Profilbild von schlossherrin

schlossherrin

Lesejury Star
offline

schlossherrin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schlossherrin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2024

Coco und die Revolution der Mode

Coco und die Revolution der Mode
0

Dies ist ein weiteres Buch aus der Reihe "Mutige Frauen" und es schildert die ersten 30 Jahre der Coco Chanel. Da ich selbst liebend gern Chanelkostüme und auch die typischen Chaneljacken trage, hat mich ...

Dies ist ein weiteres Buch aus der Reihe "Mutige Frauen" und es schildert die ersten 30 Jahre der Coco Chanel. Da ich selbst liebend gern Chanelkostüme und auch die typischen Chaneljacken trage, hat mich das Leben dieser faszinierenden Frau unheimlich interessiert. Gabrielle und ihre Geschwister wuchsen in unheimlich armen Verhältnissen auf. Nach dem frühen Tod der Mutter kamen die Mädchen in ein Waisenhaus, später dann in ei Kloster und der Vater setzte sich nach Amerika ab. Bei den Nonnen machte Gabrielle die ersten Nähversuche und lernte so manche Kniffe kennen. Dann verdingte sie sich mit ihrer fast gleichaltrigen Tante in einem Kurzwarengeschäft und sie erledigte dabei noch nebenbei Ausbesserungsarbeiten. Ihr größer Traum ging leider nicht in Erfüllung, Sängerin oder Tänzerin zu werden. Dann widmete sie sich der Näherei und sie entwarf für bis dahin noch nie dagewesene Modelle. Durch zwei ihr sehr zugetanen Männern, mit denen sie dann auch teilweise zusammenlebte, hatte sie die Möglichkeit, sich selbständig zu machen. Die Beiden würde ich als ihre Mäzene bezeichnen. Ihren Einfallsreichtum und ihrer Wagnis, Neues, bisher noch nie dagewesenes zu kreieren, bescherte ihr ihren Erfolg, aber auch ihre Zähigkeit und Durchsetzungsvermögen. Das Buch endet im Jahr 1919. Die Autorin versteht es sehr gut, uns den Modezirkus vorzuführen. Man sieht förmlich, die Modelle vor Augen. Jedes neue Kapitel ist mit der Jahreszahl beschrieben, so dass wir wissen, wann sich das Geschehen ereignet hat. Für mich war es eine Freude, dieses Buch zu lesen, denn hier handelt es sich um eine Biografie, in der die Autorin nur selten ihre dichterische Freiheit einfließen läßt. Die Chanel starb 1971 und ihre Mode, Schmuck und Parfüm haben bis heute Bestand. Das Cover zeigt die junge Coco Chanel (den Name hatte ihr Etienne Balsan) verpaßt).Im Hintergrund sieht man de Eiffelturm und ein Stück von Paris.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2023

Frida: Eine Stilikone

Frida: eine Stilikone
0

Ein Buch, bei dem nicht nur die Fans von Frida Kahlo auf ihre Kosten kommen. Schon allein die Aufmachung macht Lust, sich näher mit dieser Lektüre zu befassen. Hier wird uns das Leben dieser Frau in kurzen ...

Ein Buch, bei dem nicht nur die Fans von Frida Kahlo auf ihre Kosten kommen. Schon allein die Aufmachung macht Lust, sich näher mit dieser Lektüre zu befassen. Hier wird uns das Leben dieser Frau in kurzen Berichten nähergebracht und jede Seite ist mit einer bunten Illustration verschönert. Frida hatte zeitlebens mit ihrer Gesundheit zu kämpfen. Nachdem ihr die Kinderlähmung ein steifes Bein eingebracht hat, gab ihr ein Unfall den Rest. Lange Krankenhausaufenthalte, die sie liegend mit einem Korsett verbringen muße, verbrachte sie mit Malen. Leider konnte sie aufgrund dessen keine Kinder bekommen. Ihre Bilder sind bunt und lebensbejahend. Ihre Ehe mit Rivera war ein auf und ab, aber auch sie nahm es mit der Treue nicht so genau und sie liebte Menschen beiderlei Geschlechts. Was mich selbst an ihr so fasziniert ist ihr wunderbarer bunter Kleidungstil, den sie den Mexikanern entlieh. Die wunderbar bestickten Huipil Blusen, die Röcke im Tehuana Stil, mit bunten Borten, weit schwingend, lang, die ihre krankes Bein verstecken, rot Schuhe mit Glöckchen, die großen Ketten und Ohrringe, auch Modeschmuck aus den Ramschläden von New York. Der Haarschmuck, einfach alles war nicht zu übersehen. Dazu kam ihr wundervolles schwarzes Haar und ihre markanten Augenbrauen, sie sie noch extra betonte. Sie konnte sich gekonnt und perfekt in Szene setzen und fiel überall sofort auf. Leider verstarb diese ungewöhnliche Künstlerin noch jung, aber erhalten sie ihre extravaganten Gemälde und ihre überaus zahlreichen Selbstbildnisse. Ich muß sagen, dass ich von dem Buch mehr als begeistert bin. Man sollte es immer wieder zur Hand nehmen, die vielen Zeichnungen betrachten und jedesmal fällt uns ein anderes Detail ins Auge, fast möchte ich sagen wie bei den Wimmelbüchern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Die Hure von Paris

Die Hure von Paris | Historischer Roman
0

Ich muß sagen, dass dies wirklich ein gut gelungenes Buch ist. Hier werden gekonnte historische Geschichten mit Erotik vermischt. Schon allein das Cover ist ein Eycatcher. Man sieht darauf eine Frau mit ...

Ich muß sagen, dass dies wirklich ein gut gelungenes Buch ist. Hier werden gekonnte historische Geschichten mit Erotik vermischt. Schon allein das Cover ist ein Eycatcher. Man sieht darauf eine Frau mit einem wunderschönen lila Kleid. Paris während der Revolution. Die Leute sind arm und leiden Hunger. Die beiden schönen Freundinnen Celstine und Helois beschließen, sich den Männern hinzugeben und ihre sexuellen Gelüste zu stillen, während die andere die meist reichen Herren ausraubt. Es gelingt ihnen und dann nehmen sie ihre horizontale Arbeit im Palaise Royale auf. Hier verkehren die höher gestellten Soldaten und eines Tages besucht auch Napoleon das Etablissement und eine der Frauen verliebt sich unsterblich. Hier wird das Liebesspiel besonders reizvoll beschrieben und der Leser ist dabei Zuschauer, welche verschiedenen Wünsche die Männer haben und die beiden Frauen ihnen wirklich jeden Wunsch erfüllt. Ein besonderes Buch, das beim Leser wirklich keine Wünsche offen läßt und das Kopfkino kann zu laufen beginnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2023

Die RADFAHRERIN

Die Radfahrerin
0

Von Annie Londenderry habe ich bis dato nichts gehört, aber sie ist wirklich eine imposante Persönlichkeit, war sie doch die erste Frau, die mit einem Fahrrad die Welt umrundet hat. Boston 1894. In einem ...

Von Annie Londenderry habe ich bis dato nichts gehört, aber sie ist wirklich eine imposante Persönlichkeit, war sie doch die erste Frau, die mit einem Fahrrad die Welt umrundet hat. Boston 1894. In einem Herrenclub schließen zwei Herren eine Wette von nicht beträchtlicher Höhe ab, denn man ist der Meinung, dass eine Frau dazu nicht in der Lage ist, mit einem Fahrrad rund um den Globus zu kommen. Annie Kopchovsky ist eine 22jährige Jüdin und hat schon drei Kinder. Mi ihrem Mann, den Kindern, ihrem Bruder, der Schwägerin und deren Kinder bewohnt sie zwei kleine Zimmer im Judengetto, eine Pappschachtel wie sie es nennt. Da ihr Mann als Hausierer viel zu wenig verdient, nimm sie nebenzu noch Anzeigen für verschiedene Zeitungen auf. Und als sie dann diese Anzeige mit der Weltumrundung sieht und bekommt, faßt sie den Entschluß, selbst die Fahrt zu unternehmen, Und mit dem Preisgeld könnte sie und ihre Familie eine bessere Wohnung und ein viel besseres Leben haben. Annie kann aber leider nicht Fahrradfahren. Sie übt wie eine Besessene, ihr Mann, der Rabbi, die Verwandtschaft, alle sind gegen ihr Vorhaben, die Kinder weinen. Aber Annie läßt sich nicht abbringen und nimmt für Werbezwecken den Namen Londenderry an. Die Fahrt beginnt mit vielen Hindernissen, das kalte Wetter, schlechte Straßen, Straßenräuber, sie landet im Gefängnis, kommt in Kriegswirren und noch vieles mehr hindert sie an ein zügigen Vorwärtskommen. In der Presse wird über sie berichtet, man bezeichnet sie als Mannweib und sie gib Interviews, wo sie aber nicht immer bei der Wahrheit bleibt und sie ihre Erlebnisse viel zu sehr ausschmückt und noch mehr dazu dichtet. Und am Ende schafft sie es doch. Gerne hätte ich weitergelesen, wie ihr es dann zuhause ergangen ist. Aber das Buch endet damit und wir erfahren dann nur noch aus der Zeittafel kurze Infos. Die Autorin hat derart gut, spannend und interessant geschrieben, man meint, man liest einen Krimi oder ein richtiges Abenteuerbuch. Schon allein, als sie mit Rock und Jacke losfuhr, was ja sehr hinderlich war. Aber sie entschloß sich dann, sich wie ein Mann zu kleiden und so kam sie auch mit dem Radfahren besser zurecht. Annie war eine der ersten Frauenrechtlerinnen, eine Emanze, hier als Suffragetten beschrieben. Sie wollte nicht nur zuhause versauern, sondern wollte selbst was leisten und sie schreckte vor keiner Herausforderung zurück. Wie die Autorin ja in ihrem Schlußwort selbst sagt, liegen nicht viel Unterlagen über diese Frau vor, so dass sie Tatsachenberichte mit Fiktion mischte, woraus aber ein wunderbarer Roman entstanden ist. Am Anfang des Buches findet sich ein Namensverzeichnis, was sehr sinnvoll ist und am Ende Glossar. Das Cover zeigt Annie auf dem Fahrrad mit Hose bekleidet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2021

Die Edelweißpiratin

Die Edelweißpiratin
0

Ein Buch, das uns die Zeit zwischen 1933 und 196 beschreibt. Das Schwärzeste Kapitel Deutschland. Die Apothekerin Gertrud und ihr Mann Peter, ein einfacher Arbeiter, sind Kommunisten und lassen sich durch ...

Ein Buch, das uns die Zeit zwischen 1933 und 196 beschreibt. Das Schwärzeste Kapitel Deutschland. Die Apothekerin Gertrud und ihr Mann Peter, ein einfacher Arbeiter, sind Kommunisten und lassen sich durch nichts davon abbringen. Peter wird mehrmals inhaftiert, seine Gesinnung kann ihm niemand nehmen, die er letztendlich mit dem Leben bezahlt. Auch die Tochter Mucki der Beiden weigert sich in den BDM zu gehen, sie ist lieber mit ihren Wanderfreunden unterwegs, die alle gegen Hitlers Macht sind. Sie verteilen Flugblätter. Auch Mucki wird inhaftiert und bei den Verhören schickaniert. Eine sehr schwere Zeit, aber alle halten zusammen und tauschen Essen und Kleidung aus. Aus dieser Jugendbewegung etablieren sich dann die Edelweißpiraten, deren oberster Kopf Mucki ist. Das Buch ist tagebuchartig aufgegliedert und bis dato wußte ich überhaupt nichts über die Edelweißpiraten. Gekonnt verknüpft die Autorin geschichtliche Begebenheiten mit reiner Fiktion und am Ende im Nachspann wird uns genau erklärt, wie sich alles verhalten hat und welche dichterischen Freiheiten sie sich erlaubt hat. Da ich sehr interessiert an dieser Zeit bin, habe ich das Buch aufgesogen wie einen nassen Schwamm und ich staune immer wieder, welche Schickanen und Terroraktionen diese Leute damals in Kauf genommen haben. Das Cover finde ich sehr gut gelungen. Die Silhouette von Köln, davor der Rhein und eine junge Frau sitzt im Vordergrund, ganz so gekleidet und frisiert im Stil der damaligen Mode.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere