Cover-Bild Scherbenmädchen
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 12.02.2015
  • ISBN: 9783846600061
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Liz Coley

Scherbenmädchen

Susanne Klein (Übersetzer)

Angie ist dreizehn Jahre alt, als sie entführt wird. Erst drei Jahre später taucht sie wieder auf. Doch sie kann sich an nichts erinnern. Auch nicht daran, woher die Narben an ihren Fußgelenken stammen. Kleine Frau, Pfadfinderin und Engel könnten ihr helfen, die Vergangenheit Stück für Stück wieder zusammenzusetzen. Denn jede von ihnen trägt einen kleinen Teil von Angies dunklem Geheimnis in sich. Doch sie wissen, dass Angie das gesamte Ausmaß des Erlebten nicht ertragen kann. Sie würde zerbrechen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2023

Geht richtig unter die Haut

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Aufgrund einer Rezension auf ABookshelf Full of Sunshine bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und wusste dank der Inhaltsangabe sofort, dass ich es unbedingt lesen muss. Es hat mich tief bewegt ...

Aufgrund einer Rezension auf ABookshelf Full of Sunshine bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und wusste dank der Inhaltsangabe sofort, dass ich es unbedingt lesen muss. Es hat mich tief bewegt und erschüttert, aber ich habe die Lektüre trotzdem nicht bereut.
Ein starkes Plus ist die Figur der Angie, die die gesamte Geschichte beinahe im Alleingang trägt. Ihre innere Zerrissenheit, die panische Angst davor anzuerkennen, was passiert ist und vor allem die Geheimnisse, die sie umgeben, werden so lebensnah und realistisch demonstriert, dass man regelrecht in die Ereignisse hineingezogen wird. Lange Zeit rätselt man mit ihr, was und warum sie alles vergessen beziehungsweise verdrängt hat und was die ominösen inneren Stimmen in ihr zu bedeuten haben. Mit viel Feingefühl führt einen die Autorin ganz nah und ohne Voyeurismus an die Psyche dieses Mädchens heran, sodass man bei so manchen Szenen eine regelrechte Gänsehaut bekommt. Man muss häufig schlucken, so sehr kann einen Angies Schicksal mitnehmen.
Doch auch das Verhalten von Freunden und Eltern sind meiner Meinung nach sehr nachvollziehbar und mit der nötigen Tiefe dargestellt, obwohl man sie lediglich aus der Sicht des Hauptcharakters miterlebt.

Der Schreibstil ist ebenso eindringlich wie flüssig zu verfolgen. Dank der umgangssprachlichen Wendungen und der kurzen Sätze ist man schnell mitten im Geschehen gefangen und erhält einen bewegenden Einblick in Angies Seelenleben. Doch das Besondere dabei ist, dass die einzelnen Kapitel den Leser mit unterschiedlichen Erzählperspektiven überraschen: Mal werden die Ereignisse aus der dritten, mal aus der ersten Person geschildert, dazwischen befinden sich Abschnitte in Du- und Wir-Form. Liz Coley gelingt dieser Wechsel, ohne zu verwirren oder der Handlung die Spannung zu nehmen, was mich sehr begeistert hat. Genau wie die Protagonistin kann man sich ab einem gewissen Punkt der Wahrheit nicht mehr entziehen, so grausam und schwer zu ertragen sie auch sein mag.
Das Einzige, was mich ein kleines Bisschen gestört hat, war, dass bestimmte Sachverhalte einfach ausgeklammert wurden, die in meinen Augen wichtig gewesen wären. Stattdessen werden sie nur angerissen und im Nachhinein kurz darüber gesprochen. Das war deswegen für mich so schade, weil es wahrscheinlich die Reaktionen der Familie viel plastischer gemacht hätte, hätte man in der Richtung ein paar aktive Szenen eingebaut.


Fazit

Scherbenmädchen von Liz Coley ist ein eindringlich geschriebenes Werk über ein sensibles Thema, das einem an die Nieren geht. Das Schicksal der Hauptfigur nimmt einen aufgrund der starken und facettenreichen Charakterisierung aller Personen unglaublich mit. Und der ungewöhnliche Schreibstil mit den wechselnden Erzählperspektiven trägt noch dazu bei, diese teils bedrückende, teils geheimnisvolle Atmosphäre zu erzeugen und aufrechtzuerhalten.
Lediglich den einen oder anderen Sachverhalt hätte man deutlicher darstellen beziehungsweise aktiver gestalten können.
Wer Jugendromane mag, die sich mit ernsten Problemen auseinandersetzen, Protagonisten bevorzugt, die durch eine unglaubliche Tiefe bestechen und sich gerne mal für eine sehr schwierig zu verarbeitende Handlung mehr Zeit zum Lesen lässt, für den ist dieser Roman genau das Richtige!

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Veröffentlicht am 20.02.2017

Scherbenmädchen

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Das Buch ist mir zunächst durch das Cover aufgefallen, die kräftige Farbe Rot wirkt ja meist als Signalfarbe für etwas alarmierendes, dazu die Konzentration auf das Mädchen in der Mitte und den Titel, ...

Das Buch ist mir zunächst durch das Cover aufgefallen, die kräftige Farbe Rot wirkt ja meist als Signalfarbe für etwas alarmierendes, dazu die Konzentration auf das Mädchen in der Mitte und den Titel, einfach gut gemacht und entsprechend der Thematik toll gewählt.

Die Protagonistin Angie steht zu Beginn vor ihrer Haustür, doch sie merkt das irgendwas nicht stimmt. Das letzte woran sich Angie erinnern kann ist ein kühler Augustmorgen im Ferienlager, wie also kommt sie im September plötzlich vor die Haustür ihrer Eltern? Spätestens als ihre Mutter ihr mitteilt, dass sie über 3 Jahre vermisst war, wird ihr klar, irgendwas passt nicht zusammen. Sie hat Narben an den Händen und Füßen, sie ist sehnig, dünn und muskulös, zudem scheint sie vergewaltigt worden zu sein. Doch Angie kann sich an nichts erinnern, und so beginnt die Sache nach der Vergangenheit in ihrem Kopf und bei ihren anderen "Persönlichkeiten", doch was sie dort erfährt ist an Grausamkeit kaum zu überbieten!

Angie wächst im Laufe der Geschichte mit der Erzählung mit, was als roter Faden gut verwirklicht wurde. Wir als Leser erfahren immer zu Angies Gedanken und Gefühle, teilweise auch kurze Abschnitte ihrere anderern Persönlichkeiten. Durch das Kennenlernen und der Erfahrung der Persönlichkeiten setzt sich der Scherbenhaufen in ihrem Kopf zusammen und Angie nimmt diese Situation sehr tough und mutig an, was sie als Kämpferin auszeichnet.
Angie's Teilpersönlichkeiten sind sehr gut heraus gearbeitet und jede Einzelne für sich ist schon "fast" ein eigener Mensch, jedoch möchte ich, um die Spannung nicht zu verderben, nicht zu viel verraten.

Dieses Buch hatte mich von der ersten Seite an in seinem Bann, was vor allem auch an dem Schreibstil und der 3-teiligen Gliederung des Buches. Durch die kleinen Inszenierungen der Teilpersönlichkeiten in Form von Briefen, Gedanken oder Aufnahmen wurde die Geschichte abgerundet und die Spannung aufrecht erhalten. Insgesamt habe ich für dieses Buch nur 2 Tage gebraucht, die Seiten flogen also nur so dahin.

Am Ende gab es nochmal einen kleinen Aufschwung in Sachen Spannung, auch wenn hier bei viel "Zufall" gefragt war konnte mich die Story im Ganzen überzeugen. Einige offene Fragen bleiben, dies finde ich aber gut, so bleibt es mir als Leser überlassen wie ich mir die Zukunft von Angie vorstelle, nach diesen Erkenntnissen und Erfahrungen.


Fazit:
Dieses Buch ist ein echter Page-Turner in Sachen Jugend-Thriller, ich konnte es nur schwer weglegen und war unglaublich fasziniert von Anige's Persönlichkeitsstörung. Es zählt defintiv mit zu meinen Jahreshighlights 2015, auch wenn das Jahr noch jung ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liz Coley erzählt alles sehr lebendig, wodurch ich das Gefühl hatte, Angies Geschichte hautnah mitzuerleben

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Erster Satz:
Du hattest vergessen, wie früh beim Sommerzeltlager die Sonne aufgeht - und wie laut die Vögel am Morgen singen.

Schreibstil:
Liz Coley erzählt alles sehr lebendig, wodurch ich das Gefühl ...

Erster Satz:
Du hattest vergessen, wie früh beim Sommerzeltlager die Sonne aufgeht - und wie laut die Vögel am Morgen singen.

Schreibstil:
Liz Coley erzählt alles sehr lebendig, wodurch ich das Gefühl hatte, Angies Geschichte hautnah mitzuerleben.

Meine Meinung:
Das junge Mädchen Angie taucht nach 3 Jahren plötzlich wieder auf, nachdem sie zuvor bei einem Schulausflug entführt wurde. Sie hat weder eine Erklärung für ihre Narben noch weiß sie, was die letzten 3 Jahre passiert ist.
Die Autorin nimmt uns auf den folgenden 320 Seiten mit auf eine spannende Reiße über die menschliche Psyche.

Ich habe Angie schon nach einigen Seiten in mein Herz geschlossen.Dadurch und dem oben erwähnten Erzählstil der Autorin nahm ich sehr intensiv an ihrer Geschichte und ihren Erlebnissen teil.

Überraschenderweise findet sich Angie in ihrem neuen „alten“ Leben gut zu recht und akzeptiert nach einiger Zeit, das sie mittlerweile 16 Jahre alt ist. Hierbei hilft ihr unter anderem ihre ehemals beste Freundin.

Mithilfe einer Therapeutin versucht Angie nun ihre Teilpersönlichkeiten kennen zu lernen, welche sie sich durch die traumatischen Erlebnisse der letzten 3 Jahre erschaffen hat.

Fazit:
Ich finde das Buch sehr fesselnd und auch das Thema Psychosen und Teilpersönlichkeiten. Auch wenn ich von Medizin keine Ahnung habe, konnte ich der ganzen Sache rund um Angies Probleme sehr gut folgen.

Für mich ist dies ein Buch der Kategorie „ in einer Nacht durch lesen“ und daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ungewöhnlicher, spannender und überraschender Thriller

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Zum Inhalt:
Während eines Pfadfindercamps wird die 13jährige Angie entführt. Drei Jahre später taucht sie plötzlich wieder zu Hause auf. Was in der Zwischenzeit passiert ist, weiß niemand, auch Angie nicht. ...

Zum Inhalt:
Während eines Pfadfindercamps wird die 13jährige Angie entführt. Drei Jahre später taucht sie plötzlich wieder zu Hause auf. Was in der Zwischenzeit passiert ist, weiß niemand, auch Angie nicht. Doch die Lösung zu diesem Fall ist in den Tiefen von Angies Psyche verborgen.

Meine Meinung:
Es ist ein absolut ungewöhnlich aufgebauter Jugend-Thriller, den Liz Coley hier präsentiert. Ausgehend von einem sehr spannenden Start rund um die Entführung Angies und ihrer unerwarteten Rückkehr, zieht sich die zentrale Frage danach, was in den drei Jahren passiert ist, als Grundmotiv konstant durch die Geschichte hindurch. Dieses Geheimnis wird nur Stück für Stück, einem Puzzle gleich, enthüllt. Dabei lernt der Leser auch Angie, ihr Umfeld und ihre Kindheit besser kennen und verstehen. Besonders interessant ist es, dass es Angie ganz genauso geht.
Eine besondere Stärke dieses Buches liegt für mich, neben der ungewöhnlichen Geschichte, in der Charakter-Entwicklung, die in diesem Buch durchaus eine ganz neue Bedeutung bekommt. Es ist sehr interessant zu verfolgen, wie Angie selbst ihre Geschichte auf- und verarbeitet. Aber auch die anderen Charaktere sind Liz Coley sehr gut gelungen, von den verstörten Eltern, die mit ihren Gefühlen nicht richtig umzugehen wissen, bis zu Angies Freundeskreis, der sich vollkommen neu definiert. Es ist sehr interessant, die Interaktionen zwischen den Charakteren und deren Auswirkungen zu verfolgen.
Last but not least passt auch der Schreibstil sehr gut zum Setting und den Charakteren. Das Buch liest sich flüssig und leicht, ohne von der Ausdrucksweise zu einfach oder gar „platt“ zu wirken.
„Scherbenmädchen“ ist ein Thriller, der nicht „nur“ unterhält und fesselt, sondern der nebenbei auch ethische Fragestellungen aufwirft, die einen selbst ins Grübeln bringen und dem Ganzen Tiefgang verleiht.
Da die Story aber für meinen Geschmack ein / zwei Zufälle zu viel enthält, ziehe ich in der Endwertung einen Stern ab und vergebe insgesamt gute vier Sterne.

FAZIT:
Ein außergewöhnlicher, spannender Jugend-Thriller, der mich insbesondere mit seiner Grundidee und der Charakterentwicklung überzeugt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Die verlorene Zeit" (Kapitelüberschrift des Prologs).

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Inhalt:
Angie wurde als 13-jähriges Mädchen aus einem Sommerzeltlager entführt.
Drei Jahre später taucht sie plötzlich wieder zu Hause auf - ohne jede Erinnerung.
Gemeinsam mit einer Psychologin versucht ...

Inhalt:
Angie wurde als 13-jähriges Mädchen aus einem Sommerzeltlager entführt.
Drei Jahre später taucht sie plötzlich wieder zu Hause auf - ohne jede Erinnerung.
Gemeinsam mit einer Psychologin versucht sie "die verlorene Zeit" aufzuarbeiten: Ihre Erinnerungen zurückzugewinnen und das Erlebte zu verarbeiten.
Dabei stellt sich heraus, dass sich in ihr mehrere Persönlichkeiten entwickelt haben, die in verschiedenen Situationen die Kontrolle über Angie übernommen haben, um sie vor dem Erlebten zu schützen.

Meine Meinung:
Ich fand es als Leser plausibel dargestellt, dass sich durch die Ereignisse nach der Verschleppung die Persönlichkeit der Protagonistin in mehrere "Einzel-Personen" gespalten hat.

Gut fand ich, dass die Autorin auch beschreibt, wie es sich für die Protagonistin aufgrund ihrer Erinnerungslücke anfühlt; denn für sich selbst fühlt sie sich immer noch als 13-Jährige; dies zeigt die Autorin z.B. dadurch, dass die Protagonistin ihren eigenen Körper nicht erkennt und sich z.B. über ihre langen Arme wundert.

Die Wechsel der Sprünge, dass die Geschichte der Protagonistin über die vergangenen drei Jahre aus der Sichtweise und Erfahrung der unterschiedlichen Persönlichkeiten erzählt werden, machen die Geschichte spannend, weil man als Leser so nach und nach häppchenweise immer mehr erfährt.

Ich fand dies ist mal eine andere Art mit dem Thema Entführung und Missbrauch umzugehen.

Fazit: Lesenswert!