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Veröffentlicht am 25.06.2023

Leben in der Eifel

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Als Tochter eines Trierer Fabrikanten erbt die 20jährige Protagonistin einen Bauernhof in der Eifel. Sie ist sofort von der Umgebung fasziniert, auch wenn die Dorfgemeinschaft ihr nicht gerade einen herzlichen ...

Als Tochter eines Trierer Fabrikanten erbt die 20jährige Protagonistin einen Bauernhof in der Eifel. Sie ist sofort von der Umgebung fasziniert, auch wenn die Dorfgemeinschaft ihr nicht gerade einen herzlichen Empfang bereitet. Ihre Entscheidung, die Erbschaft anzunehmen und ihr bisheriges Leben zurückzulassen, ist wohlüberlegt und nicht leichtfertig getroffen. Wir begleiten sie auf ihrem weiteren Lebensweg in die Selbstständigkeit, mit allen Freuden und Schwierigkeiten. Einbezogen in die Entwicklung werden Nachbarn und weitläufige Familie.

Personen, Landschaft und Bevölkerung finde ich authentisch dargestellt und kann mich gut hineinversetzen; insbesondere die Entwicklung der Protagonistin ist beeindruckend. Das Leben in der Stadt und auf dem Land in den 1920er und 1930er Jahren finde ich nachvollziehbar beschrieben. Der Erzählstil mit seinen tollen Formulierungen und Beschreibungen ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte ist

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Rückblick auf die 1930er Jahre

Josses Tal
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Als uneheliches Kind hat Josef es nicht leicht, insbesondere innerhalb der schlesisch-stämmigen Familie. Vom Großvater gezüchtigt, findet er Zuflucht bei der Nachbarsfamilie. Dessen ältester Sohn studiert ...


Als uneheliches Kind hat Josef es nicht leicht, insbesondere innerhalb der schlesisch-stämmigen Familie. Vom Großvater gezüchtigt, findet er Zuflucht bei der Nachbarsfamilie. Dessen ältester Sohn studiert in Berlin und ist ein glühender Anhänger der Nationalsozialisten. In Josef findet er einen dankbaren Zuhörer und Spitzel in seinem Heimatdorf. Das Buch gibt einen Einblick, wie einfach es zur damaligen Zeit war, Mitmenschen zu manipulieren und gefügig zu machen. Daran lässt sich sehr gut erkennen, wie es seinerzeit zuging und sicherlich häufiger vorkam.

Durch den Rückblick des alten Josef, inzwischen Josse genannte und weitab seiner Heimat wohnend, wird die Geschichte aus heutiger Sicht erzählt. Beginnend mit seiner schwierigen Kindheit, über die Manipulationen in seinem Leben, bis hin zu der Erkenntnis, nicht immer richtig gehandelt zu haben, lässt er sein Leben Revue passieren. An wenigen Stellen fehlte mir die logische Entwicklung der Geschichte, aber alles in allem hat sie mir gut gefallen. Die Themen Heimatvertriebene und Nazizeit werden, so wie es auch war, mit einander verwoben und sind lesenswert. Das ist ein Debütroman, der aufwühlt und beeindruckt.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Klimawandel interessant verpackt

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen
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Ein einheimischer Student aus Cornwall bietet einem Politiker die Wette zum dem Thema an, wie sich das Klima in den kommenden 50 Jahren verändern wird und mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist. Das Buch ...

Ein einheimischer Student aus Cornwall bietet einem Politiker die Wette zum dem Thema an, wie sich das Klima in den kommenden 50 Jahren verändern wird und mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist. Das Buch befasst sich mit dem Zeitraum von diesen 50 Jahren, dem Klimawandel und Möglichkeiten, damit umzugehen. Dabei werden anhand der Wettgegner beide Seiten aufgezeigt, die der Umweltschützer und die der Politik.

Die Protagonisten sind authentisch dargestellt, mir war der Umweltschützer sympathischer als der Politiker. Das aktuelle Thema wird informativ und gleichzeitig unterhaltsam vermittelt. Die Fakten rund um den Klimawandel fließen plausibel und logisch erklärt in die Handlung des Romans ein. Es ist kein erhobener Zeigefinger zu finden, sondern unterhaltsame Aufklärung. Unerwartete Ereignisse sorgen für einen Spannungsbogen. Gut gefallen haben mir auch die detaillierten Naturbeschreibungen. Der Erzählstil lässt die Leser am Leben der Protagonisten teilnehmen. Gerne empfehle ich dieses sowohl informative als auch unterhaltsame Buch.

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Ausflug auf die Insel

Wenn Worte töten
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Anthony Horowitz ist quasi der Assistent von Ex-Polizist und Privatdetektiv Daniel Hawthorne und als solcher mittendrin im Geschehen rund um dessen Ermittlungen. Als Ich-Erzähler sind wir als Leser nahe ...

Anthony Horowitz ist quasi der Assistent von Ex-Polizist und Privatdetektiv Daniel Hawthorne und als solcher mittendrin im Geschehen rund um dessen Ermittlungen. Als Ich-Erzähler sind wir als Leser nahe dabei. Beim Literaturfestival auf die beschauliche Kanalinsel Alderney, zu dem beide eingeladen sind, passiert ein Mord und neben der zuständigen Polizei der Nachbarinsel werden die beiden gebeten, bei der Auflösung des Falls mitzuhelfen.

Dies ist mein erstes Hörbuch zu diesem Autor, den ersten Fall der beiden habe ich mit einer Printausgabe verfolgt. Die Stimme des Sprechers Uwe Teschner passt hervorragend zur Geschichte, er weiß seine Stimme so einzusetzen, dass man immer genau weiß, wer gerade in Aktion ist. Der Fall ist wieder gut und logisch konstruiert, er hat mir gut gefallen, denn er passt ebenfalls bestens in die Umgebung. Gerne möchte man weitere Fälle mit den beiden verfolgen; ihr Umgang miteinander ist immer wieder erheiternd. Das gut gelesene Hörbuch empfehle ich gerne weiter.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Hebamme auf Abwegen

Fräulein Gold: Die Rote Insel
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Der fünfte Band rund um die Hebamme Hulda Gold entführt den Leser auf die rote Insel in Berlin Ende der 1920er Jahre. Hulda ist schwanger und wartet auf die Geburt ihres Kindes. Sie arbeitet als Helferin ...

Der fünfte Band rund um die Hebamme Hulda Gold entführt den Leser auf die rote Insel in Berlin Ende der 1920er Jahre. Hulda ist schwanger und wartet auf die Geburt ihres Kindes. Sie arbeitet als Helferin einer befreundeten Ärztin, die ihr auch eine Wohngelegenheit bietet. Es wird politisch, denn ihre Freundin hat sich den Kommunisten angeschlossen. Es mangelt auch nicht an Gesellschaftskritik. Ein Mord in diesem Kreises bringt sie wieder in Kontakt mit ihrem Exfreund, der als Ex-Polizist nun als Privatdetektiv arbeitet. Gemeinsam gehen sie der Lösung des Falls nach.

Wie in den ersten Bänden schafft es die Autorin auch hier wieder, mehrere Themen der Zeit miteinander zu verbinden. Gesellschaft und Politik bieten gerade in Berlin ein großes Potential. Der Schreibstil schafft auch dieses Mal wieder eine Atmosphäre, in die man sich hineinversetzen kann. Die Karte auf der Umschlaginnenseite ist hilfreich, um sich auf der roten Insel zurecht zu finden. Sicher ist es zum Verständnis aller Umstände besser, die ersten Bände zu kennen, aber da es eine abgeschlossene Geschichte mit Hinweisen zu notwendigen Ereignissen der Vergangenheit ist, lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse genießen. Empfehlen möchte ich es allen Lesern historischer Romane und Berlin-Liebhabern, die sich über die 1920er Jahre in dieser Stadt unterhaltsam informieren möchten.

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