Profilbild von smartie11

smartie11

Lesejury Star
offline

smartie11 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit smartie11 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein harter, aber sehr guter Thriller

Der Totenzeichner
0

Zum Inhalt:
Los Angeles, Sommer 2014: Ein brutaler Serienkiller, „Angel of Death“ genannt, versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Er hinterlässt brutal verstümmelte und mit merkwürdigen Zeichen verunstaltete ...

Zum Inhalt:
Los Angeles, Sommer 2014: Ein brutaler Serienkiller, „Angel of Death“ genannt, versetzt die Stadt in Angst und Schrecken. Er hinterlässt brutal verstümmelte und mit merkwürdigen Zeichen verunstaltete Leichen, bis er nach dem Mord an dem Sohn des Polizeipräsidenten von L.A. scheinbar spurlos verschwindet.
Berlin, 2014: Der Leichnam eines gefürchteten Rocker-Chefs wird in seiner Wohnung aufgefunden. Brutal verstümmelt und mit merkwürdigen Zeichen in der Haut. Gibt es einen Zusammenhang?

Meine Meinung:
Von Autor Veit Etzold habe ich schon sehr viel Gutes gehört, gelesen hatte ich von ihm bislang aber noch nichts. Vor diesem Hintergrund kann ich keinen Vergleich zu seinen früheren Werken ziehen und betrachte den „Totenzeichner“ also ganz isoliert.

Auch wenn das Team um Clara Vidalis vielen Lesern schon aus den drei vorangegangenen Teilen bekannt sein dürfte, hatte ich auch ohne diese Vorkenntnisse keinerlei Probleme in die Geschichte hineinzufinden und mit den Protagonisten „bekannt“ zu werden. Gerade zu Anfang überschlägt sich die Handlung regelrecht und weist sowohl in Bezug auf die Spannung als auch auf das Tempo einen extrem hohen Level auf. Es verwundert nicht, dass dieser hohe Level nicht kontinuierlich über die gesamte Länge des Buches gehalten werden kann. So gibt es zwischendurch immer mal „Verschnaufpausen“, die Veit Etzold dafür nutzt, seinem Leser seine sehr fundierten und gut recherchierten Kenntnisse bezüglich Rechtsmedizin und Profiling näher zu bringen und auch den Blick mal nach links und rechts schweifen zu lassen. Was manchem Leser sicherlich langatmig vorgekommen sein könnte, habe ich als sehr interessanten Einblick in die Ermittlungsarbeit wahrgenommen. Ich habe während des Lesens viele interessante Dinge dazugelernt. Auch etwas ausschweifende Ausführungen zum Thema „Körperkult / Body Modification“, abseits der gewöhnlichen Tattoo- und Piercing-Pfade, habe ich mit Interesse gelesen, auch wenn die Einzelheiten teilweise schon abstoßend waren. „Der Totenzeichner“ ist halt in allen Belangen durchaus (sehr) harte Kost und nicht unbedingt etwas für zartbesaitete Leser.

Der Spannungsbogen ist – wie gesagt – in Wellen, aber sehr kontinuierlich bis zum Schluss verlaufen. Die Auflösung, die Veit Etzold seinen Lesern am Ende präsentiert, habe ich zwar in Ansätzen, aber keinesfalls in seiner Gesamtheit vermutet. In sofern ist es dem Autor durchaus gelungen, mich zu überraschen. Dabei ist die zugrunde liegende Idee topaktuell und hat mich wirklich zum darüber Nachdenken angeregt. Mehr kann ich an dieser Stelle dazu leider nicht verraten, da sonst der ganze Clou der Story nicht mehr funktionieren würde. Mich haben die Story und ihre Auflösung jedenfalls rundum überzeugt.

Eines sei an dieser Stelle aber noch angemerkt, ohne allzu viel zu spoilern: Freunde von klassischen „whodunit“-Thrillern werden am „Totenzeichner“ wohl keine große Freude haben. Wer beim Lesen gerne zusammen mit den Ermittlern den Täter entlarven und Vermutungen anstellen möchte, wird es hier schwer bis unmöglich haben. Diese Frage gehört für mich persönlich aber auch nicht zum Konzept dieser Story.

FAZIT:
Hart, brutal und schonungslos offen mit einer faszinierenden wie gleichfalls beängstigenden Grundidee. Mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, mir hat es aber sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Agenten- / Polit-Thriller der Spitzenklasse

Der Killer
2

Zum Inhalt:
Will Robie zählt zu den Besten in seinem Job. Er ist der Auftragskiller, der im Geheimauftrag der US-Behörden Unterweltgrößen und Top-Terroristen ausschaltet. Bis zu dem Tag, an dem bei einem ...

Zum Inhalt:
Will Robie zählt zu den Besten in seinem Job. Er ist der Auftragskiller, der im Geheimauftrag der US-Behörden Unterweltgrößen und Top-Terroristen ausschaltet. Bis zu dem Tag, an dem bei einem Auftrag etwas schief läuft und Robie innerhalb von Minuten vom Jäger zum Gejagten wird…

Meine Meinung:

„Der Killer“ ist der erste Teil einer Thriller-Reihe von Bestseller-Autor David Baldacci (u.a. „King & Maxwell“-, „Camel Club“- und „John Puller“-Reihe), dessen Bücher in mehr als 45 Sprachen übersetzt wurden und weltweit eine Gesamtauflage von mehr als 100 Millionen erreichen.

Die Story beginnt mit einem tempo- und actionreichen Start, bei dem sich der Leser bereits einen Eindruck von Robies speziellen Fähigkeiten machen kann. Entsprechend schnell hat mich die Story gefesselt und in ihren Bann gezogen. Im Folgenden variieren Tempo und Spannung, reißen aber niemals ganz ab. Vielmehr ergeben sich zwischendurch mal ein paar wohldosierte „Pausen“ zum Durchatmen, die man auch wirklich gut gebrauchen kann. Denn an einem mangelt es diesem Thriller mit Sicherheit nicht: Überraschungen! Doch die eigentliche Stärke dieses Thrillers ist für mich, dass ich bis kurz vor Schluss keine belastbare Theorie hatte, wie alles zusammenhängen könnte oder wer die geheimnisvollen Drahtzieher im Hintergrund sind. In sofern erging es mir beim Lesen wie dem Protagonisten Robie selbst: Man weiß in keiner Weise, wem man noch trauen kann und wem nicht. Ein Verwirrspiel par excellence, wie ein Schachspiel, bei dem Protagonist Will Robie über lange Strecken stets einen Zug zurück liegt und weder seinen Gegner, geschweige denn dessen Strategie kennt.

Zwischendurch hatte ich ehrlich gesagt Sorge, dass es dem Autor nicht gelingen könnte, am Ende alles nachvollziehbar aufzuklären. Doch diese Sorge war ungerechtfertigt: Wenn man die Persönlichkeitsstrukturen aller Beteiligten mit betrachtet, fand ich die Erklärung am Ende nachvollziehbar und in sich „rund“. Das ist dem Autor für mein Empfinden wirklich gut gelungen. Darüber hinaus beglückt er seine Leser sogar gleich mit zwei sehr actionreichen Finalen, die ein hohes Maß an Spannung und Überraschung aufweisen, kombiniert mit einem Schuss Dramatik.

Obgleich Will Robie als Auftragskiller sein Geld mit dem Töten anderer Menschen verdient, war er mir doch von Anfang an sympathisch, denn Robie ist alles andere als eine willenlose Tötungsmaschine. Er ist vielmehr ein Mann mit viel Verstand und schneller Auffassungsgabe, der das Herz am rechten Fleck trägt und sich durchaus aufopferungsvoll für die Underdogs der Gesellschaft einsetzt. Im Verlauf der Story hat dieser Charakter eine sehr schön gezeichnete und nachvollziehbare Entwicklung vom absoluten Einzelgänger bis hin zum Team-Player genommen. Ein bisschen erinnerte mich Will Robie an die Figur des "Orphan X" von Gregg Hurwitz. Aber auch die weiteren Charaktere Baldaccis habe ich als sehr gelungen, plastisch und glaubwürdig empfunden, allen voran die wahrlich taffe Julie und die FBI-Agentin Nicole Vance.

FAZIT:
Ein meisterhafter Thriller mit atemlosem Tempo, viel Action, überraschenden Wendungen und einem (für mich) unvorhersehbaren, aber sehr überzeugenden Finale!

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Action
  • Charaktere
  • Tempo
  • Cover
Veröffentlicht am 21.08.2017

Action, Abenteuer und Gefahr – ein toller Mix für Kids ab ca. 10 Jahre

Supersaurier - Kampf der Raptoren
0

Zum Inhalt:
Vor rund 10 Jahren sind Beatrice „Bea“ Kingsleys Eltern auf der Rückreise aus Australien spurlos verschwunden. Das letzte Lebenszeichen, ein um Jahre verspätet zugestellter Brief, führt Bea ...

Zum Inhalt:
Vor rund 10 Jahren sind Beatrice „Bea“ Kingsleys Eltern auf der Rückreise aus Australien spurlos verschwunden. Das letzte Lebenszeichen, ein um Jahre verspätet zugestellter Brief, führt Bea zusammen mit ihrer Großmutter Barbara „Bunty“ Brownlee und dem Familienfreund Theodore Logan auf die Aru Inseln im Pazifik. Tief im dichten Dschungel dieser Inseln leben sowohl die sagenumwobenen Paradiesraptoren als auch die gefährlichen Schattenraptoren. Doch die Gefahren lauern auf dieser Insel nicht nur im Dschungel…

Unsere Meinung:

Das Buch „Supersaurier - Kampf der Raptoren“ ist das erste Buch des ehemaligen BBC-Moderators Jay Jay Burridge und der Start einer auf sechs Bände angelegten neuen Abenteuerbuchreihe für junge und ältere Leser ab ca. 10 Jahren. Die Grundidee hat uns von Anfang an gefesselt: Eine Welt, in der die Dinosaurier nicht ausgestorben sind sondern (mal mehr, mal weniger) friedlich mit den Menschen zusammenleben. Hier finden sich Dinosaurier der verschiedensten (mit unter fiktiven) Gattungen als Haus-, Nutz- und Wildtiere!

Bereits der Start entführt uns als Leser in eine exotische und abenteuerliche Welt: auf die Aru Inseln im Südpazifik, ins Jahr 1932. Gemeinsam mit der sympathischen und unerschrockenen Protagonistin Bea (13) kommt der Leser auf dieser Insel an und entdeckt diesen kleinen wunderbaren Mikrokosmos. In dem kleinen Städtchen gibt es viele freundliche und zum Teil liebenswürdig verschrobene Einwohner – mit der Figur des Christian Hayter aber auch einen fiesen Antagonisten, den man wirklich nur hassen kann. Selbstverständlich darf in dieser Kulisse eine Expedition in das Dickicht des wilden Dschungels nicht fehlen, und so tauchen wir in eine faszinierende „grüne Hölle“ ein, in der es unglaublich viel zu entdecken gibt. Sei es der bunte Regenbogen-Eukalyptusbaum oder auch die knuddeligen roten Baumkänguruhs. Mit den schillernden, extrem seltenen und eher friedlichen Paradiesraptoren („laut, bunt und dumm“ – S. 76) sowie den geheimnisumwitterten Schattenraptoren („still, listig und klug“ – so sollen sie Gerüchten zufolge sogar für das Verschwinden von Menschen im Dschungel verantwortlich sein!) schafft es der Autor, eine tolle Bandbreite an Dinosauriern zu präsentieren und für Faszination sowie wohligen Schauer zu sorgen. Doch diese seltenen Dinosaurier sollen nicht die einzige Überraschung bleiben, auf die die kleine Reisegruppe um Bea im Dschungel stößt (mehr sei an dieser Stelle nicht verraten!).

In diese Geschichte konnten wir mühelos ganz tief abtauchen und das Abenteuer richtig miterleben. Dass auf Dschungel-Expeditionen auch schon mal ein Flugsaurier verspeist wird oder es bei wirklich actionreichen Kämpfen zu Toten kommen kann, begründet dabei die Leseempfehlung ab ca. 10 Jahren. Im Verlauf des Buches hat sich der aufgeweckte Sammy mit seinem bunt bemalten „Kylo-Saurier“ namens „Junior“ zu unserem absoluten Liebling entwickelt, obgleich wir Bea natürlich auch sehr mochten. So haben wir mit unseren „Helden“ mitgezittert und mitgefiebert und waren bis zum Schluss von dieser abenteuerlichen Geschichte vollkommen gefangen.

Ein bisschen gestört hat es mich aus Erwachsenensicht, dass der Autor hier einige faszinierende Ideen mit angelegt (z.B. rätselhafte Heilkräfte oder auch „Tempel“), aber leider nicht weiter ausgebaut hat. Vielleicht erfolgt das ja noch in den Folgebänden. Darüber hinaus ging mir bei einem Charakter die „extreme Veränderung der Lebensumstände“ (ich nenne es mal so, um nicht zu spoilern) viel zu schnell und reibungslos. Allerdings muss ich zu diesen Kritikpunkten auch sagen, dass diese meinen Sohn nicht weiter gestört haben.

Last but not least profitiert dieses Buch von vielen tollen, teilweise sogar doppelseitigen schwarz-weiß-Illustrationen, die die Atmosphäre der jeweiligen Situation jeweils prima einfangen und die einem beim Betrachten manchmal schon fast einen Schauer über den Rücken laufen lassen.

FAZIT:
Spannend, actionreich und geheimnisvoll – ein super Auftakt zu einer neuen Abenteuerbuchreihe für junge und auch ältere Leser!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Supersaurier - Kampf der Raptoren?"
  • Cover "Last Secrets - Das Geheimnis von Loch Ness"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion
Veröffentlicht am 03.05.2024

Quantenphysik – anspruchsvoll, aber verständlich und humorvoll erklärt

Quanten-Bullshit
0

„Mit Quantenbullshit meine ich dabei die nicht enden wollenden, lächerlichen Versuche mancher Leute, das Wort Quanten- vor allerlei zweifelhafte Produkte zu packen, die sie ihnen verkaufen wollen, und ...

„Mit Quantenbullshit meine ich dabei die nicht enden wollenden, lächerlichen Versuche mancher Leute, das Wort Quanten- vor allerlei zweifelhafte Produkte zu packen, die sie ihnen verkaufen wollen, und sie so davon überzeugen, dass das Produkt gleichzeitig irgendwie rätselhaft mystisch und wissenschaftlich anerkannt ist.“ (S. 10)

Meine Meinung:
Schon die „klassische Physik“, die uns in der Schulzeit Themen wie Elektrizitätslehre und Optik beschert hat, ist in ihren Modellen und Denkansätzen sehr theoretisch und abstrakt. Die dagegen noch relativ junge „Quantenphysik“ legt in Sachen Theorie und Abstraktion allerdings noch mal eine ganze Schippe obendrauf und ist alles andere als „leichte Kost“. Das ist ein bisschen so, als würde man ein klassisches Landschaftsgemälde mit einem Werk des Suprematismus vergleichen. Bitte was? Genau!
Kein Wunder also, dass diesem theoretischen Gedankenmodell mit dem coolen Namen sein „geheimnisumwittertes“ Präfix gerne geklaut wird, um damit die unterschiedlichsten Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Quantenkristalle, Quantenliebe & Co – alles Bullshit, meint Autor Chris Ferrie, Professor an der University of Technology in Sydney, und klärt uns in seinem Buch auf, was die Quantenphysik denn eigentlich ist.
Ja, es wird in diesem Buch theoretisch. Sehr theoretisch. Genaugenommen sehr, sehr theoretisch. Und auch abstrakt. Ziemlich abstrakt. Nein, eher sehr, sehr abstrakt („Quantenphysik ist nicht nur superverwirrend, sondern auch superwichtig“, S. 10). Ich sage nur: Psi und seine gigantische Superposition. Wer nun aber glaubt, sich dieses Buch als zuverlässige Einschlafhilfe zulegen zu können, der sei gewarnt: Egal, wie kompliziert und theoretisch die Modelle der Quantenphysik sind, schafft es Chris Ferrie doch, fachlich fundiert und zugleich absolut unterhaltsam zu schreiben. Stellenweise kam es mir fast so vor, als hätte Terry Pratchett unter dem Pseudonym „Chris Ferrie“ ein Fachbuch geschrieben. „Geht nicht, der ist doch schon verstorben!“ denken Sie jetzt vielleicht, aber dann haben Sie anscheinend noch nichts von Multiversen gehört… 😉
Das Buch ist unterhaltsam, wirklich! Wenn Ferrie über Pytahgoras´ dreckige Unterhose philosophiert oder mich als Leser mit „Sie, Sie wunderschönes Biest“ direkt anredet (S. 143), dann muss ich schon grinsen (ja, Schmeicheleien funktionieren immer). Aber es ist trotzdem inhaltlich trotzdem anspruchsvoll – auch eine Superposition, irgendwie. Man muss schon mit seiner Aufmerksamkeit dabeibleiben und sollte es auch so gut es geht am Stück lesen. Wenn Sie aber jeden Abend vor dem Schlafengehen nur fünf bis zehn Seiten lesen, werden Sie wahrscheinlich dennoch gut unterhalten, aber von der zugrundeliegenden Theorie am Ende doch nicht viel mitbekommen haben. So würde es zumindest mir ergehen. Doch wenn Sie sich an einem freien Tag vier, fünf Stunden auf dieses Buch einlassen mögen, wird sicherlich auch das „Gesamtkonstrukt“ der Quantenphysik hängenbleiben und Sie können zuverlässig jeden Nicht-Physiker, der Ihnen was von „Quanten-BlaBla“ vorschwafelt, mit „Bockmist““ oder „Bullshit““ kontern und – wie es Chris Ferrie mehrfach selbst empfiehlt – ihn oder sie vors Schienenbein treten und wegrennen. Quanten-Bullshit-Detektor erfolgreich installiert, Mission beendet!

p.s.: einen Stern Abzug gibt es von mir, da ich mir doch mehr Bilder und Illustrationen gewünscht hätte.

p.p.s.: Nein, den Stern gibt es wieder obendrauf, da Chris Ferrie mich als „wunderschönes Biest“ bezeichnet hat.

p.p.s.: Kann ich das wirklich so machen? Nein, ich lass´ mich in meiner unvoreingenommenen Meinung doch nicht von Schmeicheleien beeinflussen (auch wenn diese natürlich in diesem Fall der Wahrheit entsprechen). Sorry, Chris!

p.p.p.s.: Und wenn Ihnen diese Rezension in meinen Formulierungen viel zu Quanten-flapsig sein sollte, sollten Sie lieber nicht zu diesem Buch greifen! 😉

FAZIT:
Alles andere als leichte Kost, aber dennoch absolut unterhaltsam und (so gut es bei diesem Thema geht) verständlich erklärt

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 29.04.2024

Magie, Intrigen und eine wahrlich spannende Grundidee

Der Vertraute
0

„Fürchte die Menschen, Luzia. Fürchte ihren Ehrgeiz und die Verbrechen, die sie dafür begehen. Vor Magie hingegen oder dem, was du damit tun kannst, musst du dich nicht fürchten.“ (S. 128)

Meine Meinung:
Die ...

„Fürchte die Menschen, Luzia. Fürchte ihren Ehrgeiz und die Verbrechen, die sie dafür begehen. Vor Magie hingegen oder dem, was du damit tun kannst, musst du dich nicht fürchten.“ (S. 128)

Meine Meinung:
Die Geschichte entwickelt sich zu Beginn nur langsam, kommt geradezu zäh in Schwung und Spannung sucht man vergeblich auf den ersten 100 Seiten. Das war für mich zuerst doch sehr enttäuschend. Dazu kommt noch, dass mich die unscheinbare, unterdrückte Protagonistin Luzia Cotado irgendwie sehr an Yennefer aus der Hexer-Saga erinnert hat. „Das kann Leigh Bardugo doch eigentlich besser“, habe ich mir gedacht – und tatsächlich: nach zirka einem Drittel nahm die Geschichte an Fahrt auf und entwickelte doch noch Spannung und einen sehr eigenständigen Charakter.
Maßgeblich dafür war aber nicht Luzia, sondern der titelgebende Vertraute: Guillén Santángel, genannt El Alacrán - der Skorpion. Eine Figur, die nicht nur die anderen Charaktere im Buch, sondern auch mich zu Beginn durch ihre Rätselhaftigkeit absolut fasziniert, und im weiteren Verlauf der Geschichte immer mehr begeistert hat. Durch ihn ist dann auch der Funke auf Luzia übergesprungen, die als Figur im Zusammenspiel mit Santángel erst so richtig aufgeblüht ist und dadurch erst so wirklich plastisch und interessant geworden ist. Ab dem ersten Aufeinandertreffen der beiden war das zunehmende Wechselspiel zwischen Luzia und El Alacrán wie das Salz in der Suppe und ab dem Punkt, an dem sich die erstaunliche Geschichte Santángels offenbart, bekam auch dieses Buch mehr Tiefe und Eigenständigkeit. Sehr gut hat mir dabei gefallen, wie Leigh Bardugo ihre beiden Protagonisten immer weiter in ein strategisches Dilemma hineintreibt und sich dadurch immer mehr Hoffnungslosigkeit breit macht.
Bis wenige Seiten vor dem Ende habe ich dann tatsächlich gezittert vor dem sich immer deutlicher abzeichnenden Ungemach. „Das kann sie doch nicht wirklich so enden lassen!“ dachte ich mir. Und wieder einmal hat mich Leigh Bardugo nicht enttäuscht. Auf den allerletzten Seiten zündet sie ein Feuerwerk, enthüllt einen Plan, der diese Geschichte zu einem Ende führt, das mir rundum gefallen hat. Großes Kino zum Schluss!

FAZIT:
Ein wahrlich faszinierender Nukleus der Geschichte und ein toller Protagonist – ein bisschen wie Bridgerton in Spanien und mit Magie

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere