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Veröffentlicht am 11.08.2023

Unglaublich mitreißender Krimi

Sobald ihr mich erkennt
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Ich mag das Cover auch hier wieder sehr gerne, weil man durch die Gestaltung immer direkt erkennt, um was für einen Krimi es sich hier handelt, ohne dass sie komplett gleich aussehen würden. Zudem passt ...

Ich mag das Cover auch hier wieder sehr gerne, weil man durch die Gestaltung immer direkt erkennt, um was für einen Krimi es sich hier handelt, ohne dass sie komplett gleich aussehen würden. Zudem passt es perfekt zum Inhalt.

Dieser hat mich wieder einmal direkt gereizt: Als in einem Waldstück die halb verbrannte Leiche einer Frau Anfang 40 gefunden wird, ist für DCI Jonah Sheens und sein Team klar, dass rund um Southampton ein Serienmörder sein Unwesen treiben muss, zu ähnlich ist der Fall zu einem vorherigen. Selbst die Anordnung des Scheiterhaufens ist nahezu identisch, auch wenn die Leiche in diesem Fall nicht vollständig verbrannt ist und noch etwas ist anders: In diesem Fall hat der Täter sein eigenes Blut am Tatort hinterlassen. Fieberhaft sucht das Team nach einer Übereinstimmung und kann den Verdächtigenkreis schnell eingrenzen, doch während sie noch versuchen herauszufinden, wer wirklich der Täter ist, beobachtet dieser jede ihrer Schritte und ist dem Team näher als gedacht.

Ich liebe die Krimis von Gytha Lodge und freue mich jedes Mal riesig einen weiteren Teil davon lesen zu können, das war auch diesmal der Fall. Schon der Schreibstil ist wirklich mitreißend, obwohl er eher ruhig und leicht ist. Vielleicht gerade deswegen hat er es geschafft, mich ab der ersten Seite mitzureißen und vollkommen in die Geschichte zu ziehen, sodass ich das Buch gar nicht weglegen wollte.

Ich mag dabei aber nicht nur den Schreibstil, sondern auch die Story schafft es jedes Mal aufs Neue, mich zu fesseln. Ich fand es diesmal zu Beginn ein wenig irritierend, dass man nicht schon bei dem ersten Mordfall der Serie direkt dabei war, sondern erst am zweiten Tatort und dort auch die Geschichte im Prinzip startet. Allerdings gibt es immer wieder Rückblicke darauf und auch Erklärungen, welche Ermittlungen bereits vorgenommen wurden und was die Ergebnisse davon waren. Genau das ist es auch, was ich an diesen Krimis am meisten zu schätzen weiß: die solide Ermittlungsarbeit. Das Team arbeitet hier zusammen, schaut sich Stunden von Videomaterial an, befragt alle möglichen Zeugen, schaut sich nochmal den Tatort an und geht auch mal ungewöhnliche Wege, doch die sind für mich zumindest alle sehr nachvollziehbar und man hat dadurch immer das Gefühl, direkt bei den Ermittlungen dabei sein zu können. Ich liebe das, vor allem weil der Fall trotz aller privaten Probleme immer im Mittelpunkt steht. Hier war von Beginn an eigentlich klar, dass der Täterkreis begrenzt sein muss, aber dennoch wusste ich bis zum Ende nicht, wer jetzt der Täter war, obwohl sich meine grobe Vermutung zu Ende hin, dann zumindest teilweise als richtig herausgestellt hat. Gerade das macht es aber auch so spannend, man kann hier mitermitteln, man weiß, was für eine Gruppe Menschen daran beteiligt sein muss, bewusst oder unbewusst und dadurch kann man Vermutungen anstellen, was einen Krimi für mich immer zu einem guten Krimi macht.

Auch die Charaktere mag ich unglaublich gerne. Ich fand, dass man bei manchen von ihnen mehrere Bücher gebraucht hat, aber mittlerweile habe ich sie alle auf unterschiedliche Weise ins Herz geschlossen und freue mich immer wieder Einblicke in ihren Alltag zu erhalten. Ich mag vor allem das Verhältnis zwischen Juliette und Ben, weil es so aufrichtig ist. Die beiden sind Freunde, weil sie wirklich für den jeweils anderen da sind, egal wann sie benötigt werden und ich mag, dass sich daraus noch nicht zwanghaft eine Beziehung entwickelt hat, sondern alles sich eben eher langsam und bedächtig aufbaut.

Alles in allem sind die Krimis von Gytha Lodge mittlerweile eine meiner liebsten Bücher in diesem Genre, weil sie die Ermittlungsarbeit in den Fokus nehmen und nicht alleine Überraschungseffekte oder Action die Story bestimmen. Das Ende des Falls fand ich vielleicht ein bisschen unrealistisch, aber insgesamt hat mich das dennoch null gestört und ich würde gerne sofort den nächsten Band lesen, weil das Ende jetzt dann doch ein wenig fies war.

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Veröffentlicht am 11.08.2023

Emotionale Liebesgeschichte mit mitreißenden Charakteren

Denn ohne Liebe werden wir zerbrechen
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Das Cover finde ich, ebenso wie das der ersten Reihe, nicht so richtig gelungen. Durch die Farbgebung in Verbindung mit den Scherben wirkt es zu kitschig, als die Geschichte es hergeben würde.

Diese hat ...

Das Cover finde ich, ebenso wie das der ersten Reihe, nicht so richtig gelungen. Durch die Farbgebung in Verbindung mit den Scherben wirkt es zu kitschig, als die Geschichte es hergeben würde.

Diese hat mich direkt in ihren Bann gezogen: Als Emery Oliver Smith in der Bar trifft, in der sie arbeitet, kann sie ihr Glück kaum fassen, schließlich ist er Teil ihres Lieblingsmusiker-Duos und sie ist, seit sie denken kann, ein großer Fan. Doch Oliver ist nicht mehr dieselbe Person, seit sein Zwillingsbruder Alex bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, während er nahezu unverletzt überlebt hat. Um den Schmerz in seinem Inneren zu betäuben und zu vergessen, dass er seine Musik ohne seinen Bruder nicht mehr spielen kann, betrinkt er sich in der Bar und sorgt völlig betrunken für eine Schlägerei. Emery nimmt ihn mit zu sich und ihrer Tochter Reese nach Hause, damit er ausnüchtern kann und wird am nächsten Tag prompt gefeuert. Aus schlechtem Gewissen bittet Oliver ihr einen Job als seine private Köchin an, obwohl sie ihre Ausbildung nie abgeschlossen hat. Während ihrer Arbeit merkt Emery, wie groß Olivers Schmerz ist, aber auch wie viel noch immer in ihm steckt und dass er mit jedem Tag mehr bedeutet.

Ich liebe den Schreibstil von Brittainy Cherry. Sie schafft es in jedem Buch aufs Neue, mich zu fesseln und vor allem mich emotional in die Geschichte zu ziehen. Es gibt wenige Autor:innen, die es auf diese Art schaffen, dass ich ein Buch so schnell durchlese und dabei eine so große emotionale Bindung zu den Charakteren aufbaue.

Diese sind mir wirklich direkt ans Herz gewachsen. Ja, Oliver verhält sich in der Bar wie ein kompletter Vollidiot, aber er hat den Verlust seines Bruders noch nicht überwunden und ist nachdem er nicht auftreten konnte, unglaublich verletzlich. Man konnte seinen Schmerz förmlich spüren und auch wenn ich sein Verhalten nicht gut finde, konnte ich ihn doch verstehen und es entspricht keinesfalls seinem Charakter. Das merkt man, als er Emery einen Job verschafft, weil er weiß, dass sie diesen wirklich braucht und erkennt man in jeder seiner Gespräche mit ihr später. Ich mochte, dass er ein ruhiger Typ ist, der einfach nur noch den Schmerz sieht, der ihn runterzieht und nicht die Menschen um ihn herum, die ihn lieben. Zum Glück gibt es davon viele: ich mochte Kelly und seine Eltern unglaublich gerne. Sie sind immer für ihn da, auch wenn sie selbst noch sehr unter dem Verlust leiden. Auch Emery hatte kein einfaches Leben, aber sie setzt sich immer mit vollem Herzen für die Menschen um sich herum ein. Ich mag dabei einfach, dass sie beide gute Menschen sind, die manchmal an ihrer Umwelt scheitern und sich immer wieder mit ihren Umständen auseinandersetzen müssen.

Alles in allem habe ich auch dieses Buch sehr geliebt, der Schreibstil hat mich emotional ab der ersten Seite abgeholt und die Charaktere habe ich ebenso schnell in mein Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Emotionale Liebesgeschichte über Verlust und Neuanfang

Stay Here - New England School of Ballet
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Ich mag das Cover wirklich gerne, weil die Farbgebung und die Gestaltung nahezu perfekt zu meiner Vorstellung zu einer Ballett Academy passen, allerdings finde ich die Farbe im Vergleich zum ersten Teil ...

Ich mag das Cover wirklich gerne, weil die Farbgebung und die Gestaltung nahezu perfekt zu meiner Vorstellung zu einer Ballett Academy passen, allerdings finde ich die Farbe im Vergleich zum ersten Teil fast zu ähnlich und nicht perfekt zu Rayne passend. Dennoch sieht das Buch einfach wunderschön im Regal aus und wird vor allem in der Reihe mit den anderen Teilen der Reihen eine gute Figur machen.

Die Story hat mich ebenfalls ab der ersten Seite gereizt: Rayne Bellamy verliert in einer Nacht beide Elternteile und damit auch ihren Halt. In der Hoffnung sich ihrer Mutter näher zu fühlen, bewirbt sie sich an der New England School of Ballet in Boston, an der ihre Mutter studiert hat und wird durch die guten Beziehungen ihrer Großmutter auch mitten im Schuljahr angenommen. Zudem ist Easton in Boston, der Mensch, der sie nach dem Tod ihrer Eltern am besten versteht. Doch sie hat ihn noch nie getroffen, sondern lediglich Nachrichten mit ihm Nachrichten ausgetauscht. Außerdem weiß er nicht, wer sie ist und wie viel ihr seine Musik wirklich bedeutet. Doch je näher sie ihm kommt, desto mehr wird ihr bewusst, wie viel sie erneut verlieren könnte.

Ich habe den ersten Teil der Reihe geliebt und mochte Easton schon da sehr gerne, deswegen habe ich mich sehr drauf gefreut, mehr über seine Geschichte zu erfahren. Zum Glück konnte mich auch dieses Buch vollkommen überzeugen, was auch an dem genialen Schreibstil liegt. Ich mag, wie Anna Savas es schafft, eine Geschichte in einem lockeren-leichten Schreibstil zu erzählen, der einen direkt mitreißt und es gleichzeitig schafft, mich emotional zu berühren und eine Intensität in der Geschichte zu schaffen, die einen schwer wieder loslässt. Außerdem habe ich es geliebt, dass jedes Kapitel einen anderen Song als Thema hatte, weil sie direkt das richtige Gefühl für dieses schafft. Dabei hilft natürlich, dass ich mehr als 80% der Songs kenne, ohne sie vorher hören zu müssen und ich mir so oft das Gefühl, das dieser beschreiben soll, genau vorstellen.

Auch die Charaktere habe ich direkt ins Herz geschlossen. Dabei fand ich es fast schlimmer, mitzuerleben, wie Raynes Umgang mit ihren Eltern vor dem Unfall war. Es wird deutlich, wie sehr sie einander lieben, wie wichtig sie sich gegenseitig sind und dass Rayne das alles verloren hat, ist sehr schwer zu ertragen, zumal die Beziehung zu ihrer Großmutter so unterkühlt ist. Man hat ihren Schmerz selbst daran gemerkt, wie sie nicht mit Easton kommuniziert und er dennoch nicht aufgibt und immer daran glaubt, dass sie ihm antworten wird. Schon zu diesem Zeitpunkt haben sie mich für sich eingenommen und das hat sich während des ganzen Buchs nicht geändert. Ich mochte, wie sehr sie füreinander da sind und den anderen immer unterstützen, gleichzeitig aber auch sagen, wenn der andere sich zu sehr in den eigenen Gedanken verliert. Ich mochte, dass es weniger um die körperliche Anziehung oder eine gemeinsame Geschichte geht, sondern vor allem die tiefe Verbindung zwischen den beiden über die Nachrichten und die gleichen Leidenschaften. Die Nebencharaktere sind ebenfalls perfekt für die Geschichte, zumal man einen Teil dieser schon kannte und sich deswegen gefreut hat, sie wiedersehen zu können. Außerdem mochte ich Eastons Bandmitglieder direkt und hoffe, dass sie vielleicht auch nochmal in den nächsten Teil wiedertreffen werden.

Alles in allem habe ich das Buch wirklich genossen, haben mit den Charakteren mitgelitten und gehofft, dass sie es schaffen, glücklich zu werden. Ich freue mich schon darauf, Lias Geschichte zu lesen, weil sie es ebenfalls verdient hat, ihr Happy End zu finden.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Episches Fantasy-Abenteuer, das einen nicht loslässt

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Das Cover fand ich auf den ersten Blick gar nicht so auffällig, obwohl ich die Farbe durchaus mochte. Allerdings gefallen mir bei näherer Betrachtung die Details wirklich gut. Ich mag, dass die Schatten ...

Das Cover fand ich auf den ersten Blick gar nicht so auffällig, obwohl ich die Farbe durchaus mochte. Allerdings gefallen mir bei näherer Betrachtung die Details wirklich gut. Ich mag, dass die Schatten und Aussparrungen Drachen darstellen, was perfekt zu der Geschichte passt und auch das Cover zu etwas Besonderem macht.

Die Geschichte klang zumindest vielversprechend: Violet Sorrengail hatte nur einen Wunsch: Schriftgelehrte am Basgiath War College zu werden, doch ihre Mutter, eine berühmte Generalin, hat andere Pläne. Ihre jüngste Tochter soll ebenso wie ihre Geschwister eine Drachenreiterin werden, selbst wenn sie beim Versuch sterben sollte. Denn bevor man überhaupt aufgenommen wird, muss man das berüchtigte Aquädukt überqueren, bei dem jedes Jahr viele sterben und die Drachen binden sich nur an die stärksten Menschen. Dazu gehört Violet trotz ihrer Familie nicht, doch gerade diese ist der Grund, warum viele der Kadetten sie am liebsten tot sehen wollen würden. Dazu gehört auch Xaden, der Sohn eines Rebellionsführers, der als einer der stärksten Kadetten seines Jahrgangs gilt und zu dem sich Violet trotz seiner Herkunft direkt hingezogen fühlt. Doch sie darf ihm auf keinen Fall zu nahekommen, denn er will sie nicht nur tot sehen, er ist auch ihr Geschwaderführer und mit Vorgesetzten darf man sich nicht einlassen, vor allem nicht, wenn man das erste Jahr überleben will.

Ich habe schon vor dem Lesen extrem viel über das Buch gehört und wollte unbedingt wissen, woher der ganze Hype rund um das Buch kommt. Jetzt kann ich das trotz einige Logikfehler absolut nachvollziehen, weil es mich so gefesselt hat, wie es schon lange kein Fantasy-Roman mehr geschafft hat. Das liegt auch an dem mitreißendem Schreibstil, der es immer wieder geschafft hat, mich innerhalb von wenigen Sätzen vollkommen in die Geschichte zu ziehen, selbst wenn ich eigentlich nur einmal kurz reinlesen wollte und dann doch mehrere Kapitel gelesen habe.

Aber auch die Charaktere sind wirklich unglaublich gestaltet. Ich habe sonst oft Probleme damit, dass ich ewig brauche, bis ich sie wirklich kennenlerne oder dass sich die Geschichte ausdrücklich nur um die Protagonisten dreht und die Nebencharaktere blass bleiben. All das trifft hier überhaupt nicht zu. Ich habe Violet ab den ersten Seiten in mein Herz geschlossen, sie kämpft dauernd mit irgendetwas, sei es mit ihrer Mutter, ihrer Gesundheit oder damit, zu überleben. Das war zwar ziemlich anstrengend mitzuerleben, aber ich fand es bewundernswert, dass sie sich immer wieder gegen jede Wahrscheinlichkeit durchgesetzt hat, selbst wenn sie andere als die konventionellen Methoden dazu verwendet. Ich war immer wieder sehr beeindruckt, wie anders sie denkt und wie skrupellos sie sein kann, wenn sie es sein muss. Noch mehr mag ich allerdings Xaden. Man merkt eigentlich schon sehr früh, dass er auf eine gewisse Art handeln muss, um zu überleben, gleichzeitig aber alles für die Menschen tut, die ihm wichtig sind und die er liebt. Ja, er ist ziemlich brutal und manchmal auch eiskalt in dem was er tut, aber oft konnte ich sein Verhalten sogar verstehen, selbst wenn ich nicht gutheiße. Die Nebencharaktere sind mir zum Teil ebenso nahe gekommen. Ich mag Rhiannon, Ridoc, Imogen und Liam richtig gerne. Vor allem letzterer hat es fest in mein Herz geschafft, weil er immer da ist, wenn man ihn braucht und so unglaublich loyal ist. Obwohl in dem Buch so unglaublich viele Menschen vorkommen, hatte ich zu keinem Zeitpunkt Probleme, sie auseinanderzuhalten, weil sie so lebhaft und authentisch geschildert wurden, sodass ich mit ihnen mitgelitten habe und manchen von ihnen eine andere Geschichte gewünscht hätte.

Die Story als solche hat mich auch gefesselt, vielleicht weil ich eine Geschichte über die Ausbildung von Drachenreiter so in der Art noch nicht gelesen habe und es durchaus verschiedene Facetten dieser gibt. Ich wollte immer wissen, was genau passiert, wenn man dort ausgebildet wird und wie der Unterricht aussieht. Anders als in anderen Büchern bekommt man hier nämlich einen ganz guten Überblick darüber. Man ist bei manchen Stunden von Gefechtskunde dabei, bei Flugstunden und auch bei Stunden, in denen andere Fähigkeiten ausgebildet werden sollen. Ich fand es einfach super spannend, genau das mitzuerleben, weil man immer das Gefühl hatte, selbst Teil der Ausbildung sein zu können. Gleichzeitig gab es aber auch immer wieder Szenen, die ich unglaublich unlogisch fand, auch wenn sie der Geschichte eine gute Spannungskurve gegeben haben. Normalerweise stört mich sowas wirklich und sorgt dafür, dass ich ein Buch nicht mehr so reizvoll finde. Aber das ist hier definitiv nicht der Fall, ich habe diese Schwächen in der Logik durchaus wahrgenommen, aber die Geschichte war einfach zu spannend, um mich wirklich an ihnen zu stören.

Alles in allem ist dies das beste Fantasy-Buch, das ich seit langem gelesen habe. Der Schreibstil ist fesselnd, die Story innovativ genug, dass ich dranbleiben wollte und die Charaktere schaffen es mühelos, sich einen Platzen in meinem Herzen zu sichern. Zudem war das Ende so offen, dass ich unbedingt direkt weiterlesen will.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Mitreißende Fantasy-Geschichte

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
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Ich liebe das Cover, weil es zwar eine große Ähnlichkeit mit dem ersten Teil aufweist, sich in seinen Details aber doch so deutlich unterscheidet, dass man sie nicht verwechseln kann. Zudem mag ich das ...

Ich liebe das Cover, weil es zwar eine große Ähnlichkeit mit dem ersten Teil aufweist, sich in seinen Details aber doch so deutlich unterscheidet, dass man sie nicht verwechseln kann. Zudem mag ich das helle Blaugrau, das so ganz anders aussieht als das Schwarz des ersten Teils.

Die Geschichte geht nahtlos da weiter, wo der erste Teil aufgehört hat: Nach den Ereignissen auf dem Dach hat sich Quinn dazu entschieden, Mathilda nie wieder so in Gefahr zu bringen und ist deswegen auf Abstand zu ihr gegangen. Doch ohne sie fehlt ihm das Verständnis bei allen neuen Sachen, die er über den Saum lernt, zumal er sie jeden Tag mehr vermisst. Außerdem ist da noch die neue Mitschülerin Johanna, die beiden unglaublich bekannt vorkommt und eine geheimnisvolle Studentenverbindung, die Quinn endlich ein paar Antworten zu seinem Vater geben könnte. Doch um diese zu bekommen, braucht er Mathilda, weil nur sie es schafft, all die wichtigen Fragen zu stellen und Ordnung in seine Gedanken zu bringen.

Ich habe den ersten Teil nochmal gelesen, bevor ich dieses Buch angefangen habe, weil ich nicht mehr ganz genau wusste, wie es geendet hat. Das war auch ganz gut so, weil vor allem der Beginn direkt an das Ende des erste anschließt und ich mir nicht sicher bin, ob den Prolog sonst so komplett verstanden hätte. Der Schreibstil vom ersten zum zweiten Teil nicht verändert. Er ist auch hier wieder unglaublich mitreißend und lustig. Es gibt wenige Autor:innen, die es so wie Kerstin Gier schaffen, mich immer wieder komplett in die Geschichte zu ziehen und gleichzeitig so sehr zu unterhalten.

Ich mochte die Charaktere auch schon im ersten Teil sehr gerne und zum Glück hat sich das auch in diesem Buch nicht geändert. Auch wenn ich es gehasst habe, Quinn und Mathilda getrennt zu sehen, konnte ich ihn irgendwie verstehen. Er will sie auf keinen Fall in Gefahr bringen und weiß, dass sie mit dem Ganzen nichts zu tun hat und nur involviert wurde, weil sie zufällig mit ihm zusammen war. Dennoch konnte ich es nicht gutheißen, dass er sie einfach so vor eine vollendete Entscheidung gestellt hat und sie sich dann nicht mehr wirklich gesehen haben. Allerdings mochte ich, dass er nicht gelogen hat, sie keinen riesigen Streit hatte oder er sie unglaublich verletzt hat, auch wenn er es ein bisschen darauf geschoben hat, dass sie nicht ganz ehrlich zu ihr war. Dennoch wirkte es dadurch natürlicher, dass sie ab einem gewissen Punkt einfach wieder miteinander zu tun hatten, schon allein um die Zusammenhänge im Saum aufzuklären. Ich fand es immer bewundernswert, wie einfach Mathilda diese Fantasywelt einfach hinnimmt und akzeptiert, obwohl sie selbst keinen direkten Zugang dazu hat. Ich glaube nicht, dass ich das könnte, umso cooler fand ich, dass sie die ganzen Zusammenhänge deutlich schneller begreift als Quinn, was sie zu einem perfekten Team macht.
Auch die Nebencharaktere machen das Buch zu etwas Besonderem, weil sie unglaublich gut ausgestaltet und selten schwarz-weiß gezeichnet sind. Ich merke förmlich, wie sehr ich selbst von Mathildas Verwandten genervt war, obwohl ich auch immer wieder über Luise und Leopold lachen musste, weil man sich fast nicht vorstellen kann, dass es Menschen gibt, die so selbstgerecht und nervig sind. Bei Johanna war meine Meinung nach dem ersten Buch eigentlich schon gebildet, aber ich aber während des Lesens musste ich sie zumindest ein bisschen korrigieren. Genau das macht das Buch aber auch aus, dass die meisten Leute nicht einfach böse sind, sondern oft Gründe für ihr Verhalten haben. Mein Highlight ist aber natürlich Bax. Ich liebe, dass er sich ein bisschen um Mathilda kümmert und sie bei allen Fragen unterstützt, die sie rund um den Saum hat.
Alles in allem hat mich das Buch unglaublich gut unterhalten. Ich habe es nahezu verschlungen, auch weil ich die Charaktere wirklich liebe und ihnen ein Happy End wünsche, bei dem sie zusammen auf Abenteuer im Saum gehen, ohne dass es gefährlich wird. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil und kann es kaum erwarten, wieder in die Story einzutauchen.

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