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Veröffentlicht am 25.06.2023

Nicht die erwartete Beziehungskomödie

Happy Place
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Wie jedes Jahr treffen sich die angehende Ärztin Harriet und ihre ehemalige Collegeclique für eine Woche Urlaub in einem Cottage in Maine. Nur einer wird nicht dabei sein, Wyn. Denn vor einigen Monaten ...

Wie jedes Jahr treffen sich die angehende Ärztin Harriet und ihre ehemalige Collegeclique für eine Woche Urlaub in einem Cottage in Maine. Nur einer wird nicht dabei sein, Wyn. Denn vor einigen Monaten haben er und Harriet, das Traumpaar unter den Collegefreunden, nach einer kurzen Zeit der Fernbeziehung getrennt. Leider wissen die anderen nichts davon und haben Wyn als Überraschungsgast geladen. Zudem soll das Cottage verkauft werden und damit ist es der letzte Sommer in ihrem Happy Place. So kommt es, dass Harriet und Wyn im dort erstmals nach der Trennung wieder aufeinandertreffen und um die heitere Urlaubsstimmung nicht zu zerstören so tun, als ob alles in Ordnung wäre und versuchen, das glückliche Paar zu mimen, was ihnen zunehmend schwerer fällt. Denn da ist so viel Ungesagtes zwischen ihnen.

"Eine zweite Chance für die Liebe. Die neue große RomCom von Bestsellerautorin Emily Henry - voller Charme, Witz und großen Gefühlen", so steht es in der Produktbeschreibung des Buches. Auch das Cover ließ mich vermuten, dass es hier um eine witzige Geschichte voller Fettnäpfchen und Fauxpas gehen würde. Doch tatsächlich würde ich das Buch wirklich gar nicht zum Genre RomCom zählen. Der Schreibstil ist zwar teilweise bissig bis ironisch, doch der Inhalt ist nicht wirklich "witzig". Vor allem für Harriet wird die Woche zu einem echten Gefühlschaos, das nur sehr sehr zögerlich aufgelöst zu werden scheint. Immer wieder erinnert sie sich an ihre Happy Places mit Wyn in einer Art Rückblenden aus besseren Tagen, in denen sie unzertrennlich schienen. Nur sehr langsam beginnt man auch als Leser zu verstehen, wo eigentlich das Problem in der Beziehung bestand. Wie immer gibt und gab es riesige Kommunikationsprobleme, falsche Annahmen und Dinge, über die sich die Beteiligten erst spät klar werden.

Ein weiteres Problem sind die Freundschaften unter den Protagonisten, die in Gefahr scheinen. Hier will ich nicht zu viel verraten, doch es sind schon ziemlich viele Baustellen, die die Beteiligten teilweise schon aus ihren Familien mitbringen und die ihr Handeln beeinflussen. Mit dem Verkauf des Cottages scheint auch das Gerüst der Freundschaft zu bröckeln und es ist teilweise bitter dies mitzuerleben. Ebenso wie die teilweise schwierigen Familienverhältnisse. Doch im Endeffekt steckt ganz viel Wahrheit in Emily Henrys Geschichte, so dass der/die ein oder andere Leserin vielleicht in kleinen Teilen wiederfinden kann. Anstatt mich zu erheitern, hat mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt: über Pläne im Leben, über verlorene Freundschaften, Missverständnisse und Dinge, die man im Leben einfach nicht vorhersehen kann. Und im Großen und Ganzen sind es die schönen Momente, die man aus dem Buch und in der Realität festhalten möchte. Nicht ganz verschweigen möchte ich, dass es natürlich auch ziemlich knistert. Das war allerdings eine Sache, die für mich in manchen Momenten nicht ganz so passend war und für einige Leserinnen die beiden Protagonist*innen vielleicht oberflächlich erscheinen lässt. Für mich jedoch ein lesenswertes Buch, das 4 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Überwiegend sogartige Spannung

Tristan Mortalis
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Die Freunde Tristan (Michael), Claire, Alice, Bene und Damian freundeten sich während der Schulzeit an. Vor allem durch die Theater-AG sind sie ein eng miteinander verbunden. Am Tag ihres Abschlusses feiern ...

Die Freunde Tristan (Michael), Claire, Alice, Bene und Damian freundeten sich während der Schulzeit an. Vor allem durch die Theater-AG sind sie ein eng miteinander verbunden. Am Tag ihres Abschlusses feiern sie gemeinsam in ihren Kostümen aus dem Stück Tristan und Isolde den Schulabschluss am Bootshaus. Danach beginnt für alle ein neuer Lebensabschnitt, der kaum Zeit für die Pflege ihrer Freundschaft lässt. Claire studiert Jura, Bene fährt auf eine Kreuzfahrtschiff um die halbe Welt, Alice macht eine Ausbildung zur Malerin und Damian kümmert sich vorwiegend um seine Band. Doch alle vier horchen auf, als im Moor nahe dem Bootshaus eine Leiche mit Tristans Kostüm gefunden wird. Doch wollte dieser nicht ebenfalls reisen. Sofort kehren die Freunde in die Heimat zurück, um zwischen Hoffen und Bangen gemeinsam herauszufinden, was am Abend der Feier passiert sein könnte, mit ungeahnten Folgen.

Den ersten Jugendthriller des Autorenduos Hill und Stapor "Lupus Noctis" habe ich im letzten Jahr verschlungen und war sehr gespannt auf das neue Werk der beiden. Der Klappentext las sich wieder sehr spannend. Das Cover ist ähnlich gestaltet, wie das vorherige. Während der Beginn der Geschichte in meinen Augen dem letzten Buch ziemlich nahe kommt - Jugendliche, die gerade den Abschluss gemacht haben und dann in alle Winde verstreut sind, um noch einmal in ihrem Heimatort zusammenzukommen - änderte sich der Verlauf dann jedoch grundlegend, da schnell feststeht, dass sich bei der Abschlussfeier etwas Furchtbares zugetragen haben muss. Ausgehend von diesem Ereignis versuchen Bene, Claire, Alice und Damian dem Rätsel das Schicksal von Tristan auf den Grund zu gehen.

Sehr geschickt wechseln die beiden Autorin dabei immer wieder den Blickwinkel zwischen den vier Protagonistinnen. Man erfährt dabei sowohl einiges über ihre gegenwärtige Situation, als auch nach und nach über den Abend der Feier am Bootshaus. Natürlich ermittelt auch die Polizei in dem Fall und weitere Personen scheinen in den Fall verwickelt zu sein. Jeder Perspektivwechsel ist durch Angabe des Namens, des Datums und sogar der Uhrzeit gekennzeichnet. Letzteres wäre meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig, da die Rückblicke und Erinnerungen innerhalb der Gegenwart erzählt werden. Es gibt also nur eine Zeitebene. Die Charaktere von Claire, Bene, Alice und Damian werden - damals wie heute - nachvollziehbar offenbart. Trotzdem lassen sich die vier jungen Leute nur wenig hinter die Fassade blicken. Dauernd hat man das Gefühl, dass jeder von ihnen etwas zurückhält. Recht schnell kristalisiert sich jedoch ein Hinweis auf einen möglichen Täter heraus, den auch unerfahrene Thrillerleserinnen sofort bemerken. Dennoch kann die Geschichte noch mit einigen Twists aufwarten, die tragisch sind und mich überrascht haben.

Obwohl das Puzzle einer tragischen Nacht mich gefesselt hat und ich auch das Setting - diesmal im Norden mit viel Meeresbrise und Moorstimmung - toll fand, blieb ich am Ende etwas unzufrieden zurück, was die Schuldfrage betrifft und die Gefühle der einzelnen Beteiligten. Diese fand ich im Gegensatz zum Rest des Buches etwas unglaubwürdig und sehr einfach gewählt. Manche Folgen, die es geben müsste, wurden am Schluss ganz ausgeklammert, z.B. die Frage, wie eine Klassenkameradin Privates ungestraft im Netz veröffentlichen kann usw. Trotz der kleinen Mängel hat mir das Buch vom Spannungsgrad her aber wieder gut gefallen und mich sehr zum Nachdenken über die Freundschaften im Buch angeregt. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Zum Mitfühlen und Genießen

Die verlorene Tochter
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Die junge Kellermeisterin Lily ist nach einem längeren Aufenthalt in Neuseeland gerade erst zurück in London. Ihre nächste Station soll das Familienweingut der Rossis in Italien sein, wo sie sich fortbilden ...

Die junge Kellermeisterin Lily ist nach einem längeren Aufenthalt in Neuseeland gerade erst zurück in London. Ihre nächste Station soll das Familienweingut der Rossis in Italien sein, wo sie sich fortbilden möchte. Ihre Leidenschaft für Wein hat sie von ihrem bereits verstorbenen Vater übernommen. Da erreicht sie ein Brief einer Anwaltskanzlei, die die Erbschaft der Leiterin eines Londoner Frauenhauses regelt. Lily erhält eine Schachtel, die eigentlich für ihre Großmutter bestimmt gewesen war. Darin befindet sich ein italienisch verfasstes Rezept und ein Abschnitt eines Opernprogramms der Mailänder Scala von 1946. Doch was soll Lily damit nur anfangen? Sie reist früher nach Italien und macht sich auf die Suche, wobei sie unverhofft vom attraktiven Sohn der Rossis unterstützt wird. Kann Lily die Geheimnisse der Vergangenheit klären und ihr eigenes Glück finden?

Ich hatte mal wieder Lust, ein Buch zu lesen, in dem es um ein Familiengeheimnis geht. Die Beschreibung und die Leseprobe haben mir gut gefallen. Zunächst lernt man Lily mit ihrer Leidenschaft für Wein und ihrer tiefen Verbundenheit mit ihrem verstorbenen Vater kennen. Dessen Tod hat sie ziemlich mitgenommen. Sie möchte sich und ihm unbedingt noch den Traum vom eigenen Wein erfüllen. Darüber vergisst sie leider manchmal in sich hineinzuhorchen. Der Brief der Anwaltskanzlei lässt sie nicht nur eine Suche starten, es ist auch eine Reise der Protagonistin zu sich selbst. Die Autorin schildert auf zwei verschiedenen Zeitebenen, was sich in Gegenwart und Vergangenheit ereignet (hat). Von der Vergangenheit erhält man als Leser*in immer nur kürzere Einblicke, so dass sich das Gesamtbild erst nach und nach zusammensetzt und die gesamte Tragik der damaligen Vorkommnisse offenbart. Sehr gefühlvoll wird hier ein Geheimnis im Leben der Großmutter offenbart, das auch mal zu Tränen rühren kann.

In der Gegenwart trifft Lily auf den Sohn der Rossis und auch hier entwickeln sich Gefühle, die aber auch nicht unbedingt leicht sind. Besonders gut gefallen hat mir bei der Spurensuche das abwechslungsreiche italienische Setting. Von der beeindruckenden Mailänder Scala bis zu Weinbergen wohin das Auge blickt, entführt uns die Autorin an wunderbare Orte und lässt auch durch die ein oder andere Köstlichkeit das Lesen zum Genuss werden. Insgesamt haben mir der Schreibstil, der Aufbau und das italienische Flair der Geschichte sehr gut gefallen, Kenner des Genres dürften allerdings recht bald das Familiengeheimnis, das Lily zu ergründen versucht, erahnen. Da hätte ich mir etwas mehr Rätsel erwartet, auch wenn die vergangenen Ereignisse hier wirklich herzergreifend sind. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Leckere Kastenbrote, aber nicht nur unkompliziert

Kastenbrote
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Brotbacken ist für mich immer etwas ganz Besonderes, da ich als berufstägige Mutter leider nicht allzu häufig dazu komme. Daher hat mich der Untertitel des Buches angelockt: Unkompliziert backen. Das klingt ...

Brotbacken ist für mich immer etwas ganz Besonderes, da ich als berufstägige Mutter leider nicht allzu häufig dazu komme. Daher hat mich der Untertitel des Buches angelockt: Unkompliziert backen. Das klingt erstmal super, bezieht sich in diesem Falle aber vorwiegend darauf, dass der Teig hergestellt und gewirkt wird und dann in der Kastenform geht, bevor man ihn gleich in dieser unkompliziert in den Ofen schiebt. Natürlich ist das eine gewisse Arbeitserleichterung, doch auch wenn ich es mir noch einfacher vorgestellt habe, ist das vor allem bei Sauerteigbroten kaum zu schaffen.

Die Autorin Valesa Schell war mir schon ein Begriff. Auch wenn ich ihren Blog nicht kannte, sind mir schon einige Male ihre Bücher begegnet. Hier hat sie nun ein Buch speziell über Kastenbrote verfasst, bei dem schon das Cover Lust auf frisches Brot macht. Bevor man loslegt, sollte man sich auf jeden Fall in den Kapiteln Wissenswertes und Basiswissen zu den Rezepten ausgiebig informieren. Darin finden sich zum Beispiel Informationen zu den einzelnen Arbeitsschritten, wie z.B. dem Wirken und der Gare, zum Austausch einzelner Zutaten/Mehle bei Bedarf und zu den unterschiedlichen Kastenformen. Mit diesem Grundwissen ist man schon für viele Rezepte gut gerüstet.

Der Rezeptteil ist gegliedert in Rezepte mit Hefe, Rezepte mit Sauerteig, Rezepte mit Lievito Madre, Rezepte mit Vollkorn und Urkorn, Herzhaftes aus dem Kasten und Süßes aus dem Kasten. Die Ansetzung und Weiterführung von Sauerteig und Lievito Madre wird in den jeweiligen Kapiteln erklärt. Für mich waren beide etwas vollkommen Neues, da ich bisher nur Brote mit Hefe gebacken hatte. Den Sauerteig habe ich auch angesetzt. Die Anleitung hierfür ist recht gut gelungen, trotzdem hätte ich sie mir noch etwas ausführlicher gewünscht, da ich manchmal unsicher war, ob ich das alles richtig mache. Die Brotvielfalt der Rezepte ist toll. Da dürfte jeder seine Lieblingsbrote entdecken. Besonders gefallen mir auch die herzhaften Brote, die perfekt zur Grillparty oder für Gäste sind.

Das Backen erfordert meiner Meinung nach aber doch mehr Planung, als ich beim Wort unkompliziert erwartet hatte. Zwar lässt sich die Gehzeit des Teiges durch die Variation von Kühlschrank- und Raumtemperaturzeit anpassen, doch oft passte das Herstellen des Teiges und das Backen nach dem Gehen mit keiner der Varianten in den vollgepackten Alltag und so konnte ich bisher weniger ausprobieren, als ich gerne wollte. Hier rät die Autorin auch im Hinblick auf das Stromsparen ohnehin dazu, mehrere Brote für den Vorrat zu backen. Das kann ich nur unterstreichen. Anfänger die sich ambitioniert ans Ausprobieren machen, werden hier auf jeden Fall leckeres Brot zaubern. Die Rezepte enthalten dafür alle Angaben die man braucht. Zu Zutaten, Zubereitung usw. gibt es jeweils ein Foto des fertigen Brotes. Mir hat noch eine Angabe gefehlt, auf welcher Höhe die Form in den Ofen geschoben werden sollte (oder ich habe sie in den Basisinfos übersehen). Ein kleiner Kritikpunkt sind für mich auch manche Mehle, die es in normalen Supermärkten einfach nicht gibt. Hier in der ländlichen Gegend konnte ich nicht mal alles Roggensorten bekommen. Online Mehl kaufen geht für mich aber leider auch gar nicht. Daher habe ich auch nur Rezepte beachtet, bei denen die Zutaten zu bekommen waren.

Alle Brote, die ich gekostet habe, waren übrigens sehr gut und ich denke darauf kommt es hauptsächlich an, wenn man sich ein Backbuch anschafft. Das Preis-Leistungsverhältnis finde ich auch sehr gut, da man für andere Bücher gut und gerne 30 Euro zahlt. Insgesamt gibt es somit von mir 4 Sterne. Das Buch werde ich auf jeden Fall noch oft nutzen.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Toll für Profis und als längerfristiges Hobby

Gelato
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Anfangs habe ich ein bisschen damit gehadert, ob ich dieses Buch brauche, doch ich wollte mich mal näher mit der Eisherstellung beschäftigen. Die Versuche ohne Eismaschine cremiges Eis herzustellen scheiterten ...

Anfangs habe ich ein bisschen damit gehadert, ob ich dieses Buch brauche, doch ich wollte mich mal näher mit der Eisherstellung beschäftigen. Die Versuche ohne Eismaschine cremiges Eis herzustellen scheiterten bis dahin meist komplett. Hiermit sollen also nun 75 perfekte Eiskreationen gelingen. Der Autor selbst ist Gelatiere und stellt in seinem Vorwort kurz vor, wie er diesen Weg eingeschlagen hat. Besonders wichtig sind ihm qualitativ hochwertigen Zutaten und er möchte bei den Leser*innen das Bewusstsein für hochwertige Lebensmittel vergrößern.

Schon am Anfang des Kapitels Eischule merkt man, die Herstellung von perfekter Eiscréme ist eine Kunst oder eher eine Wissenschaft für sich. Da geht es nicht nur um die Zutaten und die Gewichtung dieser, sondern um das komplexe Gefüge, um die Funktionen verschiedener Zutaten, um feste, flüssige und gasförmige Bestandteile, um Schmelz, um Stabilisatoren und Konsistenz. Auch das Thema Süße und Temperatur spielt eine Rolle, dann der Herstellungsprozess und die benötigten Utensilien, damit die Eiskreation perfekt wird. Klingt und liest sich nicht immer einfach und erfordert schon ein großes Interesse, um hier am Ball zu bleiben. Recht praktisch sind die Informationen über den Vorratsschrank und auch die Eisherstellung Schritt für Schritt ist gut verständlich erklärt und mit Farbfotos des Ablaufes verdeutlicht. Auf ca. 65 Seiten erfährt man alles über die Theorie der Eisproduktion.

Den Rest des Buches nehmen die 75 Eis- und Sorbetrezepturen ein. Dazwischen findet man auch immer wieder Wissenswertes über einzelne Zutaten, vor allem Kakao, Aromen wie echte Vanille, Nüsse und verschiedene Früchte, die in den Rezepten Verwendung finden. Das Buch enthält süße, sahnige und schokoladige Sorten, als auch fruchtige bis hin zu ganz speziellen und sehr kreativen Geschmackskompositionen. Die Mischung gefällt mir tatsächlich sehr gut. Die Rezepte sind allerdings nicht immer ganz einfach nachzumachen, vor allem wegen der in meiner Küche nicht alltäglichen Zutaten wie Dextrose, Guarkernmehl, Glukosesirup, Magermilchpulver, Trockenglukose, Akazienfasern usw. Diese sind alle erst anzuschaffen, bevor es losgehen kann. Allerdings können sich die Ergebnisse auf den großen Farbfotos auch sehen lassen. Am liebsten würde man alle hintereinander probieren. Übrigens gibt es auch einige vegane Eissorten

Die Rezepte enthalten alle wichtigen Informationen, die für das "Nachkochen" nötig sind. Die Zutaten sind immer für eine Menge von 500 ml vorgesehen und werden übersichtlich aufgelistet. Es gibt leicht verständliche Infos zum Vorbereiten, Zubereiten, Kühlen und Gefrieren. Zubereitungs-, Kühl- und Gefrierzeiten sind ebenfalls gesondert angegeben. Zudem gibt es oft noch spezielle Tipps vom Autor, sogar womit man das Eis am besten kombinieren kann. Ein Sach- und ein Zutatenregister sowie nützliche Adressen vor allem für den Einkauf spezieller Zutaten runden das Angebot des Buches schön ab.

Fazit: Das Buch ist qualitativ in allen Belangen sehr hochwertig, aber eben auch in der Theorie sehr wissenschaftlich. Das Angebot an Rezepten ist wahnsinnig toll, wenn man sich nicht scheut, in den Kauf von speziellen Zutaten zu investieren, die für ein Gelingen der Rezepte unbedingt notwendig sind. Daher empfehle ich das Buch eher Profis und allen, die sich längerfristig die Eisherstellung als Hobby vorstellen können oder unbedingt eine absolut hohe Qualität wünschen. 4 Sterne

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