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Veröffentlicht am 14.06.2023

Interessante Mischung aus Dystopie und Fantasy

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Als ich dieses Cover beim Carlsen Verlag in der Vorschau entdeckte, hat es mich sofort neugierig gemacht. Die Inhaltsangabe versprach eine spannende Fantasystory und in der Hinsicht hat sie mich auch nicht ...

Als ich dieses Cover beim Carlsen Verlag in der Vorschau entdeckte, hat es mich sofort neugierig gemacht. Die Inhaltsangabe versprach eine spannende Fantasystory und in der Hinsicht hat sie mich auch nicht enttäuscht.
Die Figuren waren über weite Strecken so, wie ich es erwartet hatte, was aber nichts Schlechtes heißen muss. Mare ist das typische Mädchen aus der unteren Gesellschaftsschicht, die gegen ihren Willen zur Heldin wird und dabei auch die Liebe und deren Tücken kennenlernt. Obwohl sie auch richtig tough sein kann, ist der Königshof absolut nicht ihre Welt und sie kann sich erst gar nicht darin zurechtfinden. Das ist ein Umstand, den ich im Gegensatz zu anderen Leser sehr realistisch fand, da die wenigsten zu knallharten Rebellen werden, wenn sie nicht nur mit einer neuen Umgebung, sondern auch mit einer völlig gegensätzlichen Lebensweise konfrontiert werden. Sie ist eben jemand, der sich unauffällig nimmt, was sie braucht und dann verschwindet, keine Politikerin und auch keine eiskalte Kämpferin. Dazu muss sie erst werden. Und ich denke, das was sie in dem Band erlebt hat, wird ihr bei dieser Entwicklung helfen.
Die übrigen Charaktere wirkten dagegen nicht so nachvollziehbar, da noch einige Hintergründe im Dunkeln bleiben. Am meisten hat mich Cal überrascht, der nicht gerade wie der typische Märchenprinz handelt. Ansonsten ist hier noch viel Luft nach oben.


Der Schreibstil lässt sich wunderbar leicht lesen und das, obwohl die Autorin sich sehr viel Mühe gibt, einem ihre Welt in anschaulichen Bildern näher zu bringen. Ich hatte sowohl Stilts mit seinen Pfahlbauten als auch die Sommerresidenz des Königs sofort vor Augen. Hinzu kommen die vielen verschiedenen Fähigkeiten und Adelshäuser, über die man erst nach und nach mehr erfährt. Das ergibt eine interessante Welt, die zwar nicht völlig neu, aber trotzdem spannend zu erleben ist. Nach einem kurzen Abriss über das Leben der Armen wird man schnell mitten in die Handlung hineingerissen und bekommt so einige unerwartete und auch grausam endgültige Wendepunkte serviert. Natürlich darf das obligatorische Liebesgeplänkel nicht fehlen, doch es hält sich meiner Meinung nach erfreulicherweise in Grenzen. Was mir da positiv aufgefallen ist, ist dass große Gefühle aus den jeweiligen nicht unbedingt vollkommene Idioten machen, wie es bei anderen Büchern dieser Art der Fall ist.
Leider fehlt es mir wie bei den meisten Protagonisten auch bei dem Entwurf einer eventuellen Zukunft oder alternativen Realität (?) an den Informationen zu der Vorgeschichte. Es wird ein bisschen was angedeutet, allerdings ist das nicht einmal genug, um das Genre irgendwie einzugrenzen. Zum Glück folgen noch weitere Bände, die in der Hinsicht einiges aufholen müssen.



Fazit

Die rote Königin von Victoria Aveyard ist ein gelungener Einstieg in die Trilogie um die Farben des Blutes, der gekonnt Bekanntes aus dem Fantasy- und Dystopiebereich mit neuen Elementen vermischt. Eine glaubwürdige Hautfigur und ihr ebenso realistisch wirkender Love Interest, eine mitreißende, wendungsreiche Handlung und ein bildhafter Schreibstil, der die dazu passende Atmosphäre schafft, konnten mich an dem Roman begeistern.
Leider fehlten mir so einige Informationen zu den Hintergründen und den Charakteren, was besonders bei letzterem den Eindruck einer ärgerlichen Eindimensionalität hinterlässt.
Wer genau das erwartet, was die Inhaltsangabe verspricht, vergleichsweise unaufdringliche Liebesgeschichten bevorzugt und gerne spannende Jugendbücher liest, die einen mit Kleinigkeiten überraschen, für den ist dieses Debüt auf jeden Fall geeignet.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Tiefgründiges Roadmovie mit wunderbarem Schreibstil

Liebten wir
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Ein neues Buch von Nina Blazon und noch dazu eines ohne Fantasyelemente? Das hat mich sofort gereizt und ich wollte den Titel unbedingt lesen. Er hat mich wirklich nicht enttäuscht, sondern meine Erwartungen ...

Ein neues Buch von Nina Blazon und noch dazu eines ohne Fantasyelemente? Das hat mich sofort gereizt und ich wollte den Titel unbedingt lesen. Er hat mich wirklich nicht enttäuscht, sondern meine Erwartungen zum größten Teil erfüllt.
Ich muss gestehen, die Figuren haben wirklich etwas ganz eigenes, das man mögen muss. Mit Mo musste ich erst einmal warm werden, bevor ich mich ganz in sie hineinversetzen konnte. Doch dann konnte ich gar nicht mehr aufhören damit und ihre emotionale Achterbahnfahrt hat mich durch die ganze Geschichte hindurch mitgerissen. Man erkennt bald, wie vielschichtig sie ist, was sie wirklich antreibt und warum sie so handelt und auf bestimmte Situationen und Menschen so reagiert. Die Entwicklung, die sie durchmacht, ist mit viel Fingerspitzengefühl und ohne die Holzhammermethode geschrieben, die einem Leser keinen Spielraum für eigene Interpretationen lässt. So leidet und liebt man ab einem bestimmten Zeitpunkt immer mit ihr bis zum Schluss.
Unterstützt wird sie von sehr lebendigen und speziellen Nebencharakteren, die zwar oft nicht sehr sympathisch, aber dafür auch keine platten Stereotypen sind, allem voran Aino, der perfekte Gegenpol zu Mo. Keiner von ihnen ist vollkommen, sondern voller Fehler, ungelöster Geheimnisse und menschlicher Beweggründe, die sich nicht alle erschließen, was wirklich realistisch gestaltet ist.


Der Schreibstil ist wie die Protagonisten etwas Besonderes, kraftvoll mit ungewöhnlichen, aber stimmigen Vergleichen, einem trockenen, nie zu plumpen Humor und gespickt mit so anschaulichen Bildern, dass man sich nicht nur die Schauplätze erstaunlich gut vorstellen, sondern auch die Empfindungen der Hauptheldin spürbar nachvollziehen kann. Die Kulisse Finnland passt da perfekt dazu und wird mit seinem Lokalkolorit und allen Eigenheiten genial eingebunden. Man erfährt einiges über das Land, seine Bewohner und die Hauptstadt Helsinki, was häufig mit einem Augenzwinkern, aber nie abfällig porträtiert wird. Ich habe sofort selbst Lust bekommen, mal dorthin zu reisen und die beschriebenen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen.
Die eigentliche Handlung konnte mich mit ihren verrückten Szenen und unerwarteten Wendungen in ihren Bann ziehen. Am Anfang braucht sie ein paar Kapitel, um in die Gänge zu kommen und auf den letzten hundert Seiten überschlagen sich die Ereignissen für meinen Geschmack ein wenig zu sehr, gerade was das Aufdecken neuer Zusammenhänge angeht, während anderes, wesentlich Wichtigeres bis zum Ende im Unklaren gelassen wird.


Fazit

Nina Blazons Ausflug in die Sparte Erwachsenenliteratur ist meiner Meinung nach mit Liebten wir wunderbar geglückt. Ihre ganz eigenen Figuren voller Tiefe und realistisch gestalteten Wesenszügen, der humorvolle, bildliche und zugleich emotional sehr kraftvolle Schreibstil, die zur Atmosphäre passende Szenerie und die mit verrückten Begebenheiten und unerwarteten Wendungen gespickte Handlung sprechen auf alle Fälle für das Buch.
Nur manches Interessante bleibt weiterhin im Dunkeln und die Längen zu Anfang erschweren den Einstieg ein wenig.
Wer die Werke der Autorin wegen ihrer Besonderheiten schätzt, das skandinavische Flair liebt und sich gerne von ungewöhnlichen Charakteren mitreißen lässt, der sollte diesen Roman einmal näher ins Auge fassen.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Voller kleiner herzzerreißender Momente

Die Widerspenstigkeit des Glücks
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Ich habe ja ein besonderes Faible für Bücher, die in und um Buchhandlungen spielen. Daher wollte ich auch dieses hier unbedingt lesen. Und obwohl es ganz anders war, als ich erwartet hatte, hat es mir ...

Ich habe ja ein besonderes Faible für Bücher, die in und um Buchhandlungen spielen. Daher wollte ich auch dieses hier unbedingt lesen. Und obwohl es ganz anders war, als ich erwartet hatte, hat es mir wirklich gut gefallen.
Hauptsächlich die Figuren konnten mich für sich gewinnen. Da haben wir A. J. Fikry, einen nicht unbedingt einfachen Menschen, der genau zu wissen glaubt, was er will, braucht und mag. Und darin lässt er sich auch ungern belehren. Nach außen hin kann er ein richtiges Ekelpaket sein, doch eigentlich ist er herzensgut, wenn er andere nah genug an sich heranlässt. Dank Maya lernt man ganz neue Seiten an ihm kennen, ohne dass seine Einstellung dabei unglaubwürdig verbogen wird. Vielmehr entwickelt er sich weiter und lebt nach dem Tod seiner Frau endlich wieder auf.
Und natürlich begegnen einem noch weitere, wunderbar skurrile und liebenswerte Protagonisten wie die toughe Amelia, der krimibegeisterte Polizist oder A. J. s resolute Schwägerin, die alle ihr Glück rund um die kleine Buchhandlung suchen.


Der Schreibstil ist im Vergleich zur Anya Balachine Trilogie recht einfach gehalten und daher schön flüssig zu lesen. So wird eine lockerleichte Atmosphäre aufgebaut, die manchmal in einen krassen Gegensatz zu den dramatischen Szenen steht. Ich persönlich fand das nicht schlimm, es hat der Geschichte etwas Tragikomisches verliehen, das ich sehr mochte und das meiner Meinung nach gut zu den Charakteren passt. Auf diese Weise wird die Handlung in verschiedenen Abschnitten erzählt, wobei die Autorin gerade die Szenen herausgesucht hat, die einen immer wieder mitreißen können. Mit einem unterschwelligen, leisen Humor kann Gabrielle Zevin ebenso begeistern wie mit klugen und doch teilweise kuriosen Situationen.
Leider sind mir manche Zeitsprünge zwischen den einzelnen Ereignissen viel zu groß, denn oft werden ganze Jahre ausgelassen, besonders zum Ende hin. Da macht die Story einen gehetzten Eindruck, als hätte man möglichst schnell die letzten Kapitel schreiben müssen, und das obwohl mir ansonsten diese Episodenhaftigkeit sehr gut gefällt. Ein wenig verdirbt das den wirklich gelungenen unkitschigen Schluss, mit dem ich so in der Weise nie gerechnet hätte.


Fazit

Die Widerspenstigkeit des Glücks von Gabrielle Zevin ist ein angenehm zu lesender Erwachsenenroman für Zwischendurch. Mit Wohlfühlcharakteren, die dennoch keinem Stereotyp oder Klischee entsprechen, tragikomischen Szenen voller Wärme und Sensibilität und einem unerwarteten Ende konnte mich die Geschichte von sich überzeugen.
Nur die meiner Meinung nach manchmal viel zu großen Zeitsprünge zum Schluss hin erwecken den Eindruck, als hätte die Autorin zu sehr unter Zeitdruck gestanden.
Wer gerne mal etwas liest, das nicht unbedingt den extrem hohen Ansprüchen eines A. J. Fikry genügen muss, liebenswerte Figuren zu schätzen weiß und nicht auf einem für das Genre typischen letzten Kapitel besteht, für den ist dieses Buch eine tolle Abwechslung.

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Mit vielen bekannten Elementen und doch ganz anders

Das Juwel - Die Gabe
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Sofort als ich das Cover sah und die Inhaltsangabe las, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt haben musste. Und ich habe es nicht bereut, denn es hat mich genauso gefesselt, wie ich es erwartet hatte.
Angefangen ...

Sofort als ich das Cover sah und die Inhaltsangabe las, wusste ich, dass ich das Buch unbedingt haben musste. Und ich habe es nicht bereut, denn es hat mich genauso gefesselt, wie ich es erwartet hatte.
Angefangen mit den Figuren muss ich sagen, dass ich mich sofort in Violet hineinfühlen konnte. Sie ist von der ersten Seite an skeptisch, was ihre Aufgabe angeht, und man spürt gleich, dass sie nicht dort sein will in dieser fremden Welt, selbst wenn sie von einem Wohlstand umgeben ist, den sie in ihrer Kindheit nie erlebt hat. Das gibt ihr die Kraft, ab und an in kleinem Maße zu rebellieren, ohne dabei zu offensiv zu werden. Ich fand das sehr nachvollziehbar gemacht, da sie die Spielregeln des Juwels kaum kennt und die psychische Bedrohung für sie genauso furchtbar ist wie die physische. Ihre innere Zerrissenheit wird besonders deutlich, als sie etwas findet, das sie in dieser ungeliebten Welt hält. Gerade da bin ich gespannt, wie sich das weiterentwickeln wird.
Von den übrigen Protagonisten sind mir besonders die Herzogin vom See und ihr Sohn Garnet positiv aufgefallen, da sie beide das Potential zu einem interessanten und tiefgründigen Charakter haben. Aber dazu wird hoffentlich der zweite Band mehr preisgeben.


Der Schreibstil besticht seine leichte Lesbarkeit und die sehr anschaulichen Beschreibungen eines Settings, das zwar nicht komplett neu, aber dafür unglaublich komplex und gut durchdacht aufgebaut ist. Man braucht ein, zwei Kapitel, um sich hineinzufinden, doch gerade das hat den Reiz der Geschichte für mich ausgemacht. Ebenso wie der Umstand, dass das Hauptaugenmerk auf Violets Entwicklung und ihre einzelnen Entdeckungen bezüglich ihres Schicksals und der ungeschriebenen Regeln um sie herum liegt. Vor dem Hintergrund war es meiner Meinung nach auch passend, dass sie sich verliebt und damit die dadurch entstehenden Komplikationen zum Thema gemacht werden.
Leider verlief die Romanze für meinen Geschmack etwas zu schnell und oberflächlich. Gerade da hätte ich mir wesentlich mehr Tiefe gewünscht. Es wird viel zu viel nur wage angedeutet, sodass man eher spekuliert als wirklich interpretieren kann, was die Autorin aussagen will. Und auch die bedrohlichen Handlungsstränge finden eher im Dunklen statt, ohne dass Violet eine Spur davon ahnt, sodass sie einen zu naiven Eindruck macht. Ich hoffe, dass da im nächsten Teil etwas mehr enthüllt wird.



Fazit

Das Juwel: Die Gabe ist ein viel versprechender Titel im Bereich Jugendliteratur, der frischen Wind in das Genre bringt. Mit einer realistisch geschriebenen Hauptfigur, einer anschaulich beschriebenen und komplexen Welt und einer wendungsreichen Story konnte mich der Roman zum größten Teil überzeugen.
Nur die Liebesgeschichte und manche Handlungsstränge lassen an Tiefe vermissen, die ich mir sehr gewünscht hätte, da sie wirklich Potential mitbringen.
Wer typische Dystopien mit neuem Setting liebt, weibliche Antagonisten mit vielen Facetten mag und gerne über die Aufarbeitung kritischer Themen liest, der kann bei diesem wunderschön gestalteten Buch ruhig zugreifen!

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Veröffentlicht am 14.06.2023

Rasanter als der erste Teil, jedoch etwas weniger Handlung

Das unendliche Meer
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Nach dem fulminanten Ende des ersten Bandes musste ich natürlich sofort den zweiten hinterher lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Und ich muss sagen, dass der Autor die Qualität halten konnte.
Vor ...

Nach dem fulminanten Ende des ersten Bandes musste ich natürlich sofort den zweiten hinterher lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Und ich muss sagen, dass der Autor die Qualität halten konnte.
Vor allem die Figuren konnten mich wieder begeistern. Ich fand es besonders toll, dass man diesmal auch die Perspektiven der anderen Jugendlichen kennenlernt und mehr über deren Vergangenheit erfährt. Das ist wesentlich interessanter, als wenn Rick Yancey weiterhin nur aus Cassies und Bens Sicht erzählt hätte, und gibt der kleinen Gruppe als Ganzes viel mehr Tiefe. Das gilt vor allem deswegen, weil die Charaktere alle vor schwierige, mitunter sehr brutale Entscheidungen gestellt werden, die ihnen teilweise alles abverlangen. Ich musste oft schwer schlucken und fragte mich, was ich wohl in einer solchen Situation getan hätte, besonders da die Protagonisten allesamt realitätsnah beschrieben werden mit ihren Schwächen und Fehlurteilen, die tragische Konsequenzen haben können. Gerade in der Hinsicht bin ich gespannt auf den dritten Teil.


Der Schreibstil ähnelt derjenigen Mischung des ersten Bands: Angenehm zu lesen, mit der typischen Jugendsprache versetzt und mit demselben trockenen Humor gewürzt. Man kann sich nicht nur gut in die Personen hineinversetzen, sondern auch in die rasante Handlung, die von einer beklemmenden Atmosphäre und überraschenden Wendungen unterstützt wird. Man wird regelrecht von einem unerwarteten Ereignis ins nächste geworfen und erlebt lediglich ein paar Ruhepausen dazwischen, in denen man sich ständig fragt, wann ein weiterer Schockmoment folgt. Dadurch wird eine perfekte Weltuntergangsstimmung erzeugt, die auch das Kurzschlussverhalten der Kinder in vielen Szenen plausibel macht.
Leider kann das nicht darüber hinweg trösten, dass eigentlich nicht viel Neues passiert. Einige Erkenntnisse gewinnt man dazu, was die Motive der Außerirdischen angeht, das muss ich zugeben. Doch diese werfen viel zu oft mehr Fragen auf, als sie beantworten. So muss man notgedrungen auf den Abschluss der Trilogie warten, um hoffentlich endlich alle Antworten über die Hintergründe zu erhalten.


Fazit

Mit Das unendliche Meer hat Rick Yancey einen würdigen Nachfolger für Die fünfte Welle geschrieben. Die nachvollziehbare Weiterentwicklung bekannter Figuren, neue interessante und tiefgründige Perspektiven, eine packende, wendungsreiche Handlung und der dazu passende Schreibstil sind die großen Pluspunkte der Fortsetzung.
Leider bleiben noch sehr viele Fragen ungeklärt und die eigentliche Handlung schreitet trotz der massigen Actionszenen kaum voran.
Wer den ersten Band mochte, sich gerne für spannungsgeladene Alieninvasionen mit Tiefgang begeistern kann und zudem gerne Romane aus der Sicht verschiedener Personen liest, der wird sich von diesem Buch sehr gut unterhalten fühlen.

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