig zu schummeln, denn ihr tatsächliches Leben ist viel spannender und ihr Freundeskreis ist liebenswert. Durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit findet Mika auch wieder zu sich selbst. Ich finde es schön, dass sie wieder mit dem Zeichnen beginnt, obwohl sie sich vor Jahren geschworen hat, nie wieder damit zu beginnen, denn es ist ein Teil ihrer Persönlichkeit, eine ihrer Leidenschaften, die sie ausmachen. Gefühlsmäßig ist schön zu beobachten, dass alle Beteiligten durch Höhen und Tiefen gehen, aber dass auch die Tiefen etwas Gutes bewirken und die Betroffenen gestärkt aus den zuerst ungünstigen Situationen herausgehen. Am Ende des Buches kann man zurückblicken auf die Entwicklungen, die alle Charaktere durchlaufen haben – und dass das Zusammentreffen der Familien für alle positive Erlebnisse gebracht hat, wenn es auch nicht immer danach ausgesehen hat. An den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern muss ständig gearbeitet werden, sie kommen nie zum Stillstand, aber die Liebe lässt vieles verzeihen und hält Familien zusammen.