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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Witzig und skurril

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt
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Bei "Widerspruch zwecklos" handelt es sich um einen (Jugend)Roman in dem die 15-jährige Alicja über ihr Leben und Leiden mit einer polnischen Mutter und deren Familie sehr locker und witzig berichtet. ...

Bei "Widerspruch zwecklos" handelt es sich um einen (Jugend)Roman in dem die 15-jährige Alicja über ihr Leben und Leiden mit einer polnischen Mutter und deren Familie sehr locker und witzig berichtet. Man fühlt sich an manchen Stellen an die eigene Teenagerzeit erinnert. Mütter können manchmal seeehr peinlich sein und man leidet richtig mit, wenn sie mit allen Leuten über die Pickel ihrer Tochter diskutiert!
Herrlich ist auch, wie mit gängigen Klischees über Polen gespielt wird und diese überspitzt dargestellt werden, so daß es erfrischend rüberkommt (kettenrauchende Blondinen in Leopardenleggins bei der Papst-Messe und polnische Handwerker, die ohne Ausbildung alles können).

Mein Humorzentrum wird jedenfalls voll getroffen und die Seiten verfliegen im Nu. Die Handlung ist turbulent und die skurrilen Situation reihen sich fast nahtlos aneinander. Eingestreut sind immer wieder "Regeln" die Alicja sich selbst auferlegt, um in diesem Durcheinander einigermaßen klarzukommen. Kleine, immer wiederkehrende Gags und köstliche polnisch/deutsche Übersetzungen lockern das Ganze zusätzlich auf und haben mich sehr gut unterhalten.

Nachdenkliche Momente schleichen sich in dieses fröhliche Buch nur bei der Beschreibung von Celestyna, einer Cousine von Alicja, die eigentlich nur geliebt werden möchte, diese Liebe aber von niemandem -nicht mal der eigenen Mutter- erfahren darf und deshalb einige sehr befremdliche Taten begeht.

Manches wird natürlich zu überspitzt und klischeehaft beschrieben, doch das macht für meinen Geschmack, gerade den Reiz dieses Buches aus.
Insgesamt ein unterhaltsamer, schnell und leicht zu lesender Roman mit viel skurriler Situationskomik.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Erinnert an "Wickie"

Mika der Wikinger - Wettfahrt der Drachenboote
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"Mika der Wikinger" ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe, in der ein kleiner Wikingerjunge mit seiner besten Freundin und einem sprechenden Wildschwein aufregende Abenteuer erlebt.

Das Cover ...

"Mika der Wikinger" ist der erste Band einer neuen Kinderbuchreihe, in der ein kleiner Wikingerjunge mit seiner besten Freundin und einem sprechenden Wildschwein aufregende Abenteuer erlebt.

Das Cover hat mich optisch stark an "Wickie" erinnert und auch seine beste Freundin Edda hat viel Ähnlichkeit mit Ilvie. Doch der Inhalt ist dann ganz anders:

Mika erlebt an seinem 7. Geburtstag eine Enttäuschung nach der anderen, doch mit Hilfe seiner Freundin und einem sehr speziellen Wildschwein, wird der Tag doch noch ganz "zauberhaft". Die Kinder sind mit ihren verschiedenen Charaktereigenschaften wirklichkeitsnah dargestellt. Da gibt es zum Beispiel den von sich selbst überzeugten Rüpel, der andere gerne herumkommandiert, das patente Mädchen und den etwas unsicheren Jungen, der sich so gerne beweisen möchte. Junge Erstleser bzw. Zuhörer können sich mit ihnen gut identifizieren. Dazu tragen auch die liebevoll gestalteten Illustrationen bei, die die Geschichte "miterlebbar" machen.

Einzig der sehr abrupte Schluss der Geschichte hat mich gestört, so dass ich keine volle Punktzahl vergeben möchte. Natürlich geht es in den Folgebänden weiter, doch wenn man nur dieses eine Buch (vor)liest, sind die Kinder enttäuscht, weil das Ende so plötzlich kommt und sie gleich wissen wollen, wie es weitergeht...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebenswerte Einfälle vor ernstem Hintergrund

Danke für meine Aufmerksamkeit
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Das Buch beginnt mit einer kurzen Selbst-Vorstellung der Hausmaus Britta. Wir erfahren z.B. das Mäuse ohne einen Glauben oder Götter auskommen, was durchaus von Vorteil ist. Kleine Bonmots wie "Maushälterin" ...

Das Buch beginnt mit einer kurzen Selbst-Vorstellung der Hausmaus Britta. Wir erfahren z.B. das Mäuse ohne einen Glauben oder Götter auskommen, was durchaus von Vorteil ist. Kleine Bonmots wie "Maushälterin" und die Erkenntnis, dass Mäusespucke im Vergleich zu Menschenspucke nicht stinkt, lockern die Handlung auf. Es liest sich sehr unterhaltsam, leicht und schnell, da auch die Kapitel sehr kurz gehalten sind (Mäuse haben ja auch eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne). Nacheinander lernt Britta verschiedene Kinder und deren Familien kennen und wird dort auch mit deren vielfältigen Problemen konfrontiert. Sie macht sich ihre eigenen Gedanken darüber und kommt dabei auch zu sehr weisen Einsichten. Bester Satz der Autorin: "Ich denk mich schon wieder fest."

Die Szenen bei einer Verhaltenstherapeutin sind zwar lustig dargestellt, wie z.B. mit dem Running Gag des Doppelnamens, der immer leicht verändert wird, haben aber einen ernsten und betroffen machenden Hintergrund. Hier wird manchen Verhaltensweisen der Erwachsenen ein Spiegel vorgehalten.
Die kölsche Welle der Hilfsbereitschaft beim Bäcker fand ich etwas zu sehr weit hergeholt und abstrakt, aber durch die dialektschwangeren Dialoge auch wieder lustig. Wunderbar fand ich die Szene, als Britta mit dem Eierschneider Harfe spielt. Ich konnte mir das richtig bildlich vorstellen und habe mich daran erinnert, dass ich das als Kind auch immer gemacht habe.

Die überraschende Beziehung von Britta zu einem Kater findet auch genau so schnell wieder ein Ende und sie wird doch noch mit einem gleichartigen Mäuserich glücklich. Das kommt für meinen Geschmack leider etwas zu kurz. Gerne hätte ich noch ausführlicher über Brittas Irrungen und Wirrungen in der Liebe gelesen, doch das Ende kommt dann doch sehr schnell. Das Buch hätte ruhig noch etliche Seiten länger sein können...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packend, aber brutal

Die Auserwählten - In der Todeszone
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Packender könnte die Handlung im Abschlussband der Trilogie nicht weitergehen! Ich war sofort wieder gefangen von der beklemmenden Situation, in der sich die Jugendlichen befinden. Nach allem, was sie ...

Packender könnte die Handlung im Abschlussband der Trilogie nicht weitergehen! Ich war sofort wieder gefangen von der beklemmenden Situation, in der sich die Jugendlichen befinden. Nach allem, was sie schon Schreckliches erlebt haben, müssen sie sich weiterhin wie Laborratten fühlen, an denen unsägliche Experimente unter dem Vorwand, das Überleben der menschlichen Rasse zu sichern, vorgenommen werden.

Um gut in die Story hineinzukommen, würde ich dringend empfehlen, die beiden ersten Teile vorher zu lesen, denn sonst fehlen einige wichtige Informationen. Ist Brenda tatsächlich auf seiner Seite und ist ANGST am Ende vielleicht wirklich gut, so wie Teresa meint ? Es gibt ein paar überraschende Wendungen im Verlauf der Handlung und die Spannung bleibt durch das rasante Tempo fast immer konstant erhalten.

Obwohl die Beschreibungen der Charaktere sehr sparsam sind, kann man sich gut in sie hineinversetzen und besonders die widersprüchlichen Empfindungen von Thomas, wem er nun trauen soll, nachvollziehen.
Was mir nicht so gefallen hat, sind die sehr häufig vorkommenden, brutalen und actionreichen Kampfszenen und die oft benutzten Ausdrücke "Klonk", "Nepp" und "Gut, das" die wohl den zukünftigen Jugendjargon darstellen sollen, auf mich aber sehr antiquiert wirken.

Den Abschluss finde ich sehr gut gelungen, da er dem Leser ein befriedigendes Ende beschert, aber trotzdem noch genug Spielraum für die eigene Fantasie lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anspruchsvolle Unterhaltung

Das Gewicht des Himmels
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Der Einstieg in die Handlung ist flüssig und interessant, da man gleich viel über das Leben der zwei Schwestern und ihr Zusammentreffen mit dem Maler erfährt. Allerdings ist mir die Charakterisierung von ...

Der Einstieg in die Handlung ist flüssig und interessant, da man gleich viel über das Leben der zwei Schwestern und ihr Zusammentreffen mit dem Maler erfährt. Allerdings ist mir die Charakterisierung von Natalie etwas vage und unzureichend. Da nur aus der Sicht von Alice erzählt wird, konnte ich mich in Natalie nicht so richtig hineinversetzen und ihre spätere Handlungsweise nicht nachvollziehen.

Die ausführlichen Beschreibungen der Kunstwerke und die Verfahren, die man anwendet, um sie zu bestimmen, ist mir stellenweise zu langatmig geraten. Kunstbegeisterten Leser könnte das aber gerade gefallen, da es sehr informativ ist.

Im Lesefluss etwas gestört haben mich die doch recht häufigen Zeitsprünge, die oft auch nicht kenntlich gemacht sind und für Verwirrung sorgten. Doch nach einiger Zeit wurde dies besser.

Zum Ende hin wird die Handlung dann richtig spannend und die Jagd nach den verschollenen Kunstwerken und Menschen nimmt Fahrt auf. Mit jedem Mosaiksteinchen, das zur Aufklärung der Verhältnisse beiträgt, wird die Geschichte bunter und verständlicher, um dann noch mit einer überraschenden Neuigkeit aufzuwarten.

Insgesamt hat mich dieser Roman gut unterhalten und ich kann ihn für etwas anspruchsvollere Leser weiterempfehlen.