Tolle Fantasy, die zum Nachdenken anregt!
A Breath of Winter„Irgendetwas hatte diese Frau an sich. Von ihr ging eine Gefahr aus, so klirrend kalt wie die eisigste Winternacht. Und er wollte wissen, was es damit auf sich hatte. Woher sie wirklich kam. Und was sie ...
„Irgendetwas hatte diese Frau an sich. Von ihr ging eine Gefahr aus, so klirrend kalt wie die eisigste Winternacht. Und er wollte wissen, was es damit auf sich hatte. Woher sie wirklich kam. Und was sie hier zu suchen hatte. Sie war ihnen nicht zufällig über den Weg gelaufen, so viel war sicher.“
Wow. Das war für mich das erste Buch der Autorin und wird definitiv nicht das Letzte sein. Ich bin wirklich begeistert. Carina Schnell hat einen so flüssigen Schreibstil, dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin! Es hatte so eine Sogwirkung auf mich, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Gleichzeitig waren so viele Wendungen verbaut, dass ich mir bis kurz vor dem Schluss nicht sicher war und richtig mitfiebern konnte.
Als ein Hexenschlächter in Middangard, einem gesetzlosem Land, sein Unwesen treibt, wird die Söldnertruppe um Gent, den gefürchteten Fürsten der Unterwelt, auf diesen angesetzt. Mit dabei die junge Hexe Smilla, die mehr mit dem Hexenschlächter verbindet als ihr lieb ist. Ihr Ziel? Rache an der Ermordung ihrer Familie. Doch dabei kommen sich Gent und Smilla immer näher. Werden sie ehrlich zueinander sein? Oder ist es durch ihre dunklen Geheimnisse schon zum Scheitern verurteilt, bevor es beginnt?
Smilla ist alles Recht um an ihr Ziel zu kommen. Jedoch erfährt sie schnell, dass sie mehr mit der Söldnergruppe verbindet als sie denkt. Sie alle sind Menschen voller Schmerz, vereint in einer Aufgabe. Sie überzeugt mit ihrer scharfsinnigen und schlagfertigen Art und erweist sich als sehr gute Vermittlerin. Dabei gibt sie Gent genau die Sicherheit, die er braucht um sich nicht selbst zu verlieren.
Gent hat eine schwierige Vergangenheit und ist immer noch dabei sich selbst gerecht zu werden. Dabei hat er ein großes Herz für alle, die seine Hilfe brauchen. Seine „Familie“ steht an erster Stelle. Sie geben ihm den Halt, den er braucht und geben ihm seine Motivation. Doch ihn droht immer wieder seine Dunkelheit einzuholen. Smilla aber scheint es zu sehen und gibt ihm mehr als er denkt zu verdienen.
„Du hast ein gutes Herz, Gent. Du versteckst es zwar, weil du nicht willst, dass es jemand herausfindet, aber du hast es mich in den letzten Tagen sehen lassen.“
Das Ende des Buch lässt einen nachdenklich zurück. Einerseits gibt es einen mit auf den Weg an sich selbst zu zweifeln. Es zeigt einem, dass man in gewisser Weise sein Schicksal in eine Richtung lenken kann. Alles ist nicht so wie es scheint und man sollte niemals von dem Schlimmsten ausgehen. Das Leben ist zu wertvoll, um es an Fehlinterpretationen zu verlieren. Ich liebe es, wenn Bücher einem zum Nachdenken anregen und dazu sein Leben und vor allem Entscheidungen zu überdenken. So kann man aus einer fiktiven Welt, in die man sich verliert, zusätzlich noch etwas Positives mitnehmen.
Andererseits konnte ich entscheidende Gefühle der Protagonistin zum Schluss nicht nachvollziehen. Es war sicherlich eine überfordernde Situation, aber das erklärt ihre Handlungen meiner Meinung nach nicht komplett.
Ich habe die Welt und die Geschichte um Smilla und Gent geliebt. Ich hoffe, dass ich in Band Zwei die anderen Gruppenmitglieder noch besser kennen lernen kann. Eine klare Leseempfehlung von mir!