Geheimnisse und Lügen
One of the Girls„One of the Girls“ erzählt die Geschichte von Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana. Die sechs Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind ihre Leben irgendwie miteinander verbunden. Das ...
„One of the Girls“ erzählt die Geschichte von Lexi, Bella, Fen, Robyn, Eleanor und Ana. Die sechs Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind ihre Leben irgendwie miteinander verbunden. Das Buch wurde von der englischen Autorin Lucy Clarke geschrieben und ist 2023 als eBook und Taschenbuch im dtv Verlag erschienen. Das englische Original ist unter dem Titel „One of the Girls“ erschienen.
Ich bin froh, dass ich „One of the Girls“ ohne jegliche Erwartungen gelesen habe. Das Buch wurde vom dtv Verlag auf eine Art und Weise beworben, die den Leser meiner Ansicht nach leicht in die Irre führt. Immer wieder taucht das Wort „Thriller“ auf, was meiner Meinung nach nicht zu diesem Buch passt. „One of the Girls“ ist keine Thriller, sondern ein Spannungsroman. Wer mal ein bisschen genauer hinschaut, dem fällt auf, dass auf dem Cover „Roman“ und nicht „Thriller“ steht. Allein das weißt den Leser schon darauf hin, dass sich hinter der Geschichte keine klassischer Thriller verbirgt. Dieses Wissen hat mir dabei geholfen, keine großen Erwartungen an die Geschichte zustellen und so kann ich sagen, dass mir „One of the Girls“ tatsächlich gefallen hat.
Wer „One of the Girls“ liest der sollte nicht die klassische Spannung, wie man sie aus einem Thriller oder einem Krimi kennt, erwarten. Damit möchte ich nicht sagen, dass „One of the Girls“ langweilig ist, denn das wäre eine Lüge. Es ist eine andere Art von Spannung, die mich aber genauso gut wie die klassische Form an die Seiten gefesselt hat. Das Einzige, was mich an dieser Spannung gestört hat, ist ihr fast schon schleichender Einzug in die Geschichte. Es brauchte fast zwei Drittel der Geschichte, bis die Spannung ein fesselndes Level erreicht hatte. Im letzten Drittel ist es der Autorin dann tatsächlich hervorragend gelungen, die Geschichte in einen richtigen Pageturner zu verwandeln. Ab diesem Moment konnte ich das Buch dann keine Sekunde mehr aus der Hand legen.
Ich werde in meiner Rezension nicht im Einzelnen auf die sechs Frauen eingehen, weil das meiner Meinung nach maßlos spoilern würde. Daher werde ich in meiner persönliche Meinung zu den Charakteren keine Namen erwähnen.
Lucy Clarke ist es definitiv gelungen eine bunte Mischung aus unterschiedlichen Charakteren zu erschaffen. Alle sechs Frauen haben eine erkennbare Persönlichkeit, die dafür gesorgt hat, dass sie mir mehr oder weniger sympathisch waren. Im Laufe der Geschichte ist meine Sympathie für die eine gestiegen und für die andere gesunken. Am Ende habe ich die sechs Frauen mit ganz anderen Augen gesehen als zum Beginn der Geschichte. Die eine hat sich mehr entwickelt die andere weniger, doch letzten Endes habe sie alle ihr wahres Gesicht gezeigt und ich gebe zu, dass auch ich mich vom ersten Eindruck massiv habe täuschen lassen.
Das Einzige, was mich wirklich gestört hat war die Auflösung. Die Leiche war für mich eine riesige Überraschung. Nicht weil es am Ende einen Tote gab, sondern weil ich mit einer ganz anderen Person gerechnet hatte. Lucy Clarke hat sich für eine Auflösung entschieden, die ich aus einem ganz bestimmten Grund nicht mag. Somit hatte die bis dahin fantastische Geschichte plötzlich einen faden Beigeschmack.
Die deutsche Übersetzung von Lucy Clarkes Schreibstil ließ sich angenehm flüssig lesen. Die Wortwahl hat für mich zum Genre gepasst. Die Geschichte wird aus der Sicht der sechs Frauen erzählt. Das Buch wurde in der dritten Person geschrieben.
Fazit
Ein fesselnder Spannungsroman, der mit jedem Kapitel besser wurde und der mir trotz schlechter Auflösung gefallen hat.