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Veröffentlicht am 12.06.2023

Ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten
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"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und ...

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und letzten Monat schon "Exit Racism" von Tupoka Ogette gehört habe, habe ich mich dem Buch endlich mal angenommen. Alice Hasters hat ihren Roman inhaltlich und strukturelle etwas anders angelegt als Tupoka Ogette.

Statt anwendungsorientiert ihre LeserInnen direkt anzusprechen und eine Art Handlungsmanual bereitzustellen, ist die Erzählung autobiografischer gehalten. In den Überkapiteln "Alltag", "Schule", "Körper", "Liebe" und "Familie", die jeweils nochmals in inhaltliche Unterkapitel gegliedert sind, verbindet die Autorin persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren. Genau wie "Exit Racism" arbeitet auch "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" heraus, wie sehr Rassismus uns als Land und Gesellschaft in der Vergangenheit geprägt hat und welche Auswirkungen systemischer Rassismus immer noch jeden Tag auf das Leben tausender BIPoC hat.

Durch den größeren Seitenumfang kann die Autorin hier deutlich mehr in die Tiefe gehen und der Einfluss persönlicher Erfahrungen macht die Schilderungen greifbarer, emotional zugänglicher und unterstreicht die enorme Relevanz des Themas! Wie man aktiv etwas gegen rassistische Einstellungen bei sich und bei anderen tun kann, ist in "Exit Racism" allerdings besser aufbereitet. Alice Hasters hat aber genau wie Tupoka Ogette einen ruhigen und fesselnden Erzählton gefunden, der die Erfahrungen von BIPoC ausführlich und für Nichtbetroffene verständlich erklärt.


Das Urteil:

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" ist ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman, der informiert, aufklärt und zum Nachdenken anregt. Die Autorin verbindet hier persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 12.06.2023

Ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten
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"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und ...

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und letzten Monat schon "Exit Racism" von Tupoka Ogette gehört habe, habe ich mich dem Buch endlich mal angenommen. Alice Hasters hat ihren Roman inhaltlich und strukturelle etwas anders angelegt als Tupoka Ogette.

Statt anwendungsorientiert ihre LeserInnen direkt anzusprechen und eine Art Handlungsmanual bereitzustellen, ist die Erzählung autobiografischer gehalten. In den Überkapiteln "Alltag", "Schule", "Körper", "Liebe" und "Familie", die jeweils nochmals in inhaltliche Unterkapitel gegliedert sind, verbindet die Autorin persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren. Genau wie "Exit Racism" arbeitet auch "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" heraus, wie sehr Rassismus uns als Land und Gesellschaft in der Vergangenheit geprägt hat und welche Auswirkungen systemischer Rassismus immer noch jeden Tag auf das Leben tausender BIPoC hat.

Durch den größeren Seitenumfang kann die Autorin hier deutlich mehr in die Tiefe gehen und der Einfluss persönlicher Erfahrungen macht die Schilderungen greifbarer, emotional zugänglicher und unterstreicht die enorme Relevanz des Themas! Wie man aktiv etwas gegen rassistische Einstellungen bei sich und bei anderen tun kann, ist in "Exit Racism" allerdings besser aufbereitet. Alice Hasters hat aber genau wie Tupoka Ogette einen ruhigen und fesselnden Erzählton gefunden, der die Erfahrungen von BIPoC ausführlich und für Nichtbetroffene verständlich erklärt.


Das Urteil:

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" ist ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman, der informiert, aufklärt und zum Nachdenken anregt. Die Autorin verbindet hier persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman!

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten
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"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und ...

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und letzten Monat schon "Exit Racism" von Tupoka Ogette gehört habe, habe ich mich dem Buch endlich mal angenommen. Alice Hasters hat ihren Roman inhaltlich und strukturelle etwas anders angelegt als Tupoka Ogette.

Statt anwendungsorientiert ihre LeserInnen direkt anzusprechen und eine Art Handlungsmanual bereitzustellen, ist die Erzählung autobiografischer gehalten. In den Überkapiteln "Alltag", "Schule", "Körper", "Liebe" und "Familie", die jeweils nochmals in inhaltliche Unterkapitel gegliedert sind, verbindet die Autorin persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren. Genau wie "Exit Racism" arbeitet auch "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" heraus, wie sehr Rassismus uns als Land und Gesellschaft in der Vergangenheit geprägt hat und welche Auswirkungen systemischer Rassismus immer noch jeden Tag auf das Leben tausender BIPoC hat.

Durch den größeren Seitenumfang kann die Autorin hier deutlich mehr in die Tiefe gehen und der Einfluss persönlicher Erfahrungen macht die Schilderungen greifbarer, emotional zugänglicher und unterstreicht die enorme Relevanz des Themas! Wie man aktiv etwas gegen rassistische Einstellungen bei sich und bei anderen tun kann, ist in "Exit Racism" allerdings besser aufbereitet. Alice Hasters hat aber genau wie Tupoka Ogette einen ruhigen und fesselnden Erzählton gefunden, der die Erfahrungen von BIPoC ausführlich und für Nichtbetroffene verständlich erklärt.


Das Urteil:

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" ist ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman, der informiert, aufklärt und zum Nachdenken anregt. Die Autorin verbindet hier persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman!

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten
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"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und ...

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" liegt schon seit dem Erscheinen 2019 auf meinem SuB. Da ich mich aktuell (privat, aber auch fachlich) viel mit dem Thema Rassismus beschäftige und letzten Monat schon "Exit Racism" von Tupoka Ogette gehört habe, habe ich mich dem Buch endlich mal angenommen. Alice Hasters hat ihren Roman inhaltlich und strukturelle etwas anders angelegt als Tupoka Ogette.

Statt anwendungsorientiert ihre LeserInnen direkt anzusprechen und eine Art Handlungsmanual bereitzustellen, ist die Erzählung autobiografischer gehalten. In den Überkapiteln "Alltag", "Schule", "Körper", "Liebe" und "Familie", die jeweils nochmals in inhaltliche Unterkapitel gegliedert sind, verbindet die Autorin persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren. Genau wie "Exit Racism" arbeitet auch "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" heraus, wie sehr Rassismus uns als Land und Gesellschaft in der Vergangenheit geprägt hat und welche Auswirkungen systemischer Rassismus immer noch jeden Tag auf das Leben tausender BIPoC hat.

Durch den größeren Seitenumfang kann die Autorin hier deutlich mehr in die Tiefe gehen und der Einfluss persönlicher Erfahrungen macht die Schilderungen greifbarer, emotional zugänglicher und unterstreicht die enorme Relevanz des Themas! Wie man aktiv etwas gegen rassistische Einstellungen bei sich und bei anderen tun kann, ist in "Exit Racism" allerdings besser aufbereitet. Alice Hasters hat aber genau wie Tupoka Ogette einen ruhigen und fesselnden Erzählton gefunden, der die Erfahrungen von BIPoC ausführlich und für Nichtbetroffene verständlich erklärt.


Das Urteil:

"Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" ist ein gut verständlicher und aufrüttelnder Roman, der informiert, aufklärt und zum Nachdenken anregt. Die Autorin verbindet hier persönliche Erfahrungen mit historischen Fakten und gesellschaftlichen Zusammenhängen, um Missstände und andere Perspektiven aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Zwischen Faszination und Verwirrung...

Der Nachtzirkus
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"Der Nachtzirkus" liegt schon seit Jahren auf meinem SuB und wurde von mir letzte Woche aus einer spontanen Laune heraus zur Hand genommen. Da die Geschichte bei meiner liebsten Buddyread-Partnerin Sofia ...

"Der Nachtzirkus" liegt schon seit Jahren auf meinem SuB und wurde von mir letzte Woche aus einer spontanen Laune heraus zur Hand genommen. Da die Geschichte bei meiner liebsten Buddyread-Partnerin Sofia auch noch herumsubte, haben wir dann kurzerhand einen Buddyread daraus gemacht.

Das Cover ist ein wahres Kunstwerk und hat mich zusammen mit der Innengestaltung des Buches schnell bereuen lassen, dass ich mir damals nicht die Print-Ausgabe, sondern das E-Book gekauft habe. Zusehen ist im eine weiße Hand im Comic-Look auf schwarzem Grund, die ein schwarz-weiß-gestreiftes Zirkuszelt emporhebt, der mit roten Akzenten und einer kunstvollen Uhr ausgestattet ist. Damit greift die Gestaltung die wichtigsten Motive der Handlung auf und trifft die magische, geheimnisvolle und leicht düstere Atmosphäre der Geschichte auf den Punkt!

Erster Satz: "Der Zirkus kommt überraschend."

Erin Morgenstern erzählt hier eine komplexe und vielschichtige Geschichte, die man vermutlich mehrmals lesen muss, um sie ganz zu verstehen. Anders als erwartet ist "Der Nachtzirkus" weder eine glorreiche Liebesgeschichte, noch actionreiche Fantasy. Stattdessen entrollt die Autorin die originelle Idee rund um einen magischen Zirkus, der aus dem Nichts auftaucht und nur nachts seine Tore öffnet und eine Herausforderung zwischen zwei Magiern beinhaltet, in sehr langsamem Erzähltempo. Spannend bleiben die 464 Seiten in erster Linie durch die intensive Atmosphäre und die vielen Geheimnisse und offenen Fragen der Geschichte.

"Sie erzählen einander, wie sie auf den Zirkus gestoßen sind, wie ihre ersten wenigen Schritte einem Zauber glichen. Als würden sie unter einem Sternenvorhang in ein Märchen treten"


Die offenen Fragen entstehen durch die kunstvolle Erzählweise auf mehreren Erzählebenen. Während man in der Du-Perspektive durch den Zirkus wandert und die einzelnen Attraktionen bestaunt und die verborgenen Winkel erkundet, wird auf verschiedenen Zeitebenen die Entstehungsgeschichte des Zirkusses erzählt. Dabei springt die Autorin zwischen verschiedenen Schauplätzen, Figuren und Zeitpunkten, die sich über mehrere Jahrzehnte erstrecken. Durch die komplexe Erzählweise werden die Zusammenhänge der einzelnen Szenen erst nach und nach klar und die Geschichte bleibt wunderbar unvorhersehbar. Ich hatte über große Strecken der Handlung keine Ahnung, worauf die Geschichte hinauslaufen wird und das ist äußerst selten der Fall. Mit der Unvorhersehbarkeit kommt jedoch auch die Verwirrung daher - für meinen Geschmack war die Geschichte ein bisschen zuuuu verworren, vieles blieb mir zu undurchsichtig und einige Fragen unbeantwortet, um für mich zum 5-Sterne-Highlight zu werden!

“Ein Träumer zu sein ist doch nichts Schlimmes". "Das stimmt. Aber manchmal werden Träume zu Albträumen.”


Die Autorin verwendet abgesehen von den kurzen Einschüben aus der Du-Perspektive, in dem wir selbst durch den Cirque des Rêves wandern, eine recht distanzierte auktoriale Erzählperspektive, die es eher schwer macht, sich in die Figuren einzufühlen. Auch wenn Celia und Marco interessante Figuren sind, die sich über die Jahre gelungen weiterentwickeln, hatte ich durchgängig das Gefühl, dass die eigentliche Hauptfigur der Zirkus ist, der mit jeder Seite mehr wirkt wie ein eigenständiges, lebendiges Wesen. Auch Nebenfiguren wie beispielsweise die Zwillinge Poppet und Widget stehlen Celia und Marco ab der Hälfte der Geschichte die Show. Ich hätte also gerne noch mehr von den Figuren gelesen, aber "Der Nachtzirkus" ist einfach nicht die Art von Geschichte, in der einzelne Figuren im Vordergrund stehen. Dafür wird der Fokus viel zu sehr auf das Große und Ganze gelegt.

“Das ist doch keine Magie. Das ist die Welt, so wie sie ist, nur dass die wenigste Menschen innehalten und es bemerken. Sieh dich um", sagte er und zeigt auf die Tische ringsum. "Nicht einer von ihnen ahnt auch nur, was in dieser Welt möglich ist, und noch schlimmer, niemand von ihnen würde dir zuhören, wenn du versuchtest, sie aufzuklären. Sie wollen glauben, dass Magie nichts als schlaue Täuschung ist, denn sie als real anzusehen würde bedeuten, dass sie nachts nicht mehr schlafen können."


Der Hauptgrund, weshalb mich "Der Nachtzirkus" trotz des langsamen Erzähltempos und der geringen Handlungsdichte in einer komplexen Erzählstruktur von Anfang bis Ende mitgerissen hat, ist der verträumte, geheimnisvolle Schreibstil der Autorin, der einen geradezu in die Geschichte einsaugt. Erin Morgenstern fängt die Atmosphäre eines magischen Zirkusses im 19. Jahrhundert wunderbar ein und beschreibt den Zirkus so lebensecht, dass man beinahe das Gefühl hat, selbst dort gewesen zu sein. Dabei streut sie großzügig viele kleinen Details, Symbolismus und Andeutungen mit ein, sodass man nach jeder bildhaften Beschreibung zugleich fasziniert und verwirrt ist. Damit passen Handlung, Figuren und Schreibstil ganz wunderbar zusammen, denn die Vermischung aus Faszination und Verwirrung lässt sich im ganzen Buch wiederfinden!


FAZIT:


"Der Nachtzirkus" begeistert mit originellen Ideen, einem komplexen Erzählkonzept, einem magischen Schreibstil und unvorhersehbarer Handlung. Für meinen Geschmack war die Handlung allerdings ein wenig zu verworren und auch die Figuren blieben mir etwas zu blass, wofür ich insgesamt einen Stern abziehe. Dennoch: eindeutige Leseempfehlung!

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