Cover-Bild Die Frau, die es nicht mehr gibt
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 13.06.2023
  • ISBN: 9783805201056
Maiken Nielsen

Die Frau, die es nicht mehr gibt

Ein Ort in der Provence. Vier unzertrennliche Freunde. Eine Hochstaplerin.

Provence, Mitte der 1980er: Während in der politisch aufgeheizten Bundesrepublik die RAF Terror verbreitet, verschlägt es die junge Hamburger Fotografin Alex auf ihrer Europa-Reise ins Lubéron-Gebirge – ebenso Mikrokosmos aus Künstlern und Intellektuellen, wie Versteck für jene, die nicht gefunden werden wollen. Alex trifft auf Berühmtheiten wie Leonard Cohen und Isabelle Adjani. Aber auch auf die mysteriöse Mado, Mitglied einer Gruppe Straßenkünstler. Immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Gesichtern ist Alex fasziniert von Mado. Mit ihr, Fantomas und Loïc verbringt sie einen Großteil ihrer Zeit.  Dann verschwindet Mado spurlos. Erst über dreißig Jahre später begegnen sich die beiden Frauen wieder. Doch Mado gibt vor, eine andere zu sein …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2023

Nichts ist so, wie es scheint

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Alex hat ihren Eltern nach dem Abi ein Jahr abgetrotzt, in dem sie etwas von der Welt sehen wollte. Dann landet sie im Luberon, wo sie auf eine Gruppe Straßenkünstler trifft. Alex ist gleich fasziniert ...

Alex hat ihren Eltern nach dem Abi ein Jahr abgetrotzt, in dem sie etwas von der Welt sehen wollte. Dann landet sie im Luberon, wo sie auf eine Gruppe Straßenkünstler trifft. Alex ist gleich fasziniert von der geheimnisvollen Mado. Diese bietet Alex Unterkunft und sorgt dafür, dass Alex die französische Sprache lernt. Mit Mado, dem Hochseilartisten Loïc und dessen Freund Fantomas verbringt sie viel Zeit. Doch dann verschwindet Mado spurlos. Es dauert über dreißig Jahren, bis sich die Frauen wiedersehen und erst dann erfährt Alex, welches Geheimnis Mado gehütet hat.

Dieser Roman hat mich von Anfang an gepackt. Es ist toll, mit Alex und ihren Freunden in diese ganz spezielle Atmosphäre im Luberon einzutauchen. Nicht nur die Einheimischen lieben dieses Stück Erde, sondern auch Hippies, Künstler, Lebenskünstler und andere Gestrandete fühlen sich hier wohl. Doch nicht alle sind ganz offen, was ihre Ambitionen sind.

Doch neben dieser Idylle gibt es auch die weniger schönen Seiten jener Zeit. Immer noch wird nach RAF-Terroristen gefandet, die Auseinandersetzung zwischen Iran und Irak machen Angst wie auch die Stationierung von Atomraketen auf europäischem Boden.

Hauptsächlich wird diese Geschichte aus der Perspektive von Alex erzählt. Doch zwischendurch gibt es auch kurze Einblicke in Mados Vergangenheit, doch erst am Ende fügt sich das Bild zusammen.

Alex fühlt sich in der Provence wohl und endlich einer Gruppe zugehörig. Hier kann sie mit ihrer Minolta wundervolle und spektakuläre Motive einfangen Man sieht die Viererbande ständig zusammen. Zu Loïc fühlt sie sich schon bald besonders hingezogen. Doch Mado hat ihre Geheimnisse, die sie auch Alex nicht offenbart, obwohl die beiden beste Freundinnen werden. Sie möchte noch einen Sommer genießen, doch dann verschwindet Mado spurlos ohne ein erklärendes Wort. Es ist eine Zeit, in der Alex ihre Freundin ganz besonders gebraucht hätte. So dauert es lange, bis sie ihrer Freundin wieder begegnet und deren Geschichte erfährt.

Aber nicht nur die Viererbande lernt man gut kennen, daneben begegnet man auch vielen anderen interessanten Charakteren, wie zum Beispiel Dora Maar und Leonard Cohen.

Es hat mir viel Freunde bereitet, in diese interessante und auch emotionale Geschichte einzutauchen. Meine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Freundschaft und Blendung- eine emotionale Geschichte

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Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, die Fotografie der Frau ist total passend und die Farbgestaltung gefällt mir sehr gut. Die Haptik des Hardcover Buches ist wirklich toll.

Der Hauptcharakter ...

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, die Fotografie der Frau ist total passend und die Farbgestaltung gefällt mir sehr gut. Die Haptik des Hardcover Buches ist wirklich toll.

Der Hauptcharakter in der Geschichte ist die junge Hamburgerin Alex, sie reise allein durch Europa und landet durch einen Zufall in der Provence genauer gesagt in Apt, einem kleinen Dorf. Dort liebt man die Kunst und die besonderen Persönlichkeiten. Alex liebt das Fotografieren und ist immer mit ihrer Minolta unterwegs. An ihrem ersten Tag lernt sie die mysteriöse Mado kennen, gemeinsam mit Loïc und Fantomas tritt sie als Straßenkünstlerin auf. Die Vier werden unzertrennliche Freunde. Doch irgendwie scheint Mado ein Geheimnis zu haben. In Deutschland wird weiterhin nach den RAF Terroristen gesucht, besonders nach einer unbekannten Frau, Christiane Gärtringen. Die Beziehung zu Alex Eltern ist nicht sonderlich herzlich umso wohler fühlt sie sich in Apt und die Beziehung zu Mado wird immer intensiver, bis sich die Ereignisse überschlagen. 30 Jahre später treffen sich Alex und Mado wieder und die Vergangenheit holt sie ein.

Der Schreibstil gefällt mir wirklich sehr gut, die Charaktere sind facettenreich und interessant. Die Handlung war bis zum Schluss spannend, es gab viele überraschende Wendepunkte. Die beiden Perspektiven haben mir gut gefallen und ich konnte der Handlung sehr gut folgen. Ein wirklich toller Roman.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Wer bist du wirklich?

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Darum geht es:
Mitte der 1980er-Jahre, eine Zeit, in der überall Fahndungsplakate mit Mitgliedern der RAF aushängen. Aber es ist auch die des Umbruchs: Alex trampt durch die Welt und schließlich es gibt ...

Darum geht es:
Mitte der 1980er-Jahre, eine Zeit, in der überall Fahndungsplakate mit Mitgliedern der RAF aushängen. Aber es ist auch die des Umbruchs: Alex trampt durch die Welt und schließlich es gibt einen Ort, wo sie bleibt: In Frankreich, im Lubéron-Gebirge. Das liegt vor allem an der Freundschaft zu Mado, Loic und Fantomas. Sie sind eine Clique, die mit Straßenkunst ihr Geld verdient. Mit ihrer Kamera vermag Alex ganz besondere Momente einzufangen. Schnell merkt sie, dass die Leute im Lubéron etwas ganz Besonderes sind. Erst hinterher erfährt sie, dass die meisten nicht die waren, für die sie sich ausgaben. Dazu zählt auch einer ihrer Freunde, wie sie 30 Jahre später erfährt.

Mein Leseeindruck:
In diesem Buch nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise an einen ganz besonderen Ort, an dem sie selbst mehrere Jahre gelebt hat: Das Lubéron-Gebirge. Sie schafft es, die einzigartige Atmosphäre von damals in ihren Zeilen zu transportieren und hat mich ganz mit ihren Worten verzaubert.

Die Hauptpersonen der Geschichten sind Alexandra Richter alias Alex und Madeleine Verroux, einfach Mado genannt. Die beiden verbindet am Anfang die Sprache, später entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden. Zusammen mit den Jungs Fantomas und Loic bilden sie eine Clique, die den Sommer ihres Lebens zusammen haben und auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Schnell wird klar, dass Mado ein großes Geheimnis hat. Erst nach und nach wird alles über ihre Identität aufgedeckt und, was ich schön fand, auch erklärt.

Besonders ist auch die Mischung der Menschen, die in diesem Gebirge aufeinander trafen: Militärfamilien lebten zusammen mit alteingesessenen Provenzalen, Zugewanderten aus Südeuropa und Nordafrika, internationalen Hippies, Pazifisten und Künstlern.

Auch der kalte Krieg war in der Gegend sichtbar: Die Atomraketen Frankreichs waren in unmittelbarer Nähe auf dem Plateau d’Albion stationiert und auf Sowjetunion gerichtet.

Der schöne Sprachstil und die Formulierungen sind mir positiv aufgefallen und haben mein Leser-Herz erwärmt. Da ich es so gerne mochte, habe ich mir tatsächlich die älteren Bücher der Autorin Maiken Nielsen gekauft.

„Die Frau, die es nicht mehr gibt“ ist ein Buch über Identitäten und Freundschaft und hat die Atmosphäre eines besonderen Ortes in einer speziellen Zeit eingefangen. Ich bin immer noch ganz verzaubert und somit vergebe ich ganz klar 5/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.06.2023

Rätselhaft

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Alex will nach ihrem Abitur die Welt erkunden. Sie landet im Lubéron und lernt dort Loïc, Fantomas und Mado kennen. Die vier werden Freunde und verleben einen unvergesslichen Sommer. Doch dann schlägt ...

Alex will nach ihrem Abitur die Welt erkunden. Sie landet im Lubéron und lernt dort Loïc, Fantomas und Mado kennen. Die vier werden Freunde und verleben einen unvergesslichen Sommer. Doch dann schlägt das Schicksal zu und Mado verschwindet spurlos.

Dreißig Jahre später trifft Alex plötzlich wieder auf Mado, doch diese hat ihr Leben komplett neu erfunden. Nun bietet sich die Gelegenheit, die Hintergründe von damals aufzudecken.

Maiken Nielsen nimmt uns in ihrem Roman mit in die achtziger Jahre, in denen das Thema Linksterrorismus noch an der Tagesordnung war. Die Geschichte wird zum großen Teil aus Alex Sicht erzählt, doch in kurzen Abschnitten kommt auch Mados Sichtweise dazu. Dadurch bekommt man als Leser kurze Einblicke in Mados wirkliches Leben, denn sie ist nicht die, für die sie sich ausgibt. Allerdings sind das immer nur Häppchen und man braucht wirklich das ganze Buch um alle Zusammenhänge zu verstehen.

Alex und ihre Freunde sind alle Anfang zwanzig und auf der Suche nach dem eigenen Ich. Was bei den meisten eher die Frage nach der beruflichen Zukunft ist, ist bei Mado schon sehr viel mehr. Hier steht wirklich das ganze Leben auf dem Prüfstand. Mir hat diese Geschichte von Freundschaft, Zusammengehörigkeit und Liebe sehr gut gefallen. Jeder der vier war auf seine Weise liebenswert, auch wenn Fantomas mit seinem Drogenkonsum und seiner Einstellung zum Leben manchmal doch ein wenig nervig war.

Die Gegend und die Gemeinschaft schildert die Autorin ganz großartig. Man hat die Landschaft vor Augen und die Gemeinschaft der Einheimischen mit ihren zugereisten Mitbewohnern ist etwas, was das Herz erwärmt. Man trifft neben den dort ansässigen auch auf einige bekannte Namen wie Leonard Cohen oder Dora Maar, die sich in der damaligen Zeit auch tatsächlich dort aufgehalten haben.

Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist ein wirklich schönes Buch über Freundschaft, Zusammenhalt und Identitätsfindung.

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