Wo ist das Verbrechen?
Ich liebe Poirot. Und ich kann natürlich über die vergessliche Mörderin kein schlechtes Wort verlieren, da ich den Roman nicht zum ersten Mal lese. Ist ja auch kein Wunder immerhin stammt die deutsche ...
Ich liebe Poirot. Und ich kann natürlich über die vergessliche Mörderin kein schlechtes Wort verlieren, da ich den Roman nicht zum ersten Mal lese. Ist ja auch kein Wunder immerhin stammt die deutsche Erstausgabe bereits aus dem Jahr 1968 (englische Erstveröffentlichung 1966) und liegt zwar nun in Neuauflage, nicht aber in Neuübersetzung vor. Aber das spielt keine Rolle.
Bemerkenswert ist der Roman,dass bis kurz vor Schluss kein klares Verbrechen untersucht wird und sowohl Poirot und der Leser mehr oder weniger im Dunklen tappen.
Das stört nicht wirklich, interessant und spannend bleibt es auf jeden Fall und die Schriftstellerin Ariadne Oliver (in ihrem 5. Fall) sorgt für den entsprechenden Humor.
Routiniert führt Agatha Christie den Leser durch eine undurchsichtige Familiengeschichte, die moderner wirkt als ihre Miss Marple-Krimis und auch anders ist als man es von Poirot gewohnt wird.
Enttäuscht wird man nicht: Es gibt (natürlich) einen Kriminalfall und Poirot klärt ihn (natürlich) auf.
Und natürlich ist die Lösung des Verbrechens anders als erwartet, zumal es viele unterschiedliche und irreführende Hinweise, auf die ich aber nicht näher eingehen will.
Die vergessliche Möderin ist gut geschrieben, die Charaktere gut gezeichnet und es ist von Anfang an spannend. Agatha Christie schaffte es immer wieder ihrem bekanntesten Detektiv einen interessanten und ungewöhnlichen Fall zu kreieren.