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Veröffentlicht am 01.12.2017

spannender Krimi

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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„Böses Kind“ ist ein Titel, der vielleicht schon etwas viel vom Inhalt verrät. Es war mein erstes Buch von Martin Kirst und ich gebe zu, dass ich mir das Buch nicht gekauft hätte, da ich das Cover total ...

„Böses Kind“ ist ein Titel, der vielleicht schon etwas viel vom Inhalt verrät. Es war mein erstes Buch von Martin Kirst und ich gebe zu, dass ich mir das Buch nicht gekauft hätte, da ich das Cover total hässlich finde. Aber der Autor interessiert mich schon lange und da es eine neue Reihe ist, die hier ihren Anfang nimmt, war das ein guter Grund es lesen zu wollen.

Der Schreibstil ist von Anfang an auf Spannung ausgerichtet. Kurze Sätze, prägnante Akteure, wechselnde Perspektiven in relativ kurzen Kapiteln. Dem entsprechend ist es gut lesbar und man hat keine Zeit für Langeweile, fragt sich statt dessen ziemlich schnell, was mit dem verschwundenen Mädchen passiert ist und was sie mit dem Toten zu tun haben könnte.

Alles in allem ein guter Krimi. Beide Ermittler haben so ihre Eigenarten. Das fand ich sehr amüsant. Das Ende ist ungewöhnlich offen. Aber für mich okay. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 01.12.2017

solider Spionagethriller

Das Vermächtnis der Spione
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Le Carré kehrt zurück zu meinem liebsten Spion. Zu Smiley. Dessen rechte Hand Peter Guillaume spielt eine Art Erzähler, der von dem wohl wichtigsten Fall der Smiley-Ära berichten soll.

Operation Windfall ...

Le Carré kehrt zurück zu meinem liebsten Spion. Zu Smiley. Dessen rechte Hand Peter Guillaume spielt eine Art Erzähler, der von dem wohl wichtigsten Fall der Smiley-Ära berichten soll.

Operation Windfall wurde das Ganze im Agenten-Jargon genannt. 1961 wurden ein wichtiger britischer Spion und dessen Freundin an der Berliner Mauer erschossen. Der Secret Service versucht nun nach all den Jahren den Schuldigen zu finden – oder wahlweise Guillaume dafür abzustempeln. Die Hinterbliebenen der zwei Erschossenen streben ein Gerichtsverfahren an, welches, wenn der Fall einmal in die Öffentlichkeit gezogen würde, sehr große Wellen schlagen würde. Das soll mit allen Mitteln verhindert werden.

Le Carrè zelebriert den guten alten Spionageroman so, wie einst in seinen schriftstellerischen Anfängen. Der kalte Krieg war damals in vollem Gange. Die DDR und die Russen waren das vorherrschende Feindbild und Guillaume und Smiley agieren ernster und politischer als es der damalige James Bond tat aber das Doppelbödige und Geheimnisvolle des Agentenlebens kommt auch hier durch. Man muss Spionageromane lieben und ein wenig Muße mitbringen. Der Autor erzählt auf subtile und ruhige Art. Große Aktion darf man nicht erwarten. Aber feinsinnige Dialoge und kluge Überlegungen über das damalige Weltbild durchaus. Und man kann gerne reflektieren, ob sich die Welt tatsächlich geändert hat oder ob es nicht nur noch bessere und einfachere Möglichkeiten gibt, den Menschen auszuspionieren und zu instrumentalisieren.

Veröffentlicht am 14.11.2017

solide und empfehlenswert

Origin
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Edmond Kirsch, bekannter Theoretiker und Zukunftsforscher, kündigt eine sensationelle wissenschaftliche Entdeckung an. In einer weltweit live übertragenen Fernsehsendung, will er diese vorstellen. Bevor ...

Edmond Kirsch, bekannter Theoretiker und Zukunftsforscher, kündigt eine sensationelle wissenschaftliche Entdeckung an. In einer weltweit live übertragenen Fernsehsendung, will er diese vorstellen. Bevor er aber dazu kommt, wird er vor laufender Kamera erschossen. Langdon war mit ihm seit langem befreundet und zu der Veranstaltung ebenfalls angereist. Hautnah muss er das Attentat miterleben. Mit der Leiterin eines Museums, Ambra Vidal, macht er sich sofort auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei geraten die beiden erst mal als Verdächtige ins Zentrum der Ermittlungen. Da Ambra die Verlobte des spanischen Thronfolgers ist, ist auch das Königshaus stark in die Geschichte involviert.

Dan Brown mixt bewährte Inkredenzien für seinen neuen Thriller. Da ist zum einen der wohl bekannte Robert Landgon, der persönlich und aus wissenschaftlichem Interesse an einer Auflösung des Mordfalles interessiert ist. Außerdem gibt es ein sehr großes Rätsel, welches diesmal vor allem den Zugang zu Edmonds Computer öffnen soll, um an das Geheimnis von Kirsch’s Entdeckung zu kommen. Selbstverständlich ist die Kirche wieder stark involviert und ein Mörder jagt Langdon und Ambra. Diesmal hat Robert einen ziemlich mächtigen Helfer, der ihm die Suche erleichtert und die Verfolger auf falsche Fährten lockt.

Brown erfindet das Genre mit seinem Thriller "Origin" sicher nicht neu aber er versteht es durchaus, eine stetig wachsende Spannung zu erzeugen die dafür gesorgt hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Die Auflösung hat mir gut gefallen und es hat Spaß gemacht, diesen Thriller zu lesen.

Tatsächlich habe ich jede Menge Neues erfahren und diesmal ist es nicht nur kulturell und kunsthistorisch sondern auch ziemlich wissenschaftlich. Solide und eine Empfehlung wert. Nicht nur für Fans sondern auch für Quereinsteiger durchaus geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Tempo
  • Atmosphäre
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 20.08.2017

Underground Railroad

Underground Railroad
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In das Buch „Underground Railroad“ von Colson Whitehead hatte ich sehr große Erwartungen. Zum einen, da es dieses Jahr den Pulitzerpreis gewonnen hat und zum anderen, weil es eine hochinteressante Geschichte ...

In das Buch „Underground Railroad“ von Colson Whitehead hatte ich sehr große Erwartungen. Zum einen, da es dieses Jahr den Pulitzerpreis gewonnen hat und zum anderen, weil es eine hochinteressante Geschichte zum Hintergrund nimmt. Viele Sklaven die auf den Baumwollplantagen Georgias im Süden der Vereinigten Staaten lebten, versuchten immer wieder in den Norden des Landes zu fliehen. Sie bauten dazu eine geheime Fluchtstraße auf, auf der die Flüchtlinge Unterstützung und Schutz finden konnten gegen die Weißen, die sie versuchten wieder einzufangen. Am Beispiel der jungen Cora wird diese Geschichte geschildert.

Der Autor gehört selbst der afroamerikanischen Gesellschaft an und hat dieses Thema sicherlich auch gewählt, um von den Leiden seiner Vorfahren zu erzählen. Er hat sich intensiv mit der Materie beschäftigt und versucht nicht nur über die Flucht sondern über viele Aspekte der Sklaverei zu sprechen. Das Buch ist sehr anspruchsvoll geschrieben und auch wenn man schon einiges von der damaligen Zeit weiß, gibt es noch viele Details und Hintergründe, die mir neu waren und mich erschüttert haben.

An einigen Stellen war ich mir nicht ganz sicher, wie viel wirklich der Wahrheit entsprach oder vom Autor etwas verfremdet wurde. Mir hätte es gefallen, wenn man hier noch mehr Klarheit erhalten hätte.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Warum geschah dies alles?

Dann schlaf auch du
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„Dann schlaf auch du“ von Leila Slimani ist kein Krimi und auch kein Thriller. Auch wenn hier über zwei Morde gesprochen wird sollte man dies unbedingt wissen. Es ist eher eine belletristische Analyse ...

„Dann schlaf auch du“ von Leila Slimani ist kein Krimi und auch kein Thriller. Auch wenn hier über zwei Morde gesprochen wird sollte man dies unbedingt wissen. Es ist eher eine belletristische Analyse eines schrecklichen Geschehens. Und um dem Leser jede Illusion zu nehmen beginnt das Ganze mit dem Mord an den zwei kleinen Kindern von Myriam und Paul. Mord an Kindern ist ja immer ein Horrorszenario. Aber hier wird dies noch dadurch verstärkt, dass die Täterin das Kindermädchen ist. Also die, die nach den Eltern den Kindern am nächsten stand. Die, die in der Familie integriert schien und der man es nie zugetraut hätte.

Natürlich trügt der harmonische Eindruck. Langsam, Seite für Seite, wird die Familienidylle seziert. Erste Unterströmungen werden sichtbar. Nicht einzuordnen aber auch nicht wegzureden. Aber hätte man dieses Drama verhindern können? Hätte man sehen müssen, dass Louise krank ist und dass ihre Krankheit in dieser Gewalttat enden wird? Oder war dies alles unvermeidlich?

Ein literarischer Roman der keinen Spaß macht, weil das Thema zu schrecklich ist. Aber der mit einer schönen Sprache den Leser in den Strudel dieser Tat zieht. Es ist schwer sich ihm zu entziehen.