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Veröffentlicht am 16.07.2023

Das Leben der Astrid Lindgren

Astrid Lindgren
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Die junge Astrid Ericsson ist aus ihrer Heimat geflohen, um den Eltern keinen Kummer zu bescheren.
Schwanger von ihrem ehemaligen Chef flüchtet sie nach Stockholm, bringt dort ihren Sohn auf die Welt und ...

Die junge Astrid Ericsson ist aus ihrer Heimat geflohen, um den Eltern keinen Kummer zu bescheren.
Schwanger von ihrem ehemaligen Chef flüchtet sie nach Stockholm, bringt dort ihren Sohn auf die Welt und beginnt ein neues Leben. Als Lasses Pflegemutter schwer krank wird, nimmt sie ihn zu sich. Verbringt er den ersten Sommer noch bei ihren Eltern auf Näß, so zieht er danach zu ihr nach Stockholm.
Dort verliebt sie sich in Sture, heiratet ihn und bekommt mit ihm noch ein zweites Kind, Karin.
Für Karin erschafft Astrid eine Welt voller Geschichten und mit ganz besonderen Charakteren.
All das ist der Beginn einer großen Schriftstellerkarriere.

Susanne Lieder ist mit dem Porträt über Astrid Lindgren ein wunderbarer Roman gelungen.
Ich kannte bisher nur einige der Geschichten der Autorin, aber habe mich nie mit der Person Astrid Lindgrens beschäftigt. Susanne Lieder hat sie mir näher gebracht und das ist ihr in einer besonderen Weise gelungen. 
Die Autorin zeigt Astrid Lindgren von ihrer einzigartigen Seite. Einer Seite, in der sie ihre Welt als Erwachsene verlässt und wieder in ihre Kindheit entschwindet. Sie zeigt dabei die phantasievoller und emphatische Seite der Astrid. Gleichzeitig lernt der Leser eine liebevolle und besorgte Mutter kennen, aber auch eine Frau, die in bestimmten Lebenssituationen nicht in der Lage ist, über ihre Gefühle zu reden.

Ein tolles Buch über eine außergewöhnliche Frau, dass es sich zu lesen lohnt, wenn man an starken Frauen, Geschichten aus der eigenen Kindheit und einer einzigartigen Persönlichkeit interessiert ist.

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Generationen voller Missverständnisse

Der Laden der unerfüllten Träume
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Sarah steht eines Nachts mit verletzten Knien vor ihrem Elternhaus. Sie ist geflüchtet vor einem Schicksalsschlag und vor ihrem Leben. In der Hoffnung, in ihr altes Leben zurückkehren zu können, flüchtet ...

Sarah steht eines Nachts mit verletzten Knien vor ihrem Elternhaus. Sie ist geflüchtet vor einem Schicksalsschlag und vor ihrem Leben. In der Hoffnung, in ihr altes Leben zurückkehren zu können, flüchtet sie in den Schoß ihrer Familie. Doch hier gerät sie zwischen die Fronten. Während sie und ihre Großmutter am familieneigenen Laden hängen, möchte ihre Mutter ihn schnellstmöglich verkaufen. Durch das Aufeinandertreffen der drei Frauen kommen Emotionen und Fragen auf, die viele Jahre verborgen waren. Jede der drei Frauen hat dabei ihre Geheimnisse, die sie vor den anderen beiden versteckt. Doch es fällt schwer, diese Geheimnisse zu wahren, denn vielleicht hilft die Wahrheit, ein neues Leben aufzubauen.

„Der Laden der unerfüllten Träume“ von Amanda Cox ist ein wunderschöner Roman dreier Frauen der Familie Clearwater-Anderson-Ashby. 
Das Buch hat kurze Kapitel, dessen Erzählperspektive immer zwischen heute und der Vergangenheit von Großmutter Glory-Ann und Mutter Rosemary wechselt.
Amanda Cox ist ein wunderschöner Roman gelungen, der die inneren Konflikte der drei Frauen wunderbar aufzeigt. Bei dieser Geschichte wird für mich auf die Tatsache, dass Geschichte sich immer wiederholt, dargestellt.
Ich mag auch die Idylle der Kleinstadtatmosphäre, in der jeder jeden kennt und viele Generationen unter einem Dach bzw. in einem Ort wohnen und mit einfachen Dingen glücklich sind.
Die Geschichte hinter der ganzen Handlung ist traurig, aber gut dargestellt. Drei Frauen, die keinen richtigen Draht zueinander finden, weil sie nie offen miteinander reden und das Leben voller Missverständnisse miteinander verbringen, geprägt davon, die jeweils andere nicht zu belasten. Damit hat für mich diese Geschichte eine wertvolle Message, nämlich, dass man in Familien immer offen miteinander reden sollte, da sich sonst ein ganzes Leben grundlegend anders entwickeln kann, sogar bis hin zur Unzufriedenheit.

Für mich war diese Geschichte eine wunderbare und wertvolle und ich kann es nur allen empfehlen, die Familiengeschichten lieben!

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Die Suche nach dem Leben

Mika im echten Leben
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In Mikas Leben läuft nichts, wie es sein sollte, doch irgendwie schafft sie es, sich über Wasser zu halten. Doch dann meldet sich plötzlich ihre Tochter, die sie mit 19 Jahren zur Adoption freigegeben ...

In Mikas Leben läuft nichts, wie es sein sollte, doch irgendwie schafft sie es, sich über Wasser zu halten. Doch dann meldet sich plötzlich ihre Tochter, die sie mit 19 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Im Austausch mit ihr spinnt sich Mika ein ganz anderes und neues Leben zusammen. Als Penelope, genannt Penny, dann eines Tages ihren Besuch ankündigt, muss Mika das erfundene Leben entweder enthüllen oder ihm Leben einhauchen. Doch hat sie den Mut, Penny die Wahrheit zu sagen oder schafft sie es, den Schein aufrechtzuerhalten?

„Mika im echten Leben“ von Emiko Jean war ein Buch, das mich interessierte, weil es doch recht anders wirkte. Der Anfang war für mich auch gewöhnungsbedürftig. Mikas Leben erlebte ich als Leben in zwei Welten. Mika ist eine amerikanische Mittdreißigerin, die in den USA aufgewachsen ist und sich damit auch der amerikanischen Kultur angeglichen hat, aber, sie ist auch eine Frau mit japanischen Wurzeln, die sich den Vorstellungen der Eltern beugen muss.
Ich finde es beeindruckend, wie die Autorin es geschafft hat, die Gefühlswelt von Mika darzustellen. Am Anfang dachte ich, sie ist eine Person ohne Plan fürs Leben, doch im Laufe der Geschichte wird bewusst, dass dem nicht so ist. Demnach ist Emiko Jeans Schreibstil wirklich mitreißend und emotional.
Mika macht während des Verlaufs der Geschichte eine tolle Entwicklung durch, die nachvollziehbar und authentisch wirkt.
Toll dargestellt finde ich auch die Beziehung zu ihren Eltern. Diese ist sehr schwierig, viele unausgesprochene Dinge stehen zwischen ihnen und beeinflussen letzten Endes auch die Beziehung zu Penelope. 
Während Penny und Mika sich gut verstehen und auch Penny und Mikas Eltern sich gut verstehen, klappt das eben Mika und den Eltern nicht. Auf mich machte es den Eindruck, als sähen Mikas Eltern in Penny das, was sie immer von Mika erwartet haben.
Viele unausgesprochene Dinge hängen zwischen den Eltern und der Tochter. Gleiches findet sich aber auch in der Beziehung zu Penny und ihrem Vater wider. Das versteht man im Laufe des Buches wirklich gut und auch das Ende lässt einen die Geschichte gut reflektieren und nachvollziehen.
Pennys Vater Thomas scheint auch anfangs als unnahbar, aber wandelt sich auch und wurde mir sehr sympathisch.
Ein kleiner Sonnenschein in der Geschichte war für mich immer Mikas Freundin Hana. Die Freundschaft der beiden ist auch etwas ganz Besonderes und verleiht dem Ganzen immer eine gewisse Leichtigkeit, auch wenn Hana ebenso ihr Päckchen zu tragen hat.

Alles in allem finde ich diese Geschichte sehr gelungen und emotional. Für mich war es mal eine etwas andere Geschichte, die ich aber gern weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Der Anfang von etwas Wunderbarem

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Nora ist unglücklich, bestimmt doch ihr großer Bruder Henry, dass sie ins Pensionat muss.
Auf dem Weg dorthin flüchtet sie, um Karl, ihren Jugendfreund zu suchen. Dabei begegnet sie Gesche Petersen, einer ...

Nora ist unglücklich, bestimmt doch ihr großer Bruder Henry, dass sie ins Pensionat muss.
Auf dem Weg dorthin flüchtet sie, um Karl, ihren Jugendfreund zu suchen. Dabei begegnet sie Gesche Petersen, einer jungen Frau, die ihr Leben rettet und noch dazu ihre neue Lehrerin am Pensionat ist.
Im Pensionat lernt sie Fanny, Agnes und Lotte kennen. Die vier Mädchen werden Freundinnen und gehen gemeinsam durch dick und dünn.
Auch Gesche und Noras Bruder Henry kommen sich näher. Als Noras Mutter Hilfe braucht, verlegt Henrys Bruder Noras Klasse an das familieneigene Landgut. Dabei trifft Nora wieder auf einen alten Freund und Henry und Gesches Liebe beginnt, aufzublühen.

Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter ist der erste Band der Holstentor-Reihe und bringt Lesenden die vier Freundinnen näher.
Nora wirkt am Anfang etwas verwöhnt, doch in ihrem Auftreten ist sie beispielgebend und zukunftsorientiert. Sie denkt über die Stände hinaus und ist Menschen aller Gesellschaftsschichten gegenüber aufgeschlossen. Auch, wenn Gesche etwas älter ist, wirken beide auf mich charakterlich ähnlich. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, die die Frauen zu einem starken Duo vereinigen.
Als eine ebenso starke Frau beschreibt Anna Perbandt, meiner Meinung nach, Fanny. Sie steht als junge, verletzliche, aber starke Frau für eine Generation, für die Vernunft und Sicherheit die Säulen des Lebens darstellten.
Auf mich wirkte der Roman erfrischen, aber auch ernst und gesellschaftskritisch.
Die Autorin hat meines Erachtens einen authentischen Roman über die damalige Zeit geschaffen, der die Probleme der Frauen darstellt, die den Fängen der Gesellschaft unterliegen.
Der Roman war für mich problemlos zu lesen und die Frische, aber auch die intelligente, aber freundschaftliche Art der Hauptfiguren, machte die ganze Geschichte sehr familiär.

Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band der Reihe!

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Veröffentlicht am 29.05.2023

L(i)eben auf der Insel

Chiemseeträume
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Wenn sich die Töpferscheibe dreht, ist Christina in ihrem Element. Sie vergisst die Welt um sich herum und gibt sich ganz ihrer Kreativität hin. Eine Passion, die Christl gern zu ihrem täglichen Beruf ...

Wenn sich die Töpferscheibe dreht, ist Christina in ihrem Element. Sie vergisst die Welt um sich herum und gibt sich ganz ihrer Kreativität hin. Eine Passion, die Christl gern zu ihrem täglichen Beruf machen möchte, doch als Verkäuferin im familieneigenen Lakritzgeschäft fühlt sie sich der Familie verpflichtet. Doch dann ergibt sich die Chance auf eine eigene Töpferei und Christina kommt ihrem Traum immer näher. Noch dazu lernt sie den attraktiven Fischer Benedikt kennen, aber auch genau zu der Zeit, in der ihr Ex und Vater ihres Sohnes Michael Christina zurück haben möchte.

Chiemseeträume ist der zweite Band der Chiemsee-Reihe von Franziska Blum, alias Lotte Römer. 
Ich hab mich mit dem ersten Teil extrem schwer getan und hatte so meine Bedenken, was diesen zweiten Teil betrifft, doch ganz im Gegenteil. Die Autorin konnte mich mit diesem Roman von der ersten Seite an mitnehmen und ich habe mich mit Christina, die mir im ersten Band super unsympathisch war und ihrem neuen Heim, der Fraueninsel, unwahrscheinlich wohl gefühlt. Franziska Blum hat eine traumhafte Atmosphäre geschaffen und einen nicht zu schnulzigen, aber doch traumhaften Roman geschaffen, der Lust auf mehr macht.
Man könnte sagen, dieser Roman vermittelt in Teilen schon eine zu perfekte Welt, aber ich finde, daran erkennt man, wie die Charaktere innerhalb einer gewissen Zeit gewachsen sind. Die Familienbande ist wunderbar dargestellt und auch die Eigenheiten der Charaktere, die aus dem ersten Teil bekannt waren, sind hier besser dargestellt. Die Figuren sind nicht mehr so oberflächlich. Ich finde, man lernt ihre sensiblen Seiten kennen.
Auch finde ich Christinas Gefühlsleben und die Aufs und Abs der Geschichte nachvollziehbar dargestellt.
Mein Herzensmensch in diesem Roman ist eindeutig Christinas Sohn Michael. Er hat innerhalb dieses Buches eine tolle Entwicklung genommen und gibt diesem Roman das gewisse Etwas. Gleiches trifft auf Frau Maria zu. Sie wirkt wie eine Art Schlüsselfigur in der ganzen Geschichte, denn diese beginnt mit ihr und endet mit ihr!

Für mich ein wunderschöner Roman mit Liebe zum Detail und sensibel dargestellten Persönlichkeiten vor einer tollen Landschaft!

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