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Veröffentlicht am 20.01.2024

Aus dem (Liebes-)Leben einer Lektorin

Literally Love 1. Paperthin Touch
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Lektorin Clio muss das Buch des ziemlich unausstehlichen aber auch erfolgreichen Autors Bryn Sperling betreuen. Doch seine herablassenden Kommentare zu ihrer Arbeit lässt sie sich nicht gefallen und schreibt ...

Lektorin Clio muss das Buch des ziemlich unausstehlichen aber auch erfolgreichen Autors Bryn Sperling betreuen. Doch seine herablassenden Kommentare zu ihrer Arbeit lässt sie sich nicht gefallen und schreibt ihm prompt ihre Meinung. Das verbessert tatsächlich ihre Zusammenarbeit per E-Mail und innerhalb der Manuskript-Kommentare, bis diese auf einmal flirty werden. Doch kann man sich in jemanden verlieben, den man nie gesehen geschweige denn gesprochen hat?

Die Dialoge unserer Protagonisten Clio und Bryn laufen anfangs nur per E-Mail und innerhalb der Kommentare im Manuskript ab. Dabei werden ihre Unterhaltungen schnell sehr unterhaltsam. Besonders ist hier auch, dass wir Bryns Manuskript in Auszügen mitlesen, ebenso wie Clios Änderungen und Kommentare daran. Man muss dafür wohl durchaus Interesse an der Verlagsarbeit haben, ich habe diese Besonderheit am Buch jedenfalls geliebt! Ein Lektorat auf diese Weise nachzustellen zeugt vom Talent der Autorin.

Clio ist als Protagonistin definitiv nicht auf den Mund gefallen, dementsprechend überdenkt sie auch vorab nicht wirklich ihre Worte und Taten. Das macht das Buch jedoch interessant und ihre impulsiven Taten mischen die Handlung ordentlich auf. Bryn wächst einem erst langsam, aber schließlich doch sehr intensiv ans Herz. Hier hat die Autorin einen Bookboyfriend geschaffen, der sich sehen lassen kann.

„Und das ist einer der Gründe, warum ich liebend gern >voll dein Typ< wäre, obwohl ich ausgesprochen froh bin, es nicht zu sein.“ (Bryn, S. 194). Lauter besondere Sätze wie diese schmücken das Buch aus und geben ihm eine humorvoll-romantische Note.

Ab ca. der Mitte des Buches nimmt die Handlung dann ordentlich an Fahrt auf. Uns Lesenden werden Rätsel aufgegeben, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Deren Lösungen werden uns lange vorenthalten und kommen schließlich mit einem Knall zum Ende des Romans ans Licht.

Ein bisschen gestolpert bin ich hier über das One Bed- bzw. Forced Proximity-Trope, da es für mich nicht so richtig gut reingepasst hat bzw. mir persönlich auch einfach zu unrealistisch war und zu überstürzt kam.

Abschließend vergebe ich daher 4,5 Sterne für ein romantisches Buch über Bücher für die Buchverliebten unter uns und für all diejenigen, die gerne mal einen Einblick in die Buchbranche hätten.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Wie Eichhörnchen und Schildkröte Freunde werden

Ein Hoch auf die Freundschaft!
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Die Geschichte ist so humorvoll geschrieben, dass ich aus dem Schmunzeln nicht mehr rauskam. Es gelingt den Autoren ihren zwei Bilderbuchfiguren trotz so wenig Text viel Tiefe zu verleihen. Wie uns der ...

Die Geschichte ist so humorvoll geschrieben, dass ich aus dem Schmunzeln nicht mehr rauskam. Es gelingt den Autoren ihren zwei Bilderbuchfiguren trotz so wenig Text viel Tiefe zu verleihen. Wie uns der Titel bereits verrät, ist das Thema Freundschaft hier natürlich vorrangig.

Auch die Illustrationen sind schön sowie sehr realitätsnah. Eichhörnchen sowie Schildkröte werden dabei beide liebevoll und detailreich dargestellt. Die Illustrationen erstrecken sich zum Teil über ganze Doppelseiten, die kurzen Textabsätze fügen sich hier wunderbar ein. Die Schriftart gibt dem Buch zudem eine verspielte Note. Die Stimmen von Eichhörnchen und Schildkröte werden außerdem in unterschiedlichen Farben dargestellt. Das macht einem das Vorlesen mit verstellten Stimmen noch leichter. Andererseits wurde dementsprechend komplett auf „sagt er“ etc. verzichtet, was es für jüngere Kinder eventuell schwieriger macht, den Dialogen zu folgen. Kann ich aber nur mutmaßen, ich stecke ja nicht drin in so einem Kleinkinderkopf.

Manchmal wird außerdem nur in den Bildern etwas erzählt, ohne dass der Text dies erläutert. Die Kinder müssen also schon sehr aufmerksame „Mitleser“ sein, was die Bilder anbelangt. Daher sollte man hier tatsächlich auf die Altersempfehlung ab 4 Jahren Rücksicht nehmen.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Regency-Romantik ohne Kitsch

Eine Lady hat die Wahl
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Eliza musste auf Wunsch ihrer Familie bereits in jungen Jahren einen älteren Lord heiraten, obwohl ihre Liebe einem anderen galt. Nun - zehn Jahre später - ist sie Witwe und reiche Erbin. Ihre Eltern haben ...

Eliza musste auf Wunsch ihrer Familie bereits in jungen Jahren einen älteren Lord heiraten, obwohl ihre Liebe einem anderen galt. Nun - zehn Jahre später - ist sie Witwe und reiche Erbin. Ihre Eltern haben bereits neue Pläne für Eliza, doch zunächst will Eliza frei sein - und vor allem endlich einmal für sich selbst entscheiden.

Auch diesen Ausflug in die Regency-Zeit aus der Feder von Irwin habe ich sehr genossen! Zu Beginn war ich mir zugegeben jedoch unsicher, ob die Geschichte meinen Geschmack treffen wird. Eine alte Liebe erscheint frühzeitig wieder auf der Bildfläche und ich war mir nicht sicher, ob eine Liebesgeschichte dieses Tropes mich mitreißen würde. Doch tatsächlich tat sie es. Hier und da war die Geschichte zwar etwas vorhersehbar, weshalb das Buch auch nur beinahe an den Vorgänger rankommt. Dennoch gab es auch Wendungen und Geheimnisse, die mich dann doch überrascht haben.

Auch mit der Protagonistin tat ich mich eingangs schwer, da sie (zunächst) nie sagte, was sie wirklich wollte, dachte oder fühlte und nur auf Anstand und Schicklichkeit bedacht war. Sie ließ andere über ihr Leben entscheiden und nahm es ohne Widerworte hin. Eliza hielt ich daher zunächst für einen absolut langweiligen Charakter. Doch sie macht im Buch eine riesige Entwicklung durch, weshalb ich sie schließlich doch noch in mein Herz schließen konnte.

Die Liebesgeschichte war mal wieder herrlich romantisch - und das ganz ohne Kitsch! Und tatsächlich gibt es hier sogar mehr als eine und auch das Love Triangle-Trope wird bedient. Der zweite Lady‘s Guide hat mich damit sehr gut unterhalten können.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Originelle Idee um die Phönixmagie

Die Legende des Phönix, Band 1: Dunkelaura
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Als Eden eines nachts von zwei Männern angegriffen wird, kommen ihr vier junge Menschen zur Hilfe. Sie sind sogenannte Phönixkrieger und wie sich herausstellt, ist Eden eine von ihnen.
Die Idee hinter ...

Als Eden eines nachts von zwei Männern angegriffen wird, kommen ihr vier junge Menschen zur Hilfe. Sie sind sogenannte Phönixkrieger und wie sich herausstellt, ist Eden eine von ihnen.
Die Idee hinter dem Buch war mal etwas Neues für mich. Die Phönixkrieger jagen die sogenannten Rouges, die sehr stark an Zombies erinnern. Als Walking Dead-Fan hat mich die Autorin daher ziemlich schnell damit gecatcht.
Die Geschichte nimmt anfangs schnell an Fahrt auf, sodass wir uns früh in der Szene wiederfinden, die im Klappentext angekündigt wird. Danach hatte das Buch eine kleine Länge für mich, die sich allerdings durch die Handlung unvermeidbar so ergeben musste. Als ich diese Länge aber erst mal überwunden hatte, bleib das Erzähltempo bis zum Ende hin sehr angenehm. Das Spannungslevel nahm dabei kontinuierlich zu.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und überwiegend sympathisch, auch wenn es unter ihnen den ein oder anderen Stereotyp gibt.

Da es sich um Romantasy handelt, noch ein paar Worte zur Liebesgeschichte: Diese fand ich erfrischend authentisch, glaubwürdig und es geht insgesamt eher in Richtung Slow Burn. Es gibt hier einige süße Szenen, die mir ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert haben. Kitschig wurde es zum Glück nur einmal kurz. Was die Autorin nicht auslässt, ist das (Genre)typische Drama für die Liebesgeschichte. Muss man halt durch. Ansonsten hat mir diese aber gut gefallen.

Das letzte Viertel des Buches hat es dann wirklich in sich und die Autorin konnte mich hier sehr überraschen. Für mich blieb die Handlung nahezu unvorhersehbar, die Spannung hoch und die Mischung aus Action und Gefühl passte genau.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Anne in neuem Gewand

Anne auf Green Gables
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Das Waisenmädchen Anne ist zurück - dieses mal in neuem Gewand, gezeichnet in einem Comicbuch und erzählt nach der Geschichte von Lucy Maud Montgomery.

Ich mochte die Comicbuch-Version der Geschichte ...

Das Waisenmädchen Anne ist zurück - dieses mal in neuem Gewand, gezeichnet in einem Comicbuch und erzählt nach der Geschichte von Lucy Maud Montgomery.

Ich mochte die Comicbuch-Version der Geschichte unheimlich gern. Die Geschichte ist sowohl gut illustriert als auch prägnant und dennoch emotional erzählt.
Einige Szenen werden nur in Bildern ohne Sprechblasen erzählt und das ist vollkommen in Ordnung. In der Regel sprechen die Bilder für sich. Nur an wenigen Stellen fehlte mir mehr Info, um die Szene zu verstehen.
In der Mitte wurde mir ein wichtiger Teil der Geschichte allerdings zu schnell abgehandelt. Insgesamt hätte das Comicbuch für mich sogar noch ein paar mehr Seiten haben dürfen.
Die Altersempfehlung zum Buch ist ab 9 Jahren. Ich persönlich würde sie aber ein bisschen später ansetzen, vielleicht 12 Jahre. Das scheint mir eher die Zielgruppe zu sein. Nach oben hin sehe ich da aber keine Altersbegrenzung. Auch ich liebe Annes Geschichte!
Am Ende hätte ich so gerne noch viel mehr von Anne gelesen. Insgesamt war es ein tolles Leseerlebnis, dass ich sehr genossen habe. Aufgrund oben genannter Kritik muss ich aber einen halben Stern abziehen und vergebe 4,5 Sterne.

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