Cover-Bild Der letzte Auftrag
Band 3 der Reihe "Die Spionin-Reihe"
(17)
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 11.05.2023
  • ISBN: 9783453441279
Titus Müller

Der letzte Auftrag

Roman
1989. Ria Nachtmann hat ihre große Liebe geheiratet und sich als Spionin zur Ruhe gesetzt. Ihre Tochter Annie verfolgt derweil einen gewagten Plan: Sie will eine Doku des DDR-Widerstands drehen und sie in den Westen schmuggeln. Als sie und ihr Freund Michael dabei versehentlich zwei Männer einer KGB-Geheimoperation filmen, gerät alles außer Kontrolle. Der in Dresden stationierte russische Agent Wladimir Putin hängt sich an ihre Fersen. Mutter und Tochter stehen bald zwischen allen Fronten und müssen erkennen, dass es um nichts weniger geht als um den Sturz der DDR-Regierung und die Zukunft Deutschlands.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2023

Von Glasnost und Perestroika

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Dies ist der dritte und letzte Band der DDR-Trilogie, die Titus Müller in den letzten Jahren präsentiert hat. Die Bände spielen in den 1960er, 1970er und schließlich 1980er Jahren. Spionage und Gegenspionage ...

Dies ist der dritte und letzte Band der DDR-Trilogie, die Titus Müller in den letzten Jahren präsentiert hat. Die Bände spielen in den 1960er, 1970er und schließlich 1980er Jahren. Spionage und Gegenspionage sind deren der Dreh- und Angelpunkte.

Aber nicht nur! Denn die Menschen und was die Teilung Deutschlands mit und aus ihnen gemacht hat, sind ein sehr wichtiges Thema dieser Romane.

Protagonistin von »Der letzte Auftrag« ist Annie, die Tochter der Agentin Ria, die für den Bundesnachrichtendienst in der DDR bei Schalk in der KoKo eingesetzt war. Es ist Sommer 1989. In der DDR wird demonstriert. Viele Bürger fliehen nach Ungarn. Ria lebt seit vielen Jahren im Westen (seit dem zweiten Band »Das zweite Geheimnis«) und hat nur postalischen oder telefonischen Kontakt zu ihrer Tochter.

Annie ist engagiert in der Friedensbewegung. Aber natürlich steht sie als Tochter einer ehemaligen BND-Agentin unter besonderer Beobachtung der Stasi.

Von den Unruhen, die mit den Schlagworten Glasnost und Perestroika einhergehen, ist auch der sowjetische Geheimdienst KGB betroffen. Wladimir Putin taucht als Figur des Romans auf und ist ein wichtiger Statthalter in der DDR. Er sorgt dafür, dass der KGB auch nach einem Zerfall des Sozialismus das Zepter in der DDR und den anderen osteuropäischen Staaten in der Hand behält.

Titus Müller gibt in diesem fiktiven Roman ein umfassendes Gesamtbild der DDR im Jahr 1989. Wie schon in den Bänden zuvor überzeugt er mit seiner Recherche und der detailgetreuen Umsetzung in Handlungsstränge. Als jemand, der in der DDR aufgewachsen ist, fühlt man sich sofort heimisch im Roman. Man weiß, wovon gesprochen wird, kennt selbst viele Abläufe aus dem eigenen Erleben. An manche Sachen, die mittlerweile im Gedächtnis vergraben waren, wird man durch diesen Roman erinnert. Das hat den Roman für mich zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht.

Neben den Spionagehandlungen in diesem Band, die sich auf die Tätigkeiten innerhalb des KGB und in der Friedensbewegung beschränken, sind das Verhalten und die Menschen, die in diesem Roman im Vordergrund stehen, von besonderem Wert. Die Spannung hieraus ist der Motor zum Lesen. Ob es das Zusammentreffen von Annie mit ihrem alten Freund, oder das mit der Stasi ist, oder das Verhalten eines Stasisoldaten gegenüber der Protagonistin. Immer ist etwas ungelöst und bedarf weiterer Aufklärung (also weiteres Lesens!). Dass dabei weltbewegende Ereignisse eine Rolle spielen, macht es umso interessanter

Besonders gut haben mir auch die Anmerkungen von Titus Müller gefallen, in welchem er ein bisschen aufdröselt, bei welchen Handlungen es sich um Fiktion und bei welchen echte reale Abläufe als Hintergrund dienten.

Ein sehr interessanter und lesenswerter Spionageroman. Wer mehr zur Entstehung und zum Autor erfahren möchte, kann gerne mein Interview mit Titus Müller auf meinem Blog lesen, was ich 2022 gemacht habe.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2023

Veröffentlicht am 07.08.2023

Spionin-Trilogie Teil 3

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Eine wahnsinnig tolle Spionin-Trilogie. Die Erinnerungen an die DDR-Zeit kommen sofort wieder hoch und mir gefällt es sehr, in die Geschichte von Ria und Annie einzutauchen. Ich bin fasziniert von der ...

Eine wahnsinnig tolle Spionin-Trilogie. Die Erinnerungen an die DDR-Zeit kommen sofort wieder hoch und mir gefällt es sehr, in die Geschichte von Ria und Annie einzutauchen. Ich bin fasziniert von der Schreibweise von Titus Müller. Noch mal nachzulesen, wie der Sturz der DDR-Regierung erfolgte und dies durch die Protagonisten förmlich zu spüren war, hat mich sehr gefangen. Interessant auch die Gegebenheiten zur Stasi, KGB und DDR-Elite und im Anhang die zahlreichen Quellenverzeichnisse und die historischen Fakten.

Ich bin begeistert, dass es Titus Müller gelingt, die historischen Fakten, den Alltag in der DDR und seine exzellent geführten Recherchen so fantastisch in seinem Roman zu verarbeiten. Dieses Buch hat mich sehr berührt.

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Veröffentlicht am 26.06.2023

Die Masse überwindet Grenzen

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Die Kinderkrankenschwester Annie liebt ihre winzigen Patienten. Doch sie hat Schwierigkeiten mit ihren Vorgesetzten, denn es ist ihr wichtiger ein kostbares Menschenleben zu retten, als die Anweisungen ...

Die Kinderkrankenschwester Annie liebt ihre winzigen Patienten. Doch sie hat Schwierigkeiten mit ihren Vorgesetzten, denn es ist ihr wichtiger ein kostbares Menschenleben zu retten, als die Anweisungen ihres Arbeitgebers zu befolgen.

Als sie zufällig ihre Jugendliebe sieht, will sie unbedingt mehr Zeit mit ihm verbringen, die Freundschaft wieder aufleben lassen. Darum begleitet sie ihn zu einem Treffen von jungen Menschen, die sich nach Freiheit sehnen. Dieser sogenannte Friedenskreis trifft sich in einer evangelischen Kirche. Die Teilnehmer beratschlagen sich und planen Protestaktionen. Dabei ist ihnen bewusst, dass ihre Vorhaben gefährlich sind. Es muss unter ihnen verborgene Stasi-Mitarbeiter geben, die sie verraten könnten.

Nach den Kommunalwahlen können Annie und ihre neuen Freunde beweisen, dass das Wahlergebnis gefälscht ist. Das ist der Anfang einer neuen, monatlich wiederkehrenden Protestaktion. Doch Annie will mehr erreichen. Vielleicht vor allem deshalb, weil sie durch diese Aktivitäten Zeit mit ihrem Jugendfreund verbringen kann. Auf jeden Fall hat sie eine erfolgsversprechende Idee. Für diese gefährliche Tätigkeit braucht sie allerdings die Hilfe ihrer Mutter, die mittlerweile im Westen lebt.

Dieses Buch bietet einen Einblick in die letzten Monate der ehemaligen DDR. Dabei berichtet die Erzählung sowohl von Protestierenden als auch von Stasi- und KGB-Mitarbeitern. Besonders interessant in der heutigen Zeit ist die Rolle, die Putin in dieser Zeit spielt. Was macht der junge KGB-Offizier in Dresden?

Im Vergleich zu den beiden Vorgängerbänden erfährt der Leser in diesem Buch weniger über die persönlichen Sorgen von Annie und ihrer Mutter. Das ist schade, liegt aber vermutlich daran, dass die Geschichte von der Befreiung der DDR-Bürger bereits so viel interessanten Erzählstoff bietet. Schade ist auch, dass die kirchlichen Proteste in Leipzig nur am Rande erwähnt werden, doch es ist verständlich, dass der Autor aus der Fülle der spannenden Ereignisse rund um die Wiedervereinigung eine Auswahl treffen musste.

Wichtige Charaktere der anderen Bände treten auch hier auf, was schön ist. Daneben spielen mehrere historische Persönlichkeiten eine Rolle, zum Beispiel Honecker, Krenz oder Gauck. Am faszinierendsten ist die Schilderung von der Nacht, in der ein Grenzbeamter dem Druck der Masse nachgibt, und die Grenze öffnet.

Fazit: Diese Erzählung beruht auf wahre Tatsachen und erzählt wie ein ganzes Land, das gefangen gehalten wurde, durch friedliche Protestaktionen frei wird. Historische Hintergründe werden auf gelungene Weise mit einer spannenden Spionagegeschichte kombiniert. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 13.06.2023

Gelungene Mischung aus realer deutsch-deutscher Geschichte und spannender Fiktion

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Der letzte Teil der Trilogie von Titus Müller spielt in den letzten Monaten und Wochen vor der großen Wende in Deutschland im Jahr 1989. Im Mittelpunkt steht die junge Krankenschwester Annie, deren Mutter ...

Der letzte Teil der Trilogie von Titus Müller spielt in den letzten Monaten und Wochen vor der großen Wende in Deutschland im Jahr 1989. Im Mittelpunkt steht die junge Krankenschwester Annie, deren Mutter Ria in der Vergangenheit bereits in den Weststeil des Landes geflohen ist. Nun schließt sich Annie der Bürgerrechtsbewegung an und beweist durch ihr Engagement für Freiheit und Menschenrechte viel Mut, der mir sehr imponiert hat. Zwar kannte ich die ersten beiden Teile der Reihe noch nicht, was vielleicht ein wenig geholfen hätte, um einige Details der Handlung einzuordnen, trotzdem bin ich aber gut klar gekommen, und die Lektüre konnte mich gut und spannend unterhalten. Der Autor hat großartig recherchiert und eine in meinen Augen sehr gekonnte und gut gelungene Mischung aus realen Ereignissen und Fiktion hin bekommen. Viele Personen, deren Namen man aus der damaligen Zeit kannte, findet man hier wieder, allen voran Erich Honecker, Egon Krenz, Hans Modrow und viele andere. Auch wenn ich mir noch ein kleines mehr Einblicke in das Privatleben von Annie und ihren Weggenossen gewünscht hätte, auch wenn diese natürlich fiktional waren, bin ich gespannt durch die Seiten geflogen und wurde einmal mehr an die damaligen Ereignisse erinnert, die sich quasi für mich als Westberlinerin direkt vor meiner Haustür abgespielt haben. Ich finde es sehr gut und wichtig, dass der Autor an das Unrecht und die Menschenrechtsverletzungen erinnert, die in einem deutschen Staat damals an der Tagesordnung waren. So etwas darf nicht vergessen werden, u. leider habe ich den Eindruck, dass die DDR mittlerweile manchmal verklärt rückblickend wahrgenommen wird. Dem entgegen zu wirken hat Titus Müller mit seiner Trilogie ein großes Stück beigetragen. Dafür und natürlich für ein paar spannende Stunden Leseunterhaltung möchte ich danke sagen und spreche natürlich eine absolute Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Lebendige deutsche Geschichte mit vielen Denkanstößen

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Buchmeinung zu Titus Müller – Der letzte Auftrag

Der letzte Auftrag ist ein Roman von Titus Müller, der 2023 bei Heyne erschienen ist.

Zum Autor:
Titus Müller, geboren 1977 in Leipzig, schreibt Romane ...

Buchmeinung zu Titus Müller – Der letzte Auftrag

Der letzte Auftrag ist ein Roman von Titus Müller, der 2023 bei Heyne erschienen ist.

Zum Autor:
Titus Müller, geboren 1977 in Leipzig, schreibt Romane und Sachbücher. Er ist Mitglied des PEN-Clubs und wurde u. a. mit dem C.-S.-Lewis-Preis, dem Sir-Walter-Scott-Preis und dem Homer-Preis ausgezeichnet. Seine große Spionin-Trilogie erzählt die Geschichte einer mutigen Frau – und drei Jahrzehnte deutsch-deutscher Geschichte.

Zum Inhalt:
Im Jahr 1989 steht das Ende der DDR kurz bevor, aber wird es auch ein friedliches sein? Die Agentin Ria Nachtmann hat sich im Westen zur Ruhe gesetzt. Ihr alter Chef aus Geheimdiensttagen hat noch einen letzten Auftrag für sie.

Meine Meinung:
Aufbauend auf weitgehender und tiefer Recherche wird eine fiktive Geschichte auf Basis tatsächlicher Ereignisse und Geschehnisse erzählt. Bewusst lässt der Autor Details offen und der Leser kann seine eigenen Gedanken und Vorstellungen einfließen lassen. Es gibt etliche Handlungsstränge, die erst unabhängig zu sein scheinen, aber dann doch zusammengeführt werden. Es gibt einige bundesdeutsche Geheimdienstoperationen, die für zusätzliches Tempo und für höhere Spannung sorgen. Als gebürtiger Westdeutscher konnte ich ob der Vorgänge in der DDR nur den Kopf schütteln. Der Freiheitsdrang vieler Menschen sorgte für einen Stimmungsumschwung, der auch größere persönliche Risiken in Kauf nahm. Der Verweis an den niedergeschlagenen Volksaufstand in China führt zur Frage, warum es in der DDR zu einem weitgehend friedlichen Ende gekommen ist. Diese Frage kann der Autor nicht abschließend beantworten, aber die Zustimmung zu Gewaltaktionen hat es wohl von Seiten Russlands nicht gegeben.
Der Autor vermischt große und kleine Dinge zu einer stimmigen Geschichte, die überaus glaubwürdig wirkt. Alte Bekannte aus den ersten beiden Bänden erhalten einen Gastauftritt und bieten Stoff zum Nachdenken. Ein Highlight für mich sind die kleinen Figuren, die für die Staatssicherheit arbeiten, mit ihrer Motivation und ihren Problemen.
Für mich ist deutsche Geschichte lebendig geworden und ich habe viel Neues erfahren.
Sehr interessant sind die Anmerkungen des Autors zum Kern der Geschichte und der umfangreiche Verweis auf weiterführende Literatur.

Fazit:
Für mich ist in diesem Titel deutsche Geschichte lebendig geworden. Deshalb bewerte ich den Band mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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