Welche fünf Worte wählst du?
Nicht ein Wort zu vielEine spannende Geschichte aus fünf Worten? Eine Aufgabe die unmöglich scheint und doch hängt Claas Rehmagens Leben von diesen fünf Worten ab und davon, dass jemand eine Geschichte aus ihnen entwirft. Faja ...
Eine spannende Geschichte aus fünf Worten? Eine Aufgabe die unmöglich scheint und doch hängt Claas Rehmagens Leben von diesen fünf Worten ab und davon, dass jemand eine Geschichte aus ihnen entwirft. Faja Bartels ist diejenige, die das Unmögliche möglich machen muss, um Leben zu retten. Gelingt es ihr oder schnappen Jaro Schrader und Simon Schierling den Täter rechtzeitig?
Nicht ein Wort zu viel hat geschafft, was schon lange keinem Thriller mehr gelungen ist: Er hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und mich auf eine emotionale Reise geschickt. Auf den letzten 50 Seiten konnte ich auch die Gänsehaut nicht zurückhalten. Wie das gelang?
Andreas Winkelmann hat nicht nur ein interessantes Tätermotiv erschaffen, dem ein ebenso interessanter Täter folgte, sondern Charaktere, die sowohl als Einzelperson als auch in der Kombination miteinander eine tolles Zusammenspiel boten.
Jaro Schrader ist ein eiskalter Zielfahnder, der sich zwischen Gerechtigkeit und Rache befindet und dessen innere Dämonen ihn täglich begleiten. Dennoch hat er ein gutes Herz, das er gerade gegenüber Faja Bartels häufig zum Vorschein bringt.
Simon Schierling ist Kriminalpolizist, der auch privat schon einiges durchgemacht hat. Seine Familie braucht ihn, sein Job auch und er steht dazwischen. Gewiss dieses Dilemma ist häufig in dieser Berufsgruppe zu finden und dennoch war Schierlings Gefühlsleben anders als bisher gelesen.
Faja Bartels hatte es nicht leicht in ihrer Vergangenheit. Gezeichnet von dieser versucht sie im Leben zu bleiben, Vertrauen zu haben und an sich selbst zu glauben. Eine Frau die durch ihre Schwächen eine unglaubliche Stärke vermittelt und ein Vorbild für jeden, der sich nicht lieben kann, ist.
Ich könnte jetzt noch weitere Charakter nennen, die ich auf ihre Weise stark fand, aber das würde den Rahmen sprengen, denn es gibt keinen den ich schlecht gezeichnet fand.
Auf inhaltlicher Ebene kann ich ein ebenso positives Fazit ziehen. Die aufgemachten Fäden werden alle am Ende geschickt verwoben, ohne dabei konstruiert oder unrealistisch zu wirken. Auch werden wichtige Themen angesprochen, die einen nachdenklich zurücklassen.
Wir bekommen ziemlich schnell Tatverdächtige doch bis zuletzt wird nicht klar, wer das entscheidende Puzzleteil ist. Das konnte für pausenlose Spannung sorgen und obwohl man sich seiner Sache sicher scheint, kommt am Ende die große Überraschung. Ganz großes Kino ohne an irgendeiner Stelle Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Ein spannungsgeladener Thriller, dem ich jedem nur empfehlen kann und der für mich ein Highlight in diesem Genre darstellt.