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Veröffentlicht am 26.06.2017

farbenfrohes und abwechslungsreiches Sachbilderbuch

Ich kann schon bis 100 zählen!
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Zählen ist bei uns momentan gross angesagt. Mein Fünfjähriger liebt Zahlen und zählt oft irgendwelche Sachen. Zudem fragt er mich jeden Tag, ob ich bis 1 Million zählen könne. Das ist nämlich seine Lieblingszahl. ...

Zählen ist bei uns momentan gross angesagt. Mein Fünfjähriger liebt Zahlen und zählt oft irgendwelche Sachen. Zudem fragt er mich jeden Tag, ob ich bis 1 Million zählen könne. Das ist nämlich seine Lieblingszahl. Bis er dahin kommt, muss er allerdings noch ein bisschen üben.
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 90 ... Bei Hundert ist er mit seiner Abkürzung immer schnell angelangt. Gut, dass ich letzthin das Buch "Ich kann schon bis 100 zählen" entdeckt habe.

Das Buch ist sehr schön und farbenfroh aufgemacht und die Seiten sind aus dünnem, aber stabilem Karton, so dass man sicher lange Freude daran hat.
Auf den ersten beiden Doppelseiten werden die Zahlen bis zehn in Angriff genommen. Jede bekommt einen eigenen Zählauftrag. So muss man einmal vier bunte Häuser zählen oder kontrollieren, ob wirklich sieben Birnen am Ast hängen. Danach geht es in Zehnerschritten weiter und es wird erst richtig spannend. Wie am Anfang gibt es auch immer erst die Zählaufgabe, doch auf jeder Doppelseite warten nun weitere Aufträge. So muss man die Katze finden, die das pinke Auto steuert oder aber man kann sich selber einbringen und darüber diskutieren, welches Auto man selber gerne fahren würde.

Die 30 Tiere sind sogar in sechs Gruppen zu jeweils fünf Tieren eingeteilt, so dass hier die Multiplikation erklärt werden kann. Zudem werden viele Tiere mit einem Superlativ beschrieben. Das Krokodil ist am bissigsten, der Pfau ist am prächtigsten und das Stinktier stinkt am meisten.

So ist ein sehr abwechslungsreiches und ansprechendes Sachbilderbuch entstanden, mit dem sich Kinder lange beschäftigen können. Über zwölf Doppelseiten zählt man sich vom Vollmond zu den funkelnden Sternen vor und mit der Sternschnuppe als Abschluss hat man die Hundert erreicht.
Bei uns kommt "Ich kann schon bis 100 zählen" sehr gut an und wird immer wieder in die Hand genommen.

Fazit:
"Ich kann schon bis 100 zählen" ist ein farbenfrohes und abwechslungsreiches Sachbilderbuch, das Kinder sofort anspricht. Auf jeder Doppelseite finden sich Zähl- und Suchaufträge, die zum Mitmachen anregen.
Das Buch ist ideal für Kinder, die beginnen, den Zahlenraum zu entdecken und überall und alles zählen.

Veröffentlicht am 22.04.2024

spannender, aber ruhiger Fantasy-Auftakt

Godkiller
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Hannah Kaner erzählt hier die Geschichten einer Frau, die Götter tötet, einem ehemaligen Ritter, der nun Brot bäckt und einem adeligen Mädchen, das alles verloren, aber einen eigenen kleinen Gott im Gepäck ...

Hannah Kaner erzählt hier die Geschichten einer Frau, die Götter tötet, einem ehemaligen Ritter, der nun Brot bäckt und einem adeligen Mädchen, das alles verloren, aber einen eigenen kleinen Gott im Gepäck hat.

Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise nach Blenraden, der letzten Stadt, in der noch wilde Götter existieren.

Mit dem Prolog wird man direkt in eine komplexe Welt voller Götter und ins kalte Meer geworden. Danach bekommt man Zeit zum Durchatmen, sich in Middren umzusehen und die verschiedenen Charaktere kennenzulernen.

Kyssen ist eine sehr spannende, aber nicht ganz einfache Protagonistin. Sie hat in ihrem Leben schon viel durchmachen müssen und hat sich eine harte Schale zugelegt. Mit ihrer derben und barschen Art hält sie ihre Mitmenschen auf Distanz und ist selber verwundert, warum sie Inara helfen möchte.

Inara und Elogast bleiben mir bisher noch etwas zu blass. Skedi, der Gott der Notlügen, ist mein Highlight. Er ist zwar noch ein recht unerfahrener Gott, doch sehr gerissen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich dieses Buch rein wegen der Optik gekauft habe. Das Cover gefällt mir einfach ausgesprochen gut. Der Farbschnitt, die Karte, die Illustration und die Vignetten runden die Optik perfekt ab.

Die Idee einer Welt voller Götter mit ihren Schreinen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch die so unterschiedlich zusammengesetzte Reisegruppe, die sich mit tödlichen Flüchen, dämonischen Kreaturen und machtgierigen Göttern herumschlagen musste, konnte bei mir punkten.

In "Godkiller" wird auf Diversität und Inklusion geachtet. Es spielen verschiedene queere und körperlich beeinträchtigte Charaktere eine Rolle, Kyssen selbst trägt beispielsweise eine Beinprothese.

Hannah Kaner eröffnet mit Pauken und Trompeten und schliesst fulminant ab. Dazwischen findet sich eine eher ruhige Geschichte, die sich am einen oder anderen Ort etwas zieht. Wer also Auf viel Action und Kämpfe steht, sollte nicht unbedingt zu "Godkiller" greifen.

Der Schreibstil von Hannah Kaner liest sich flüssig, ist aber eher anspruchsvoll und erfordert volle Aufmerksamkeit. Das gibt dem Buch einen besonderen Touch, kann aber auch anstrengend sein.

Erzählt wird die Geschichte aus vier unterschiedlichen Perspektiven, so dass man alle Charaktere der Zweckgemeinschaft besser verstand.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

von Startschwierigkeiten zum Pageturner

POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?
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Es ist nun bereits ein Jahrzehnt her, seit Sonya Kantor als das prominente Gesicht der Delegation galt, ein Symbol für vorbildliche Staatsbürgerschaft. Überall prangte ihr Bild auf Plakaten, doch dann ...

Es ist nun bereits ein Jahrzehnt her, seit Sonya Kantor als das prominente Gesicht der Delegation galt, ein Symbol für vorbildliche Staatsbürgerschaft. Überall prangte ihr Bild auf Plakaten, doch dann kam es zu einer Revolution, die die Delegation stürzte. Die Anhänger der Regierung wurden entweder im Kampf getötet oder in einen speziell abgeschirmten Bereich namens Apertur verbannt, wo sie für immer verschwanden.

Plötzlich taucht Alexander in Sonyas Leben auf, der Bruder ihres damals getöteten Verlobten, der seine eigene Familie verriet. Er fleht Sonya an, ihm zu helfen, ein Kind namens Grace zu finden, das von der Delegation entführt wurde und es zurück zu seiner Familie zu bringen. Wenn ihr das gelingt, würde ihr Freiheit gewährt.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich etwas Mühe hatte, in die Geschichte reinzufinden. Veronica Roth wirft einen nämlich unmittelbar in die Handlung. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, was passiert ist, und auch der Begriff "Apertur" bleibt zunächst im Dunkeln.

Dazu kommt, dass der Schreibstil beinahe kühlwirkt. Kein Wort wird verschwendet, was die Geschichte umso intensiver macht und die Gefühle der Protagonistin sowie die gesamte Atmosphäre authentisch widerspiegelt.
Die Atmosphäre selbst ist beinahe hoffnungslos, da die Menschen in der Apertur im Grunde nichts mehr zu verlieren haben. Es gibt keine Annehmlichkeiten für sie, denn sie wurden weggesperrt und sich selbst überlassen.

Sonya wirkt sehr distanziert. Sie ist weder besonders sympathisch noch unsympathisch, sondern gleicht eher einer Maschine. Wenn man die Apertur aber kennenlernt, überrascht das auch nicht.
Auch nach zehn Jahren, nach dem Sturz der Delegation, ist Sonya nach wie vor fest mit deren Werten verbunden. Durch ihre Eltern wurde sie von Kindesbeinen an regelrecht darauf trainiert, stets im Sinne der Delegation zu handeln. Die Konfrontation mit dem Leben ausserhalb der Apertur zwingt Sonya jedoch zu einer gründlichen Überprüfung ihrer Überzeugungen. Es war sehr spannend, ihre Gedankengänge dabei mitzuverfolgen. Ihre daraus resultierende Entwicklung erschien mir sehr authentisch.

So gelang es der Autorin, mich doch noch in ihre Geschichte zu ziehen, da die gesamte Welt mit ihren technischen Möglichkeiten und Überwachungen äusserst faszinierend gestaltet ist. Je länger ich in "Poster Girl" las, desto weniger konnte ich das Buch aus den Händen legen.

Fazit:
"Poster Girl" und ich hatten leider wirklich etwas Startschwierigkeiten. Die unmittelbare Konfrontation mit einer völlig fremden Welt ohne jegliche Erklärung war anfangs wirklich herausfordernd. Eine Vielzahl von Figuren und Begriffen erschwerten das Eintauchen in die Geschichte zusätzlich. Doch nachdem ich mich eingefunden hatte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Einmal mehr wusste mich Veronica Roth mit einer faszinierenden Welt und facettenreichen Charaktere zu fesseln.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

interessanter Auftakt, der mit moderner Magie und Humor punktet

A Curse Unbroken
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Seit einigen Jahren ist Gemma Stone als moderne Hexe auf WitchTok aktiv. Dort bemüht sie sich, ihren Follower:innen die wichtige Botschaft von Achtsamkeit und Selbstliebe näher zu bringen.
Eines Tages ...

Seit einigen Jahren ist Gemma Stone als moderne Hexe auf WitchTok aktiv. Dort bemüht sie sich, ihren Follower:innen die wichtige Botschaft von Achtsamkeit und Selbstliebe näher zu bringen.
Eines Tages trifft Gemma auf den geheimnisvollen Darren, der ihre Hilfe braucht.

Sie zögert nicht, ihm beim Brechen seines Blutfluchs zu helfen, doch Darren hat ihr nicht die ganze Wahrheit über sich gesagt.
Und da gibt es nicht nur seine dunklen Geheimnisse sondern auch noch diese beinahe magische Anziehungskraft zwischen den beiden...

Es ist toll, einmal von einer modernen Hexe zu lesen. Gemma ist ein total positiver und optimistischer Mensch. Sie nutzt weisse Magie und arbeitet mit Kristallen und Tarot Karten. Gemma ist eine tolle Protagonistin, denn sie vertraut auf ihr Bauchgefühl und ist eine Person, die immer das Gespräch sucht, um Probleme oder Unklarheiten aus dem Weg zu räumen - auch wenn dies unangenehm werden könnte.
Darren ist zwar der typisch attraktive männliche Part mit dunklen Geheimnissen, trotzdem war er mir sympathisch. Zwischen ihm und Gemma knistert es zwar von Anfang an, aber er hält sich zurück und ist fürsorglich.

Das Setting in New York mit dieser modernen Magie-Welt hat mir sehr gut gefallen. Mit Gemma als guter Hexe lernen wir vor allem die weisse Magie kennen, aber es gibt natürlich auch noch die dunkle und vor allem auch noch die verbotene Blutmagie, welche viel Spannung in die Geschichte bringt.
Auch gefallen haben mir die anderen magischen Wesen, auf die wir im Laufe der Geschichte treffen: Sirenen, Gestaltwandern und allen voran Gemmas Bruder als Wertier.

"A Curse Unbroken" ist mit seinen 528 Seiten recht umfangreich. Im Grossen und Ganzen lässt sich die Geschichte locker wegschmökern. Trotzdem musste ich vor allem im Mittelteil einige Längen verbuchen.

Der Schreibstil von Yvy Kazi liest sich angenehm flüssig und locker. Immer wieder lässt sie eine gute Portion Humor mit einfliessen, was der Story eine gute Frische verleiht.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Gemma geschildert. Zwischendurch können wir jedoch durch Tagebucheinträge von Darren Hunter auch einen Blick hinter seine Fassade werfen.

Fazit:
"A Curse Unbroken" ist ein interessanter Auftakt zur neuen Magic and Moonlight Reihe von Yvy Kazi. Die Autorin konnte mich mit ihrer Idee von moderner Magie im heutigen New York überzeugen und punktet mit Spannung und Humor. Auch wenn ich mich im Mittelteil über die eine oder andere Länge "retten" musste, bin ich schon gespannt, wie es im zweiten Band weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

romantische Liebesgeschichte mit einem tollen Setting

Kein Horizont zu weit (Tales of Sylt, Band 1)
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Fünf Jahre ist es her, seit Raffaels Vater und Bruder bei einem Hotelbrand ums Leben gekommen sind. Fünf Jahre ist es her, seit Raffael Sylt fluchtartig verlassen hat. Fünf Jahre ist es her, seit er Lenis ...

Fünf Jahre ist es her, seit Raffaels Vater und Bruder bei einem Hotelbrand ums Leben gekommen sind. Fünf Jahre ist es her, seit Raffael Sylt fluchtartig verlassen hat. Fünf Jahre ist es her, seit er Lenis Herz gebrochen hat.


Nun soll das Hotel wieder aufgebaut werden und ausgerechnet Raffael soll dieses Projekt betreuen, bei dem auch Leni mit der Werft ihres Vaters involviert ist.
Bei jedem Zusammentreffen lässt Rafe Leni spüren, dass er weder von Sylt noch von ihr etwas wissen möchte. Trotzdem verspürt Leni immer noch dieses vertraute Kribbeln


Leni und Rafe sind spannende Charaktere. Vor allem Leni hat es mir angetan. Sie steckt in der Ausbildung zur Schiffsbauerin und findet auf dem Meer ihre Ruhe. Kein Wunder also, dass einige Szenen im Buch auf ihrem Segelschiff Möwe spielen und wir so einen Einblick in die Welt des Segelns bekommen.


Es ist spannend mitzuverfolgen, wie die beiden sich langsam der Vergangenheit stellen und sich trotz der Schmerzen und Verletzungen langsam wieder näher kommen. Nach und nach erfahren wir so, was damals in jener tragischen Nacht vorgefallen ist.
Das Setting auf Sylt hat mir ausgezeichnet gefallen. Leni lebt und liebt diese Insel und das spürt man als Leserin sehr gut.
Ein weiteres Highlight war für mich die Clique rund um Leni. Da sieht man wieder einmal, wie wichtig gute Freund
innen sind und was E.M.I.L. Power alles erreichen kann.


"Kein Horizont zu weit" ist für mich eine typische Liebesgeschichte, die man rasch Zwischendurch lesen kann und die einem ein gutes Gefühl gibt.
So ist die Handlung vorhersehbar und birgt keine Überraschungen.


Der Schreibstil von Alexandra Flint liest sich angenehm flüssig und locker.
Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Leni erzählt. Zwischendurch gibt es ein Kapitel von damals vor fünf Jahren, das aus Rafes Sicht geschildert ist, so dass beide Protagonisten besser verstehen und die Rätsel um die Vergangenheit lösen können.


FAZIT:
"Kein Horizont zu weit" ist eine romantische Liebesgeschichte mit einem tollen Setting auf Sylt. Die Mischung aus Second-Chance-Liebesgeschichte und Friends/Enemies-to-Lovers bietet schöne Lesestunden.

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