Profilbild von shizu_reads

shizu_reads

Lesejury Profi
offline

shizu_reads ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit shizu_reads über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2023

Hat die Erwartungen nicht erfüllt

Das Lied des Achill
0

Circe ist eines meiner Lieblingsbücher. Da hatte ich an Achill wirklich große Erwartungen. Denn überall wird Achill ja in den Himmel gelobt, oftmals als noch besser als Circe beschrieben.
Tja, was soll ...

Circe ist eines meiner Lieblingsbücher. Da hatte ich an Achill wirklich große Erwartungen. Denn überall wird Achill ja in den Himmel gelobt, oftmals als noch besser als Circe beschrieben.
Tja, was soll ich sagen? Ging mir leider nicht so. Also. So. Gar. Nicht.
Ich empfand es als ziemlich zäh. Es ist einfach nur eine Liebesgeschichte mit griechischem Setting und ein paar Göttern. That's it.
Ich hatte einen etwas größeren Aufschrei aufgrund der Liebe zwischen zwei Männern erwartet oder sonst irgendeinen Aufhänger. Aber es plätschert einfach vor sich hin. Der Epos um Achill wird seehr langsam aufgebaut, dabei wird immer aus Sicht von Patroklos erzählt. Manchmal wechselt hier die Erzählperspektive aus Vergangenheit in Gegenwart, um dann wieder im nächsten Abschnitt in der Vergangenheit zu sein. Das verwirrte mich zeitweise extrem. Ansonsten liest es sich sehr leicht und schnell - zum Glück.
Der Verlauf der Geschichte ist ja klar vorgegeben, und soweit auch gut umgesetzt. Ich liebe historische oder mythologische Hintergründe, aber es war mir einfach zu wenig von den Wundern im alten Griechenland zu spüren. Wenig Götter, wenig Hintergrund, zu wenig Einsicht in andere Charaktere und somit für mich zu wenig um ein Feeling aufzubauen. Die letzten 100 Seiten sind spannend und haben etwas mehr Inhalt. Aber dafür hätte es keine 400 Seiten gebraucht um dahin zu kommen.
Patroklos ging mir dezent auf die Nerven, Achill war irgendwie nicht so richtig greifbar und wenn dann naiv oder gegen Ende überheblich. Alle anderen Charaktere sind so dünn, da lässt sich kaum eine Beziehung aufbauen.
Ich kann den Hype um das Buch leider so gar nicht nachvollziehen.
Vielleicht sollte ich um epische Liebesgeschichten mal eine zeitlang einen Bogen machen... Immerhin ein Buch vom SUB befreit...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2023

Leider nicht meins

Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber
0

Fantasy ist ja mein absolutes Lieblingsgenre und Berlin ist meine gefühlte Heimat. Spiegelstadt vereint also zwei Lieblinge in einem. Klar, dass ich es lesen musste, oder?
Nur leider kam ich nicht so ...

Fantasy ist ja mein absolutes Lieblingsgenre und Berlin ist meine gefühlte Heimat. Spiegelstadt vereint also zwei Lieblinge in einem. Klar, dass ich es lesen musste, oder?
Nur leider kam ich nicht so richtig in die Geschichte hinein. Die Idee von einem gespiegelten Berlin, welches feststeckt in den 20igern, mit Fabelwesen on top, klingt echt spannend. Nur kam für mich, außer zu Beginn das Feeling der 20iger nicht so richtig auf. Das Fantasyfeeling kam dagegen immer mehr auf, vor allem gegen Ende.
Die Hintergrundgeschichte, warum es die Spiegelstadt gibt und wie sie entstanden ist, hätte für mich schneller und mehr in den Vordergrund gebracht werden können.
Die Charaktere konnten mich alle leider nicht überzeugen. Sie wirken sehr eindimensional und ihre Dynamik untereinander eher steif und teilweise nervig. Von der 🌶️ Szene will ich gar nicht erst anfangen. Ich hab ja einen Faible für die Bösen, aber die waren mir zu klischeehaft und überzogen böse.
Gut fand ich die wechselnden Sichtweisen in der Geschichte, auch von Randfiguren. Das brachte Abwechslung hinein. Der Schreibstil ist sehr leicht und locker, wirkt für mich aber eher etwas holzig und roh. Somit gibt es leider für mich keine weitere Expedition ins Spiegelreich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2024

Nur für Fans

Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
0

Das war für mich ein sehr seltsames Leseerlebnis. Die 20 Flabeln, sind durchgehend kurios, manchmal sehr absurd, vor allem aber durchgehend brutal. Ich habe versucht, mich darauf einzulassen und bin durchaus ...

Das war für mich ein sehr seltsames Leseerlebnis. Die 20 Flabeln, sind durchgehend kurios, manchmal sehr absurd, vor allem aber durchgehend brutal. Ich habe versucht, mich darauf einzulassen und bin durchaus ein Freund von schwarzen Humor, aber trotzdem hatte ich zunehmend Schwierigkeiten, das Buch wirklich zu genießen. Denn es liest sich leider nicht so flüssig und angenehm wie Moers andere Bücher. Die durchgehende Brutalität war mir auf Dauer auch etwas zu viel des Guten.
Was ich an Moers so liebe, den genialen Humor und die mythenmetzschen Ausschweifungen, kamen mir leider zu kurz. Stattdessen wirkten einige Elemente, z.B. KO-Tropfen oder Renteneinzahlung, eher unpassend und nicht so kreativ, wie man es gewohnt ist.
Was mir jedoch gut gefallen hat, sind die Namen und vielen bizarren Wesen, die Zamonien so einzigartig machen. Diese Kreativität und Liebe zum Detail ist definitiv da. Auch hervorzuheben sind die Zeichnungen, die wunderschön und passend eingefügt wurden.

Auch wenn mich dieses Buch nicht überzeugen konnte, bleibe ich trotzdem ein großer Fan von Walter Moers und seiner zamonischen Welt und werde weiterhin alles lesen. Wer nicht so ein Fan ist, für den ist das Buch vermutlich eher nichts.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2024

Langatmig

Im Zeichen der Mohnblume - Die Erlöserin
0

Anfangs hat mir das Buch gut gefallen. Rin geht gnadenlos und brutal vor, während Kitay als Anker in jedweder Weise agiert, was das Verhältnis zwischen den beiden auf interessante Weise beleuchtet. Der ...

Anfangs hat mir das Buch gut gefallen. Rin geht gnadenlos und brutal vor, während Kitay als Anker in jedweder Weise agiert, was das Verhältnis zwischen den beiden auf interessante Weise beleuchtet. Der Schreibstil ist weiterhin stark und die Handlung war zu Beginn noch packend.
Leider zog es sich im weiteren Verlauf extrem in die Länge. Man wird von einer Schlacht zur nächsten geführt, wobei die Wege dorthin übermäßig detailliert beschrieben sind, die eigentlichen Aufenthalte und Ruhemomente dagegen gehetzt und eintönig wirken. Nach einer Weile wird es dadurch zunehmend einseitig, da es sich wie ein endloser Gewaltmarsch anfühlt, bei dem Rin immer wieder dieselben Fehler macht, die sie bereits in den vorherigen Bänden begangen hat. Mit der Zeit wurde sie für mich anstrengend, mit ihrer Uneinsichtigkeit, Arroganz und nervigen Art war sie mir einfach nur noch unsympathisch.
Die Nebenfiguren bleiben größtenteils blass und entwickeln sich kaum weiter. Besonders enttäuschend fand ich, dass Kitay, der eigentlich eine zentrale Rolle einnimmt, nur am Rande behandelt wird, während manche Nebencharaktere mehr Aufmerksamkeit erhalten, als sie verdienen. Dadurch verliert die Dynamik zwischen den Figuren an Tiefe, was die emotionale Wirkung des Buches beeinträchtigt.
Ab einem gewissen Punkt war meine Motivation und die Freude, weiterzulesen, nicht mehr vorhanden. Die letzten 150 Seiten habe ich nur noch überflogen, da sich die Handlung zu sehr in die Länge zog und meine Vorfreude auf das Ende verpuffte. Das Ende selbst macht zwar Sinn und passt zur Geschichte, fühlte sich jedoch nach dem langen Weg dorthin nicht zufriedenstellend an. Es ließ mich enttäuscht zurück.
Einige positive Aspekte des Buches, wie die Auseinandersetzung mit Glauben, Macht und der Invasion, sind weiterhin gelungen und regen zum Nachdenken an. Doch die vielen unnötigen Längen trüben das Gesamterlebnis erheblich. Alles in allem bin ich sehr enttäuscht von diesem Finale, das dem Potenzial der Serie nicht gerecht wird. Schade, denn es hätte ein epischer Abschluss sein können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.08.2024

Leider enttäuscht

WiccaCreed | Rache & Feuer
0

(Enthält leichten Spoiler)
Rache und Feuer ist der abschließende Band der Wicca-Trilogie und konnte leider meine Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl die Geschichte mit Band Eins einen vielversprechenden ...

(Enthält leichten Spoiler)
Rache und Feuer ist der abschließende Band der Wicca-Trilogie und konnte leider meine Erwartungen nicht erfüllen. Obwohl die Geschichte mit Band Eins einen vielversprechenden Anfang nahm, zieht sich die Handlung in diesem finalen Teil enorm in die Länge.

Ein zentrales Problem war für mich die immer wiederkehrende Darstellung der bösen Königin. Sie wird als übermäßig böse beschrieben, stets drei Schritte voraus und fast schon unbesiegbar. Diese einseitige Darstellung führt dazu, dass sich die Geschichte immer wieder in denselben Mustern verliert: „Sie ist so böse und ich bin so schwach.“ Diese wiederkehrenden Gedanken der Protagonistin werden schnell ermüdend, da sie die Handlung nicht wirklich voranbringen, sondern vielmehr auf der Stelle treten lassen. Das die Protagonistin eigentlich eine der mächtigsten Figuren ist, macht diese Gedanken noch ein Stück nerviger.
Auch die Beziehung zwischen der Protagonistin und dem "bösen Auferstandenen" ist ermüdend. Ständig wird betont, dass er ja der Böse ist und ihm nicht zu trauen ist, und dennoch scheint sie ihm immer wieder zu verfallen. Diese innere Zerrissenheit ist zu Beginn des Buchs noch spannend, wird aber mit fortlaufender Story eher eine nervende Wiederholung desselben Konflikts, ohne dass sich die Figuren dabei weiterentwickeln.

Die ständige Wiederholung und die zahlreichen, oft unnötigen Verstrickungen führen dazu, dass die Handlung trotz eines schnellen und einfachen Schreibstils nervend wird.
Am Ende des Buches blieb bei mir ein Gefühl der Enttäuschung zurück. Nach all den Längen und Wiederholungen kommt die Geschichte zu einem kurzen und wenig zufriedenstellenden Ende. Der finale Kampf ist innerhalb von ein paar Seiten abgevespert und danach Friede, Freude, Eierkuchen, wo noch ein paar Seiten davor ihr Herz unwiderruflich gebrochen wurde. Der ewige Aufbau des Plots wirkt im Nachhinein nicht gerechtfertigt, da das Finale weder überrascht noch wirklich fesselt.

Ich wollte die Reihe wirklich so gerne mögen, nach dem ersten Band war ich auch sehr positiv gestimmt. Leider wird dieses Potential in den beiden anderen Bänden, aber vor allem im Finale nicht genutzt und hinterlässt mich eher frustriert als begeistert. Was als spannende Trilogie begann, endet leider in einem langatmigen und enttäuschenden Abschluss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere