Nicht die übliche Schmuggelware
Der Zollfahnder Lars Mathissen wird tot aus dem Main geborgen und die Abteilung für Kapitalverbrechen geht von Selbstmord aus. Staatsanwältin Greta Vogelsang ist anderer Meinung. Doch da sie wegen Arbeitsüberlastung ...
Der Zollfahnder Lars Mathissen wird tot aus dem Main geborgen und die Abteilung für Kapitalverbrechen geht von Selbstmord aus. Staatsanwältin Greta Vogelsang ist anderer Meinung. Doch da sie wegen Arbeitsüberlastung kürzlich das Ressort gewechselt hat, ist sie nicht mehr zuständig. Trotzdem ermittelt sie auf eigene Faust weiter. Denn sie kennt Mathissen und hat ein schlechtes Gewissen, weil sie seine letzte Email ignoriert hat, obwohl DRINGEND im Betreff stand. Mathissen war einem großangelegten Schmuggel mit Glasaalen für den asiatischen Markt auf der Spur, hatte aber keine Beweise, sondern nur Indizien, und sie hatte das, wie auch Mathissens Kollegen, nicht so ernst genommen.
Es handelt sich um den ersten Band einer neuen Reihe, die in Frankfurt spielt. Greta Vogelsang, Staatsanwältin aus eher "bildungsfernem" Milieu stammend, hat sich nach oben gekämpft, nachdem sie in ihrer Jugend eher auf der anderen Seite stand und bei den Protesten gegen den G8-Gipfel in Genua 2001 dabei war. Sie ist eine sympathische Protagonistin, die anschaulich charakterisiert wird. Die Geschichte wird auch aus anderen Perspektiven geschildert, z.B. von Mian, einer jungen Frau aus Hongkong, die in einem China-Restaurant im Raum Frankfurt arbeitet, hin und wieder Kurierflüge nach Hongkong machen muss, und unter sklavenähnlichen Verhältnissen dort festgehalten wird. Auch Paul, ein arbeitsloser junger Franzose, ist am Rande in den Aalschmuggel verwickelt.
Gut lesbarer, flüssiger Schreibstil, interessante Protagonisten und ein ungewöhnlicher Plot (vom Schmuggel von Glasaalen hatte ich noch nie etwas gehört), all das hat "Die Spur der Aale" für mich zu einer unterhaltsamen, informativen und spannenden Lektüre gemacht. Ich freue mich auf Greta Vogelsangs nächsten Auftritt!