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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

Ergreifender zweiter Band der „Töchter des Ruhrpotts“ -Reihe

Aufbruch ins Morgen
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Auch diese Fortsetzung des Buches „Sehnsucht nach Glück“ hat mich schon ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Der Leser begleitet die Familie Neumann durch die Jahre 1945 bis 1946. Es ist die Zeit ...

Auch diese Fortsetzung des Buches „Sehnsucht nach Glück“ hat mich schon ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Der Leser begleitet die Familie Neumann durch die Jahre 1945 bis 1946. Es ist die Zeit des Wiederaufbaus und die Menschen sind damit beschäftigt, die Spuren des Krieges zu beseitigen. Annie, die verzweifelt versucht, ihr Zuhause wieder bewohnbar zu machen, leidet unter der Trennung von ihrem geliebten Nathanael. Auch Charlotte kann den Tod ihres Verlobten noch immer nicht überwinden. Der 16jährige Ernst gilt weiterhin als vermisst und schließlich wird der Vater böswillig als Nazi denunziert. Wird die Familie jetzt daran zerbrechen?
Mit einem lebendigen Schreibstil wechselt der Roman regelmäßig von der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder zurück, wobei auch parallel geschehende Ereignisse gekonnt in die fesselnde Handlung eingeflochten sind. Dadurch bleibt der Spannungspegel aufrecht erhalten und machte es mir beinahe unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Denn schließlich musste ich doch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Eindrucksvoll und nachvollziehbar sind die relevanten Charaktere beschrieben und dadurch war es mir möglich, mich in sie hineinzuversetzen. Wahre Begebenheiten und fiktive Ereignisse machen diesen Band zu einem wahren Lesegenuss. Schade, dass die Reihe nun zu Ende ist.
Mein Fazit:
Auch dieses Buch hat mir hochemotionale und spannende Lesestunden bereitet. Sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe wohlverdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Ein bildgewaltiger Roman

Bergleuchten
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In diesem Roman begibt sich der Leser in das Jahr 1872, als der Genfer Bauunternehmer Louis Favre den Zuschlag für den Tunnelbau durch den St. Gotthard bekommt. Bisher beförderten die Fuhrhalter die Waren ...

In diesem Roman begibt sich der Leser in das Jahr 1872, als der Genfer Bauunternehmer Louis Favre den Zuschlag für den Tunnelbau durch den St. Gotthard bekommt. Bisher beförderten die Fuhrhalter die Waren über den Pass mit ihren Pferdewagen. Jetzt fürchten sie um ihre Existenz. Auch die junge Helene begleitet oft ihren Vater bei der gefährlichen Fahrt über den Berg. Als die Bergarbeiter aus Italien ankommen, die von den Einwohnern des kleinen Ortes angefeindet werden, erhält der Mineur Piero bei Helenes Eltern ein Zimmer zur Übernachtung. Helene und Piero hegen bald Gefühle füreinander, doch eine Verbindung zwischen ihnen ist unmöglich.
Dieses Buch hat Karin Seemayer aufwendig und meisterhaft recherchiert. Unter grauenhaften Bedingungen mussten die Tunnelarbeiter ihre Schwerstarbeit, die außerdem schlecht bezahlt wurde, verrichten. Unfälle, bei denen auch Todesopfer zu beklagen waren, waren an der Tagesordnung. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal und erkrankte Leute wurden nach Hause in die Heimat geschickt. Und immer wieder kam es zu Konflikten zwischen den Einheimischen und den Gastarbeitern.
Bildgewaltige Beschreibungen der Landschaft ließen die Orte der Ereignisse plastisch vor meinen Augen erscheinen. Zudem ist es der Autorin hervorragend gelungen, reale und fiktive Personen und Geschehen miteinander zu verbinden. Mehr als einmal musste ich schlucken, denn die überaus spannende Handlung zog mich emotional voll in ihren Bann. Dafür sorgte auch der flüssige und fesselnde Schreibstil, der durch diese Lektüre führt.
Mein Fazit:
Dieser Roman ist für mich ein absolutes Highlight. Voll Überzeugung vergebe ich 5 Sterne und eine ausgesprochene Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Ein bewegender Auftakt der Familiensaga

Wenn Hoffnung uns trägt
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Claras Ehemann ist gilt auch im Jahr 1948 noch als vermisst und so lebt sie mit ihrer Schwägerin, deren kleinem Sohn und ihrer Schwiegermutter in einer winzigen Wohnung im Hamburger Gängeviertel. Den Lebensunterhalt ...

Claras Ehemann ist gilt auch im Jahr 1948 noch als vermisst und so lebt sie mit ihrer Schwägerin, deren kleinem Sohn und ihrer Schwiegermutter in einer winzigen Wohnung im Hamburger Gängeviertel. Den Lebensunterhalt verdient sie sich als Straßenbahnschaffnerin und trifft hier auf den jungen Italiener Matteo.
Mit der Zeit bemerkt sie, dass er ihr mehr bedeutet als er sollte, doch noch besteht die Hoffnung, dass ihr Mann zurückkehrt.
Dieser Auftakt der Familiensaga ist bewegend und voller Dramatik. Die Handlung überrascht immer wieder durch unvorhersehbare Wendungen, die den Spannungspegel stets hoch halten. Bildhaft und nachvollziehbar sind die einzelnen Charaktere dargestellt, so dass ich sie jederzeit greifbar vor meinem inneren Auge hatte. Mit einem flüssigen und fesselnden Schreibstil führt die Autorin durch diesen Roman.
Jetzt kann ich nur sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Ein ergreifender Roman

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Geliebt und verwöhnt wächst die junge Fabrikantentochter Johanna Fuchs als einziges Mädchen unter 4 älteren Brüdern innerhalb ihrer Familie auf. An ihrem 21. Geburtstag erfährt sie, dass sie von der ihr ...

Geliebt und verwöhnt wächst die junge Fabrikantentochter Johanna Fuchs als einziges Mädchen unter 4 älteren Brüdern innerhalb ihrer Familie auf. An ihrem 21. Geburtstag erfährt sie, dass sie von der ihr unbekannten Tante Lisbeth deren Haus und Hof in dem kleinen Eifeldörfchen Altenburg geerbt hat. Gegen den Willen ihrer Eltern beschließt sie, dorthin zu ziehen.
Von Anfang an hat mich dieser Roman in seinen Bann gezogen, denn sofort war ich mitten im Geschehen.
Die Handlung, die sich auf die Jahre 1920 bis 1938 bezieht, ist voller Spannung und Emotionen. Peinlichst verschwiegene Geheimnisse werden mit der Zeit gelüftet und beeinflussen das Leben der Protagonistin. Johanna lernt, hart für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten und entwickelt sich trotz einiger Schicksalsschläge zu einer starken und verantwortungsbewussten Persönlichkeit. Das beschwerliche Leben im Wechsel der Jahreszeiten ist bildhaft und nachvollziehbar dargestellt. Auch hat Brigitte Riebe die politischen Ereignisse penibel recherchiert und sachkundig in den Roman eingeflochten. Dieses Buch mit seinem flüssigen und fesselnden Schreibstil hat mir wunderbare Lesestunden bereitet. Jetzt freue ich mich auf die im Buch angekündigte Fortsetzung und vergebe 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Die drei Bettelkinder vom Alexanderpatz

Einen Herbst und einen Winter lang
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Die Welt der 10jährigen Isa bricht im Jahr 1908 zusammen, als ihr Vater nach einem Unfall in der Maschinenfabrik Wittmann seine Arbeit verliert. Die Familie fällt von heute auf morgen in das soziale Elend. ...

Die Welt der 10jährigen Isa bricht im Jahr 1908 zusammen, als ihr Vater nach einem Unfall in der Maschinenfabrik Wittmann seine Arbeit verliert. Die Familie fällt von heute auf morgen in das soziale Elend. Als die Not am Größten ist, beschließt Isa mit ihrem kleinen Bruder Moritz am Alexanderplatz um Almosen betteln zu gehen. Der Nachbarsjunge Viktor, ein ausgefuchster Taschendieb, nimmt beide unter seine Fittiche. Durch ein desaströses Ereignis lernt Isa den 12jährigen Industriellensohn Henning Wittmann kennen. Doch schon bald verlieren sie sich aus den Augen. Henning, der in seiner Familie nicht glücklich ist, kann jedoch die drei Kinder nicht vergessen und hofft, sie wiederzufinden.
Dieser Roman beschreibt authentisch und nachvollziehbar die Kluft, die zwischen den Ärmsten der Armen und den Reichen liegt. Bildhaft beschreibt die Autorin die Wohn- und Lebensverhältnisse der Arbeiter, die, ausgebeutet von den Arbeitgebern, kaum ihre Familien über Wasser halten können. Dagegen lebt die Oberschicht in Saus und Braus, ohne sich Gedanken um die Menschen zu machen, die ihnen dieses Leben ermöglichen.
Die Handlung ist fesselnd und der Spannungsbogen steigt stetig an. Einfühlsam hat Margit Steinborn die verschiedenen Protagonisten gezeichnet, so dass ich mich jederzeit in sie hineinversetzen konnte. Mit einem leichten und flüssigen Schreibstil führt sie durch diesen wundervollen Auftakt der Stadtlichter-Reihe.
Mein Fazit:
Ein Buch, dessen Fortsetzung ich voller Erwartung entgegensehe. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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