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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Retter in Not

Burn With Me
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In diesem Buch geht es um das Leben in einer Kölner Feuerwache. Es wird die Geschichte der Feuerwehrfrau Kira erzählt. Sie befindet sich in der bitteren Abwärtsspirale einer posttraumatischen Belastungsstörung. ...

In diesem Buch geht es um das Leben in einer Kölner Feuerwache. Es wird die Geschichte der Feuerwehrfrau Kira erzählt. Sie befindet sich in der bitteren Abwärtsspirale einer posttraumatischen Belastungsstörung. Ihr Problem ist, daß sie alles mit sich alleine ausmachen will. Ich wünschte, die psychischen Probleme von Kira wären im Buch weniger dominant. Das hat der Geschichte die Leichtigkeit genommen. Dadurch ist auch die Liebesgeschichte zu kurz gekommen. Denn der neue Kollege Theo aus Berlin ist ihr Loveinterest. Er bekommt aufgrund Kiras Erkrankung nur zu wenig Raum.
Es gibt auch witzige Szenen, z.B. den Spruch auf einer Schulveranstaltung. „Wow. Die Achtzigerjahre haben angerufen. Sie wollen ihre Uniformen zurück.“
Auch der Zusammenhalt unter den Kollegen hat mir gut gefallen. Und überhaupt die Vielfalt der Mitarbeiter dieser sympathischen Kölner Wache. Die Einsätze, sei es im Rettungsdienst oder bei Brandeinsätzen sind in meinen Augen authentisch beschrieben.
Das Ende hat mir ebenso gut gefallen. Da werden einige lose Enden verbunden und offene Frage geklärt.
Hätte die Geschichte etwas mehr Leichtigkeit und Kira sich früher helfen lassen, dann wäre sie mir die volle Punktzahl wert gewesen. So muss ich aber leider Punktabzug geben, weil es dadurch nicht zu einem feel-good-Roman gereicht hat.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Lasst uns Regenbogenfarben essen

Gemüse einfach wunderbar
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Dieses Kochbuch habe ich in dir Hand genommen, und mein erster Gedanke war „Wow!“. Das Cover hat glänzende Goldapplikationen, die das Buch sehr wertig erscheinen lassen. Die Kapitel sind mit einfachen, ...

Dieses Kochbuch habe ich in dir Hand genommen, und mein erster Gedanke war „Wow!“. Das Cover hat glänzende Goldapplikationen, die das Buch sehr wertig erscheinen lassen. Die Kapitel sind mit einfachen, aber sehr stilvollen Zeichnungen abgegrenzt, die mich an Bilder mit Wasserfarben aus der Schule erinnern. Die Farbkomposition ist dezent, aber wirkungsvoll. Die Gerichte sind kunstvoll ins rechte Licht gerückt. Man merkt sofort, daß die Autorin nicht nur Köchin, sondern auch Food-Stylistin ist.
Das Kochbuch ist in Jahreszeiten eingeteilt, was ich sehr sympathisch finde, zumal hier der saisonale Gedanke reinspielt.
Und da kommen wir schon zu den für mich negativen Punkten. Die Gerichte sind so durchgestylt, daß sie für mich wenig alltagstauglich sind. Meal Prep ist bei den meisten nicht möglich. Außer bei den Herbst-Rezepten habe ich nicht viel gefunden, was sich gut vorbereiten lässt, da die meisten Gerichte mit hübschem Auftreten punkten. Wer Spaß an Food-Styling hat (Insta-Posts!), der ist hier richtig. Wer auf einer gediegenen Food-Party punkten will, dem sei das Kochbuch ans Herz gelegt.
Es finden sich hauptsächlich herzhafte Rezepte. Für mich ist das kein Problem, weil es separate Kochbücher für Süßspeisen gibt und ich ohnehin immer das Gefühl habe, daß die süßen Gerichte in Kochbüchern eher Formsache und der Vollständigkeit halber enthalten sind. Dennoch könnte man anmerken, daß es auch genügend Süßspeisen mit Gemüse gibt.
Sehr interessant finde ich die Regenbogen-Regel beim Essen. Es ist ganz einfach: Andere Gemüsefarbe, andere Inhaltsstoffe. Je bunter, desto besser. Das ist bei mir hängengeblieben.
Zum Thema Umsetzbarkeit der Rezepte habe ich folgende Anmerkung: Was ist z.B. Freekeh (gerösteter Hartweizen) und Sumach (säuerlich-fruchtiges Gewürz aus dem östl. Mittelmeerraum)?
Insgesamt bewerte ich das Kochbuch wie folgt:
Ästhetik/Aufmachung/Bilder/Zeichnungen 5 Punkte plus
Übersicht/Index 5 Punkte
Machbarkeit 4 Punkte
Alltagsrelevanz 3 Punkte
Auswahl der Gerichte 3 Punkte

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Kochen wie in Italien

Cucina della nonna
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Kochen wie die italienische Omi verspricht dieses Kochbuch.
Die Bilderauswahl- und Qualität finde ich ausgezeichnet. Auch daß zwischendrin Bilder von Landschaften und Straßenzügen abgebildet sind. Das ...

Kochen wie die italienische Omi verspricht dieses Kochbuch.
Die Bilderauswahl- und Qualität finde ich ausgezeichnet. Auch daß zwischendrin Bilder von Landschaften und Straßenzügen abgebildet sind. Das bringt eine wunderbare italienische Atmosphäre ins Buch. Auch die Informationen und Portraits der Familie des Autors find ich gelungen und herzallerliebst.
Die Rezepte funktionieren, man sollte allerdings die Menge der Zutaten vorher kritisch überdenken. Teilweise sind es riesige Portionen (500 g Nudeln samt Bergen von Gemüse für 4 Personen als Primi piatti). Es werden bis auf Salz und Pfeffer wenig Gewürze benutzt. Man sollte daher unbedingt darauf achten, Geschmacksträger wie Parmesan und Pancetta nicht gegen neutrale (z.B. vegane) Lebensmittel auszutauschen, weil das Gericht sonst fad schmecken könnte. Außerdem ist in einigen Gerichten die Schärfe einer Peperoncino das Haupt-Gewürz. Wer demzufolge scharf nicht verträgt, sollte das Gericht eher nicht nachkochen oder sich Gedanken über Gewürze machen.
Wie leider bei vielen Kochbüchern vermisse ich hier ebenfalls einen vollständigen Zutatenindex. Basilikum und die Borlotti-sowie Cannellini-Bohnen (immerhin in mindestens 2 Gerichten Hauptzutat) finde ich nicht, auch nicht unter Bohnen.
Eine gute Idee ist, daß man einen digitalen Mengenrechner mit verschiedenen Funktionen nutzen kann. Er beinhaltet einen Kalorienzähler, Rezept-und Zutatenfilter, sowie einen persönlichen Ernährungsassistenten. So findet man zum Beispiel ganz schnell alle veganen Gerichte. Hierzu muss man sich allerdings online registrieren. Ich finde, die Nährwertangaben hätte man auch im Buch unterbringen können.
Fazit: Vor dem Nachkochen kritisch über Mengenangaben schauen, wenn man keine hungrige italienische Großfamilie bekochen muss

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  • Cover
Veröffentlicht am 10.06.2023

Rund um das romantische Château

Das romantische Château in Frankreich – Aufregende Zeiten in Courléon
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Der Titel passt perfekt zum Buch. Es geht um ein romantisches Schlösschen an der Loire, das zwei sehr unterschiedliche Brüder geerbt haben. In der vorherigen Generation war der Kontakt zum angeschlossenen ...

Der Titel passt perfekt zum Buch. Es geht um ein romantisches Schlösschen an der Loire, das zwei sehr unterschiedliche Brüder geerbt haben. In der vorherigen Generation war der Kontakt zum angeschlossenen Dorf sehr distanziert. In der zukünftigen Ausrichtung sind sich die Brüder Nicolas und Guillaume allerdings nicht einig. Gegenpart ist Elodie, deren Eltern eine Herberge im Ort betreiben und die in Paris Jura studiert und kurz vor dem Abschluß steht.

Der niedliche Ort Courléon ist wundervoll gezeichnet: die netten Bewohner, die Interaktionen untereinander und die süßen Tiere. Auch das Filmset für den historischen Film im Schloss wird sehr interessant und glaubhaft dargestellt. Das Drumherum um den Film nimmt den größten Teil des Buches ein, so daß die Liebesgeschichte eher im Hintergrund verläuft. Sie hätte meiner Meinung nach mehr Raum vertragen können. Auch die ein oder andere Überraschung hätte dem Spannungsbogen gut getan.

Ein schöner Roman mit entzückenden französischen Begriffen, netten Protagonisten, ein klein wenig Drama, wohl dosiertem Humor und interessanten Hintergrundinformationen für einen historischen Film.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Backen für Fortgeschrittene

Kastenbrote
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Eines muss ich vorweg nehmen: Dieses Backbuch ist nicht für blutige Anfänger geeignet. Ich werde ausführen, warum ich das denke.
Es werden viele ungewöhnliche Zutaten benutzt: Khorasan-Vollkornmehl, Champagner-Roggenmehl, ...

Eines muss ich vorweg nehmen: Dieses Backbuch ist nicht für blutige Anfänger geeignet. Ich werde ausführen, warum ich das denke.
Es werden viele ungewöhnliche Zutaten benutzt: Khorasan-Vollkornmehl, Champagner-Roggenmehl, Ruchmehl, Waldstaudenroggen-Vollkornmehl, Rotkornweizen, Gelbweizen, ABER die Autorin erklärt die unterschiedlichen Mehlsorten sehr gut und vor allem gibt sie Alternativen an. Alle seltenen Mehle können also durch gängige ausgetauscht werden. Prinzipiell finde ich es gut, Urkorn- oder regionale Mehle zu verwenden, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Wer weiß, vielleicht führt das zu einer größeren Anbaufläche und dadurch zu mehr Vielfalt.
Man sollte Fachbegriffe wie Fensterprobe, Anstellgut oder Brühstück schon mal gehört haben. Falls nicht, wird es zwar gut erklärt, aber wenn man jede Einzelheit nachlesen muss, könnte man schnell die Lust verlieren.
Es gibt zwar einige Rezepte mit Hefe, aber wenn man weder Livieto Madre noch Sauerteig hat, kann man vieles aus dem Buch nicht nachbacken. Das muss also auch noch vorher besorgt werden.
Ich habe mehrere Brote aus dem Buch gebacken. Nicht immer haben die Mengenangaben für die Flüssigkeit gestimmt. Manchmal musste ich Tricks anwenden, um den Teig weiterverarbeiten zu können. Diese Tricks stehen aber nicht im Buch. Dafür muss ich einen Punktabzug geben. Auch wird nicht beschrieben, ob die Zutaten eine bestimmte Temperatur haben sollen.
Es gibt einige Rezepte für Brote mit übrig gebliebenen Nudeln oder Kartoffeln, was ich toll finde. Auch Ayran, Buttermilch und Bier können Verwendung finden.
Am Ende werden auf mehreren Seiten Bezugsquellen/Onlineshops, Blogs, Communities und weiterführende Literatur vorgestellt. Die Bezugsquellen sind meiner Meinung nach besonders wertvoll, weil die nicht alltäglichen Mehle häufig nicht im normalen Supermarkt zu finden sind.
Fazit: Grundlagen werden zwar erklärt, man sollte trotzdem schon Erfahrung im Brotbacken haben. Kastenbrote sind einfacher, da man nicht formen muss. Die Teige vertragen auch mehr Flüssigkeit. Man kann mehrere Brote auf einmal backen. Und die Kastenform eignet sich hervorragend als Pausenbrot, weil alle Scheiben gleich groß sind.
Für uns als Fortgeschrittene passt das Buch recht gut.

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