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Veröffentlicht am 31.07.2023

Drama um verschwundene Zwillingsmädchen in der Elbmarsch

Düstergrab
2

Es handelt sich hier um den 6. Band der Reihe um die beiden Kommissare Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn in der Elbmarsch im Kreis Itzehoe.
Am Grab eines gerade am Vortag beerdigten ehemaligen Schulkameraden ...

Es handelt sich hier um den 6. Band der Reihe um die beiden Kommissare Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn in der Elbmarsch im Kreis Itzehoe.
Am Grab eines gerade am Vortag beerdigten ehemaligen Schulkameraden von Frida werden Veränderungen festgestellt und im Sarg findet sich tatsächlich eine zweite Leiche: ein junges Mädchen, altertümlich und mit einem Kopftuch bekleidet. Das Mädchen wurde erstickt.
Sie hatte allerdings eine Zwillingsschwester, die verschwunden bleibt und es gibt keine Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort.
Frida ermittelt mit ihrem Kollegen Leo in der Mordsache, die Cold Case Unit aus Kiel mit Bjarne Haverkorn schaltet sich in dem Vermisstenfall ein und so können Frida und Bjarne wieder gemeinsam ermitteln. Zumal Leo sehr schnell ausgeschaltet wird. Auf ihn wird ein Anschlag verübt, den er nur knapp überlebt. So haben wir schon nach wenigen Seiten zwei parallel verlaufende Fälle, die das Kommissariat in Itzehoe lösen soll und die sie an ihre Grenzen bringen.

Schon bald gibt es erste Hinweise, ausgelöst durch die altertümliche Kleidung und Pflanzenreste, die an der Mädchenleiche gefunden wurden. Aber natürlich brauchen gerade die Laboruntersuchungen auch immer ihre Zeit.
Romy Fölck versteht es, den Leser zahlreiche Fährten aufnehmen zu lassen. Da gibt es einige, die mit den Zwillingen in Verbindung standen und die nicht unbedingt als Sympathieträger bezeichnet werden können. Die Rückblenden nach Kanada und zurück in die 90er Jahre verunsichern den Leser zusätzlich. Hier versteht man lange Zeit nicht, welcher Zusammenhang besteht.

Romy Fölck scheint fulminante Schlussszenen zu lieben, schon in „Totenweg“ und „Bluthaus“ wurde es zum Schluss noch einmal richtig spannend und auch für die Ermittler gefährlich. Das ist auch hier der Fall. Plötzlich verbinden sich die zahlreichen losen Enden, wobei mir bei diesem Krimi doch einiges etwas konstruiert erschien, vor allem in den parallel verlaufenden Ermittlungen und im Zusammenhang mit Kollege Leo.
Aber natürlich soll die Serie ja auch weitergeführt werden und sicher arbeitet die Autorin bereits an Ideen, für die in diesem Krimi die Grundlagen geschaffen werden mussten.
Im privaten Bereich funktioniert die neue Beziehung zwischen Bjarne und Sonja, seine Ehe ist wohl endgültig am Ende. Was Frida und Torben angeht, so weiß man es noch nicht so recht. Fernbeziehung auf Dauer ist sicherlich keine Lösung, aber Torben scheint in der Body Farm in Bayern eine Karrierechance zu sehen. Frida hingegen merkt bereits, dass zuviel Stress ungesund ist, der Tinnitus lässt grüßen, kann sich aber einen Wegzug aus der Marsch nicht wirklich vorstellen. Immerhin bewirbt sie sich bei der Cold Case Unit, so dass eine Zusammenarbeit mit Bjarne weiterhin möglich wäre, zumal Leo als Kollege nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

Das Cover ist gut gewählt, der Brunnen in Kanada spielte im Leben von Anne Torge eine tragische Rolle und der Eimer rettete ihr einmal das Leben.

Ich habe mir während der Leserunde die beiden ersten Bände der Reihe besorgt und kannte daher die Protagonisten schon ein wenig. Mir persönlich hat bisher "Bluthaus" am besten gefallen, aber auf jeden Fall wird man auch mit "Düstergrab" gut und spannend unterhalten.



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  • Spannung
Veröffentlicht am 25.07.2023

KIndesentführung in Lavandou

Trügerisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 9)
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Auch im 9. Band der Reihe um den Gerichtsmediziner Leon Ritter und seine Partnerin Isabelle Morell erwartet uns ein spannendes Thema.
Eine Frau erscheint frühmorgens auf der Wache und beklagt den Verlust ...

Auch im 9. Band der Reihe um den Gerichtsmediziner Leon Ritter und seine Partnerin Isabelle Morell erwartet uns ein spannendes Thema.
Eine Frau erscheint frühmorgens auf der Wache und beklagt den Verlust ihrer Kinder. Sie hatte sie kurz im Auto gelassen, als sie im Supermarkt noch etwas einkaufen wollte, nach ihrer Rückkehr zum Auto waren sie verschwunden. Es gibt keine Zeugen dafür, dass sie weggelaufen sind oder entführt wurden. Wenige Tage später gehen Lösegeldforderungen bei der sich in finanziellen Schwierigkeiten befindenden Familie ein.
Mit großem Polizeiaufgebot beginnt eine zermürbende Suche, die aber immer wieder ins Leere läuft. Der Sohn Lucas wird schließlich lebend gefunden, die Suche nach Louisa geht weiter.
Der Roman ist durchaus spannend, vor allem das Finale überzeugt. Dennoch schien es mir, dass man die richtige Fährte schon früher hätte aufnehmen können. Aber da spielten dieses Mal auch persönliche Erfahrungen von Isabelle mit hinein, die sie für manche Verdachtsmomente blind machten.
Wie immer ist die Rolle des Médecin Légiste eine ganz entscheidende, seine Erkenntnisse und Kontakte führen auch in diesem Fall auf die richtige Spur.
Ich habe bisher jeden Roman dieser Reihe von Remy Eyssen gelesen und würde diesen nicht zu den stärksten zählen wollen. Dennoch mag ich die Atmosphäre in Lavandou, freue mich vor allem über jedes Boule-Turnier mit Veronique und Léon und werde auch die nächsten Bände sehr gerne lesen.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Pia Korittkis erster Fall in Lübeck

Kalter Grund
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Auf einem Bauernhof in Ostholstein werden drei Leichen gefunden, fast eine ganze Familie ist ausgelöscht worden. Nun waren die Beneckes nicht gerade Sympathieträger, es gibt also einige Menschen, die ein ...

Auf einem Bauernhof in Ostholstein werden drei Leichen gefunden, fast eine ganze Familie ist ausgelöscht worden. Nun waren die Beneckes nicht gerade Sympathieträger, es gibt also einige Menschen, die ein Motiv hatten.
Die Kripo Lübeck wird mit dem Fall betraut. Pia Korittki ist neu im Team und stößt überall auf Ablehnung. Keiner traut ihr etwas zu, niemand will mit ihr zusammenarbeiten und am liebsten würde man sowieso eine Frau als Tippse im Büro versauern lassen. Da kommt ihr der Mord und die Arbeitsüberlastung der Kollegen mit anderen Fällen gerade recht. Sie wird Marten Unruh zugeteilt.
Die beiden beginnen mit ihren Ermittlungen und wie das so ist in einem Dorf in Holstein, sind die Menschen nicht gerade mitteilsam. Sie erzählen nicht mehr als absolut notwendig ist und damit wird wertvolle Zeit vertan.
Mehrere Menschen hatten Motive: Da ist die Nachbarsfamilie, deren kleine Tochter von Malte Benecke überfahren wurde, da ist die Schwester von Malte, die einzige Überlebende, die nun, nachdem sie ihr ganzes Leben lang übersehen wurde, alles erbt, da sind gehörnte Partner, von denen Malte für eine kurze Zeit die Frau ausgeliehen hatte, es gibt einen sich anbahnenden Rechtsstreit um Grund und Boden.
Der Krimi ist spannend erzählt und wie wir heute wissen, hat Pia Korittki sich im Team ja wunderbar durchgesetzt. Sie ist aber auch ausgesprochen tough, nicht nur Verbrechern, sondern auch sich selbst und Kollegen gegenüber. In ihrem eigenen Leben läuft damit auch nicht immer alles rund, aber sie kann nicht so leicht aus ihrer Haut.
Als Cosy würde ich den Krimi nicht bezeichnen, die Stimmung ist meistens eher düster und kalt, was natürlich auch an der Jahreszeit liegt. Es ist auf keinen Fall ein verkappter Reiseführer. Aber blutrünstig ist er auch nicht, er beschränkt sich darauf, einen Tatort nüchtern zu beschreiben.
Ich hatte schon einige Bücher von Eva Almstädt gelesen, habe aber auch gerne mal die Gelegenheit wahrgenommen, den Ausgangskrimi zu lesen, der später von Weltbild in einem Doppelband mit dem zweiten Krimi der Reihe, mit „Engelsgrube“ verlegt wurde.



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Veröffentlicht am 14.06.2023

Weinbereitung mit Hindernissen

Tödlicher Riesling
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Es handelt sich um den 2. Band der im Mittelrheintal spielenden Krimis um den Winzer und Aromaforscher Jaspal Wöhler, den Künstler Paul Zeehse und die beiden Ermittler Stephan Bäumler und Sigrid Bächle.

Jaspal ...

Es handelt sich um den 2. Band der im Mittelrheintal spielenden Krimis um den Winzer und Aromaforscher Jaspal Wöhler, den Künstler Paul Zeehse und die beiden Ermittler Stephan Bäumler und Sigrid Bächle.

Jaspal Wöhler hat bereits im 1. Band nach Verdächtigungen und Schwierigkeiten im Job seinen Dienst bei der Rheinischen Aromafabrik in Köln quittiert und sich des kleinen Weinguts seines Freundes Zeehse im Bopparder Hamm angenommen. Nun will er sich nur noch mit natürlichen Aromen beschäftigen. Um die Interessen der kleinen Winzer zu bündeln, verhandeln die Freunde in Boppard über die Gründung einer Genossenschaft und der Pfarrer soll hier geistlichen Beistand leisten.

Leider findet Wöhler ihn in seinem Beichtstuhl ermordet vor und gerät natürlich ein weiteres Mal unter Verdacht. Der Kölner Kommissar, der auch im 1. Fall ermittelte, ist mittlerweile nach Koblenz gewechselt bzw. abgeschoben worden. Dort arbeitet er mit Sigrid Bächle zusammen, die ihn an Ehrgeiz deutlich übertrifft. So treffen Wöhler und Bäumler wieder aufeinander und es ist immer noch eher Misstrauen, das ihr Verhältnis prägt.

Parallel hat sich auf der Burg Stahleck in der ehemaligen Jugendherberge eine Sekte niedergelassen und der Guru übt einen unguten Einfluss auf seine Jünger aus. Selbst Daniel Alt ist ihm verfallen und will seinen Betrieb nach des Gurus Vorstellungen gestalten. In Boppard schlägt der Sekte sonst viel Hass entgegen und sie gerät schnell in Verdacht, mit der Ermordung des Pfarrers zu tun zu haben.

Die Polizei kommt in beiden Bänden bisher nicht allzu gut weg, Alleingänge sind an der Tagesordnung, nicht immer wird der Kollege im Team informiert. Eine Episode zwischen Bäumler und einer Zeugin fand ich unpassend, sie darf im Dienst nicht vorkommen, zumal es ihn später kompromittiert.

Wöhler dagegen ist eher Sympathieträger und durch seine Liebe zum Wein gewinnt er zusätzlich.

Spannend ist, dass seine Nase so viel zur Ingangsetzung, aber auch zur Lösung von Fällen beitragen kann, sie hat den toten Pfarrer gefunden, mit dem die Geschichte begonnen hat. In Bezug auf Aromen und Chemie lassen sich bestimmt noch weitere Fälle konzipieren. Aber auch der Weinbau ist ein schönes Thema und die Weine aus dem Bopparder Hamm schon seit vielen Jahren auch unsere Hausweine.

Die Formatierungsfehler, die noch in Band 1 das Lesen erschwerten, sind in Band 2 glücklicherweise verschwunden.

Cover und Titel passen zum Buch, auf jeden Fall wird schon beim Titel klar, dass es sich um einen Weinkrimi handelt.

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Gegen das Artensterben

Die Spur der Aale
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Hätte man gedacht, dass junge Aale einen solchen Wert haben, dass dafür Morde verübt werden, Menschen wie Sklaven gehalten werden? Bestimmt nicht und doch gibt es dieses Geschäftsmodell. Der Handel von ...

Hätte man gedacht, dass junge Aale einen solchen Wert haben, dass dafür Morde verübt werden, Menschen wie Sklaven gehalten werden? Bestimmt nicht und doch gibt es dieses Geschäftsmodell. Der Handel von Glasaalen ist nach Angaben von Europol eines der lukrativsten illegalen Geschäfte mit geschützten Arten. Europol schätzt die Profite auf bis zu drei Milliarden Euro im Jahr weltweit.

Aber natürlich gibt es auch Menschen, die solche Geschäftsmodelle verhindern wollen, die für den Artenschutz stehen und mit dafür sorgen wollen, dass bestimmte Fischarten nicht aussterben. Mit beiden Parteien haben wir es in diesem Krimi zu tun. Da ist auf der einen Seite der Zoll und glücklicherweise gibt es durchaus Beamte, die ihren Job engagiert machen und auch insistieren, wenn sie nicht gleich Gehör finden. Unterstützend auch die Staatsanwaltschaft in Person von Greta Vogelsang, die einschätzen muss, ob hinter den Anschuldigungen Substanz steckt, ob diese Anschuldigungen vor Gericht Bestand haben können.

Und da sind die Täter, die skrupellos ein Geschäftsmodell verfolgen und über alle möglichen Transportwege versuchen, die Ware – hier Glasaale - außer Landes und dann nach China zu bringen, wo Aale als Delikatesse gelten.

In diesem ersten Fall hapert es vor allem an Engagement und Vertrauen und Zusammenarbeit der Behörden untereinander. Das macht Verbrechern das Leben leicht. Der erste Beschuldigte in einem Fall von Aalschmuggel wird wieder auf freien Fuß gesetzt. Dann aber stirbt der Zollbeamte einen eigenartigen Tod und bei der Staatsanwältin klingeln sämtliche Alarmglocken. Soviel Zufall kann nicht sein, zumal ihr der Zollbeamte noch in der Woche zuvor eine dringende Mail geschickt hatte.

Gegen allen Widerstand in der eigenen Behörde beginnt sie mit ihren Ermittlungen. Und sie ist genau wie der Zollbeamte, auch sie lässt nicht locker. Nutzt ihren freien Tag für verdeckte Ermittlungen, vernetzt sich mit der Tochter des Zollbeamten und findet so Dinge heraus, die bei Dienst nach Vorschrift nie ans Tageslicht gekommen wären. In einem spannenden Finale läuft dann in Frankfurt alles zusammen. Und der, der am wenigsten damit zu tun hatte, den trifft es am härtesten. Das Leben ist unfair, hätte er nur auf seine Freundin gehört.
Alles in allem ein sich flüssig lesender Krimi, den ich tatsächlich an einem langen Nachmittag durchgelesen hatte. Vom Thema her eine Bereicherung, weil ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht hatte. Man kennt den Handel mit Elefantenstoßzähnen und Nashörnern, nicht aber den sehr lukrativen mit Glasaalen, der hier in Europa dafür sorgt, dass die Aale vom Aussterben bedroht sind.

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