Cover-Bild Tristan Mortalis
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 04.05.2023
  • ISBN: 9783986420147
Melissa C. Hill, Anja Stapor

Tristan Mortalis

Nachdem sich Michael alias Tristan, Alice, Claire, Bene und Damian in der Theater-AG angefreundet haben, feiern sie gemeinsam ihren Schulabschluss. Danach trennen sich ihre Wege. Damian und Claire studieren, Bene gondelt als Animateur auf einem Kreuzfahrtschiff durch die Welt und Alice hat eine Ausbildung zur Malerin begonnen. Nur von Tristan weiß niemand etwas Genaueres. Als im Moor nahe ihrer Heimat eine Leiche gefunden wird, die Michaels Tristan-Kostüm trägt, ahnen die vier, dass ihr Freund die Partynacht nicht überlebt hat. Sie sind fest entschlossen, das Rätsel um Tristans Tod zu lüften. Doch schon bald stellt sich heraus: Er war nicht der Einzige mit einem Geheimnis.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Kurzweiliger Jugendthriller

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Bei „Tristan Mortalis“ handelt es sich um einen in sich abgeschlossenen Jugendthriller von den Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor. Das Buch ist im Dressler Verlag erschienen und umfasst 368 Seiten.

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Bei „Tristan Mortalis“ handelt es sich um einen in sich abgeschlossenen Jugendthriller von den Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor. Das Buch ist im Dressler Verlag erschienen und umfasst 368 Seiten.

Im Zentrum des Romans stehen fünf junge Erwachsene, die sich zu Schulzeiten in der Theater-AG angefreundet haben und deren Wege sich nach dem Abitur - zunächst - getrennt haben: Claire aus guten Hause, die jetzt in die Fußstapfen ihres erfolgreichen Vaters tritt und Jura studiert; Damian, der ebenfalls weggezogen ist und neben seinem Studium das Leben als Musiker mit allen Vorzügen genießt; Bene, der um die Welt reist und zuletzt als Animateur auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs ist; Alice, die als einzige in der Heimat geblieben ist und dort eine Ausbildung zur Malerin angefangen hat; und Michael alias Tristan, den alle im Ausland beim Work-and-Travel vermuten, der aber tatsächlich unweit des Ortes ihrer inoffiziellen Abi-Abschlussfeier als Moorleiche auftaucht. Dieses Ereignis bringt die Freunde nun wieder zusammen und gemeinsam versuchen Sie die Hintergründe um Tristans Tod zu entschlüsseln… und dabei kommen immer mehr Geheimnisse zu Tage.

Passend zum Hintergrund der Theater-AG ist das Buch nicht in klassische Kapitel aufgeteilt, sondern neben Prolog und Epilog in fünf „Teile“, deren Bezeichnung an die Abschnitte eines Theaterstücks erinnern. Das Buch ist in der Erzählerperspektive geschrieben, wobei innerhalb der Teile abschnittweise immer ein anderer der Protagonisten im Vordergrund steht.

Den Schreibstil habe ich als flüssig und angenehm zu lesen empfunden. Leider hatte ich aber so meine Probleme mit den Figuren. Das mag der „Kürze“ des Buches und den verhältnismäßig vielen Hauptfiguren geschuldet sein, aber ich konnte mit keinem der Charaktere sympathisieren. Sie blieben für mich alle farblos und oberflächlich. Ich konnte auch nicht wirklich nachvollziehen, wie sich diese überaus bunte Mischung an Personen verschiedener sozialer Schichten und Hintergründe während der Schulzeit zusammengerauft hat, nur um nach dem Abitur vollständig und ausnahmslos den Kontakt abzubrechen.

Unabhängig davon war die Geschichte aber durchaus interessant konstruiert. Mit dem Lüften der verschiedenen Geheimnisse, die alle mit sich herumtragen, kommt es zu verschiedenen Wendungen. Viele davon empfand ich als zu vorhersehbar, einige nicht. Insgesamt fand ich es dann zum Schluss aber ein bisschen zu dick aufgetragen. Das Ende kam für mich sehr rasant und plötzlich daher. Der gewählte Schluss hat mir zugegeben nicht besonders gefallen und ließ mich eher unzufrieden zurück. Allerdings passt es durchaus zu den dargestellten Charakteren und regt möglicherweise zum Nachdenken an.

Im Großen und Ganzen habe ich das Buch als kurzweilig empfunden. Für mich ist „Tristan Mortalis“ trotz einiger Schwächen ein solider Jugendthriller.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

Der tote Freund

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Zum Inhalt:
Im Moor wird eine Leiche gefunden, die als Mitglied einer Schüler-Theatergruppe identifiziert wird. "Tristan" war ein freundlicher Mensch, - warum fand er den Tod?

Mein Eindruck:
Zuerst das ...

Zum Inhalt:
Im Moor wird eine Leiche gefunden, die als Mitglied einer Schüler-Theatergruppe identifiziert wird. "Tristan" war ein freundlicher Mensch, - warum fand er den Tod?

Mein Eindruck:
Zuerst das Positive: Die Geschichte ist gut konstruiert, die Fäden entwirren sich langsam genug, um eine moderate - und damit für ein Jugendbuch absolut passende - Spannung zu erzeugen. Die Konsequenzen der (Lebens)Lügen zeigen Melissa C. Hill und Anja Stapor für jede einzelne ihrer Figuren auf und das Ende ist in sich abgeschlossen und schlüssig. Allerdings übertreiben die Autorinnen die politische Korrektheit und ihr absolutes Ringen um größtmögliche Inklusion wirkt eher bemüht als glaubhaft: Eine Hauptperson ist schwarz, eine lesbisch, eine weitere arbeitet als Frau in einem Männerberuf und das Mordopfer ist adoptiert. Das absolute Non plus Ultra auf der nach oben offenen Nerv-Skala ist jedoch die Angewohnheit, dass die jungen Männer und Frauen zum Beispiel von "Freunden und Freundinnen" sprechen. So redet niemand in einer normalen Unterhaltung und Teile der Jugendlichen lassen eher Präpositionen weg, als dass sie sich die Mühe machen, korrekt zu gendern. Diese Attitüde raubt somit nicht nur Glaubwürdigkeit, sondern stört den Lesefluss erheblich.

Mein Fazit:
Gute Geschichte mit zu viel sprachlicher "Haltung"

Veröffentlicht am 11.06.2023

Spannender Jugendthriller

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Nach einer feuchtfröhlichen Abiparty gehen die Freunde der Theater-AG Michael alias Tristan, Alice, Claire, Bene und Damian getrennte Wege. Als im Moor eine Leiche mit Michaels Kostüm gefunden wird, wird ...

Nach einer feuchtfröhlichen Abiparty gehen die Freunde der Theater-AG Michael alias Tristan, Alice, Claire, Bene und Damian getrennte Wege. Als im Moor eine Leiche mit Michaels Kostüm gefunden wird, wird den anderen vier klar, warum niemand etwas von Tristan gehört hat. Gemeinsam stellen sie sich der Aufgabe, herauszufinden, was genau mit Tristan geschehen ist. Was zunächst gar nicht so einfach ist, denn jeder von ihnen trägt ein Geheimnis mit sich herum, das er eigentlich nicht preisgeben möchte...

Das Cover passt gut zum Setting im Moor und ist schön gestaltet, sodass es Neugierde beim Leser weckt.

Der Schreistil ist flüssig und die Kapitel haben eine angenehme Länge, was es einem leicht macht, durch die Geschichte zu fliegen. Das Buch ist in mehrere Teile aufgeteilt, wobei jeder Teil eine zu einem Theaterstück passende Überschrift hat. Die verschiedenen Perspektiven und Rückblicke in die Vergangenheit halten das Spannungslevel konstant hoch. Auch wenn einige Wendungen vorhersehbar sind, fiebert man trotzdem mit und man möchte die Auflösung erfahren. Besonders, dass die Geheimnisse nur nach und nach ans Tageslicht treten, ist gut gelungen. Manchmal war mir das jugendliche Drama ein wenig zu viel, aber das gehört auch irgendwie zu einem Jugendroman dazu. Die Auflösung hat mir gut gefallen - jeder bekommt, was er verdient.

Alles in allem ein fesselnder Thriller gemischt mit Psychodrama, der ein paar Schwächen aufweist. Das Ende ist zudem eine diskussionswürdige Thematik. 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 04.06.2023

Spannende Idee mit Schwächen in der Umsetzung

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Bene, Alice, Claire, Damian und Michael alias "Tristan" sind beste Freunde und der harte Kern der Theater AG der Schule. Nach dem Abitur und der letzten Aufführung von "Tristan und Isolde" feiern sie mit ...

Bene, Alice, Claire, Damian und Michael alias "Tristan" sind beste Freunde und der harte Kern der Theater AG der Schule. Nach dem Abitur und der letzten Aufführung von "Tristan und Isolde" feiern sie mit ihren Klassenkameraden Abschied im alten Bootshaus von Claires Familie, bevor jeder in sein neues Leben aufbricht. Einige Monate später wird eine Leiche im nahen Moor gefunden, die das Tristan-Kostüm trägt, und Bene, Alice, Claire und Damian kehren voller Sorge in ihren Heimatort zurück. Als feststeht, dass es sich bei dem Toten tatsächlich um Tristan handelt, möchten die Vier herausfinden, was in der Partynacht damals geschehen ist. Wurde Tristan ermordet oder gab es einen tragischen Unfall? Jeder der Vier hat Erinnerungen an diesen Abend, die er bisher vor den anderen verborgen hat, und die nun wieder ins Bewusstsein drängen.

Obwohl einige Wendungen der Handlung sehr vorhersehbar sind, bleibt die Geschichte dennoch bis zum Schluß spannend. Das liegt daran, dass die Verflechtungen der vier Freunde in die Geschehnisse der Partynacht geschickt konstruiert sind und nach und nach zutage treten. Hierin liegt die große Stärke des Romans. Bene, Alice, Claire und Damian sind glaubhaft gezeichnet, was auf die Nebencharaktere Eske, Nils Lehmann und Emilia Lehmann leider gar nicht zutrifft. Diese sind eindimensional und überzogen geraten, und wirken sich negativ auf den Gesamteindruck des Krimis aus. Ein weiterer Schwachpunkt ist, dass der Sprachduktus einzelner Personen nicht passend gewählt ist. Das größte Problem bei diesem Buch ist für mich, dass die Handlung zu viele Fehler in der Logik aufweist. Nur weil eine angeblich uralte Moorleiche gefunden wurde, ruft Damians Oma ihn mitten in der Nacht an? Wie kann man eine Moorleiche, die gerade mal 8 Monate dort lag und in billige Köstüme aus dem Schulfundus gekleidet ist, ernsthaft mit einem jahrhundertealten Ritter verwechseln? Sämtliche Medien berichten überregional, aber der lokale Imbissbesitzer Nika weiß nichts von Tristans Tod? Wieso zweifeln die vier noch auf der Trauerfeier daran, dass der Tote Tristan ist? Ein Abiturient sollte wissen, dass Tote per DNA-Abgleich identifiziert werden. Im Zeitalter von Internet ist es auch unglaubwürdig, dass die vier im Laufe der Geschichte immer nur einzeln und zufällig auf Neuigkeiten zum Fall in den Medien stoßen.

Wirklich nachdenklich gestimmt hat mich das Ende der Geschichte, und ich muss gestehen, daß ich das Buch mit einem sehr unguten Gefühl geschlossen habe. Da ich nicht spoilern möchte, kann ich hier nicht näher darauf eingehen.

Insgesamt ein spannender, sehr unterhaltsamer und im Kern raffiniert konstruierten Roman mit deutlichen Schwächen in der Logik und Figurenzeichnung und einem Ende, das viel Anlass zu Diskussionen bietet.

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