Cover-Bild Nincshof
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 18.07.2023
  • ISBN: 9783832160753
Johanna Sebauer

Nincshof

Ausgezeichnet mit dem Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals 2023
Nincshof, ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, soll vergessen werden. So der Plan dreier Männer, die sich »die Oblivisten« nennen und rauswollen aus der hektischen Zeit. Wenn niemand mehr von ihnen weiß, können sie und das ganze Dorf in Freiheit und Ruhe leben. Laut Legende ist das in Nincshof schon einmal so gewesen. Ausgerechnet die alte Erna Rohdiebl soll dabei helfen, dass dieses Vorhaben gelingt, denn die drei Männer glauben, dass die alte Frau die Freiheit im Blut hat und daher genau die Richtige für ihre Bewegung ist. Erna Rohdiebl wiederum hat in ihrem langen Leben selten Dümmeres als die Idee zu verschwinden gehört, aber ihre Neugierde siegt. Abend für Abend poltern die Oblivisten an ihre Eckbank und plotten bei Speckbroten und Pusztafeigenschnaps ihr Verschwinden. Straßenschilder werden abmontiert, wichtige Feierlichkeiten abgesagt, lästige Fahrradtouristen vergrault. Alles scheint nach Plan zu verlaufen. Wenn da nicht die Neuen aus der Stadt wären. Ein turbulenter Sommer nimmt seinen Lauf!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2023

Hervorragend

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Nincshof, ein Dorf in Österreich, genauer im Burgenland an der ungarischen Grenze, soll verschwinden. So wünschen es sich die sogenannten Oblivisten, eine Gruppe von drei Männern, die sich die alte Zeit ...

Nincshof, ein Dorf in Österreich, genauer im Burgenland an der ungarischen Grenze, soll verschwinden. So wünschen es sich die sogenannten Oblivisten, eine Gruppe von drei Männern, die sich die alte Zeit zurücksehnen, als Nincshof der Legenden nach im Schilf versteckt vor der übrigen Welt lag und die Bewohner in Frieden lebten. Die Oblivisten versuchen alles, um diesen Zustand wieder zu erreichen. Da werden in den Büchern der in der Nähe liegenden Bibliothek alle Seiten, die sich mit Nincshof beschäftigen, entfernt. Radfahrer werden mit Hilfe von Gülle abgeschreckt. Hinweisschilder werden abmontiert.

Aber da gibt es Schwierigkeiten mit den neu hinzugezogenen Bewohnern. Sie ist eine Dokumentarfilmerin und er, ein unternehmungslustiger Italiener, hält sich eine Herde seltener "Irrziegen" aus Südamerika. Damit könnte er Touristen anlocken. Das wäre für die Pläne der Oblivisten natürlich kontraproduktiv.

Ein herrlicher Roman, der voller äußerst lustiger absurder Situationen steckt. Einfach amüsant. Dabei steckt hinter der lustigen Oberfläche auch ein ernsthafter Hintergrund. Ist es denn so abwegig, was die Oblivisten sich wünschen? Einfach nur in Ruhe abseits vom Getöse der großen Welt in Frieden leben zu wollen?

Einfach großartig, was sich Johanna Sebauer da ausgedacht hat. Toll geschrieben. Ich war sehr überrascht, als ich nach Beendigung der Lektüre feststellte, dass es ihr Erstling ist. Da kann man sich jetzt schon auf den nächsten Roman freuen. Unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Viel mehr als nur die Sage von der Entdeckung Nincshofs im Schilf. Interessant!

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Das Cover zeigt hohes, frisches, grünes Schilfgras, das Dorf Nincshof im Hintergrund verdeckend – passend zum Romaninhalt des Vergessens. Philosophische Überlegungen zum Erinnern und Vergessen, angefangen ...

Das Cover zeigt hohes, frisches, grünes Schilfgras, das Dorf Nincshof im Hintergrund verdeckend – passend zum Romaninhalt des Vergessens. Philosophische Überlegungen zum Erinnern und Vergessen, angefangen bei uns wohl bekannten Griechen, liegen diesem fiktiven Roman zugrunde. In einem Dorf zu wohnen, das sich vor der Welt verstecken will, wie die Oblivisten es anstreben, um große Freiheit durch das Nicht-bemerkt-Werden zu haben, darum dreht sich das Hauptthema. Zwischen Legende und Wirklichkeit rund um den Spruch »Freiheit den Nincshofern. Nincshof der Freiheit« entwickelt sich eine Geschichte um den Einser-Kanal direkt am Eisernen Vorhang, um Puztafeigenschnaps und Ribiselmarmelade, um Namenspolitik, bei der Frauen ihre Namen an ihre Ehepartner weitergeben, um die Legende, dass das Dorf einst versteckt im Schilf existiert hat, in großer Freiheit. Das Burgenland mit anschaulichem Lokalkolorit wird in ihrer natürlichen Schönheit besonders zu Radwanderwegen erwähnt. Die Frage, was ‚Ankommen‘ in neuem Umfeld nach Umzug bedeutet, wird beleuchtet. Irrziegen und eine solche Geburt mit Hintergrundinformationen bringen schließlich die Oblivisten und das Ziegenwirtehepaar friedlich zusammen. Alle Figuren in ihrer verschiedenen Ausgeprägtheit kommen sympathisch daher in einem teils humorvollen Schreibstil. Viele Informationen zu diesem Landstrich und ihrer Historie waren für mich neu und sehr interessant.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Der Wunsch nach der alten Beschaulichkeit

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Klappentext:

„Nincshof, ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, soll vergessen werden. So der Plan dreier Männer, die sich »die Oblivisten« nennen und raus wollen aus der hektischen ...

Klappentext:

„Nincshof, ein kleines Dorf an der österreichisch-ungarischen Grenze, soll vergessen werden. So der Plan dreier Männer, die sich »die Oblivisten« nennen und raus wollen aus der hektischen Zeit. Wenn niemand mehr von ihnen weiß, können sie und das ganze Dorf in Freiheit und Ruhe leben. Laut Legende ist das in Nincshof schon einmal so gewesen. Ausgerechnet die alte Erna Rohdiebl soll dabei helfen, dass dieses Vorhaben gelingt, denn die drei Männer glauben, dass die alte Frau die Freiheit im Blut hat und daher genau die Richtige für ihre Bewegung ist. Erna Rohdiebl wiederum hat in ihrem langen Leben selten Dümmeres als die Idee zu verschwinden gehört, aber ihre Neugierde siegt. Abend für Abend poltern die Oblivisten an ihre Eckbank und plotten bei Speckbroten und Pusztafeigenschnaps ihr Verschwinden. Alles scheint nach Plan zu verlaufen. Wenn da nicht die Neuen aus der Stadt wären. Ein turbulenter Sommer nimmt seinen Lauf!“



Autorin Johanna Sebauer greift in ihrem Buch „Nincshof“ ein mehr als aktuelles Thema auf: der Rückzug aus dem Hier und Jetzt, das Verschwinden aus dem Alttag. Sie fragen sich jetzt warum das sinnvoll sein sollte? Der Ort NIncshof wünscht sich nichts mehr als seine alte Ruhe zurück, seinen „geregelten Gang“, seine Beschaulichkeit, seine Freiheit. Die großen Kämpfer nennen sich hier „Oblivisten“. Eine Art Guerillakämpfer nur eben von der österreichisch-ungarischen Grenze. Ich muss zugeben, mir fehlt hier der Tiefgang nach dem „Warum?“ - Warum und aus welchen Gründen will das Dorf ihre Ruhe und Freiheit zurück? Ein Stück dazu wird schon aufgeklärt, mir aber war es zu wenig. Ist es wegen den Touristen? Wegen der Politik? Ist die politische Gesinnung komplett in Nincshof im Wandel? Was ist das Bestreben der Menschen dort um diesen expliziten Wandel zu wollen? Stehen alle Bürger dahinter? Eine weitere Hauptfigur in der Geschichte ist Erna Rohdiebl. Ein wenig verschroben mit eigenen Ansichten und eben der Freiheit im Blut „erscheint“ Rohdiebl förmlich. Aus anfänglicher Skepsis wird bei Erna Neugier aus der Situation heraus. Irgendwie verständlich. Abstruse Pläne haben immer eine gewisse Faszination! Als die Pläne Gestalt annehmen machen aber die Neuen im Dorf den Oblivisten einen Strich durch die Rechnung. Gegenwind kommt auf - stellt sich die Frage „Stellt man sich diesem oder lässt man ihn vorüber ziehen?“. Johanna Sebauer beleuchtet ein wirklich spannendes Thema welches in kleinen Gemeinden und Dörfern keines Falls Humbug ist! Solche Ideen gibt es und fest steht, ein Dorf kann nicht ohne weiteres verschwinden oder sich in seine Blase zurück ziehen. Mir fehlte hier, wie bereits gesagt, der Tiefgang und ein wenig die psychologischen Hintergründe. Sebauer schreibt das auf, was viele genervte Dorfbewohner oft denken, macht aber auch deutlich, einerseits kann man es nicht jedem recht machen, andererseits stehen die eigenen Interessen doch bei jedem von uns an erster Stelle. Konflikte brechen auf und aus einem Kampf muss Demokratie werden. Auch hier fehlte mit ein wenig das philosophische bei Sebauer. Der Roman hat so enorm viel Potential welches nicht zu 100% ausgeschöpft wurde und ich sehr bedauerlich finde. Dennoch hat der Plot und die Grundidee sowie die Figuren mich wirklich stark unterhalten. Der Spannungsbogen ist da, die Gespräche haben mal etwas Humor mal etwas Zynismus im Ton und kurzweilig war die Story zudem auch. Ich vergebe 4 sehr gute Sterne für „Nincshof“!

Veröffentlicht am 12.07.2023

Mal was anderes

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Nincshof ist eine kleine, unbedeutende Gemeinde in Österreich an der Grenze zu Ungarn. Die Bewohner sind speziell und verschroben. Erna Rohdiebel, eine der Hauptpersonen genießt ihre Freiheit ...

Nincshof ist eine kleine, unbedeutende Gemeinde in Österreich an der Grenze zu Ungarn. Die Bewohner sind speziell und verschroben. Erna Rohdiebel, eine der Hauptpersonen genießt ihre Freiheit und geht heimlich im Pool der Nachbarn baden, wo sie eigentlich unerwünscht ist. Dies ist ihr Einstieg in die Gruppe der Oblivisten, die dafür sorgen möchten, dass der Ort in Vergessenheit gerät, wie einst, als das Dorf tief im Schilf versteckt lag. Dumm nur, dass Neuzugezogene so ganz andere Pläne haben...

Aus Sicht der verschiedenen Protagonisten sind die einzelnen Kapitel abwechselnd erzählt. Die Story ist schon etwas abgedreht und speziell, lässt sich aber gut lesen und ist auch immer wieder amüsant. Mir hat die Geschichte gefallen, den österreichischen Einschlag merkt man teilweise. Auf jeden Fall eine nette Sommerlektüre.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Vergessen

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Das sich erinnern spielt in unserem Leben ständig eine große Rolle, beim Einkaufen gehen, in der Schule oder Uni oder im Beruf. Ständig müssen wir uns an das und das erinnern und wenn wir mal ...

Das sich erinnern spielt in unserem Leben ständig eine große Rolle, beim Einkaufen gehen, in der Schule oder Uni oder im Beruf. Ständig müssen wir uns an das und das erinnern und wenn wir mal was vergessen hat das selten positive Auswirkungen.

Mehr als nur das Vergessen, spielt die Freiheit eine Rolle, die man erlangt, wenn man nicht bemerkt wird, die Möglichkeiten, die man hat, wenn niemand einen kennt.

Das bewusste Vergessen spielt auch in diesem Roman von Johanna Sebauer eine große Rolle, wir befinden uns in einem Dorf in Österreich nahe der ungarischen Grenze, eine Gruppe von Dorfbewohner versucht das Vergessen des Ortes zu bewirken, um wieder in ihrer Heimlichkeit leben zu können, währenddessen das neu zugezogenen Paar unbewusst immer mehr diesen Plan vereitelt.

Bei Nincshof handelt es sich um ein sehr gut gelungenes Sommerbuch, welches nicht nur das schöne Ambiente und das Dorfleben schildert und wie es ist, wenn man von der Stadt in ein kleines Dorf zieht, sondern auch tiefer geht und zeigt, dass Aufmerksamkeit nicht das wichtigste ist und auch ein gewisser Charme im Vergessen werden liegt.

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