Cover-Bild Unwesen
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 01.05.2023
  • ISBN: 9783423442176
John Ajvide Lindqvist

Unwesen

Roman | »Schwedens Antwort auf Stephen King.« Daily Mirror
Thorsten Alms (Übersetzer)

Eine Welt ohne Lächeln ist wie ewige Finsternis
Norrtälje, eine verschlafene Küstenstadt in Nordschweden. Als am Hafen ein Container auftaucht, von dessen Herkunft niemand etwas wissen will, geschieht erst einmal nichts. Nur Siv, Halbwaise und alleinerziehende Mutter eines kleinen Mädchens, spürt eine Bedrohung. Als der Container endlich aufgebrochen wird, legt sich etwas Dunkles über die Stadt. Freundlichkeit und Mitgefühl verschwinden aus Norrtälje. Es gibt keine helfenden Hände mehr, kein tröstendes Wort. Siv weiß, dass die Zeit des Wartens für sie zu Ende geht. Zusammen mit Freunden folgt sie der Spur des Bösen ... 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2023

anders als gedacht und für mich schwer zu greifen

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Ich hab mich ein bisschen durch die Worte »Schwedens Antwort auf Stephen King.« verleiten lassen. Beim Lesen dachte ich dann "achso, diese Art Stephen King". Denn was ich auch bei King immer wieder vergesse ...

Ich hab mich ein bisschen durch die Worte »Schwedens Antwort auf Stephen King.« verleiten lassen. Beim Lesen dachte ich dann "achso, diese Art Stephen King". Denn was ich auch bei King immer wieder vergesse ist, dass ich seine Bücher ausschweifende und stellenweise geradezu verwirrend finde. In diesem Sinne stimme ich zu, liest sich wie Stephen King. Ich hab viel zu lange gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen, die, als die einmal Fahrt aufgenommen hatte, dann doch recht spannend wurde.

Zum Inhalt: In einem verschlafenen Küstenstädtchen in Nordschweden taucht ein herrenloser Frachtcontainer auf. Und obwohl er Gesprächsthema Nummer 1 ist, wird er nicht geöffnet. Als es dann doch passiert erschüttert nicht nur der Inhalt die Stadt, es hat auch den Anschein, als wäre etwas Böses ihm entflohen. Doch außer Siw und Max scheint niemand was zu merken, bis die Stimmung zu kippen droht.

Der Beginn des Buches zog sie für meinen Geschmack ziemlich in die Länge. Dadurch hatte man zwar als Leser Gelegenheit die umfangreich ausgearbeiteten Figuren gut kennenzulernen, aber für meinen Geschmack hätte da auch ein bisschen was gekürzt werden können, denn bis überhaupt so richtig Spannung aufkam, dauerte es mir einfach zu lange und ich wusste lange nicht, wo die Geschichte eigentlich hinwill.

Es fällt mir total schwer, das Buch in ein Genre einzuordnen, irgendwo zwischen Mystery/Horror, Gesellschaftskritik und Spannungsroman bewegt sich die Geschichte auf nicht unbedingt gradlinigen Bahnen, getragen von den Figuren selbst, die dafür aber auch sehr authentisch rüberkamen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat mir die Geschichte im Verlauf dann auch gut gefallen, auch wenn der Vergleich mit Stephen King vllt. etwas großzügig ist. Besonders das Thema "Verlust der Menschlichkeit" ist gut rübergebracht worden und regt subtil zum nachdenken an. Das letzte Viertel war dann ungefähr, wie ich es vom gesamten Buch aufgrund des Klappentextes erwartet hätte. Von mir daher 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 07.06.2023

Das Böse

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In Norrtälje, einem ruhigen Küstenstädtchen Nordschwedens, steht plötzlich ein auffälliger Container am Hafenkai. Da erst Besitzansprüche abgeklärt werden müssen, dauert es etliche Tage, bis die Box aufgebrochen ...

In Norrtälje, einem ruhigen Küstenstädtchen Nordschwedens, steht plötzlich ein auffälliger Container am Hafenkai. Da erst Besitzansprüche abgeklärt werden müssen, dauert es etliche Tage, bis die Box aufgebrochen werden kann. Schon zuvor verspürt Siv die Bedrohung, welche von diesem Unding ausgeht, und sie soll recht behalten: etwas Dunkles senkt sich über die Stadt, die bisherige Herzlichkeit unter den Bewohnern geht verloren.

Mit interessanten Eindrücken aus der Kindheit einiger Hauptfiguren beginnt dieser umfangreiche Roman. Bald wechselt der Autor in eine Zeit, als die Personen knapp dreißig Jahre alt sind, blickt aber auch jetzt immer wieder zurück in die Vergangenheit, sodass man ein detailliertes Bild von Siv, Anna, Max, Johan, Marko und anderen erhält. Da gibt es unter anderem eine alleinerziehende Mutter mit einer traumatischen Erfahrung, ein Kind mit gewalttätiger Familie, einen Kriegsflüchtling aus Bosnien. Während einige Kapitel sehr fesselnde Szenen bereithalten, schweift die Handlung dann wieder für etliche Seiten sehr stark ab, lässt Spannung und Neugierde auf den weiteren Verlauf vermissen. So dauert es schon einmal ziemlich lange, bis die Sprache überhaupt auf den im Klappentext erwähnten Container kommt, und auch dann flacht die Dramatik bald wieder ab. So verhält es sich leider über die gesamte Länge des Buches, sodass es mir schwer gefallen ist, dranzubleiben am Thema.

Andererseits klingen viele Rezensionen dermaßen euphorisch, dass es da doch irgendwo das „gewisse Etwas“ geben muss und mich am Lesen hält. Stimmt, die Idee gefällt mir tatsächlich sehr gut, allerdings ist mir die Ausführung viel zu ausschweifend, sodass eine deutlich gekürzte Version mehr Freude vermittelt hätte. Auch die derbe Ausdrucksweise und die teils starke Konzentration auf Alkohol, Drogen und Sex hätte es nicht gebraucht, um die Situation glaubwürdig zu beschreiben. Somit kann ich mich hier nur zu drei von fünf Sternen entschließen. Ob die Länge zur grundsätzlich interessanten Handlung passt, solltet ihr am besten selber herausfinden.
Fazit: interessante Geschichte mit sehr vielen Details.

Titel Unwesen
Autor John Ajvide Lindqvist
ASIN B0BKB1H5MV
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (768 Seiten)
Erscheinungsdatum 1. Mai 2023
Verlag dtv
Originaltitel Vänligheten
Übersetzer Thorsten Alms

Veröffentlicht am 18.06.2023

schwere Kost

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Als in dem verschlafenen Küstenstädtchen Norrtälje plötzlich ein Container am Hafen steht, dem keiner zu gehören scheint, beginnt das Rätseln raten. Spekulationen in alle Richtungen werden laut. Als er ...

Als in dem verschlafenen Küstenstädtchen Norrtälje plötzlich ein Container am Hafen steht, dem keiner zu gehören scheint, beginnt das Rätseln raten. Spekulationen in alle Richtungen werden laut. Als er endlich geöffnet wird, entlässt er nacktes Grauen. Nicht nur Unmengen an Leichen befinden sich zwischen seinen metallenen Wänden, sondern auch etwas anderes; etwas böses.

Das Cover zeigt einen Ausschnitt des kleinen Ortes Norrtälje, während eines heraufziehenden Unwetters. Dunkle Wolken bedecken den Himmel, ballen sich drohend zusammen und scheinen gemeinsame Sache mit dem Meer zu machen, um das Dorf in den Untergang zu reißen. Ich finde es wunderbar zum Inhalt gewählt, da es die bedrohliche Stimmung des Buches widerspiegelt.

Unwesen ist mein erstes Buch von John Ajvide Lindqvist. Da er oft mit Stephen King verglichen, bzw. in einem Satz genannt wird, hatte ich ihn mir als Horror-Buch Autor vorgestellt. Unwesen ist grausam, aber ich hatte wegen des Klapptextes mit einer unheimlichen Macht gerechnet, die sich wie ein Schleier über Norrälje legt. Diese Erwartung wurde nicht wirklich erfüllt. Eine wie auch immer geartete Macht des Bösen, um es mal überspitzt zu formulieren, entströmte nicht dem Container und manifestierte sich an Land. Nichts kam, was bekämpft und bezwungen werden konnte. Unwesen ist in meinen Augen eher ein gesellschaftskritischer Roman, der auf die Missstände in der Bevölkerung hinweist. Und dies recht unschön, ungefärbt und sehr direkt. Nachdem ich mich von meinen Erwartungen befreit hatte, gegen Monster oder das Böse an sich zu kämpfen, gefiel mir der individuelle Schreibstil von John Ajvide Lindqvist recht gut.
Im Mittelpunkt der Geschehnisse, stehen sechs sehr unterschiedliche Menschen, die sich ihren Platz im Leben suchen. Es ist eine Geschichte um Max. Einen reichen Jungen, der sich von seinen Eltern los sagt und auf eigenen Beinen stehen will. Finanziell nicht erfolgreich, aber er reift zu einer interessanten Persönlichkeit heran.
Anna und ihre Freundin Siw. Zwei Mädchen aus der unteren Mittelschicht, die viel zahlen, um ein glückliches Leben haben zu dürfen. Mal mehr als sie schultern können, mal weniger. Aber die Freundinnen halten zusammen und stehen für sich ein.
Die ehemaligen Flüchtlingskinder Marko und Maria, die in ihrem zweiten Leben zu Ruhm und Ehre gelangen, aber immer noch auf der Suche sind.
Und schließlich Johan, der seinen Selbsthass auf andere projiziert.
Sechs völlig unterschiedliche Menschen, die nach Jahren den Weg zueinander finden, auf sich und die anderen blicken und reflektieren. Es ergeben sich neue Bindungen, neue Wege, doch sie sind nicht immer gut.

Für mich war das Buch schwer zu lesen. Ich hatte mit etwas ganz anderem gerechnet und wurde in diesem Fall nicht positiv überrascht. Der Schreibstil von John Ajvide Lindqvist ist schwer und drückend, stellenweise erdrückend. Die fiktiven Probleme anderer und das Weltgeschehen sind für mich zu schwere Kost. Trotzdem freue ich mich schon auf andere Bücher des Autors, da mich der Schreibstil irgendwie berührt hat.

Mein Fazit
Wer wie ich mit einem Horror-Roman gerechnet hat, wird enttäuscht werden. Trotzdem ist der eigenwillige Schreibstil von John Ajvide Lindqvist interessant zu lesen.

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