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Veröffentlicht am 03.07.2023

Die Veränderung des Lebens - imposanter Debütroman

So weit der Fluss uns trägt
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Dieser Debütroman der Autorin ist ein Buch voller Gegensätze und sehr komplex. Schatten und Licht, Kummer und Freude, Schicksal und Glück, Hoffnung und Verlust, eingebunden in eine Landschaft, die so rau ...

Dieser Debütroman der Autorin ist ein Buch voller Gegensätze und sehr komplex. Schatten und Licht, Kummer und Freude, Schicksal und Glück, Hoffnung und Verlust, eingebunden in eine Landschaft, die so rau und doch so wunderschön ist, bildgewaltig umschrieben.

Ich bin während der ganzen Geschichte emotional hin und hergeworfen worden, das habe ich selten in einem Buch erlebt. Ich empfand es teilweise rau und trocken, oft ohne viele Worte und dennoch hat es so viel ausgedrückt. Erst nach und nach erfährt man mehr und mehr Hintergründe, ist zerrissen aufgrund so vieler Veränderungen und Schicksale. Ich habe gebangt, gehofft und mich gefragt, wie man sowas ertragen kann. Das, was dieses junge Mädchen Victoria erleben muss, was ihr abverlangt wird und welche schwerwiegenden Entscheidungen sie treffen und mit den Folgen leben muss, ist heftig und doch gleichzeitig wieder erstaunlich.

In 4 Teilen erzählt Victoria ihre ganz persönliche Geschichte in zusammengefassten Zeitepochen. Ihre Eindrücke, ihr Zuhause auf einer Pfirsichplantage, das Familienleben, ihre erste Liebe, Neufindung und schmerzvolle Verluste. All diese prägenden Ereignisse tragen dazu bei, Victoria in ihrer Entwicklung zu begleiten, zu sehen wie sie reift, wie sie aus ihren Fehlern lernt und gleichzeitig in der Natur so viel Ruhe und Geborgenheit verspürt. All die bildgewaltigen Eindrücke dieses imposanten Fleckchens in Colorado, die Rauheit ebenso wie die Schönheit, das Kommen und Gehen der Jahreszeiten, die Veränderungen der Natur lassen einen Roman entstehen, der einen ziemlich beschäftigt und dem Titel eine ganz besondere Bedeutung gibt.


Faszinierend, erschreckend, bewegend und gleichzeitig auch ernüchternd.

Er wurde verglichen mit dem Roman "Der Gesang der Flusskrebse" und wer diesen kennt, wird auch diesen hier mögen, denn die richtige tiefgründige Geschichte steckt in vielen kleinen Details und bildet zusammen am Ende ein Gesamtbild, das aus jedem Winkel anders aussieht, lange wirken muss und sehr facettenreich ist.


Ein ruhiger Roman, ohne wirklich viele Worte, über Verluste und Neuanfänge, Mut und Veränderung, der zeigt, wie das Leben einem Fluss gleicht, der im weiteren Verlauf gegen Hindernisse stößt, auf diesem Weg vieles aufsammelt oder zurücklässt, vielleicht am Ende auch verändert sein wird, aber dennoch stark und unaufhaltsam ist.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

gefühlvoller und interessanter Auftaktband über ein ganz besonderes Handwerk

Das Haus der Perlen – Schimmern der Hoffnung
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Das Autorenduo Eva-Maria Bast und Jørn Precht erzählen unter dem Pseudonym Charlotte Jacobi die Geschichte des noch heute weltweit berühmten Hofjuweliers in München- Carl Thomass.
Auf faszinierende und ...

Das Autorenduo Eva-Maria Bast und Jørn Precht erzählen unter dem Pseudonym Charlotte Jacobi die Geschichte des noch heute weltweit berühmten Hofjuweliers in München- Carl Thomass.
Auf faszinierende und sehr interessante Weise erhält man als Leser Einblicke in die Arbeit der Perlenfischer aus dem Vogtland. Diese Perlen-Saga startet um 1944 in München mit Marie Thomass, die ein besonderes Gespür für Perlen und das Tragen von Schmuck hat, was ihr eine Anstellung des Juweliers Neustätter in München einbringt. Nach einem Auftrag des Königshofes gelangt sie ins Vogtland und lernt dort den Perlenfischer Moritz kennen und lieben. Doch viele Schicksalsschläge sorgen dafür, dass diese große Liebe überschattet wird.
Sowohl Cover als auch die Vorschau haben mich gelockt und ich bin überrascht, wie toll recherchiert dieses arbeitsintensive Handwerk ist und ich bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht darüber nachgedacht habe, dass es auch in Deutschland so umfangreich praktiziert wurde. Das Wissen um die Entstehung von Perlen, wie sie gewonnen und verarbeitet werden ,was die Perlen mit dem Königshof zu tun haben hat mich wirklich begeistert.
Die Charaktere erzeugen genau die richtige Spannung, Dramatik und viel Gefühl, um Handwerk, Romantik, historische Geschehnisse in eine bezaubernde Saga zu verpacken, die die Wertschätzung für diese besonderen Perlen auf jeden Fall steigen lässt.
Dabei erhält man auch Einblick in die Zusammenarbeit der Juweliere und Perlenfischer, in deren familiäre Verhältnisse und genau das gibt der Geschichte genau die richtige Mischung, auch wenn es für mich an manchen Stellen gern noch etwas mehr Spannung und Tiefe hätte geben können.
Auf jeden Fall hatte ich angenehme Unterhaltung und werde die Saga gern noch weiterverfolgen, die ja 3 Generationen umfassen wird.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Ein dramatischer Auftakt mit schicksalhaften Wendungen, bewegend und berührend

Grandhotel Schwarzenberg – Der Weg des Schicksals
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Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mich sehr gefreut, auf diese Trilogie gestoßen zu sein.
Es ist der Auftaktband einer Familiendynastie, deren Geschichte von Anfang sehr spannend erzählt ...

Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen und mich sehr gefreut, auf diese Trilogie gestoßen zu sein.
Es ist der Auftaktband einer Familiendynastie, deren Geschichte von Anfang sehr spannend erzählt wird.

Während man auf der einen Seite Anna Gmeiners Leben verfolgt, wird gleichzeitig auch die Geschichte der Familie von Feil erzählt, die auf Burg Schöneck lebt.
Sowohl Anna als auch Katharina Feil haben beide einiges durchzustehen, angefangen von der ersten Verliebtheit über schwere Schicksalsschläge und Entwicklungen, die das Leben der beiden für immer verändern wird.

Mich hat nicht nur die Entwicklung der Geschichte selber begeistert, sondern auch das Leben und die Arbeit zum damaligen Zeitpunkt. Die Einblicke in die Handwerke der Salinenarbeiter, Häusler und Trifter sind ebenso interessant geschildert, wie die landschaftliche Beschreibung von Bad Reichenhall.

Eine Geschichte voller Intrigen, Machtmissbrauch, Prestige, Erpressung und ausgeprägtem Standesdenken, aber auch voller Träume, Hoffnungen und einiger liebenswerter Charaktere, die durch ihre Art die Geschichte besonders gemacht haben.
Durch den flüssigen Schreibstil fiel es mir leicht, mich in die Zeit und die Handlung versetzen zu lassen, auch wenn ich über manche Entwicklungen schockiert war, denn es gibt einiges, was einem wirklich nahe geht.

Aber die Autorin schafft es, durch viele Wendungen und die Einbindung einer sich langsam entwickelnden Romanze eine rührende, aber auch spannende Erzählung zu präsentieren, die mit einem ziemlichen Überraschungseffekt endet. Man kann gar nicht anders, als die Fortsetzung auch lesen zu wollen.

Das Cover ist ein totaler Hingucker und der Titel lädt zu einer unterhaltsamen Reihe ein, die hält was sie verspricht.

Ich freue mich schon auf die beiden nächsten Teile.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Romance und Crime mit einem sympathischen Secret Service Team

Morgen der Entscheidung
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Mittlerweile das 3.Mal kehren wir nach Raleigh und dem sehr sympathischen Team des Secret Service zurück. Die Entwicklung der Beziehungen aus den vorangegangenen Bänden wird in die neue Handlung toll mit ...

Mittlerweile das 3.Mal kehren wir nach Raleigh und dem sehr sympathischen Team des Secret Service zurück. Die Entwicklung der Beziehungen aus den vorangegangenen Bänden wird in die neue Handlung toll mit eingebunden, so dass man immer mehr den Zusammenhalt, die besondere Freundschaft untereinander und den tiefen Glauben an Gott miterlebt, besonders in schweren Situationen, wie sie auch diesmal speziell Tessa treffen. Dies zeigt sich durch zahlreiche Gebete, miteinander oder alleine gesprochen, bei denen man erkennt, dass man nie alleine ist, man Ruhe finden kann, wenn man Gott um Kraft und Mut bittet, selbst wenn man selbst oft verzweifelt oder machtlos ist.

Im Gegensatz zu den anderen beiden Teilen fand ich diese Erzählung etwas schwächer, da die Handlung und abschließende Aufklärung etwas verworren war, ich musste diese Passage öfter lesen, um die Zusammenhänge und den Grund zu verstehen, fand es dennoch nicht ganz überzeugend.

Mit Tessas Art musste ich erst warm werden, da sie teilweise sehr ablehnend und starrsinnig reagiert, häufig die Reaktionen der anderen missversteht und das Team ihr immer wieder bestätigen musste, warum sie sie schützen und umsorgen wollen.
Zane dagegen ist ein sehr geduldiger, selbstloser Mensch, der aufgrund seiner Vergangenheit ziemliche Schwierigkeiten hat, Gefühle auszudrücken und zuzulassen.

Doch zum Glück ist da ja das Team und das war für mich der stärkste Part der Geschichte. Dass sich niemand zu schade ist, Gefühle der Fürsorge und Empathie zu zeigen und auszudrücken, eigene Wünsche und Vorhaben zurückzustellen, um füreinander dazu sein.

Die eingebundene Liebesgeschichte ist schön zu verfolgen, auch wenn man letztendlich schon mit dem Ausgang rechnen kann. Der Schreibstil ist wieder mal fesselnd, obwohl der Spannungsbogen hier etwas holprig war und für mich gerade in den entscheidenden Momenten zu schnell nachließ.

Dennoch hat es sehr viel Spaß gemacht und da wir ja bereits wissen, dass alle Beteiligten der bisherigen Bücher auch in den Folgebänden mit einbezogen werden, hoffe ich ganz stark, dass wir auch in weiteren Bänden noch einiges von diesem wundervollen Team lesen werden, gerade weil das Ende dieses Bandes schon einen interessanten Hinweis auf künftige Geschichten gibt.

Fazit: Ein schöner Abschluss der Trilogie rund um das Secret Service Team in Raleigh. Alles starke Persönlichkeiten mit einigen Eigenarten aber auch großartigen Charaktermerkmalen, deren Zusammenhalt geprägt ist von ihrem unerschütterlichen Glauben an Gott und der Überzeugung, dass ihm nichts entgeht. Auch jemandes Vergangenheit ist kein Hinderungsgrund, jedem Einzelnen Schutz, Mut und Unterstützung zukommen zu lassen. Auf unterschiedliche Weise hat jeder des Teams gelernt, wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt ist und man geliebt wird um seiner selbst willen, selbst mit Fehlern und Unzulänglichkeiten. Und ganz nebenbei überträgt sich dieser Lehrfaktor auch auf den Leser, was auch hier wieder gut gelungen ist.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

dramatische, bittersüße Fortsetzung der tapferen Frauen von Brightlead

Die Töchter von Gestüt Brightlead – Heimkehr
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Die Fortsetzung der Brightlead-Reihe ist auch wieder gut gelungen. Mit eindrucksvollem Cover, dem man die Zeitepoche ansieht, erleben wir nun das Ehe- und Familienleben von Amelie, dem jungen Wildfang ...

Die Fortsetzung der Brightlead-Reihe ist auch wieder gut gelungen. Mit eindrucksvollem Cover, dem man die Zeitepoche ansieht, erleben wir nun das Ehe- und Familienleben von Amelie, dem jungen Wildfang aus dem ersten Teil. Schon dort hat man sie als sehr eigensinnig, stur und etwas kühl erlebt, was sich auch hier wieder zeigt. Sie stellt ihre ihre blühende Pferdezucht über alles und vernachlässigt viel zu oft ihre Pflichten als Ehefrau und Mutter. Während der 10jährige Sohn Oliver nichtsahnend ist, was der Tod seines Onkels bedeutet, leidet die erwachsene Rosalie unter dem Verhalten ihrer Mutter und ihr Verhältnis zueinander ist mehr als angespannt.

Auch zwischen ihr und ihrer Cousine Isabell gibt es immer wieder Reibereien, da diese die Zuneigung der Gesellschaft genießt und dies durch ihr Auftreten nur zu gern zeigt, das komplette Gegenteil von Rosalie. Bis sich das Blatt wendet und Rosalie auf einer der Gesellschaften ihr Herz verliert, ohne zu wissen, wer dieser geheimnisvolle Fremde ist. Die Begegnung zwischen den beiden war romantisch, Adrian ist sympathisch, allerdings fand ich ihn in vielen Situationen auch schwach und oberflächlich, denn trotz der adeligen Verpflichtungen hätte ich etwas mehr Kampfgeist und Einsatz erwartet. Anfangs wirkte er so entschlossen und charakterstark.


Ich finde es toll, dass Rosalie ihre Geschichte selbst erzählt, dadurch erfährt man viel mehr darüber, was sie empfindet, was sie sich wünscht oder vorstellt, wie sie leidet und wie es in ihr aussieht. Man kann sich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen, spürt ihre Zerrissenheit und Verzweiflung zwischen Pflichtgefühl und dem, wofür ihr Herz schlägt. Aber auch dem Wunsch, so akzeptiert zu werden, wie sie ist zusammen mit der Hoffnung, dass das Standesdenken endlich aufhört, wo so vieles schon recht modern gehandhabt wird.

Die Kapitel sind schön kurzgehalten, was alles noch etwas kompakter und kurzweiliger macht.

Diesmal fiel es mir etwas schwerer, in die Handlung zu kommen, weil ich vom Verhalten der Mutter ziemlich irritiert war. Sie war so wankelmütig, so gefühlskalt, obwohl ich im ersten Teil so Hoffnung hatte, dass sie einiges gelernt hat und dadurch mehr Verständnis für ihre Tochter hat.

Der Verlauf der Geschichte, die ganzen Gefühlswirrungen, aber auch die romantischen Augenblicke sind lebendig und einfühlsam beschrieben, man fiebert die ganze Zeit mit, wie all die Entscheidungen ausfallen und dennoch habe ich den weiteren Verlauf erahnt. Mit einem fiesen Cliffhanger lässt uns die Autorin dann auf den Abschlussband hoffen, um zu erfahren, ob und wie all die Geheimnisse, Entwicklungen und Dramen aufgeklärt werden.

Eine dramatische, bittersüße Geschichte der Familie Livsey, die einen in das modernere England Anfang der 40er Jahre entführt inklusive Ascott-Pferderennen, Maskenbällen, Autoausflügen und einer Liebe, die nicht sein darf. Kleines Manko sind die etwas gehäuften Rechtschreibfehler, die den Lesefluss dadurch etwas holprig werden ließen. Ansonsten wieder lesenswert und unterhaltsam.

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