Mord im Kloster
Ruppertsberg. 1151: Die junge Elisabeth von Greich wird von ihrem Bruder in das von Hildegard von Bingen neu gegründete Kloster gebracht. Schnell erkennt die Äbtissin, dass Elisabeth nicht nur sehr klug ...
Ruppertsberg. 1151: Die junge Elisabeth von Greich wird von ihrem Bruder in das von Hildegard von Bingen neu gegründete Kloster gebracht. Schnell erkennt die Äbtissin, dass Elisabeth nicht nur sehr klug ist, sondern auch noch mehrere Sprachen beherrscht. Sie nimmt Elisabeth unter ihre Fittiche und teilt ihr besondere Aufgaben zu.
Als Hildegard von Bingen eine Einladung erhält, an den Verhandlungen über die Thronfolge im Kloster Disibodenberg teilzunehmen, tritt diese die Reise mit Elisabeth und zwei weiteren Nonnen an. Doch schon bei ihrer Ankunft geschieht ein Unfall, der sich dann als Mord entpuppt. Steht dieser in Zusammenhang mit den anstehenden Verhandlungen? Noch kann sich Hildegard keinen Reim drauf machen. Als sie jedoch nach einem Giftanschlag festgesetzt wird, ist sie auf die Hilfe und den Spürsinn von ihrer Novizin Elisabeth angewiesen.
Ich habe schon einige Bücher über Hildegard von Bingen gelesen. Bei den meisten stand sie selbst immer im Vordergrund und es drehte sich vor allem um ihr Leben und ihre Visionen. Der Autor Andreas J. Schulte wählt in seinem Buch einen ganz anderen Blickwinkel. Bei ihm rückt die junge Elisabeth von Greich ins Zentrum der Geschichte und schaut auf das Leben im neu gegründeten Kloster, auf die Äbtissin Hildegard von Bingen und auf ihre Mitschwestern.
Diesen Blickwinkel fand ich sehr interessant. Hildegard von Bingen mal in einer anderen Perspektive zu erleben und merkte dabei deutlich, wie sehr sich der Autor mit dem Leben auf dem Ruppertsberg, dem Klosterbau, auch auf dem Disibodenberg, der Kräuterheilkunde und dem Wesen Hildegards beschäftigt hat. Hinzukommen die politischen Entwicklungen und Ränkespiele, die er in die Geschichte einfließen lässt und sie durch Elisabeth mir erklärt. Sehr plastisch schildert Andreas J. Schulte dabei nicht nur das Leben von Hildegard von Bingen, sondern auch die beiden Klöster und sorgte so dafür, dass ich mir die Lokationen sehr gut vorstellen konnte.
Die Geschichte ist in sich rund und abgeschlossen. Der Kriminalfall setzt erst recht spät ein, so dass ich genug Zeit hatte, Elisabeth und Hildegard etwas besser kennenzulernen. Die Spannung steigt ab dem Moment, wo sich Hildegard mit ihren Mitschwestern auf den Weg machte kontinuierlich an.
Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein spannender historischer Krimi, bei dem ich einen kleinen Einblick in das politische Geschehen zu jener Zeit, die beiden bekannten Klöster und nicht zuletzt in das Leben und Wirken von Hildegard von Bingen erhalten habe.