Drama um verschwundene Zwillingsmädchen in der Elbmarsch
DüstergrabEs handelt sich hier um den 6. Band der Reihe um die beiden Kommissare Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn in der Elbmarsch im Kreis Itzehoe.
Am Grab eines gerade am Vortag beerdigten ehemaligen Schulkameraden ...
Es handelt sich hier um den 6. Band der Reihe um die beiden Kommissare Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn in der Elbmarsch im Kreis Itzehoe.
Am Grab eines gerade am Vortag beerdigten ehemaligen Schulkameraden von Frida werden Veränderungen festgestellt und im Sarg findet sich tatsächlich eine zweite Leiche: ein junges Mädchen, altertümlich und mit einem Kopftuch bekleidet. Das Mädchen wurde erstickt.
Sie hatte allerdings eine Zwillingsschwester, die verschwunden bleibt und es gibt keine Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort.
Frida ermittelt mit ihrem Kollegen Leo in der Mordsache, die Cold Case Unit aus Kiel mit Bjarne Haverkorn schaltet sich in dem Vermisstenfall ein und so können Frida und Bjarne wieder gemeinsam ermitteln. Zumal Leo sehr schnell ausgeschaltet wird. Auf ihn wird ein Anschlag verübt, den er nur knapp überlebt. So haben wir schon nach wenigen Seiten zwei parallel verlaufende Fälle, die das Kommissariat in Itzehoe lösen soll und die sie an ihre Grenzen bringen.
Schon bald gibt es erste Hinweise, ausgelöst durch die altertümliche Kleidung und Pflanzenreste, die an der Mädchenleiche gefunden wurden. Aber natürlich brauchen gerade die Laboruntersuchungen auch immer ihre Zeit.
Romy Fölck versteht es, den Leser zahlreiche Fährten aufnehmen zu lassen. Da gibt es einige, die mit den Zwillingen in Verbindung standen und die nicht unbedingt als Sympathieträger bezeichnet werden können. Die Rückblenden nach Kanada und zurück in die 90er Jahre verunsichern den Leser zusätzlich. Hier versteht man lange Zeit nicht, welcher Zusammenhang besteht.
Romy Fölck scheint fulminante Schlussszenen zu lieben, schon in „Totenweg“ und „Bluthaus“ wurde es zum Schluss noch einmal richtig spannend und auch für die Ermittler gefährlich. Das ist auch hier der Fall. Plötzlich verbinden sich die zahlreichen losen Enden, wobei mir bei diesem Krimi doch einiges etwas konstruiert erschien, vor allem in den parallel verlaufenden Ermittlungen und im Zusammenhang mit Kollege Leo.
Aber natürlich soll die Serie ja auch weitergeführt werden und sicher arbeitet die Autorin bereits an Ideen, für die in diesem Krimi die Grundlagen geschaffen werden mussten.
Im privaten Bereich funktioniert die neue Beziehung zwischen Bjarne und Sonja, seine Ehe ist wohl endgültig am Ende. Was Frida und Torben angeht, so weiß man es noch nicht so recht. Fernbeziehung auf Dauer ist sicherlich keine Lösung, aber Torben scheint in der Body Farm in Bayern eine Karrierechance zu sehen. Frida hingegen merkt bereits, dass zuviel Stress ungesund ist, der Tinnitus lässt grüßen, kann sich aber einen Wegzug aus der Marsch nicht wirklich vorstellen. Immerhin bewirbt sie sich bei der Cold Case Unit, so dass eine Zusammenarbeit mit Bjarne weiterhin möglich wäre, zumal Leo als Kollege nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Das Cover ist gut gewählt, der Brunnen in Kanada spielte im Leben von Anne Torge eine tragische Rolle und der Eimer rettete ihr einmal das Leben.
Ich habe mir während der Leserunde die beiden ersten Bände der Reihe besorgt und kannte daher die Protagonisten schon ein wenig. Mir persönlich hat bisher "Bluthaus" am besten gefallen, aber auf jeden Fall wird man auch mit "Düstergrab" gut und spannend unterhalten.