Profilbild von gagiju

gagiju

Lesejury Star
offline

gagiju ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit gagiju über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.06.2023

Spannend und gut geschrieben, aber schlecht gelesen

Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage
0

Dies war mein erstes Buch von H. Dieter Neumann, somit auch die erste Begegnung mit Kira Lund und Helene Christ.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen ...

Dies war mein erstes Buch von H. Dieter Neumann, somit auch die erste Begegnung mit Kira Lund und Helene Christ.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Der Einstieg hat mir sehr gut gefallen. Ich war sofort in der Szenerie drin, sei es bei dem Autounfall, der Aufregung um die Generalprobe des Chores oder dem Auffinden der Wasserleiche im grünen Kleid.

Fast idyllisch wirken die Segelszenen auf der Ostsee mit Kira Lund und ihrem Freund. Nett, dass in einem kurzen Rückblick Kiras Tätigkeit und die Kooperation mit der Flensburger Kripo kurz erläutert wird - für mich als "Kira-Erstleserin" war das hilfreich.

Für die ganze Szenerie erscheint mir das Cover mit der stürmischen grauen Ostsee und dem schwarzen Himmel fast zu düster - das Buch hat doch sehr viele "helle", eher heitere Momente.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, ist flüssig und spannend erzählt, auch mit schönen Landschaftsbeschreibungen. Die Spannung entsteht für mich nicht durch Action, sondern durch die vielen kleinen Details und Informationen, auch die Widersprüche, die langsam zusammen getragen werden. Manchmal ein wenig zu langsam, wobei mir persönlich das eher gemächliche Tempo, das der Krimi im Mittelteil hat, ganz gut gefällt.

Was mich total genervt hat, war der Sprecher, der ging mir mehr und mehr auf den Geist, sei es , weil sich die Summe des Gehörten addierte, sei es, weil es / er "schlimmer" wurde. Vor allem, wenn er die Frauenrollen spricht, klingt das alles sowas von dümmlich-affektiert, wie ein ganz schlechter Schauspieler eines Laientheaters, der eine Frau imitiert.

Sorry, aber ich finde, die Geschichte leidet darunter, die gefiel mir nämlich richtig gut, und gerade die Dialoge sind schön zahlreich und sehr lebendig. Wäre am liebsten zwischendrin auf das Buch zum Lesen umgestiegen, aber das hatte ich ja nun einmal nicht.

Insofern wird das hier eine Leseempfehlung, aber keine Hörempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.06.2023

Gut, aber nicht leicht zugänglich

Vertrauen
0

Dies ist mein zweites Buch von Dror Mishani und mein erstes mit dem Ermittler Avi Avraham, der ja in "Drei" wohl vorkam, aber nur in einer Nebenrolle und mir in keinerlei Erinnerung geblieben ist.

So ...

Dies ist mein zweites Buch von Dror Mishani und mein erstes mit dem Ermittler Avi Avraham, der ja in "Drei" wohl vorkam, aber nur in einer Nebenrolle und mir in keinerlei Erinnerung geblieben ist.

So wie hier Orna, die nur kurz erwähnt wird.

Avi ist mir von Anfang an sehr sympathisch; er ist gut geschildert mit allen menschlichen und beruflichen Eigenheiten, Schwächen, Stärken und sehr viel Klugheit. Man muss dieses Buch - viel mehr als "Drei" - vor dem speziellen israelischen Hintergrund sehen, nicht nur, weil der Mossad eine große Rolle spielt.

Vielleicht ist es mir deshalb so schwer gefallen, in die Geschichte hinein zu finden - und wieder heraus.

Der Zusammenhang zwischen den beiden erzählten Fällen erschließt sich für mich nur auf philosophischer Ebene.

Gut, aber sehr speziell.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2023

Wilde Romantik

Here With Me
0

Zunächst möchte ich natürlich die wirklich außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches loben - insbesondere für eine Paperback-Ausgabe sehr aufwändig und künstlerisch. Vor einem Nachthimmel - der einen ...

Zunächst möchte ich natürlich die wirklich außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches loben - insbesondere für eine Paperback-Ausgabe sehr aufwändig und künstlerisch. Vor einem Nachthimmel - der einen sofort in seiner Weite an das Weltall denken lässt - in Dunkelblau- und Schwarz-Tönen ranken sich dornige Blütenknospen in hellen Orangeschattierungen in die Luft. Im Hintergrund schweben in den gleichen hellen Farbtönen Kugeln, die an Lampions. Sterne, Feuerwerk erinnern. Das Tolle ist, dass so nicht nur Vorder- Und Rückcover, sondern auch alle drei Schnitte gestaltet sind.

Man hat also fast das Gefühl, statt eines Buches ein Zauber-Schmuckkästchen zu öffnen.

All das passt auch hervorragend zum Inhalt.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Das Buch ist eine üppige Mischung aus Liebesgeschichte und Krimi. Die Landschaftsbeschreibungen fand ich zum Teil sehr gelungen, zumal ich ein großer Schottland-Fan bin. Die Personen sind gut beschrieben, auch wenn manches ein wenig zu klischeehaft wirkt. Die Entwicklung von Feinden zu Liebenden war nicht in allen Punkten für mich gut nachvollziehbar - da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.

Dennoch alles in allem ein spannende, bunter Roman!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2023

Kunstfälschung hölzern

Ambach – Die Auktion / Die Tänzerin
0

Die Geschichte, die sich eigentlich durch beide Bücher zieht - also "Die Auktion" und "Die Tänzerin" gehören zusammen und gehen ineinander über - ist spannend und interessant.

Der Holzschnitzer Ambach ...

Die Geschichte, die sich eigentlich durch beide Bücher zieht - also "Die Auktion" und "Die Tänzerin" gehören zusammen und gehen ineinander über - ist spannend und interessant.

Der Holzschnitzer Ambach und sein Bruder, der Kunstsachverständige, sind ein gut gegeneinander polarisierendes Duo. Unähnlicher geht es kaum, und Sympathie zwischen den beiden sucht man vergeblich.

Die Geschichte ist ganz gut erzählt, aber nach meinem Gefühl durchaus mit ein paar Längen.

Der "Schluss" des Buchteils der "Auktion" hat mich sehr überrascht und kam etwas plötzlich und nicht ganz nachvollziehbar.

"Die Tänzerin" deutet und arbeitet offensichtlich auf eine Fortsetzung hin.

Das Cover mit dem blutigen Holzwerkzeug passt gut zum Inhalt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.05.2023

Lachen oder weinen

Die Liegenden
0

Lachen oder weinen

Das Cover sieht ja relativ harmlos aus, aber das kleine Buch hat es in sich.

An vielen Stellen wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Oder betroffen sein oder verzweifelt. ...

Lachen oder weinen

Das Cover sieht ja relativ harmlos aus, aber das kleine Buch hat es in sich.

An vielen Stellen wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Oder betroffen sein oder verzweifelt. Resigniert oder abschwächend.

Als Mutter eines Sohnes, der auch vor einigen Jahren ein Teenager war, der mich zur Verzweiflung und 3 x täglich zum Ausrasten brachte, kann ich bestätigen, dass viele Szenen perfekt eins zu eins gezeichnet sind.


Natürlich feinstens gewürzt mit Ironie bis Zynismus.

Die Fantasie mit dem letzten großen Krieg fand ich makaber, aber nicht schlecht dargestellt.

Guter tröstlicher Lesestoff für Lehrer oder Eltern von Teenagern während oder nach der Pubertät.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere