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Veröffentlicht am 10.12.2023

Einfach tödlich

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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More cosy kann der Anfang gar nicht sein, unser Donnerstagsmordclub zu Weihnachten und Silvester ( übrigens der Abend birgt eine geniale Idee) . Joyces liebevolle Tagegebucheinträge ,die oft geschickt ...

More cosy kann der Anfang gar nicht sein, unser Donnerstagsmordclub zu Weihnachten und Silvester ( übrigens der Abend birgt eine geniale Idee) . Joyces liebevolle Tagegebucheinträge ,die oft geschickt das Zwischengeschehen zusammenfassen, verstärkt dieses Gefühl. Dann geschieht natürlich wieder ein Mord . Es wird schnell klar das das Verbrechen eine größere Brisanz hat, da sich die NCA ( NationalCrimeAgency) einschaltet , kaum dass Chris und Johanna recht erfolglos ermitteln und frustriert Fall abgezogen werden. Unser Club soll diesmal auch nicht ermitteln. Nun, es zeigt sich das die Alten wieder mehr drauf haben, sich durch cleverness und durch bessere Beziehungen wieder ins Spiel bringen. Sie wenden wieder sehr unkonventionelle Methoden an und im Umgang mit den Verbrechern kommt es zu grotesk witzigen Situationen und Dialoge. Jedoch gibt es auch traurige und berührende Kapitel. Richard Osman schreibt einfühlsam und voller Taktgefühl über Stephens Situation aufgrund seiner Demenzerkrankung. Das gibt dem Cosy Crime Roman auch eine Tiefe. Auf jeden Fall ist der Roman tödlich.

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Veröffentlicht am 02.10.2023

Kurzgeschichten aus dem Scythetum, kreativ umgesetzt

Gleanings – Storys aus dem Scythe-Universum
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Da ich die drei Scythe Romane sehr mochte , war ich anfangs etwas skeptisch, ob mir die Kurzgeschichten gefallen würden, denn es fühlte sich anders an . Dies verflog schnell und ich genoss die Vielfältigkeit ...

Da ich die drei Scythe Romane sehr mochte , war ich anfangs etwas skeptisch, ob mir die Kurzgeschichten gefallen würden, denn es fühlte sich anders an . Dies verflog schnell und ich genoss die Vielfältigkeit der Geschichten. Es war nach dem Konzept aufgebaut wie sie manche Kurzgeschichtenbücher haben die durch Wettbewerbsausschreibungen enstehen : nehme ein Thema hier das Scythetum und schau was dir dazu einfällt. Das hat zu einer großen Kreativität auf Seiten Neil Shusterman und seinen Co- Autoren geführt. Hier werden die verschiedensten Aspekte behandelt . In einigen Geschichten wird die andere Seite, die der Unsterblichen gezeigt die ihr Leben immer mit dem Schatten im Hintergrund der möglichen Nachlese leben. Es wird der kulturelle Aspekt gezeigt und der Sinn des Lebens wenn man unsterblich ist . Was auch sehr interessant und faszinierend ist , sind die unterschiedlichsten Scythe mit ganz unterschiedlichen Moralvorstellungen wie sie ihre Nachlese betreiben. Eigentlich finde ich das Prinzip der Nachlese brutal (wie ich es schon bei den Romanen fand) und man könnte sicherlich andere Möglichkeiten finden, wie die Menschen unfruchtbar machen z.B , jedoch gäbe es dann weniger Reibungsfläche . Hier spielt die Faszination des Bösen, oder zumindest die Gewalttätigkeit eine Rolle. Rundrum gelungen.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Mütter

Institut für gute Mütter
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Der Horror der totalen Überwachung des privatlebens zum "Kindeswohl ", nur weil die Protagonisten einen Fehler begann. Das ist das wovor sich Eltern meist irrational fürchten, diese Entmündigung ist in ...

Der Horror der totalen Überwachung des privatlebens zum "Kindeswohl ", nur weil die Protagonisten einen Fehler begann. Das ist das wovor sich Eltern meist irrational fürchten, diese Entmündigung ist in diesem Near Future Roman Wirklichkeit geworden. Die Autorin schreibt oft in kühler distanzierte Sprache dies unterstreicht das Unwohlgefühl , es verlässt den Leser nicht beim Lesen des Romans.

Es schwingt auch gesellschaftliche Kritik seitens der Autorin mit : so hat eine Mutter zu sein. Unsere heutige Gesellschaft lässt oft auch wenig Spielraum zu . Mütter machen es sich gegenseitig schwer ,sei es dass die berufstätigen Mütter auf die nur Mütter herabsehen, oder die Mütter die alles perfekt machen wollen auf die Berufstätigen.

Im Roman regiert die Jugendbehörde mit überzogenem Aktionismus. Die Absicht den Vorfall zu "Heilen" macht durch die Trennung immer viel mehr kaputt, auch hier sehe ich Parallelen zu realen Welt in der Jugendbehörden manchmal eingreifen und manchmal berechtigt ,aber auch manchmal unschuldigen Müttern die Kinder wegnehmen.

Ich fand das so schlimm, dass die Familienrichterin besser wissen wollte was für ihr Kind ,wo man doch sehen konnte wie innig da Verhältnis zwischen Mutter und " Tochter" war .ganz tragisch

So ein Programm wie in diesem Roman hat vielleicht gute Ansätze, ist teilweise sogar gut gemeint aber eigentlich reines brainwash ,da bleibt nicht mehr viel Individualität übrig was Tür und Tor von Unterdrückung der Gesellschaft seitens eines autoritären Staates öffnen könnte, durch fügsame Bürger

Von Zeit zu Zeit lässt die Autorin den Leser über Erziehungsmethoden der eigene Kindheit ( hier der Protagonistin) nachdenken .

Wenn ich gerade Kindesgefährdung vorliegt hoffe ich, dass den Jugendämter auch in Zukunft immer bewusst ist ,dass es größeren Schaden für das Kind erwirkt wenn sie sie von ihrer Mutter getrennt werden. Oft reicht es wenn Mütter Unterstützung bekommen und ermutigt werden

Das Szenario ist eigentlich nicht so weit hergeholt, ich denke da nur an die Diskussion um den Elternführerschein . Be careful what you wish for es würde nämlich für Alle gelten.

Es ist ein trauriger ,teilweise wütend machender Roman , der mich zutiefst berührt hat .Mir liefen wir schon lange keine mehr Tränen beim Lesen eines Buches runter.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Völlig verWachst

Plötzlich wach! 1: Mit der Queen ne Kutsche kapern
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Ich bin ein absoluter Royal Fan ,so musste ich natürlich diese Geschichte unbedingt lesen. Auch wenn die Idee , dass Puppen im Museum lebendig werden nicht neu ist , hat es auf jeden Fall immer seinen ...

Ich bin ein absoluter Royal Fan ,so musste ich natürlich diese Geschichte unbedingt lesen. Auch wenn die Idee , dass Puppen im Museum lebendig werden nicht neu ist , hat es auf jeden Fall immer seinen Charme, besonders wenn diese Wachsfigur um die es geht die Queen ist. Jedoch muss man, abgesehen vom Prolog , fast 100 Seiten warten bis die "Queen" auftaucht. Diese wurden dem Aufbau der Freundschaft von Annemie und Leo verwand, während dem sie sich auf die Jagd nach der Queen begeben und merken dass sie nicht alleine im Boot sind . Dass viele Kinder Unsicherheiten auf dem Weg zum Erwachsenwerden haben , lange nicht alle cool sind und Besonderheit in Hinsicht Individualität auch gut sein kann .
Ich war begeistert von den witzigen und fantasievollen Gedankengänge, die oft Annemie bestürmten und der Queen Charme samt britischen Flair war auch vorhanden.
Mir gefiel dieses turbulente lustige Abenteuer

" Oder auch total abgedreht, verrückt, unglaublich, fantastisch und völlig verWachst "
Und ich denke Maja von Vogel hat mit dieser Geschichte ein klein wenig und entzückend in ihrer Art verarbeitet, dass der Welt die Queen verloren gegangen ist.


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Veröffentlicht am 17.06.2023

Guter Plot, verzwickte Perspektiven

Die Affäre Alaska Sanders
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Mir hat von Anfang an die Mehrlagigkeit des Buchs gefallen. Der Roman Harry Quebert wird veröffentlicht während des Filmdrehs des autobiographischen Romans " G wie Goldman " , Dickers fiktiven Autors ...

Mir hat von Anfang an die Mehrlagigkeit des Buchs gefallen. Der Roman Harry Quebert wird veröffentlicht während des Filmdrehs des autobiographischen Romans " G wie Goldman " , Dickers fiktiven Autors Marcus Goldmanns . Der Autor spricht den Leser an: sie wüssten über diese , oder jene Sache Bescheid ,wenn sie das " Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert gelesen hätten ( der Erfolgsroman Marcus Goldmans) und das hatte ich ja in der Tat im wirklichen Leben .Gleichzeitig spricht uns hier der echte Autor an. Das wirkt in der Art als ob man einen Spiegel etwas schräg aufstellt und sich in einem anderen Spiegel sieht und das Abbild immer kleiner und immer wieder sieht .Das konnte am Anfang zu einige Drehungen der Gehirnwindungen führen. Joël Dicker erwähnte in einem Interview , dass er seine Geschichte in den USA spielen lässt um sich vom fiktiven Autor zu distanzieren .Das finde ich aber irrelevant, beim Lesen denke ich über so etwas nicht unmittelbar nach.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich kaum an den Roman Harry Quebert erinnern kann, es ist aber auch schon sehr lange her, dass ich ihn las, ebenso geht es mir mit den Baltimores , ich konnte mich nicht mehr erinnern was mit Goldman's Cousins geschah. Ich weiß es bis jetzt noch nicht, obwohl Dicker es mehrmals anteaserte, denn das ist eine andere Geschichte...
Dies gefiel mir auch : immer wenn etwas neues rauskam , oder ein Polizist eine Hypothese hatte, wurde die Situation in Rückblicken und wechselnden Erzählperspektiven erzählt ,ob nun eine hypothetische Erzählung , oder echtes Geschehen, oder manchmal konnte man es nicht mit Sicherheit sagen, die Realitäten verschwammen . Keineswegs ein verlässlicher allwissenden Erzähler. So ein Spiel mit den Realitäten und Alternativen mag ich sehr. Dies bereitete den Leser auch schon ein wenig darauf vor , dass nicht immer alles so ist wie es scheint . Klar bestehende Tatsachen und Täter waren auf einmal nicht mehr ganz so klar
Was mir ganz besonders an Joel Dickers Romanen gefällt , dass sie sehr familiär sind . Oft spielt Zwischenmenschliches und Charakterstudien amerikanischer Kleinstädte eine große Rolle . So tun sich auch hier Abgründe auf und nicht nur Einer hat dunkle Geheimnisse .
Mir hat jedoch nicht gefallen , dass Dicker ein wenig zu viel der Sätze wie " er ahnte noch nicht dass..." verwendete , um Spannung auf zu bauen und dann uns in das nächste Kapitel/ eine andere Zeitlinie zu werfen , dies finde ich ein wenig zu plump als Stilmittel

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