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Veröffentlicht am 19.06.2023

Schattenwelt

Gallant
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Olivia Prior hat ihren Vater nie kennengelernt und auch die wenige Zeit mit ihrer Mutter vergessen, mittlerweile lebt sie in einem Waisenhaus. Dort ist die stumme Olivia unglücklich, da sie niemand versteht ...

Olivia Prior hat ihren Vater nie kennengelernt und auch die wenige Zeit mit ihrer Mutter vergessen, mittlerweile lebt sie in einem Waisenhaus. Dort ist die stumme Olivia unglücklich, da sie niemand versteht und sie täglich von Ghulen begleitet wird.

Plötzlich erhält sie einen Brief ihres Onkels erhält, der sie auf das Anwesen der Priors einlädt. Lernt Olivia ihre Vergangenheit endlich kennen?

Gallant: Im Garten der Schatten von V.E. Schwab zieht einen in eine düstere und melancholische Welt. Die Autorin schafft es diese Stimmung von der ersten bis zur letzten Seite zu halten.

Die Schattenwelt mit dem Herrn des Hauses, konnte mich überzeugen. Vor allem der Herr ist eine Figur, die ich sehr spannend und detailliert gezeichnet empfand. Letzteres hat mir für die Welt bzw. die Verbindung der beiden Welten gefehlt. An einigen Stellen hätte der Geschichte mehr Tiefe gutgetan. Auch das große Finale war für mich zu simpel, der Spannungsaufbau bis dorthin gelang richtig gut und wurde dann leider mit einem Schlag aufgelöst.

Die Charaktere sind jedoch alle sehr gelungen und in ihrer Unterschiedlichkeit sind sie mir alle ans Herz gewachsen. Die Entwicklung von Olivia und Matthews Beziehung hat mir dabei besonders gut gefallen und der Herr konnte als Bösewicht der Geschichte, das größte Interesse in mir wecken.

Alles in allem war Gallant eine schöne düstere Geschichte, die ein kurzweiliges Lesevergnügen erschaffen hat. Durch ein paar Unstimmigkeiten, vor allem im Bezug auf die Ghule und der fehlenden Tiefe aber nicht vollends überzeugen konnte. Dennoch kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der vor allem gerne eine düstere Atmosphäre liest und Enden liebt, die die eigene Phantasie anregen.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Sommer 1994

Sommersonnenwende (Wolf und Berg ermitteln 1)
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Der Kriminalkommissar Tomas Wolf und die Journalistin Vera Berg treffen im Sommer 94 aufeinander, als erneut eine Frau vergewaltigt und ermordet wurde. Nur sie erkennen Verbindungen zu anderen Fällen und ...

Der Kriminalkommissar Tomas Wolf und die Journalistin Vera Berg treffen im Sommer 94 aufeinander, als erneut eine Frau vergewaltigt und ermordet wurde. Nur sie erkennen Verbindungen zu anderen Fällen und machen sich auf die Jagd nach dem Mörder.

Das Duo Engman und Selåker starten mit Sommersonnenwende eine neue Krimireihe.

Tomas Wolf ist von seiner Vergangenheit auf vielerlei Weise gezeichnet. Sein Leben gerät aus den Fugen, als er seine volle Konzentration auf den Fall legen muss. Die ferne Vergangenheit Tomas‘ ist zwar interessant und ungewöhnlich, war mir vereinzelt aber auch zu überspitzt und radikal dargestellt. Was ein Grund dafür war, dass ich Tomas‘ nicht vollends zu mögen gelernt habe.

Auch Vera Berg war sehr überspitzt dargestellt, dennoch konnte ich mit ihr im Laufe der Geschichte war werden, was vor allem an der Liebe zu Sigge lag.

Im Klappentext heißt es, dass Tomas und Vera „gemeinsam [auf] Jagd nach einem brutalen Frauenmörder“ gehen und genau das hat mir gefehlt. Die beiden hätte zusammen eine spannende Kombination geben können und haben dies auch an wenigen Stellen getan, doch meist haben sie Informationen verschwiegen und die Jagd damit unnötig in die Länge gezogen. Daraus resultierte auch, dass im Mittelteil die Spannung kaum aufkam.

Die Ermittlungsarbeiten wurden interessant dargestellt, die Fälle waren nichts innovatives, aber auch gut beschrieben und die ein oder andere falsche Fährte gezogen, auch wenn diese schnell als solche erkennbar war. Der Schreibstil war detailliert und dennoch leicht zu lesen.

Wer bei Krimis viel über die Ermittler/Journalisten erfahren und deren Charakter nachvollziehen, sowie die Atmosphäre der Umgebung spüren möchte, der ist hier auf jeden Fall an der richtigen Stelle. Spannungsfanatiker könnten aber schnell ihre Lust verlieren.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Ein folgenschweres „Follow“

Der Follower (Tom-Bachmann-Serie 3)
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Ein Täter, der es nur auf eines abgesehen hat: Beine und Influencerinnen, die sein Begehren erwecken.

Der Follower ist der dritte Band der Tom Bachmann Reihe. Grundsätzlich lässt sich dieser Band eigenständig ...

Ein Täter, der es nur auf eines abgesehen hat: Beine und Influencerinnen, die sein Begehren erwecken.

Der Follower ist der dritte Band der Tom Bachmann Reihe. Grundsätzlich lässt sich dieser Band eigenständig lesen, enthält jedoch Spoiler zu den vorherigen Bänden, sodass sich die Beachtung der Reihenfolge empfiehlt.

Da es für mich nicht das erste Buch dieser Reihe ist, ist folgender Aspekt kein Kritikpunkt, der sich auf meine Bewertung niederschlägt, dennoch finde ich es weiterhin relevant zu erwähnen, dass die Reihe extreme Ähnlichkeit zur „Ich bin“-Reihe von Ethan Cross und Chris Carters Charakter Robert Hunter hat. Wer Chris Meyers Reihe liest, sollte sich daher auf ähnliche/bekannte Charakterzüge/Hintergrundgeschichten einstellen.

Leider waren auch in diesem Band seitenlange Berichte über Tom Bachmanns ehemalige Fälle inkludiert. Generell finde ich psychologische Aspekte zwar interessant, aber in dieser Umsetzung leider uninteressant.

Auch Tom Bachmann hat für mich keine gute Entwicklung genommen. Sein Background finde ich weniger spannend, seine Entwicklung (zwischen den Türen stehen) kommt für mich emotional viel zu schwach rüber. Das zieht sich durchs komplette Buch, sodass ich es eher als oberflächlich wahrgenommen habe.

Dennoch konnte mich das Buch an einigen Stellen auch abholen. Die Geschichte um Aaron, so viele Ähnlichkeiten sie an gewissen Stellen mit anderen Büchern auch hat, finde ich super spannend. Aaron ist ein ambivalenter Charakter, der nicht nur das Böse darstellt und durch diese Vielschichtigkeit interessant wirkt.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich dadurch flüssig lesen. In Kombination mit den kurzen Kapiteln sorgt dies dafür, dass das Buch sehr schnell durchgelesen ist.

Der Fall selbst konnte mich ebenso überzeugen und seit langem konnte mich der Täter mal wieder komplett überraschen, ohne dass dieser dabei aus den Fingern gezogen wurde. Neben dem Täter ist auch sein Motiv spannend.

Alles in allem ist Der Follower für mich kein Highlight, weil einige Nebenschauplätze zu viel Platz in Anspruch genommen haben, der dem Fall gut zu Gesicht gestanden und der Hauptgeschichte, die viel Potenzial hatte und gut war, Tiefe verleiht hätte.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Dunkelheit über Norrtälje

Unwesen
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John Ajvide Lindqvist wird als ‚Schwedens Antwort auf Stephen King‘ bezeichnet, was bei mir als King-Fan erstmal hohe Erwartungen schürt. Doch bereits nach den ersten hundert Seiten fühlte ich mich von ...

John Ajvide Lindqvist wird als ‚Schwedens Antwort auf Stephen King‘ bezeichnet, was bei mir als King-Fan erstmal hohe Erwartungen schürt. Doch bereits nach den ersten hundert Seiten fühlte ich mich von Lindqvist genauso an die Hand genommen, wie ich es ansonsten nur von King kenne.

Lindqvist nahm mich als Leserin an beide Hände und zeigte mir seine Heimat Norrtälje, die fünf Freunde - Siw, Anna, Johann, May und Marko – und ihre Familien.

Dabei waren sämtliche Charaktere so gut ausgearbeitet, dass man selbst den eher unsympathischen Hauptprotagonisten etwas abgewinnen konnte und zeitweise mit ihnen mitfühlte.

Dennoch hat mich Unwesen, wenn man bei King bleiben möchte, eher an Joyland erinnert. Gut geschrieben, doch am Ende fehlte das gewisse etwas. Ich habe das Buch zwar gerne gelesen, aber Spannung konnte ich nicht wahrnehmen.

Wir erleben die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen, u.a. die der fünf Hauptprotagonisten und in verschiedenen Zeitebenen, vorwiegend befinden wir uns allerdings in der Gegenwart.

Der Container war interessant und hat die Stimmung des Romans auch bestimmt, jedoch eher aus dem Hintergrund, was ich anhand des Klappentexts nicht ganz erwartete.
Ebenso stimmt für mich der letzte Satz des Klappentexts nicht mit dem Inhalt überein und kann falsche Erwartungen wecken, denen der Autor nicht gerecht werden kann, da er keinen Einfluss auf diesen Klappentext hat(deswegen natürlich nur eine Anmerkung meinerseits und kein Bewertungsaspekt).

Unwesen konnte mich leider nicht vollends überzeugen, da es einige Längen gab und die Geschichte mehr Potenzial gehabt hätte, dennoch bleibt Lindqvist Schreibstil mir in guter Erinnerung und ich werde mich bestimmt nochmal an eines seiner Werke wagen.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Atmosphärischer Sommerroman

One of the Girls
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Lexi verbringt ihren Junggesellinnenabschied mit fünf Freundinnen in Griechenland. Doch anstatt ihre gemeinsame Zeit zu genießen, offenbaren sich immer mehr Brüche zwischen ihnen und ihre lang verborgenen ...

Lexi verbringt ihren Junggesellinnenabschied mit fünf Freundinnen in Griechenland. Doch anstatt ihre gemeinsame Zeit zu genießen, offenbaren sich immer mehr Brüche zwischen ihnen und ihre lang verborgenen Geheimnisse kommen zum Vorschein.

One of the girls ist der aktuelle Roman von Lucy Clarke, die durch den Aufbau der Story einen Pageturner erschaffen hat. Wir erleben die Zeit auf der griechischen Insel aus den Perspektiven aller sechs Frauen und haben dadurch tiefere Einblicke als die anderen (Frauen auf der Insel). Dabei können wir Rätseln, welche Geheimnisse die Frauen verbergen und wer, aus welchem Grund, zur Mörderin werden könnte.

Dies führt dazu, dass eine spannende und packende Atmosphäre erschaffen wird, die vor allem durch das „Was wird passieren?“ geprägt ist. Die Story selbst ist nicht immer actionreich, was es für mich aber auch gar nicht benötigte.

Mit den sechs Frauen hat man zudem grundverschiedene Charaktere geschaffen, bei dem für jeden ein Sympathieträger dabei sein sollte. Gleichzeitig aber auch diejenigen, mit denen man eher nicht befreundet sein möchte. Aber auch das hat dem Roman Spannung verliehen.

Die Auflösung ist für mich schlüssig und nicht zu stark konstruiert, viel mehr ergab sich daraus ein roter Faden. Einen Charakter, bzw. deren Handlungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen, das wirkte für mich nicht ganz rund und auch das Ende war etwas zu viel.

Trotzdem war es ein toller Roman, den ich unheimlich gerne gelesen habe und jedem empfehlen kann, der spannende Gruppenkonstellationen und Ansichten gerne liest.

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