Der Kreis schließt sich
Gretas VersprechenEin guter Wein braucht Zeit. Er muss angebaut, gepflegt werden. Selbst mit der Lese ist es noch nicht getan, denn ist er erst einmal gekeltert, kommt der lange Prozess der Lagerung, und erst mit viel Geduld ...
Ein guter Wein braucht Zeit. Er muss angebaut, gepflegt werden. Selbst mit der Lese ist es noch nicht getan, denn ist er erst einmal gekeltert, kommt der lange Prozess der Lagerung, und erst mit viel Geduld und Können entfalten sich mit der Reife die hinreißendsten Aromen.
Ähnlich ist es mit guten Erzählungen. Auch die brauchen Zeit, müssen sich entfalten dürfen, Handlungsstränge wie Weinreben austreiben, und am Ende steht einfach nur das Genießen der Geschichte, wenn sich die losen Enden zusammenfügen.
„Gretas Versprechen“ ist der Abschlussband der Winzerin-Trilogie, und nachdem wir Greta von Kindheit an begleitet, mit ihr die 70er Jahre durchlitten und die 80er Jahre erlebt haben, später ihre Ehe mit Bruno und die Geburten ihrer vier Kinder, finden wir uns nun plötzlich im Jahr 2019 wieder. Die Kinder sind in alle Himmelsrichtungen verstreut, Greta ist seit knapp 20 Jahren spurlos verschwunden. Brunos plötzlicher Tod bringt dann jedoch Bewegung in die Geschichte, und so finden sich nach und nach fast alle Familienmitglieder wieder auf Gut Freudberg in der Pfalz ein.
Der letzte Teil der Reihe hält einige Überraschungen bereit, und es müssen noch zahlreiche Hindernisse überwunden und Geheimnisse aufgedeckt werden. Dennoch besteht dieser Band für mich vor allem aus purer Wiedersehensfreude mit vertrauten Charakteren und dem großen und spannenden Vergnügen, zu sehen, wie diese sich weiterentwickelt haben. Es fühlte sich beim Lesen an wie ein Nachhausekommen.
Ganz besonders berührend fand ich auch die in New York spielenden Szenen. Nachdem ich gerade erst dort gewesen war und teilweise genau diese Orte besucht hatte, gingen mir diese so richtig unter die Haut.
Für mich ein wirklich emotionaler Abschluss der wunderbaren Winzerin-Trilogie.